Zitat von Hans Wöhl
Ich war im Sommer in Nordspanien in Urlaub. In einer Gegend, wo (gefühlt) jedes dritte Haus selbst in guten Zentrumslagen leersteht und sich nach und nach in eine Ruine verwandeln, verlieren die Häuser ihre unheimliche Wirkung. Es wird Alltag, durch kaputte Dächer scheint die Sonne und Grün wächst von innen nach außen. Man beginnt sich über jedes alte Gehöft zu freuen, was nicht verlassen wurde, sondern liebevoll von seinen Eigentümern hergerichtet wurde.
Es gibt hier im norwegisch-schwedischen Grenzland auch viele Dörfer, wo mehr als die Hälfte der Häuser leer stehen und bestenfalls noch als Wochenend- oder Ferienhäuser genutzt werden.
Die Menschen sind irgendwann fort gezogen, als Land- und Forstwirtschaft sich allein nicht mehr lohnten oder sind einfach gestorben, ohne Nachfahren zu hinterlassen, die sich darum kümmern wollten oder konnten. Wie Du, Hans, freue auch ich mich immer wieder über alte (Block)häuser, die noch gut gepflegt sind.
Manchmal sind sie schon sehr alt. Richtig behandeltes Holz hält sich erstaunlich lange. Ich selbst wohne in einer etwa dreihundert Jahre alten Hütte und bin sogar schon mal in Norwegen in einem großen Bauernhof aus Blockwerk gewesen, der annähernd achthundert Jahre alt war.
Ich will damit sagen: Leerstehende, alte Häuser sind auch hier keine Seltenheit. Wenn es mir nur darum gegangen wäre, so eines zu fotografieren, hätte ich nicht weit fahren brauchen, denn ein solch verlassenes Gehöft steht in nur zwei Kilometern Entfernung von meiner eigenen Hütte. Bei dem Haus auf dem Bild hatte ich, bzw. hatten wir beide allerdings das starke Gefühl, dass dort etwas nicht geheuer ist. Es hatte eine ganz eigenartige und abstoßende Ausstrahlung und diese spezielle Atmosphäre veranlasste mich dann dazu, die Aufnahmen zu machen.
Grüsse aus Schweden
Peter