#21

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 06:42
von Gelöschtes Mitglied
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""Bei einer selbst gebauten geht es mir darum, mit eigenen Mitteln möglichst weit zu kommen.""

Ok, verstehe - ein gesunder Antrieb :-)

""Die Form der Linse muss doch einen Einfluss auf die optimale Brennweite der Linse geben, oder nicht? ""

Als Nichtobjektivkonstrukteur versuch ich mich mal an dieser Frage:

Also ich habe div. Brennweiten mit jeweilig versch. Formen.
Zunächst mal sind alle konvex.
Sicher wird die Linsenform, wie aber auch die Anordnung versch. Linsen zueinander , die Bündelung des Lichtes beeinflussen.
Sicher wird ein WW aufgrund seines ermöglichenden Bildwinkels gewölbter sein als ein Tele.

Dass die Form nun aber die Brennweite bedingt, nee, das glaube ich nicht.
Aber Glauben ist nicht Wissen.

"" schafft es das Pinhole dann wirklich, die Tiefenschärfe so umfangreich werden zu lassen, dass die "falsche" Position der Linse ausgeglichen wird?""

Irgendwo im Netz gibs ein schönes Spielzeug - ein tool, mit dem man Linsenanordnung, Blende, Blendenabstand usw. simulieren kann, mit entsprechender Auswertung
Das wär mal was für Dich, vermute ich.
Ganz klar kann ich Dir nach meinen Erfahrungen an der verstellbaren GF-Kamera sagen, dass Du eine falsch eingestellte Fokussierung nicht über Abblenden kompensieren kannst, zumindest nicht im von Dir gewünschtn Umfang.
Entsprechend bezweifle ich, dass das Pinhole da mehr kann, nur weil es kleiner ist.
Der Pinholetechnik gar nicht geläufig, wirds nach meinem Verständnis ohnehin nie richtig scharf werden können, weil die unschärfefördernden Beugungserscheinungen am Blendenrand derart stark geschlossener Blenden enorm sein müssten.
Optimale Filmlage, optimaler Fokus, das wirds wohl noch bringen.
Aber gibt es dennnicht Pinholefreaks, die entsprechendes Wissen vermitteln:?


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#22

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 06:45
von Gelöschtes Mitglied
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Wenn Du vielleicht Dein Pinholeobjektiv weitwinklig bauen könntest - je Weitwinkel, desto tiefenscharf :-)
Besser gesagt, je kürzer die Brennweite...


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#23

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 07:03
von konicafan • Mitglied | 1.915 Beiträge

Vielleicht sollte man noch den Bildkreis mit in die Überlegungen einbeziehen.
Der ist nämlich für die Ausleuchtung des Negatives verantwortlich.
4,5x6 ungefär 70mm
6x6 = 80mm
6x9 = 105mm
9x12 = 130-150mm
18x24 = 270-300mm
das sind so etwa die Brennweiten der Normalobjektive.
Das Agfa Clack Objektiv dürfte dann ca. 105mm haben.
Bei einem 105 er Objektiv beträgt der Abstand von der Filmebene bis zur Objektivmitte (also etwa Blendenebene) genau 10,5cm oder 105mm.

Gruß
Michael


everybody's darling is everybody's Depp (FJS)
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#24

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 07:23
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von Platte im Beitrag #22
Wenn Du vielleicht Dein Pinholeobjektiv weitwinklig bauen könntest - je Weitwinkel, desto tiefenscharf

Ja, je kürzer die Brennweite, umso kleiner der Zerstreuungskreis in der Bildebene. Ultraweitwinkel-Lochkameras liefern erstaunlich scharfe Bilder. Wir reden hier von Brennweiten um die 2 cm bei 6x6.

Eine Sammellinse ist immer konvex, Menuskus = Halbmond. Die Frage ist, ob die nach vorne gewölbte Seite auch nach vorne zeigt, oder die hohle Seite. Davon hängt die optimale Blendenposition ab. Meist ist die Wölbung nach vorne und die Blende dahinter. Das gibt z.B. mit einer Boxkamera und Blende 11 - 16 schon erstaunlich scharfe Bilder in der Mitte. Je "schlechter" das Objektiv, umso kleiner darf die Blende werden. Der Zugewinn an Schärfe durch die kleinere Blende wird überwiegen gegenüber der zunehmenden Beugungsunschärfe. Bis zu dem Punkt, an dem die Beugungsunschärfe "gewinnt". Beim allerschlechtesten Objektiv, dem Loch, darf die Blende sogar sehr klein sein, bevor die Beugungsunschärfe schlimmer ist als der Gewinn durch die kleinen Zerstreungskreise des kleinen Lochs.

Bei einer gut fokussierten Boxkamera mit Meniskus könnte nach meinem Bauchgefühl Blende 45 oder 64 das Optimum darstellen bezüglich Schärfe über das gesamte Bildfeld und große Tiefenschärfe. Da dies aber zu unhandlichen Belichtungszeiten führt, hat man damals auf kleinere Blenden als 16 oder 22 verzichtet. Die Arbeitsgruppe der Schärfefanatiker um A. Adams hieß nicht umsonst f/64. Nach dofmaster ergibt sich bei 75 mm Brennweite und 2 m hyperfocaler Distanz eine Tiefenschärfe von 1 m bis unendlich bei Blende 64.

Eine nicht zu starke Sammellinse vor dem Loch müsste aber immer eine Verbesserung der Schärfe bringen, auch wenn hoffnungslos falsch fokussiert, da ja der Zerstreuungskreis immer verkleinert wird, außer bei kleinsten Brennweiten mit Brennpunkt vor der Bildebene. Natürlich: je genauer fokussiert, umso schärfer.

Soweit mein unsortiertes Gedankensammelsurium.


zuletzt bearbeitet 03.09.2013 07:27 | nach oben springen

#25

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 07:57
von Gelöschtes Mitglied
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"Die Frage ist, ob die nach vorne gewölbte Seite auch nach vorne zeigt, oder die hohle Seite."

Eine hohle Seite ist nicht konvex, die ist dann konkav.

"Bis zu dem Punkt, an dem die Beugungsunschärfe "gewinnt".
Beim allerschlechtesten Objektiv, dem Loch, darf die Blende sogar sehr klein sein, "

Hast Du für den Kollegen noch einige Zahlenwerte?
Ist sonst vielleicht etwas abstrakt für den Eigen bau :-)

"Die Arbeitsgruppe der Schärfefanatiker um A. Adams hieß nicht umsonst f/64."

Aber sicher auch nicht, um darzustellen, dass f64 die idealscharfe Blende sei.
Dies wäre nämlich die bei den meisten Objektiven deutlich darunterliegende und vom jeweiligen Hersteller empfohlene "Arbeitsblende".
Ich schmeiss mal ne f 18 als Beispiel in den Raum.

"Eine nicht zu starke Sammellinse vor dem Loch müsste aber immer eine Verbesserung der Schärfe bringen, auch wenn hoffnungslos falsch fokussiert, da ja der Zerstreuungskreis immer verkleinert wird"

So ganz der Optiktheoretiker bin ich ja leider nicht, aber wie soll denn ein Zerstreungskreis scharf werden ohne richtige Fokussierung? Resultiert der nicht aus der Fokussierung?

Hyperfokale Fokussierung war ein guter Stichpunkt, ich befürchte jedoch, dass wir langsam zu sehr ins Theoretische Abschweifen.
Ob wir da inzwischen noch hilfreich sind?

VG,
Platte


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#26

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 09:11
von hornilla • Mitglied | 2.895 Beiträge

So, hier jetzt die versprochenen Bilder.



Die Diskussion ist übrigens schon hilfreich, zumindest soweit ich folgen kann (was mir nicht ganz leicht fällt, um ehrlich zu sein).
Zur Frage, ob eine Linse eine eigene Brennweite hat oder sie brennweitenunabhängig eingesetzt werden kann: Sie muss doch eigentlich eine haben, sonst müsste ich ja in zumindest mehreren Abständen ein scharfes Bild bekommen, oder?
Was passiert eigentlich, wenn ich die konvexe Linse andersrum, also konkav einsetze? Ist das wie mit diesen Umkehrringen, dass ich dann einen Makroeffekt bekomme?


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#27

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 09:42
von JochenDT • Mitglied | 937 Beiträge

Interessanter Thread!
Ich lese gerne mit, denn ich plane auch mal einen Versuch mit einer KB SLR und einer Lochblende (so ca. mit D=0,5 - 1 mm) zu machen, die anstatt der objektivseitigen Blende in das Objektiv (an der gleichen Stelle) eingesetzt wird.


Jochen
Gruß aus dem Lipperland

Spröde Künste
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#28

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 10:34
von Gelöschtes Mitglied
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""Zur Frage, ob eine Linse eine eigene Brennweite hat oder sie brennweitenunabhängig eingesetzt""

Jede Linse hat eine Brennweite.
Linsengruppen haben auch eine Brennweite, und verschiebt man die Linsen zueinander, verändert sich diese ( Zoom).

Es gibt konvexe Linsen ( Wölbung nach aussen), und Konkave (Wölbung nach innen)
In Linsengruppen finden sich meist Linsen mit je einer konkaven UND einer konvexen Seite.
Was passiert, wenn ich eine Brille andersrum aufsetze ( die ist konvexkonkav)?
Das Licht wird anders gebrochen, die Bündelung dürfte anders sein - aber was das bedeutet?
Weiss ich nicht :-)


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#29

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 10:41
von Gelöschtes Mitglied
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Jochen, 1 mm scheint mir noch arg gross für eine Lochblende :-)

Ich hab hier Optiken mit f 128, die sind kaum grösser.
Arbeiten die Lochblendler nicht mit f300 oder so?

Obwohl, f 128 sagen wir 2 mm, f 248 dann 1 mm, f 500 o,5 mm...

ob sich gem. Beugung an der Eintritsspupille ( war doch da, oder?) das Licht bei f 500 schon derart beugt, dass es das Motiv zurückblendet :-)


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#30

RE: Selbstgebaute Holzkamera - Pinhole mit Linse

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 03.09.2013 10:47
von JochenDT • Mitglied | 937 Beiträge

Ich werde es probieren!
Möchte den Thread (Holzkamera mit ... ) nicht für meine Zwecke entern!
Also: Demnächst in diesem Theater!


Jochen
Gruß aus dem Lipperland

Spröde Künste
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