RE: Was macht ein gutes Bild aus?
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 28.02.2012 02:36von Volker Warbende • Mitglied | 1.834 Beiträge
Hallo Berthold,
Zitat von BertholdSW
….Und manchmal hat man nicht die Leistung gewürdigt, die beim Machen des Bildes entstanden sind.
Und nur das End-Bild zählt, reicht mir nicht.
Wir sind keine Fabrik und stellen Massenware her. Geiz = geil, ich kann es noch billiger, nein, nicht auch hier.
Leistung muss sich hier im Forum ideell lohnen.
Ein geplantes Bild hat bei mir einen erheblich grösseren seelischen Wert als so ein Zufallsbild,
für das man aber auch oft 20 km wandern oder 50km radeln muss….
Wie definierst Du Leistung? Und was ist Zufall?
Mich interessiert es nicht, welche Anstrengung, egal welcher Art, der Fotograf für sein Bild unternommen hat. Wenn einer die Gabe hat, aus einer spontanen Situation ein tolles Bild zu zaubern, ist das doch super.
Das Ergebnis zählt! (für mich, basta )
Zitat von BertholdSW
Ich behaupte mal: „Gute analoge Bilder würden in einem eigenen digitalen Labor oft noch besser!“
Ich denke nur mal an die einfachen Abwedel-Nachbelichtungsmöglichkeiten, gesteigert bis klinisch sauber usw.
Wollen wir nicht, deshalb sind wir ja hier in diesem Forum.
…
Muss ich mich als „Digifritze“, wie Joachim es so schön nannte, jetzt abmelden? Seit mindestens 1988 war ich in keiner feuchten Duka mehr und meine trockene Duka gefällt mir sehr gut.
Ich finde, jeder soll es so machen, wie er möchte, solange das Ausgangsmaterial ein Film ist!
Gruß Volker
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Meine Meinung ist objektiv absolut subjektiv und/oder/aber subjektiv absolut objektiv
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RE: Was macht ein gutes Bild aus?
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 28.02.2012 04:22von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge
Hallo Volker.
> Muss ich mich als „Digifritze“, wie Joachim es so schön nannte, jetzt abmelden?
Nein, Sollst Du nichtl. Aber es macht bei mir einen Handwerklichen Leistungs-Unterschied, ob Bilder im Labor vergrössert wurden.
Die sind mir halt mehr Wert als die anderen Wege.
> Seit mindestens 1988 war ich in keiner feuchten Duka mehr und meine trockene Duka gefällt mir sehr gut.
Gut, das heute solche Wege möglich sind.
Für mich ist es halt gut zu wissen, zu werten, wie jemand arbeitet.
Gruss Berthold und nicht sauer sein.
Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
RE: Was macht ein gutes Bild aus?
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 28.02.2012 04:34von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge
Ich bin nebenbei auch "Digifritze".
Für mich ist ein Zufallsbild ein Bild, welches ich hervorragend finde, welches aber von einem fotografisch eher unbegabten Laien rein zufällig gemacht wurde. Ich habe dergleichen schon im Bekanntenkreis gesehen. Der Fotograf hat sich keine Gedanken über die Aufnahme gemacht und hat eben Glück gehabt. Oft konnten sich diese Leute gar nicht daran erinnern, die Aufnahme gemacht zu haben.
Einen gewissen Zufallsanteil aber haben natürlich fast alle Außenaufnahmen.
Denn das Wetter, die Wolken und das Licht kann man eben nicht so einstellen, wie man es gerne hätte.
Alle Aufnahmen, die nicht im Studio entstanden sind, also nicht wieder exakt gleich nachgestellt werden können, enthalten einen Anteil von Zufall. das gilt natürlich vor allem auch für Streetfotografie oder im Sportbereich.
Sehr viele berühmte Aufnahmen sind Bilder mit hohem Zufallsanteil. Man denke an die Bilder von Henry Cartier Bresson. Zwar ist der gute Mann sicher mit dem Bewusstsein daran gegangen, eine Aufnahme machen zu wollen. Aber wie genau die nun letztlich wird, hätte er unmöglich planen können.
Obwohl meine Aufnahme von einem Blitz sicher einen Zufallsanteil hat, bezeichne ich so ein Bild nicht als Zufallsbild.
Denn ich hatte ja geplant, einen Blitz zu fotografieren und hatte die Aufnahme vorbereitet.
Wenn aber jemand etwas ganz anderes aufnehmen will und just in dem Moment schlägt ein Blitz ein, dann ist das eine Zufallsaufnahme.
Das mit der Leistung ist so eine Sache. Bei vielen Amateuren und den Profis sowieso zählt nur das Ergebnis.
Bei anderen, so auch bei mir, ist der Weg zum Ziel auch wichtig. Es fängt mit dem Hantieren an umständlichen Kameras an und endet in stundenlangen Sitzungen im Keller.
Jemand, der auf Berge klettert, tut dies ja auch nicht nur wegen der Gipfelaussicht alleine oder weil er ein paar Kilos verlieren will.
Er genießt den Weg dorthin, auch wenn es schlaucht. Diese Genugtuung kann er aber nur für sich selber erfahren.
Leistung kann natürlich auch in der Digitaltechnik erbracht werden. Die Arbeit mit EBV ist auch so ein Weg, kann auch Stunden kosten und wird hinterher auch nicht gewürdigt. Der Computer macht ja alles von selbst.
Da wir hier im Forum logischerweise die kreative Freiheit in der EBV eingeschränkt haben, kann man davon ausgehen, dass der Arbeitsaufwand bei Selbstvergrößerungen höher ist.
Für mich persönlich spielt die Leistung die zum Entstehen eines Bildes beigetragen hat, schon eine Rolle. Ich will nun keine Spaltung in Gruppen vornehmen und würde ein hybrides Bild deswegen nicht schlechter kommentieren. Dennoch ist für mich ein selbstvergrößertes Bild "mehr wert". Die handwerkliche Tätigkeit sollte nicht völlig ignoriert werden. Warum sollte ein Maler sonst noch Farben anrühren, wenn er doch auch im Malprogramm kreativ sein kann und letztlich nur das Resultat zählt?
Das kann natürlich jeder sehen, wie er will. Soviel Freiheit muss sein.
Zitat von BertholdSW
Ich behaupte mal: „Gute analoge Bilder würden in einem eigenen digitalen Labor oft noch besser!“
Ich denke nur mal an die einfachen Abwedel-Nachbelichtungsmöglichkeiten, gesteigert bis klinisch sauber usw.
Technisch betrachtet auf jeden Fall. Das fängt ja schon beim Einstellen der Tonwertkurven bei den Hybridverarbeitern an.
Ich habe mich vor einiger Zeit oft geärgert, dass beim Vergrößern in der Duka irgend etwas nicht "passt". Der Kontrast war zu hoch oder zu gering oder die Farben nicht leuchtend genug. Das Problem scheint mir darin zu liegen, dass man gerne versucht, den Millionen technisch hochgezüchteter Digibilder nachzueifern. Das ist mit den Möglichkeiten der Analogtechnik aber oft ein unerreichbares Ziel.
Inzwischen versuche ich umzudenken. Ich habe mir viele Bücher mit Farbaufnahmen "alter Meister" geholt und bin immer wieder fasziniert, wie "technisch unvollkommen" diese Bilder doch teilweise sind.
Wenn ich also z.B. Bilder von Ernst Haas sehe, dann versuche ich zu ergründen, was daran so besonders ist.
Die technische Qualität kann es in vielen Fällen nicht sein, denn viele sind grobkörnig, farbstichig oder unscharf.
Was mich an der analogen Fotografie reizt, ist gerade die Bildwirkung ohne diese technische Perfektion.
MUSS ein Foto denn total "realitätsnah" sein? Darf es nicht auch mal unscharf oder farbstichig oder körnig sein?
Nehme ich nur als Beispiel meine Nachtaufnahme vom Bodensee. Sie ist farbstichig, die Objekte sind unscharf und es befinden sich "Störstellen" im Bild. Den Himmel auf Blau korrekturzufiltern ist eine Fingerübung.
Ich habe es getan und das Bild ist in die Tonne gewandert.
Manche nannten mein Bild "psychedelisch". Ja genau! Lasst es psychedelisch sein! Warum nicht? Dass es mehrere Kommentare zu dem Bild gab, zeigt doch dass NICHT die technisch perfekte Ausarbeitung der Grund für das Hinschauen war.
Ein Bild muss neben aller technischen Qualität zunächst einmal neugierig auf das nähere Betrachten machen.
Die Diskussion, was ein gutes Bild ausmacht, wird sicher keine allgemeingültige Antwort liefern.
Aber es ist sehr interessant, die verschiedenen Betrachtungsweisen zu erfahren.
Gruß
Joachim
"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
RE: Was macht ein gutes Bild aus?
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 28.02.2012 06:20von Gelöschtes Mitglied
Zitat von JoJo
Die Diskussion, was ein gutes Bild ausmacht, wird sicher keine allgemeingültige Antwort liefern.
Aber es ist sehr interessant, die verschiedenen Betrachtungsweisen zu erfahren.
Genau das war mein Ansinnen. Vielen Dank bis jetzt an alle Beteiligten.
RE: Was macht ein gutes Bild aus?
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 28.02.2012 08:32von Volker Warbende • Mitglied | 1.834 Beiträge
Ich möchte meinen Vorschlag aus
#31 RE: Was macht ein gutes Bild aus?
nochmals zur Diskussion stellen, wie wäre es mit so einem Thread?
Gruß Volker
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RE: Was macht ein gutes Bild aus?
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 28.02.2012 08:33von Sputnik (gelöscht)
Zitat von BertholdSW
Ein geplantes Bild hat bei mir einen erheblich grösseren seelischen Wert als so ein Zufallsbild,
für das man aber auch oft 20 km wandern oder 50km radeln muss.
So verschieden können Empfindungen sein. Bei mir ist es genau andersherum (immer davon ausgehend, daß mit Zufallsbild kein Zufallstreffer gemeint ist, sondern eine im richtigen Augenblick am richtigen Ort beim Schopfe gepackte Gelegenheit, ein gutes Foto zu machen). Aus dem Grund würde ich auch sehr gerne etwas Straßenfotografie machen, aber wie schon erwähnt, entsprechen heutige Straßenszenen kaum noch meinem Schönheitsempfinden. Und ich bin leider so einer, der immer nur auf der Suche nach schlichter Schönheit in Bildern ist. Außerdem bin ich für einen Straßenfotografen wahrscheinlich viel zu langsam.
Zitat von BertholdSW
Aber vorab die Hintergrundgedanken vom Fotografen könnten mir gut bei der Beurteilung gefallen.
Auch hier empfinde ich anders. Solche Informationen möchte ich mir maximal im Nachhinein holen können. Im Vorfeld empfinde ich das eher als Beeinflussung. Selbst erzählende Bildtitel sind mir oft schon zu viel, weshalb ich versuche, sie erstmal zu ignorieren. Ich möchte ein Foto für MICH interpretieren, selbst wenn der Fotograf eine ganz andere Intention hatte.
Zum Beispiel das eingestellte Foto von "Bilderknipser" Jochen. Das finde ich großartig und es wirkt auf mich ganz ähnlich wie auf JoJo. Im Kontext des Bildtitels betrachtet(sie beobachtet den Fotografen beim Fotografieren), könnte ich damit jedoch wenig anfangen, auch wenn ich dann weiß, weshalb Jochen dem Foto ein zweites hinzugefügt hat.
Also. Warum den Betrachtern ihre Illusionen nehmen?
RE: Was macht ein gutes Bild aus?
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 28.02.2012 08:39von Volker Warbende • Mitglied | 1.834 Beiträge
Ich schließe mich hiermit nochmals ausdrücklich Siegfrieds Meinung an, sowohl was den Zufall als auch was die Beschreibungen betrifft. Für mich muss ein Bild erstmal wirken, dann kommt der Rest.
Gruß Volker
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RE: Was macht ein gutes Bild aus?
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 28.02.2012 08:40von Sputnik (gelöscht)
Zitat von Volker Warbende
Ich möchte meinen Vorschlag aus
#31 RE: Was macht ein gutes Bild aus?
nochmals zur Diskussion stellen, wie wäre es mit so einem Thread?
Ich weiß nicht so recht. Hat das nicht auch was von einem Wettbewerb? Und Wettbewerben stehe ich doch so skeptisch gegenüber
RE: Was macht ein gutes Bild aus?
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 28.02.2012 08:45von Volker Warbende • Mitglied | 1.834 Beiträge
Zitat von Sputnik
...
Ich weiß nicht so recht. Hat das nicht auch was von einem Wettbewerb? Und Wettbewerben stehe ich doch so skeptisch gegenüber
Nein, finde ich nicht, wenn man Lust hat klärt/beschreibt man, warum einen ein fremdes Bild anspricht, wenn nicht dann läßt man es. Mir wäre auch wichtig, dass diese Meinung nicht weiter kommentiert wird. Man hätte also nur die Sichtweise einer anderen Person auf ein (in den Augen der/s Anderen gutes) Bild.
Gruß Volker
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RE: Was macht ein gutes Bild aus?
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 28.02.2012 09:05von Gelöschtes Mitglied
Zitat von Volker Warbende
Ich möchte meinen Vorschlag aus #31 RE: Was macht ein gutes Bild aus? nochmals zur Diskussion stellen, wie wäre es mit so einem Thread?
Gruß Volker
Finde ich eine gute Idee. Fang doch einfach an. Falls es keinen interessieren sollte, auch egal, ist ja nichts verloren. Damit es übersichtlich bleibt, sollte das jeweilige Bild nochmals neu hochgeladen werden, ein Link zum Original-Post sollte natürlich dabei sein. Der Kommentar des Rezensenten sollte nicht weiter kommentiert werden. Verrisse sparen wir uns wohl lieber.
LG Reinhold
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