Hallo,
am vergangenen Sonntag ergab sich die Gelegenheit, das 2002 zuletzt geöffnete Freibad an der Obernfelder Allee in Lübbecke zu besichtigen. Daß es überhaupt noch steht, ist dem Denkmalschutz der original erhaltenen Anlage aus dem Jahre 1953 zu verdanken - außerdem der Tatsache, daß der Hausmeister bis heute im Nebengebäude wohnt und das Bad streng bewacht. Ein einziges Graffiti war zu sehen und selbst das war nicht fertiggestellt...
Also, man kommt da normalerweise nicht rein - es sei denn, man fragt artig und ausdauernd bei der Stadtverwaltung an, wie ein Oldtimer- und Fotofreund von mir es dankenswerterweise getan hat. Daß die Stadtverwaltung sowohl ihn als auch mich aus beruflichen Zusammenhängen kennt, hat vielleicht auch dabei geholfen, Zweifel an unserer Seriösität auszuräumen. Wir waren zu viert, zwei Digitale und zwei Analoge (auch Forumskollege Tom war dabei, er wohnt ja nicht weit weg).
Wir wollten ein Shooting an der Grenze von Tageslicht zu Blauer Stunde machen und trafen uns daher um 19 Uhr vor dem Eingang. Der Einlaß verzögerte sich etwas, auch sollten wir wie sich dann herausstellte, um 21 Uhr wieder verschwinden, somit hatten wir netto 1:40 Stunde, die verdammt schnell vorbeigingen.
Ich hatte mich zeitlich verschätzt und zuerst ausgiebig Farbaufnahmen mit dem 35mm-CZJ-Flektogon an der Exa gemacht. Dann waren plötzlich nur noch gut 20 Minuten übrig - und ich hatte noch kein einziges SW-Bild gemacht. Mist. Also habe ich schnell noch einen Film in die Rolleicord II gepfriemelt und mit Vollgas eine letzte Runde durchs Bad gemacht. 10 Bilder in 10 Minuten. Es zeigte sich, daß die Lubitel von meinen Mittelformatkameras vom Sucher her hier vielleicht besser gewesen wäre, da ich auf dem ohnehin schon sehr dunklen Sucherbild der alten Cord bei dem Licht schon fast gar nichts mehr erkennen konnte. Die Belichtung war bei jedem Bild 1 Sekunde, nur die Blende habe ich verstellt, sie lag zwischen 5.6 und 11. Richtig festgemacht auf dem stativ war die Cord auch nicht immer (wegen Geschwindigkeit, so konnte ich sie schneller drehen) und den Drahtauslöser hatte ich eine halbe Stunde vorher im hohen Gras verloren. Also trotz Vorbereitung dieselben idealen Bedingungen wie immer bei mir.
Der sehr weiche Zentralverschluß der Cord den man nur leicht anschnippsen muß, hat's aber gerettet, so daß ich jetzt jetzt schon einmal die SW-Bilder zeigen kann. Also war sie wohl trotz partiellem Blindflug die richtige Kamera. Film war ein Efke R50 @100 in Promicrol, von dem hätte ich eigentlich noch viel mehr bunkern müssen.
Die Farbbilder sind noch (wie auch die von Tom) bei Rossmann.
Viele Grüße
Nils
Und nun die Bilder:
Da geht's rein.
Von diesem Startblock ist schon lange niemand mehr ins Wasser gesprungen.
Und auch der imposante Sprungturm ist verwaist.