#1

Verständnisfrage zur Lomographie

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 23.10.2011 17:25
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Hallo zusammen,

ich habe eine kurze und knappe Verständnisfrage zur Lomographie. Daß es kreative Menschen gibt, die gerne mit farbigen Blitzen arbeiten, mehrfach belichten, Bilder übereinanderlagern und vielleicht bewußt eine Vignettierung wünschen, kann ich durchaus nachvollziehen. Ich kann sogar nachvollziehen, daß die Ü-Ei-Generation "aus der Hüfte" schießt und den Überraschungseffekt beim Erhalt der fertigen Bilder liebt, auch wenn das beim MF ein teurer Spaß werden kann. (Für mich persönlich wäre es dennoch nichts, weil ich bewußt entscheiden möchte, was am Ende auf dem Silberhalogenid ist.) Ich verstehe auch, daß die knallbunten Farben der Kameras eine bestimmte "stylische" (*hust*) Generation ansprechen.

Aber was treibt einen Menschen dazu, sich absichtlich eine undichte Kamera zu kaufen und sich wie ein Schneekönig zu freuen, wenn er sie mit dem beiligenden Gewebeband abdichten kann? Was ist der Reiz dabei, eine [zitat]trashige[/zitat] Kamera zu haben, eine bewußt schlechte Linse und das zu einem Preis, bei dem man sich wünscht, der Hersteller dieser Produkte zu sein?

Ich versteh's nicht und möchte es gerne verstehen.

Grüße,
Daniel


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#2

RE: Verständnisfrage zur Lomographie

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 23.10.2011 18:32
von Gelöschtes Mitglied
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Da gibt es nichts zu verstehen – sowas nennt sich Marketing.

Viele Grüße
Nils


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#3

RE: Verständnisfrage zur Lomographie

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 23.10.2011 19:26
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Zitat von clickclackstart
Da gibt es nichts zu verstehen – sowas nennt sich Marketing.


Nee, nee, Nils, ich meinte jetzt nicht aus Hersteller-, sondern aus Käufersicht. Was denkt sich ein Mensch, der eine "trashige" Kamera kauft? DAS ist es, was mich interessiert. :-)

Daniel


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#4

RE: Verständnisfrage zur Lomographie

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 23.10.2011 19:55
von Sandmann • Mitglied | 33 Beiträge

Es ist zuerst einmal, wie bereits gesagt, ein "Style-Produkt". Da Fotografie aber zudem in der Liste der "hippen" Freizeitbeschäftigungen weit hinter PS, XBox und anderen Tätigkeiten steht, kommt noch der exklusive Faktor hinzu.
Wenn auf einer Party jeder seine Digi-Knipse in die Luft hält (prinzipiell von Ergebnis ähnlich), dann hält der Lomograph eben seine Holga. Aufmerksamkeit ist ihm dann gewiss. Aber ich denke, dass das nur die eine Seite ist.
Gleichzeitig ist das Bedürfnis nach dem "Unperfektem" sicherlich auch ein Faktor. Es gibt ja genug Digital-Fotographen, die ein Bild aufwendig in mühevoller Kleinarbeit zu einem unperfekten Bild umbauen. Das erreiche ich mit einer Lomo einfacher.

Trotzdem muss man das natürlich nicht nachvollziehen können und schonmal gar nicht gut finden.


Grüße aus Buxtehude

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"Die bedrohte Art: der Sucher" vom 29.10.2011
"Kompakter 'Lichtriese' - Revue 400 SE" vom 16.10.2011
"Alles eine Frage der Zeit" vom 15.10.2011

http://derausbuxtehude.wordpress.com


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#5

RE: Verständnisfrage zur Lomographie

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 23.10.2011 20:22
von anTon • Mitglied | 6.858 Beiträge

also ich finde das gut. Schlechte Bilder machen, egal ob technisch oder künstlerisch, ist um ein vielfaches höher einzuschätzen als mit nem Egoshooter Jahre zu verplampern. Der eine macht Lomo, der andere versucht alte Falter wiederzubeleben, der dritte quatscht Mädels an der Supermarktkasse an ob sie sich nicht ausziehen wollen *hehe* Jeder wie er mag hauptsache man kann sich mit dem Ergebnis idendifizieren !

:-)


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#6

RE: Verständnisfrage zur Lomographie

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 23.10.2011 20:31
von Gelöschtes Mitglied
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Ich kann den Spaß an dieser Art zu fotografieren, durchaus nachvollziehen, die Lust, sich dafür finanziell ausnehmen zu lassen, jedoch nicht: Link .

Warum man für etwas viel Geld ausgibt, was man viel cooler und kennermäßiger (*g*) auch für nahezu umsonst haben kann, ist somit tatsächlich vor allem eine Frage der Marketing-Psychologie, nicht mehr und nicht weniger. Und ich habe die Holga sogar ausprobiert, auch wenn ich natürlich keine 45 Euro dafür ausgegeben habe.

Weil es teuer ist, ist es exklusiv und man zeigt, daß man es sich leisten kann, anders kann ich es mir nicht erklären. Und wenn dann ein Oberstyler mit einer Agfa Click I um die Ecke kommt, ist die ganze Show verdorben.

Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Viele Grüße
Nils


zuletzt bearbeitet 23.10.2011 20:34 | nach oben springen

#7

RE: Verständnisfrage zur Lomographie

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 23.10.2011 20:35
von anTon • Mitglied | 6.858 Beiträge

Nils, da haste recht, da tuts ne 1.- (plus Versand :-)) Kamera auch.

anTon


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#8

RE: Verständnisfrage zur Lomographie

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 23.10.2011 20:39
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Hallo,

es soll jeder, dass machen, was ihm gefällt. Auch mit einer Lomo oder Holga gibt es immer wieder tolle Fotos. Nicht umsonst ist so eins bei dem Aphog-Wettbewerb letztes Jahr auf Platz 2 gelandet.

Ähnliche Ergebnisse kann man freilich auch anders erreichen. Zb. mit Box oder einfachst Faltern, Einwegkameras oder Canomatics.

Gruß
Hans


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#9

RE: Verständnisfrage zur Lomographie

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 23.10.2011 23:46
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Zitat von anTon
..der dritte quatscht Mädels an der Supermarktkasse an ob sie sich nicht ausziehen wollen *hehe*


Ahhh, so funktioniert das also mit den Aktaufnahmen..


Es gibt Leute oder Firmen die erfolgreich sind, indem es ihnen gelingt so einen Modetrend zu starten.
Wenn man das richtige Gespür dafür hat, kann man mit dem letzten Schrott Geld machen. Seien es zerfetzte Jeanshosen oder Lomo. Man muss die richtigen Kontakte haben und es muss sich eine "Szene" um das Produkt bilden. Und sehr viel Glück braucht es, denn von 1000 solcher Trendprodukte schafft es vielleicht eines, sich länger am Markt zu halten. Und ab und zu ist es ja auch ganz lustig.

Die Fotografie ist davon natürlich nicht ausgenommen. Ich denke da nur an den "Lithprint-Hype" vor ein paar Jahren.
Bleibt zu hoffen, dass wenigstens ein kleiner Bruchteil der Lomofreaks den Sprung in die anspruchsvollere analoge Fotografie schafft.

Gruß

Joachim


"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
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#10

RE: Verständnisfrage zur Lomographie

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 24.10.2011 00:07
von Dirk • Mitglied | 388 Beiträge

Hallo,

also ich knipse ja auch ab und zu mit Plastelinsen, finde meine Kameras in den kostenlosen Ramschkisten der Trödelmärkte, meine letzten beiden Funde waren eine Majestic YN 300 und eine M68F, beide defekt, hab Sie repariert, funktionieren auch wieder.(siehe Bilder)
Kaufen würde ich die Kameras für einen Euro, mehr auch nicht.

Ich würde mir eher eine Dacora Digna oder eine Baldixette kaufen, als eine Holga,Anna oder Diana.

Grüße
Dirk

Angefügte Bilder:
m68f.jpg
yunon.jpg

"I had 4 biscuits and then I ate one. Then I only had 3!"


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