Für die kalte Jahreszeit möchte ich drangehen, viele s/w-Filme zu testen bzw. auch einige Projekte damit durchziehen. Mit jedem vollen Film zum Labor fahren, warten und wieder abholen, ist mir zuviel.
Also will ich die reine Negativentwicklung endlich mal zuhause machen. Es steht bestimmt in dieser Rubrik (70 Seiten Diskussionsübersicht), aber ist ja nett, wenn man drüber redet.
Material muss ran. Mein Fragen sind eigentlich nur, ist die Ausrüstunng vollständig und die Produkte geeignet?
Wechselsack hier
Entwickler hier
Fixierer hier
Stoppbad normales Essigkonzentrat oder auch vom Chemiker ?
Filmdose hier
Brauche ich noch was?
Der Entwickler ist doch wie Rodinal, oder?
In die Dose sollte auch ein MF-Film reinpassen, deshalb diese Auswahl.
Bei dieser Dose mehr verdünnen als bei 1xKB-Dose ?
Das ganze soll natürlich nicht edel und teuer sein, aber ich will auch keinen Schrott anschaffen.
Vielen Dank
Gruß, Jörg
RE: Winter im Wechselsack
in Dunkelkammer & Entwicklung 02.11.2014 08:10von Achim G. • Mitglied | 228 Beiträge
Hallo Jörg,
das, was Du da aufgeführt hast, ist alles ok.
Bei der Entwicklung der Filme, geht es immer nach der Füllmenge. Wenn Du also einen KB-Film entwickelst, dann brauchts Du weniger Entwicklungsfülssigkeit, als bei einem Rollfim. Steht aber alles normalerweise in der Anleitung.
Ich habe weit über 10 Jahre diese Dosen benutzt und keine Ausfälle gehabt. Worauf Du achten solltest: die Spiralen sollten trocken sein beim einspulen.
Stopbad...naja, (gleich "schreien" wieder welche) ...ich habe immer nur Wasser benutzt Hat bestens geklappt.
Viel wichtiger: Du brauchst ein Netzbad, damit das Wasser sauber abläuft.
Welches? Zum Beispiel das hier. Bitte genau nach Anleitung verdünnen. Hier gilt nicht "viel hilft viel" Sonst hast Du später Schlieren auf den Negativen... Ach so, eine kleines Gebinde reicht i.d.R. für ein halbes Laborleben
Du musst ja die Filme nach dem Entwickeln trocknen. Ich habe die aus dem Netzbad gezogen, zwischen Zeigefinger und Mittelfinger grob abgestreift und dann im Bad aufgehangen. Fenster zu, Tür zu und dann in Ruhe trocknen lassen. Fertig.
VG
Achim
RE: Winter im Wechselsack
in Dunkelkammer & Entwicklung 02.11.2014 08:11von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge
Hallo,
beim Entwickler würde ich noch einen Universalentwickler wie D76 oder XTOL mitbestellen. Rodinal (R09) gefällt nicht jedem. Bei manchen Filmen kann das Korn stark hervortreten.
Wechselsack würde ich nur im Notfall nehmen, wenn es absolut keinen verdunkelbaren Raum gibt. Jetzt habe ich meinen Keller, wo ich das Fenster abgeklebt habe. Früher zu Hause habe ich den halben QM Besenkammer genutzt.
Beim Netzmittel kannst du über ein antistatisches kaufen oder einfach einen Hauch Spüli benutzen. Bei Aphog gibt es sogar welche, die von Shampoo begeistert sind (Antistaisch und Film wird plan).
RE: Winter im Wechselsack
in Dunkelkammer & Entwicklung 02.11.2014 10:56von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
Zitat von Hans Wöhl im Beitrag #3
Hallo,
beim Entwickler würde ich noch einen Universalentwickler wie D76 oder XTOL mitbestellen. Rodinal (R09) gefällt nicht jedem. Bei manchen Filmen kann das Korn stark hervortreten.
+1
Wechselsack:
Mit dem Wechselsack ist es so eine Sache. Momentan benutze ich einen, habe halt einen... und im Keller müsste ich doch erst Tür (gute alte Leistentür...) und Fenster verdunkeln, und nachher die Verdunklung wieder abmontieren, mir ein freies sauberes Plätzchen suchen (was zwischen den ganzen Schalen schwierig werden kann...)... bis dahin habe ich im Wechselsack den Film schon lange in der Dose. Aber es wird schon schön warm drinnen, v.a. wenn man zwei Filme einspult, und dann einer nicht gleich so will o.ä... also ich war da mitunter schon froh, endlich fertig zu sein. Dann habe ich auch ein eigenartiges Gefühl dabei, wenn ich einen Film in einem beleuchteten Raum einspule, mache das meistens im Schlafzimmer bei Nachttischlampenlicht, man weiß ja nie.
Dose: Hatte eine AP-Dose, die geleckt hat, wie Hölle. Also nicht ein paar Tropfen, sondern so, dass ich es angebracht sah, zwischendurch Entwickler nachzukippen. Hatte ich so noch bei keiner anderen Dose. Dann habe ich auch schonmal einen Film nicht ums Verrecken in die Spule gebracht, ist mir mit Jobo auch noch nie passiert. Kugeln entfernen soll wohl helfen. Mit den Paterson Dosen habe ich keine Erfahrung, sollen angeblich dicht sein, Spulen so ähnlich wie AP (zumindest kompatibel). Ein Nachteil (oder auch Vorteil, je nachdem) der AP und Paterson Doesen ist , dass man mehr Chemie einfüllen muss. Nachteilig v.a. weil es mehr kostet, ein VOrteil wäre es, wenn man z.B. zwei Filme gleichzeitig mit D76 1+2 oder Rodinal 1:100 entwickeln will, da bekommt man bei kleineren Dosen schneller Probleme damit, auf die Mindestmenge an Entwickler zu kommen. Habe gute Erfahrungen mit den alten Jobo 1000 Dosen, sowie mit den 1500ern. Letztere haben auch Details, die mir nicht wirklich gefallen, dieser Verschlussring hat keine für mich erkennbaren Vorteile gegenüber einem Schraubverschluss, und diese Gummistülpkappe verstehe ich auch nicht, aber immerhin: Sie hält dicht, und die Stülpkappe kann man auch schon seit sehr langer Zeit nachkaufen.
Stoppbad: Nehme zwei Gänge Wasser, je 5x Kippen und wieder raus. Mit saurem Fixierer sind mir keine Nachteile bekannt, außer, dass die Entwicklung halt (in deutlich abgeschwächter Form) noch etwas länger läuft und nicht so abrupt abgebrochen wird...
Fixierer: Nehme ein saures Fixierbad, setze das 1+4 an und betreibe Zweibadfixage, je nach Film mit gut doppelter oder dreifacher Klärzeit des Films. Produkt: Verwende seit einiger Zeit ohne Probleme Maco Ecofix, ist günstig, ergiebig, hält lange, (scheint leider nicht selbstverständlich zu sein) also wenn noch das selbe Zeug in den Maco Flaschen ist, wie vor ein paar Jahren, (was man ja nie wissen kann) dann könnte ich das empfehlen.
Netzmittel und Abstreifen: Bei Netzmittel schwören manche auch Mirasol und nichts anderes, andere benutzen Spüle... oder Haarspülung, wieder andere nehmen nur destiliertes Wasser. Abstreifen: Habe schon alles von: Direkt aus dem Netzmittelbad heraus nass aufhängen über: nach einem Bad in destiliertem Wasser nass aufhängen bis zu beiden Varianten (oder einfach so) mit Abstreifen, beim Abstreifen von den Fingern, Gummiabstreifern, Fensterleder oder Küchenrolle. Ist auch alles vom Leitungswasser abhängig, das man zur Verfügung hat. Habe da selbst noch nicht das Wahre gefunden, habe mir schon mit allen Abstreifmethoden Telegrafendrähte geholt, und mit Mirasol/Spüle mit und ohne anschließendem Bad in destiliertem Wasser genauso wie ohne Mirasol und mehreren abschließenden Bädern in destiliertem Wasser Probleme mit Netzmittelresten bzw. Trockenflecken. Netzmittel jedenfalls wesentlich dünner ansetzen als empfohlen.
RE: Winter im Wechselsack
in Dunkelkammer & Entwicklung 03.11.2014 10:44von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge
Hallo,
das Kleinzeug erleichtert das Leben. Sinnvoll sind Mensuren Volumen der Dose, 1/10 davon für Entwickler. Volumen bis 20ml kann man sehr gut mit Hilfe von Spritzen abmessen. Für Entwickler (aus Pulver angesetzt) braucht man Glasflaschen. Am besten keine Getränkeflaschen wegen der Verwechslungsgefahr, also Aponorm oder ich benutze Schmuckflaschen vom Flohmarkt. Füllt man Stopbad und Fixierer in Kunststoffflaschen, dann hat kann man sie nicht mehr mit dem Entwcikler verwechseln. Ich persönlich finde eine digitale Küchenwaage sehr praktisch. Ich wiege immer (100ml=100gr), So kann ich zumindest größere Mengen direkt aus der Flasche in die Entwicklungsdose schütten ohne was mit einem Messglas abzumessen.
RE: Winter im Wechselsack
in Dunkelkammer & Entwicklung 03.11.2014 11:55von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
was man genau an Meßbechern und Flaschen braucht, hängt davon ab, welchen Entwickler man verwendet. Bei Rodinal o.ä. kann man erstmal gut die Original-Flasche nehmen, für D76, Xtol, A49 o.ä. wären extra Flaschen angesagt. Für die Fixierer-Arbeitslösung braucht man halt auf jeden Fall eine Flasche. Habe gute Erfahrungen mit Apothekerfläschchen aus Glas, auch die PET-Varianten scheinen mir sehr gut geeignet zu sein (mir fehlt die Langzeiterfahrung...). Bei den dedizierten Fotochemieflaschen (von Jobo oder Kaiser) habe ich eher das Gefühl, dass diese sich weniger gut eignen, v.a. für Fixierer, in diesen Flaschen habe ich immer schwarze Ablagerungen an der Flascheninnenseite, (zumindest bei den weißen, bei den schwarzen sehe ich das nicht), bei Glas- und PET-Flaschen konnte ich das noch nicht beobachten. Eingekauft habe ich meine Flaschen im Netz, bei einer gar nicht mal so großen Anzahl an Flaschen lohnt sich das schnell gegenüber der Apotheke, PET-Medizinflaschen gab es in den Apotheken, in denen ich bisher nachgefragt habe, auch nicht. Einziger Nachteil der Medizinflaschen ist, dass sie halt normale Flaschenhälse haben, d.h. Chemie einfüllen ist weniger komfortabel.
Meßbecher: Schadet nicht, ein paar in der passenden Größe zu haben. Bei mir leisten zwei 500ml Meßbecher gute Arbeit, nicht nur zum Abmessen der Chemie, allein einen Behälter mit Ausgußnase zu haben ist schon ganz nett. Entwickler ist aus so einem Teil flott in die Entwicklungsdose eingefüllt, und, wichtiger, man hat gleich ein Behältnis, in das man die Chemie zurückgießen kann, durch die Nase kann man die Flüssigkeiten auch komfortabel in Flaschen zurückfüllen.
Thermometer: Ja, ist sinnvoll. Würde mal schauen, ob nicht vielleicht eins im Haus ist, das hinreichend genau ist, wichtig ist ja v.a. dass Du immer bei gleicher Temperatur entwickelst, ob das jetzt eigentlich 20,4° sind, obwohl Du glaubst, es wären 20,0 ist nicht so entscheidend.
RE: Winter im Wechselsack
in Dunkelkammer & Entwicklung 03.11.2014 12:18von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge
Als Thermometer kann man sehr gut ein digitales Koch/Bratenthermometer benutzen. Meines habe ich in einer Aktion bei Aldi für keine 10Euro bekommen. Ich finde das beleuchtete Display ganz komfortabel und es ist sehr schnell. Es braucht nur wenige Sekunden zur Temperaturanpassung.
Nach dem Aufbrauchen kann man einfach alte Chemikalienflaschen benutzen. So habe ich einen Teil meiner Photochemie in sehr stabilen Ilford-Flaschen aus den frühen 80ern, die ich mit einigem anderem Laborkrempel bekommen habe.
Um jegliche Verwechslungsgefahr zu vermeiden, habe ich angesetzten Entwickler in Glas- alles andere in Plastikflaschen.
Wenn ich es also richtig verstehe, macht durchsichtiges Glas oder Plastik dem Entwickler nichts aus.
Ich werde mich auf Xtol festlegen für die ersten x Filme.
Wenn ich nun im Voraus Entwickler für 7 KBs ansetzen will, bestimme ich die Menge nach Vorschrift, setze an und fülle für jede Entwicklung die gebrauchte Menge in die Dose. Ist das richtig, oder mache ich ein Konzentrat, welches ich vor der Entwicklung verdünne? Dito mit Fixierer?
Gruß, Jörg
RE: Winter im Wechselsack
in Dunkelkammer & Entwicklung 04.11.2014 01:25von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
durchsichtiges Glas oder Kunststoff sollte dem Entwickler nichts machen. Denke, es schadet auf jeden Fall nicht, wenn man braune Flaschen nimmt, die Apothekerflaschen sind auch braun. Bei Kunststoff gibt es Unterschiede, PET ist wohl deutlich luftundurchlässiger als HDPE oder LDPE, deswegen werden die meisten Getränke wohl auch in diesen Flaschen abgefüllt, aber: In Glasflaschen hält das Bier nochmal länger. Die die PET-Medizinflaschen, von denen ich sprach, haben aber eine deutlich dickere Wand als die Plörre-Flaschen vom Discounter, weiß nicht, wieviel sich das gibt.
Mit dem Xtol: Einmal die ganzen 5l ansetzen, am besten (vielleicht auch nicht am besten, also was man so hört) mit destiliertem Wasser, Xtol verträgt sich wohl mit dem Eisen aus dem Leitungswasser (oder irgendsowas) nicht so gut. Habe immer gleich im Kanister vom destilierten Wasser angesetzt, den Füllstand markiert (auch wenn das vielleicht keine genauen 5l sind...), ~1 Liter beiseitegestellt, Pulver nach Anleitung aufgelöst, und wieder auf 5l aufgefüllt. Dann etwas stehen lasse, dann in neun (oder acht) 500ml Medizinflaschen abgefüllt, Rest in 100ml Medizinflaschen. Das mache ich halt so, man kann das natürlich auch anders halten. Das ist schon eine mittelmäßige Planscherei, und es stehen nachher ein Haufen Flaschen herum. Dann kannst Du auch damit rechnen, dass irgendwann komisches Zeug in den Flaschen herumschwimmt... hat mich letztens (nach längerer Zeit, in der ich praktisch nicht zum Entwickeln kam, und ich auf solche Sachen keine besondere Lust hatte) dazu bewogen, mein Glück mal mit Flüssigentwicklern zu versuchen (Aculux 3 und Tmax- Entwickler), wie auch immer, Xtol gefällt mir von den Ergebnissen besser, hängt auch immer von den eigenen Vorlieben und den zu entwickelnden Filmen ab, so ganz salopp fand ich bei 100ern die meisten Entwickler bisher noch sehr brauchbar, Rodinal körnte mir beim FP4 etwas zu viel.
Es gibt da zu Xtol eine sehr gute deutschsprachige Dokumentation von Jörg Bergs:
http://www.joerg-bergs.de/kodak-xtol-pra...ritter-auflage/
Zum Entwickeln einfach entsprechend verdünnen, oder auch unverdünnt anwenden. Der Jörg empfiehlt eine Verdünnung von 1+1 bis 1+3, Kodak empfiehlt nur noch Verdünnungen bis 1+1. Verdünnten Entwickler nur einmal verwenden, unverdünntes Xtol kann man (mit Regeneration bzw. Verlängerungsfaktoren) wiederverwenden, wird im Datenblatt beschrieben. Persönlich habe ich bisher alles 1+1 entwickelt, spiele mit dem Gedanken, auf unverdünnten Entwickler mit Regeneration umzusteigen... bei 1+3 wären mir die Entwicklungszeiten definitiv zu lang.
Fixierer: Ansetzen und wiederverwenden. Klärtest machen, bei "normalen" Filmen doppelte Klärzeit, bei T- und Delta-Kristall-Film die dreifache. Wenn sich die Klärzeit gegenüber eines frischen Ansatzes verdoppelt hat, verwerfen und neu ansetzen. Persönlich setze ich den Fixierer 1+4 an, fixiert schneller und es fällt weniger Volumen zum Entsorgen an.
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