Zitat von uthaburn
So jetzt bin ich am Ende und hoffe das ihr den Tread nicht aussterben lasst .
Nein, lassen wir nicht und nachdem sich sich 'j.-u.-b' mit seiner 'Contaflex super' gezeigt hat und 'pongo' sich als 'Contaflex-Fan' geoutet hat, will ich einmal meine letzten drei 'Contaflex-Modelle' vorstellen!
Das ganze 'Elend' fing eigentlich damit an, dass mir eine gute Bekannte im Jahr 2000 nach dem Tode ihres Ehemannes seine komplette Fotoausrüstung schenkte.
Es handelte sich um eine ZEISS IKON Contaflex S mit dem 'Carl Zeiss Tessar 2,8/50mm'. Mit dabei waren ein PROXAR-Linsensatz (4 Nahlinsen) mit Schärfentiefen-Rechner und Behälter, mehrere Filter, ein CARL ZEISS Pro Tessar 1:4/115mm Teleobjektiv, eine Bereitschaftstasche und ein Stativ.
Der Umgang mit dieser Kamera machte so viel Spass, dass mein Interesse für die Contaflex geweckt war! Jedenfalls sind im Laufe der Jahre noch einige Contaflex-Kameras -genau fünf- dazugekommen: 2 Contaflex I, Contaflex II, Contaflex super BC und Contaflex S in schwarz!
Die 'super BC' suche ich auch noch in schwarz, aber sie ist nicht so leicht zu finden, außerdem kommt es auch auf den Preis an.
Zu dem PRO TESSAR 115mm habe ich mir aus der Bucht -mit etwas Geduld- noch das PRO TESSAR 4/35mm (mit Behälter und original ZEISS IKOLOR C-Filter) besorgt. Porto/Verpackung waren fast teuerer als das Objektiv, ich habe insgesamt keine 20,-- € bezahlt.
Nun aber etwas zur 'Contaflex super BC' bzw. 'Contaflex S':
Die 'super BC' wurde von 1965 bis 1975 hergestellt. Ab Ende 1968 war sie auch in schwarz lieferbar. Ebenfalls ab Ende 1968 wurde sie unter der Bezeichnung 'Contaflex S' (in chrom und schwarz) angeboten (Preis etwa 850,-- bis 900,-- DM!). Der einzige technische Unterschied zwischen der 'super BC' und der 'S' besteht in der praktischeren Filmeinfädlung bei der 'S'.
Die Belichtungszeiten kann man manuell einstellen oder bei Stellung 'A' am Objektiv wird die Kamera zum 'Blendenautomat' (Zeit vorwählen, die richtige Blende sucht sich die Kamera selbst). Da Blende und Zeit im Sucher angezeigt werden, ist dies eine angenehme Sache. Für den Belichtungsmesser -CdS/TTL- wurde ursprünglich eine Batterie PX 625 (1,35-V) benötigt, da es diese 'Queckis' aber nicht mehr offiziell gibt, habe ich bei allen drei Kameras den Beli auf 1,5-V umstellen lassen und benutze jetzt die Varta V625U.
Verschlusszeiten reichen von 1 bis 1/500 und B; der Blendeneinstellbereich von 2,8 bis 22; Naheinstellung bis 70cm.
Ferner hat die Kamera:
- Schnittbildentfernungsmesser,
- Schärfentiefenskala,
- Schalter für Gegenlichtkorrektur,
- Okularabdeckung,
- Batterieprüfknopf,
- Selbstauslöser,
- Blitzleitzahlen-Skala für ZEISS TESSAR 2,8/50 und PRO TESSAR 35mm,
- auswechselbares Frontglied des TESSAR 2,8/50 (gegen PRO TESSAR 35 bzw. 85 oder 115mm)
Außerdem sind die Kameras für 'Wechselmagazine' geeignet!
Die Kameras gehörten zu ihren Zeit mit Sicherheit mit zum BESTEN was der Kameramarkt zu bieten hatte. Leider viel die DEUTSCHE KAMERAINDUSTRIE danach in einen Tiefschlaf. Das Ergebnis ist bekannt.
Überrascht bin ich über die optische Leistung dieser 'alten Schätzchen'! Egal ob das 50er Tessar oder die beiden Pro Tessare, bei Bildern -also Negativfilm- bis 13x18cm merkt man keinen Unterschied gegenüber neueren Objektiven.
Zum Schluß etwas zur Gebrauchsanleitung! Auf 20 Seiten in der Größe 9x14,5 cm ist alles übersichtlich und einfach beschrieben. Vergleicht man dagegen die dicken Wälzer von heute in minderstens 4 Sprachen!
Gruß aus Anröchte
Franz