RE: Wohin entwickelt sich die Fotografie?
in Umfragen 28.07.2011 19:45von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge
Zitat von Penta
Wobei die Frage erlaubt ist, ist es das gleiche Papier. Also wird hier, nach alter Vätersite, noch richtig ausbelichtet und die Farbe entwickelt sich im Papier oder wird die Farbe von aussen aufgebracht?
In diesen Druckstationen zum Sofortmitnehmen arbeiten Thermotransferdrucker. Bei den Laboren Cewe, Fuji und Co, bzw. Fotohändlern mit Minilab wird Fotopapier mit Laser oder LED belichtet und nach alter Vätersitte nasschemisch entwickelt. Bei uns gibt es einen Händler, da bekomme ich in einer halben Stunde echte, ausbelichtete Fotos von meinen digitalen Daten. Dafür muss ich mich nicht mit so einem Sofortdruckterminal abgeben, was dazu noch deutlich teurer ist.
RE: Wohin entwickelt sich die Fotografie?
in Umfragen 28.07.2011 21:19von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge
Wobei bei modernen Farbpapieren schon ein Unterschied zu früheren Versionen feststellbar ist.
So sind Papiere für LED- oder Laserbelichtung etwas härter und bunter in der Farbwiedergabe.
Auch sind die einzelnen Farbschichten nicht so gut aufeinander abgestimmt, wie früher. Man kann ja digtial alle Farbkurven zurechtbiegen, da braucht es keinen superlinearen Verlauf der Farbkurven des Papiers.
Das macht sich manchmal in sehr schwachem Farbkipp bemerkbar. Manche Leute, die vorwiegend Portraits machen, haben schon geschrieben dass die neuen Papiere wie Kodak Ultra Endura in ihren Augen unbrauchbar sind.
Man kann die Papiere noch analog per Vergößerer belichten, aber die alten Papiere waren viel weicher und zarter in der Farbwiedergabe. Für meine Zwecke tuts das noch.
Es hängt sicher von der Entwicklung im Tintentrahldruck ab, ob die herkömmlichen Papiere langfristig Bestand haben.
Im Moment sehe ich noch keine Probleme mit der Beschaffung.
Gruß
Joachim
"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
RE: Wohin entwickelt sich die Fotografie?
in Umfragen 29.07.2011 02:42von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
Zitat von JoJoZitat von namir
würde mal sagen es gibt im Moment deutlich mehr Nachfrage nach Film als am Anfang des 20. Jahrhunderts... und trotzdem hat es sich damals gelohnt, Sachen wie Rollfilme oder Farbfilme überhaupt erst zu entwickeln.
Der große Unterschied ist, dass damals die Fotografie am Anfang der Entwicklung stand, mit jede Menge absehbarem Potenzial nach oben. Heute steht die (analoge) Fotografie am Ende der Entwicklung. Mit absehbarem Ende für die Hersteller.
In 20 Jahren werden die großen Filmhersteller definitiv längst ausgestiegen sein.
Ein paar kleinere Firmen werden noch S/W-Material für teueres Geld herstellen.
Farbfilme sehe ich da aber nicht mehr. Die Herstellung kann sich kein kleiner Betrieb leisten.
Natürlich wäre Dein Szenario wünschenswert, ist aber aus wirtschaftlicher Sicht sehr unwahrscheinlich.
würde mal sagen, die Sache ist zu komplex, als dass ich das wirklich beurteilen könnte. Das Problem ist im Moment halt, dass es vom Monopol des Films für Photo und Kino einfach zu einer Konkurrenzsituation kam, in der Film grad mal der kleine Bruder von digital ist. Wenn dieser Übergang irgendwann mal geschafft ist, warum sollte es dann nicht auch in kleinerem Maßstab weitergehen können? So kompliziert kann das mit der Herstellung ja nicht sein. Fuji und Kodak sind beide gerade in einer Umstrukturierungsphase, also die werden Kapazitäten abbauen, und zusehen, dass sie auch kleinere Mengen gewinnbringend produzieren können. Nur mal angenommen, einer der beiden würde das nicht hinkriegen und pleite gehen, und dann auch irgendwann die Produktion einstellen, dann hätte der andere ja gute Karten, weil ihm der ganze Kuchen auf einmal alleine gehört... und er als Monopolist auch leichter mal Preiserhöhungen durchsetzen, wenn es mal eng werden würde. Und so wenig Leute sind es ja gar nicht, die noch auf Film photographieren... also global gesehen, z.B. ist in Japan die analoge Photographie noch ziemlich beliebt.
Was das auf Papier bringen der Massenware angeht... da muss der Inkjet noch ein paar Sprünge nach vorne machen (von der wirtschaftlichkeit), um mit eine Ausbelichtung mithalten zu können. Mir erscheint das Prinzip der Belichtung auch einfach überlegen zu sein. Licht verstopft z.B. keine Düsen, ist sauschnell (Lichtgeschwindigkeit ;) )... Tintenstrahl muss im Prinzip jeder Tropfen einzeln aufs Papier gesteuert werden... also könnte noch eine Zeitlang mit chemischen Photopapier weitergehen.
GEnug spekuliert... reden wir am besten in 20 Jahren weiter... dann sehen wir ja, ob wir dann den alten Zeiten hinterherjammern, in denen wir noch neue Filme und Photopapier kaufen mussten, und noch nicht aus der Kühltruhe leben mußten, oder ob wir uns eher z.B. an einem Kodak T-MAX 3200 (dann vielleicht TMZ-3) freuen, der so feinkörnig ist, wie heute ein 400er.
Hi Steve,
besonders den Kodak-Link zur Kinofilm-Produktion finde ich sehr informativ. Unterstreicht er doch, was ich beim Film gerne "eingebautes HDR" nenne. Nach wie vor einer der größten Vorteile des Films. Mit modernen Emulsionen auch in SW (z.B. Acros100) kann man die Beschränkungen eines Zonensystems glatt vergessen. 13 - 14 Blenden aufzeichenbarer Kontrastumfang, welche Digitaltechnik schafft das mit einer einzigen Aufnahme?
Schön, dass Kodak sich nach langen Gerüchten um eine Aufgabe des Filmgeschäftes immer noch aktiv zum Film bekennt. Die Unternehmenssituation ist alles andere als rosig, man glaubte die Aktionäre durch Aufgabe des lange hochdefizitären Filmgeschäftes beruhigen zu müssen. Aber digital läuft bei Kodak auch mehr als mau und der Filmmarkt hat in wesentlichen Bereichen abgesehen vom Billigknipsmarkt die Talsohle erreicht oder überschritten und man hat Produktions- und Personalkapazitäten in einem sicher schmerzhaften Prozess den geschrumpften Umsätzen angepasst.
LG Reinhold
RE: Wohin entwickelt sich die Fotografie?
in Umfragen 29.07.2011 03:41von ThomasN • Mitglied | 983 Beiträge
Zitat von grommi
Hi Steve,
besonders den Kodak-Link zur Kinofilm-Produktion finde ich sehr informativ.
Finde ich auch. Z.B. die Aussage "Filmmaterial kommt der Wahrnehmung des menschlichen Auges näher und wirkt deshalb natürlicher" lässt aufhorchen. Fand ich eigentlich auch immer. Wär jetzt noch schön zu wissen, woran das eigentlich liegt.
Thomas
RE: Wohin entwickelt sich die Fotografie?
in Umfragen 29.07.2011 03:49von Crozok • Mitglied | 106 Beiträge
Ganz so schwarz wie manche hier würde ich die Zukunft dann doch nicht sehen.
Immerhin scheint die Filmsparte bei Kodak der einzige Unternehmensteil zu sein
der überhaupt irgendwie noch Gewinn erziehlt. Wenn auch nur einen sehr bescheidenen
von ca. 2 Mio. US Dollar. Kodak wäre also ziemlich dumm jetzt aus dem Filmgeschäft auszusteigen.
Nach der derzeitigen Unternehmenssituation von Kodak, wäre
eine Insolvenz in näherer Zukunft gar nicht so unwahrscheinlich. Zumindest Fuji
scheint es aber prächtig zu gehen. Der Markt für professionelle Filme scheint
sich ja weitestgehend stabilisiert zu haben.
Ilford hat sich jüngst doch auch in irgendeinem amerikanischem Forum dazu bekannt, dass
man vor hat der letzte Vollsortimenter zu sein, auch wenn die anderen schon längst aus dem Filmgeschäft ausgestiegen sind.
Falls es irgendwann mal dazu kommen sollte kann man sich die Preise bei einer Monopolstellung ja auch vorstellen. Und ich befürchte man würde damit sogar Gewinn machen, weil es immer jemanden geben wird der bereit ist die Preise zu bezahlen.
Man darf also hoffen, dass auch Fuji und Kodak noch möglichst lange im Geschäft bleiben.
Ich halte es gar nicht für so unwahrscheinlich, dass es in 20 Jahren auch noch Farbfilme geben wird.
Bei Kodak ist ja die Einstellung der Amateurlinien abzusehen und wenn ich das richtig gelesen hab bei
Elitechrome schon beschlossenen Sache. So bleiben uns in Zukunft vielleicht noch die 2 Portras, der Ektar
und ein Ektachrome. Wer weiß? Bei den S/W Filmen würd ich auf Tri X und Tmax 100 und 400 tippen.
Bei Fuji wäre eine Weiterführung des Filmgeschäfts aus der Unternehmenssituation heraus wohl unwahrscheinlicher, da man
weitaus rentablere Sparten hat. Nur wirft das die Frage auf, ob Kodak überhaupt noch die nächsten 10 Jahre übersteht.
Bei Fuji zeichnet sich die langsame Einstellung der S/W Filme ja scon ab. Auf Neues würde ich da nicht hoffen.
Im Farbnegativbereich ist man ja drauf und dran alles unter 400 ASA einzustellen. Reala und Pro 160NS nur noch als 120er,
Superia 200 in Japan schon eingestellt.
An Diafilmen scheint man aber trotz des kleineren Marktes noch festzuhalten, was vielleicht daran liegt, dass der Markt
da schon länger stabilisiert ist und es keine Billigurlaubsknipser mehr gibt und wohl nicht zuletzt daran, dass wohl nur
die wenigsten Diafilmnutzer auf Kodakprodukte vertrauen. Vielleicht bleibt uns in 20 Jahren ja noch der Velvia und ein 400er
Farbnegativfilm?
Naja....man kann nur spekulieren..und im Endeffekt führt das auch zu nichts.
Aber ich vertraue darauf, dass es auch in Zukunft genug von unserer Sorte geben wird
und es eine kleine aber feine Auswahl an Filmen zu angemessenen Preisen geben wird.
Zumindest für den S/W Bereich sieht die Zukunft ja gar nicht so schlecht aus.
Viele Grüße
RE: Wohin entwickelt sich die Fotografie?
in Umfragen 29.07.2011 04:57von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge
Noch einige Links zur allgemeinen Lage
http://www.photopresse.de/content/view/9231/2/
http://www.photopresse.de/content/view/9289/2/
http://sw-magazin.de/swmag_frame_aktuell.htm ist zwar 1 Jahr alt, aber zeigt das sich was bewegt.
Steve
RE: Wohin entwickelt sich die Fotografie?
in Umfragen 29.07.2011 05:06von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Zitat
der Filmmarkt hat in wesentlichen Bereichen abgesehen vom Billigknipsmarkt die Talsohle erreicht oder überschritten und man hat Produktions- und Personalkapazitäten in einem sicher schmerzhaften Prozess den geschrumpften Umsätzen angepasst.
Das scheint mir leider nicht so, wenn man sich mal ansieht wieviele Millionen Quadratmeter Flieger-, Kinepositiv- und Kinenegativ-, Röntgen- und Verkehrsüberwachungsfilm noch produziert werden.
gut Licht
Walter
RE: Wohin entwickelt sich die Fotografie?
in Umfragen 29.07.2011 10:18von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge
Vermutlich ist das mit der analogen zur digitalen Fotografie wie mit der Musik. Da gibt es Rechner, Baseline, Synthie und dazu - besonders wichtig ein gut aussehendes Mädel oder auch mal ein Jüngchen. Das Konzept gibt Erfolg, wird im Radio hoch und runter gespielt.
Aber trotzdem gibt es Anhänger von guter handgemachter Musik. Erleben Konzepte wie unpluged mit Chor und Orchester einen Riesenerfolg. Bleiben gute handgemachte Sachen im Kopf, wogegen die Erfolgshits austauschbar sind.
Steve
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