Zitat von Platte im Beitrag #22
Wenn Du vielleicht Dein Pinholeobjektiv weitwinklig bauen könntest - je Weitwinkel, desto tiefenscharf
Ja, je kürzer die Brennweite, umso kleiner der Zerstreuungskreis in der Bildebene. Ultraweitwinkel-Lochkameras liefern erstaunlich scharfe Bilder. Wir reden hier von Brennweiten um die 2 cm bei 6x6.
Eine Sammellinse ist immer konvex, Menuskus = Halbmond. Die Frage ist, ob die nach vorne gewölbte Seite auch nach vorne zeigt, oder die hohle Seite. Davon hängt die optimale Blendenposition ab. Meist ist die Wölbung nach vorne und die Blende dahinter. Das gibt z.B. mit einer Boxkamera und Blende 11 - 16 schon erstaunlich scharfe Bilder in der Mitte. Je "schlechter" das Objektiv, umso kleiner darf die Blende werden. Der Zugewinn an Schärfe durch die kleinere Blende wird überwiegen gegenüber der zunehmenden Beugungsunschärfe. Bis zu dem Punkt, an dem die Beugungsunschärfe "gewinnt". Beim allerschlechtesten Objektiv, dem Loch, darf die Blende sogar sehr klein sein, bevor die Beugungsunschärfe schlimmer ist als der Gewinn durch die kleinen Zerstreungskreise des kleinen Lochs.
Bei einer gut fokussierten Boxkamera mit Meniskus könnte nach meinem Bauchgefühl Blende 45 oder 64 das Optimum darstellen bezüglich Schärfe über das gesamte Bildfeld und große Tiefenschärfe. Da dies aber zu unhandlichen Belichtungszeiten führt, hat man damals auf kleinere Blenden als 16 oder 22 verzichtet. Die Arbeitsgruppe der Schärfefanatiker um A. Adams hieß nicht umsonst f/64. Nach
dofmaster ergibt sich bei 75 mm Brennweite und 2 m hyperfocaler Distanz eine Tiefenschärfe von 1 m bis unendlich bei Blende 64.
Eine nicht zu starke Sammellinse vor dem Loch müsste aber immer eine Verbesserung der Schärfe bringen, auch wenn hoffnungslos falsch fokussiert, da ja der Zerstreuungskreis immer verkleinert wird, außer bei kleinsten Brennweiten mit Brennpunkt vor der Bildebene. Natürlich: je genauer fokussiert, umso schärfer.
Soweit mein unsortiertes Gedankensammelsurium.