Ups, der Lochkamera-Rechner :
http://www.die-lochkamera.de/ im Linken Frame auf Lochkamera-Rechner klicken. Hier bekommt man die optimale Blende in Anhängigkeit von Brennweite und Filmformat errechnet. Dabei wird die Beugungsunschärfe mit einbezogen. Das wäre bei Kleinbild und 50 mm ein Loch von 0,37 mm mit dem Blendenwert f/135. Mit einem optischen System davor ist die optimale Blende natürlich wesentlich kleiner, aber das hängt stark von der Güte des Objektivs ab. Eine einfache Meniskuslinse wird sicher bei wesentlich kleinerer Blende noch profitieren und ein Hochleistungsobjektiv schon ab Blende 4 messbar schlechter werden kann. Deshalb meine zugegeben grobe Schätzung für f/64 bei einem Meniskus.
"aber wie soll denn ein Zerstreungskreis scharf werden ohne richtige Fokussierung? Resultiert der nicht aus der Fokussierung?"
Ein Zerstreuungskreis ist niemals "scharf". Ein Kreis ist kein Punkt und eine ideal punktförmige Schärfe gibt es nicht mal bei Zeiss. Wenn der Kreis klein genug ist, empfinden wir ihn als scharf. Eine Lochkamera liefert prinzipbedingt immer rel. große Zerstreuungskreise. Je größer die Brennweite, um so größer der Kreis bei gleicher Lochgröße. Wenn ich jetzt eine Sammellinse davor mache, wird der Zertreuungskreis immer kleiner sein als ohne Linse, solange der Brennpunkt nicht (weit) vor der Bildebene ist. Denn die Sammellinse sammelt - also bündelt - ja das Licht. Also wird der Zerstreuungskreis kleiner. Und kleinerer Zerstreuungskreis bedeutet nun mal schärfer.
PS: ob man jetzt unbedingt eine möglichst hohe Schärfe mit einer Lochkamera anstrebt, ist eine andere Frage. Man wird niemals die Schärfe auch nur eines einfachen Dreilinsers erreichen. Wie Berthold sagte, die Fehler machen den Charakter des Bildes aus. Ich habe ziemlich unscharfe Bilder mit rel. großen Löchern und handgehalten bei 1/8 oder so gesehen, die mich sehr beeindruckt haben. Es kommt halt immer drauf an, was sich die graue Masse hinter der Kamera ausdenkt.