Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 02.09.2013 22:31von hornilla • Mitglied | 2.895 Beiträge
Hallo zusammen,
ich würde gerne mal wieder etwas zeigen. Ich habe schon vor einigen Jahren eine hölzerne Pinhole-Mittelformat-Kamera im mehr oder minder 4.5x6-Format gebaut. Irgendwann ist mir die Linse einer alten Agfa Clack zugeflogen, und so kam ich auf die Idee, die Kamera auch mit einer Linse auszurüsten. Nachdem die Brennweite leider viel zu klein war und ich außerdem keinen Verschluss hatte, der eine Blende irgendwo im normalen bereich zwischen 5.6 und 22 ermöglicht hätte, habe ich mich entschieden, einfach eine Pinhole-Blende hinter der Linde eingebaut zu lassen, um die zu kleine Brennzweite und die damit einhergehende Unschärfe auszugleichen. Gestern habe ich jetzt nach langer Zeit endlich den ersten Film aus diesem Konstrukt entwickelt und würde euch gerne zwei resultate zeigen.
Alle Bilder auf Fomapan 400, entwickelt in Moersch efd und hybrid weiterverarbeitet.
Grüße
Christoph
RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 02.09.2013 22:43von franz1111 (gelöscht)
Hallo Christoph
Ist doch nicht schlecht.
Könntest du uns deine Kamera zeigen?
Ich würde auch gern eine baun und hab mir schon einige Seiten im Netz angeschaut die sich mit dem Eigenbau beschäftigen.
LG
Franz
RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 00:05von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge
Hallo Christoph.
Ja die ersten Test mit der Pinhole d=0,30mm bei Brennweite 65mm auf 4,5x6cm habe ich jetzt auch hinter mir.
Dein Ergebniss weicht doch durch die Linse erheblich in der besseren Schärfe von den meinigen Bildern ab.
Sie erinnern mich an "Holger-Kamera" Bilder.
Noch etwas traumhafter kommen sie mit einer Brillen-Linse als Objektiv.
Es ist schon sehr lange her, da habe ich mal Pinhole-Bilder von einer GF mit 20x25cm Negativen gesehen.
Diese Bilder haben mich stark beeindruckt.
Das ist aber zu lange her, um sie noch richtig in Erinnerung zu haben.
Ob diese großen Lappen den Kompromiss an Schärfe und Weichheit haben, keine Ahnung. Die würde ich aber gerne noch einmal sehen.
Es waren jedenfalls Negative und kein Fotopapier was mit der Pinhole belichtet wurde.
Papier in dieser Grösse würde allerdings als Ausgangs-Negativ, deutlich preiswerter sein.
Wenn ich so wegen der Kosten ans Negativmaterial und die Entwicklermengen denke....
Aber Naturaufnahmen auf Rotblindem Papier, so wie unser Ur-Opas ja auch nicht anders gekonnt haben,
und dann die langen Belichtungszeiten wegen dem unempfindlichen Papiere....
Es ist auch gut möglich, das die Negativgrösse gar nicht so das Auschlaggebende ist.
Selbst in Streichholzdosen werden ja Lochbilder erzeugt.
Schön zu lesen, das die Pinhole-Gemeinde ja auch hier ihre Freunde hat.
Gruss vom Lochabbildendem Berthold aus dem Sauerland.
Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 00:19von Gelöschtes Mitglied
Eigentlich mag ich meist keine "pinholes", auch keine allzu düsteren Aufnahmen - aber das Haus ( für mich allerdings ohne den schattenwuchtigen Vordergrund ) sieht doch schnuckelig aus.
Da ginge auch bestimmt noch Einiges.
Kannst Du mir bitte kurz erörtern, wofür oder warum einerseits die Brennweite zu klein war, und wieso andererseits mit kleinen Brennweiten Deiner Meinung nach Unschärfe einhergeht? Meinst Du hier die Tiefenschärfe wegen der fehlenden Blende?
Danke,
Platte
RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 00:29von Gelöschtes Mitglied
Sehr schön, Christoph. Solche Basteleien finde ich immer wieder spannend. Ich hatte auch schon mal die Idee, sowas ähnliches zu machen, hab das aber nie umgesetzt.
Wenn es um größere Formate geht, ist Röntgenfilm eine preiswerte Alternative. Auch rotblind und kann bei rotem Licht in der Schale entwickelt werden. Der ist zwar doppelseitig beschichtet, aber die rückseitige Emulsion kann man einfach mit DanKlorix entfernen - wenn man es denn wegen der besseren Schärfe möchte . Der einseitig beschichtete Röntgenfilm für die Mammografie ist wiederum für Experimente zu teuer. So lassen sich auch richtig große Formate auf Film noch bezahlen.
LG Reinhold
RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 00:42von Gelöschtes Mitglied
Hallo, Reinhold,
hattest Du nicht selbst unlängst etwas pinholiges zurechtgebastelt, oder meinst Du hier einen kompletten Eigenbau??
Also, aus meiner Sicht ist der genannte Röntgenfilm für das hier verwendete Format nicht mal ne Alternative.Dieser düstere look..
Gibt es doch genügend bezahlbares Material, und dazu auch noch einiges Orthochromatisches...
VG,
Platte
RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 00:44von hornilla • Mitglied | 2.895 Beiträge
Erstmal vielen Dank euch allen. Ein Bild der Kamera werde ich demnächst mal machen und hier zeigen.
Was die Brennweite angeht, ist meine Aussage eher (un-)solidem Halbwissen und ausprobieren geschuldet. Ich bin davon ausgegangen, dass die optimale Brennweite durch die Linse bestimmt wird. Nachdem meine Linse von einer Clack stammt, nehme ich an, dass die Brennweite 95mm sein sollte. Ich bin davon ausgegangen, dass die Brennweite vereinfacht gesagt den Abstand zwischen Linse und Negativebene bezeichnet. Aber ich werde gerade das Gefühl nicht los, dass ich da falsch liege. Verbessert mich also bitte. Bei mir ist der Abstand zwischen Linse und Negativebene (also das was ich für die Brennweite gehalten habe) baulich bedingt nur um die 3 bis 5 Zentimeter (müsste ich nachmessen). Ich habe einmal getestet, wie weit ich mit der Linse von einer Mattscheibe (als Ersatz für die Negativebene) weg müsste, um ein etwa scharfes Bild mit einer Blende im üblichen Bereich zu erhalten. Das waren deutlich mehr als die besagten 3 bis 5 Zentimeter. Deshalb habe ich mit der Pinhole-Blende die Tiefenschärfe erhöht.
Wenn ich übrigens geschrieben habe, dass "die Brennweite viel zu klein war" meinte ich den Abstand zwischen Linse und Negativebene, nicht die Brennweite der Linse.
Grüße
Christoph
RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 03:00von Gelöschtes Mitglied
Ehrlich währt am Längsten :-)
Ok, wenn Du zunächst Die Brennweite relativ genau ermitteln möchtest, egal von welcher Optik, stellst Du zunächst auf unendlich scharf.
Dazu brauchst Du ja wohl die separate Mattscheibe, denn Du beschreibst hier mit Deiner "Brennweite" eher das nicht passende "Auflagemass".
Solange Du die Mattscheibe variieren kannst, tut dieses nicht zur Sache.
Nach "Fokus auf Unendlich" ( und damit meine ich nicht des Nachbars Zaun, eher den Saturn), misst Du mal den Abstand zwischen Deiner Blende und der Filmeene(Mattscheibe; etwas komplizierte wäre es normalerweise schon, aber hier reichts)
15,7 cm??
Dann hast Du eben ein 150er.
Die Linse selbst ( oder die Linsengruppen) beeinflussen viele Parameter, die Brennweite als solche aber ist immer der o.g. Abstand.
Bei richtigen Abständen ( egal, ob auf Unendlich oder Makro fokussiert) sollte eine Linse auch bei Offenblende einen wirklich scharfen Bereich abbilden; richtig fokussieren ist natürlich elementar, daher benutze ich auch eine Lupe..
Mit Deiner Steckblende kanns Du nicht die Güte der Linse positiv beeinflussen, das schaft nur der Konstrukteur :-)
Wohl aber die Tiefenschärfe, welche ja immer grösser wird, desto kleiner das Loch wird .
Allerdings kann Deine Lochblende auch negativen Einfluss ausüben, hier liest Du am Besten mal in entspr. Foren zum Eigenbau nach. Ist nicht meine Welt.
Wenn Deine Schärfe bei Offenblende auf der Mattscheibe nicht stimmt, ist also nicht richtig fokussiert.
Oder die Optik im Arsch
Stimmt die Schärfe auf der Mattscheibe, später im Bild aber nicht, hast Du eine "Fokusdiffer.enz" zwischen Film und Mattscheibe. Dann viel Spass, hier gehts um 1/ mm.
Auf unendlich fokussiert, hast Du also einen brennweitenabhängig definierten Abstand zwischen Motivebene ( also das Motiv) und "Blende", wie einen resultierenden Abstand zwischen Blende und Filmebene.
Wir bleiben mal bei Blende, das versteht sich vielleicht besser.
Schau Dir die beiden in mm/cm gemessen mal an, wenn Du mehr Grundsätzliches über Optik wissen willst.
Scheinste mir zukünftig zu brauchen :-)
Je weiter Du auf Fern / Unendlich fokussierst, desto grösser wird der Abstand zum Motiv, aber desto näher kommt die Filmebene an die Blende.
Beim Abbildungsmasstab 1:1 ( Motiv genausogross wie die Abbildung auf der Mattscheibe) sind nun beide Abstände gleichgross, und je näher Du auf Nah oder Makro einstellst, desto näher muss das Objektiv( die Blende) ans Motiv,, aber desto weiter muss die Mattscheibe von der Blende weg.
Das kannst Du überprüfen, und das ist simple Physik.
Das alles lässt sich genau anhand von Formeln berechnen, und in Mathe kann man ja Formeln auch "umbauen", also könnte man im Vorfeld auch mal ausrechnen, welchen Abstand welche Ebene haben muss, um z. B. einen gewünschten Abbildungsmasstab zu erreichen.
Nichts anderes musste einst der Fotografenlehrling mind. 6 Mnate lang machen.
Andererseits kann man so z.B.auch errechnen, welche Brennweite man braucht bzw. wie gross ein Print werden muss, um in einer Galerie " günstigst" oder korrekter "augenrichtig" wahrgenommen zu werden.
Sämtliche Formeln stünden z.B. im "Plaubel-GF-Handbuch".
Aber, welch ein Trost, es geht auch ohne :-)
VG,
Platte
RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 03:25von hornilla • Mitglied | 2.895 Beiträge
Danke, das hilft etwas beim Verständnis. Für die Art wie ich die Kamera evtl. aber einmal umbaue, tut es - um ehrlich zu sein - aber nicht viel zur Sache. Denn das sollte mit simplem ausprobieren für meinen Zweck gut machbar sein. Dei "Mattscheibe" war in meinem Fall nur halbtransparentes Papier, das ich statt dem Film bei offener Rückwand an die stelle der Filmebene gehalten habe. Ich würde das dann wieder so machen, die Linse erstmal irgendwie reproduzierbar weiter weg von der Filmebene zu bewegen bis ich ein einigermaßen scharfes Bild bekomme (und zwar eher nicht auf unendlich, sondern irgendwo im Bereich zwischen einem und zehn Metern) und dann nachmessen. Und entsprechend der Messung würde ich dann die Kamera umbauen. Das wird mit meinen Mitteln immer nur ungefähr bleiben, aber es reicht ja auch.
Ob ich das jemals mache, weiß ich aber nicht, weil die Ergebisse eigentlich einen für mich irgendwie "schönen" Effekt geben. Zugegeben, ein wenig mehr Schärfe zu erreichen, hätte schon seinen Reiz. Eine Blende in dem Bereich, dass aus der Hand fotografieren möglich wird durchaus auch. Aber dazu bräuchte ich ja einen Verschluss. Evtl. ließe es sich mit dem einfach Verschluss einer Recesky bewerkstelligen. Den müsste man aber auch erstmal eingebaut bekommen, ohne massig Lichteinfall zu provozieren.
@anTon :
Ja, die Pinhole-Blende ist ein banales Stück Dose in das ich ein feines Loch gestochen habe.
Grüße
Christoph
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