FARBINFRAROT; Abschied vom Kodak EIR
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 21.06.2011 02:40von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Hallo,
so eben sind die ersten entwickelten Farbinfrarotfilme bei mir eingetroffen. Das Labor packte mir 170 MB große Übersichtscans auf CD. Nun heißt es im Moment für mich:
Gerade drehen, freistellen, Tonwertkorrektur, Helligkeit anpassen... Ich nehme hierfür Adobe Photoshop Elements (PSE).
Die ersten drei Aufnahmen zeigen kritische Gegenlichtaufnahmen vom Lübecker Holstentoor. Keine Angst; ich werde nach und nach das eine oder andere Bild hochladen und diese Bilder
gehören lange nicht zu den gelungensten.
Telweise scheint es an den Rändern ein wenig zu Lichteinfall gekommen zu sein; insbesondere der rechte und der untere Bildrand wirken etwas überbelichtet, verwaschen, blass. Ich habe darum ein wenig abgeschnitten.
Die Aufnahmen entstanden mit meiner Mamiya RZ67II-6x7-MF-Kamera, einem SEKOR Z-50mm-ULD-Objektiv, Gelb- oder Orange-Filter, meistens Blende f/32, Kodak EIR-Film (Aerochrome III) Stativ und Spiegelvorauslösung via Drahtauslöser. Normale Scanqualität. Interssant finde ich in den Gegenlichtaufnahmen die normalerweise seltenen Blendenöffnungen die sich hier in Purpur hervorheben. Diese Bilder entstanden als Belichtungsreihe: -2/3 / 0 / +2/3 Blenden bei ISO400. Auf Gegenlicht reagiert der Infrarotfilm noch kritischer als normaler DIA-Film.
Die Belichtungstoleranz wird mit +/- 1/2 Blende angegeben, Tonwert- / Dynamikumfang sind auffallend gering.
Diese Purpur-Bildchen sind nicht jedermanns Sache, aber ich freue mich auf Eure Kommentare und Bildbeurteilungen !
Gruß Oliver
RE: FARBINFRAROT; Abschied vom Kodak EIR
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 21.06.2011 03:11von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
RE: FARBINFRAROT; Abschied vom Kodak EIR
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 21.06.2011 03:34von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Hallo,
hier mal ein Blick auf die Lübecker Untertrave. Bei dieser Aufnahme hatte ich nicht mit Gegenlicht zu kämpfen und somit ist das Resultat deutlich besser.
Besonders beim zweiten Versuch scheine ich die richtige Belichtung getroffen zu haben. Das erste Bild wurde ganz normal auf ISO400 belichtet, das Zweite auf ISO400 +2/3 Blenden.
Die Helligkeit habe ich jeweils mit der Bildbearbeitung etwas angepasst, aber das zweite Bild gefällt mir persönlich besser: Schöne Farben, viel Zeichnung.
Gruß Oliver
RE: FARBINFRAROT; Abschied vom Kodak EIR
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 21.06.2011 03:51von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
RE: FARBINFRAROT; Abschied vom Kodak EIR
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 21.06.2011 05:37von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Hallo Steve,
vielen Dank für's Feedback ! Ja, an Nachtaufnahmen hatte ich auch schon gedacht. Einen Film habe ich noch im Gefrierschrank liegen und vielleicht gelingt es mir noch irgendwo Restbestände von dem Film aufzutreiben. Werde ich vielleicht mal ausprobieren, wie Nachtaufnahmen auf dem Material zur Geltung kommen. Grundsätzlich wird dieser Film aber meistens am Tage verwendet. Interessant finde ich zu sehen, wie unterschiedliche Flächen, dass Infrarotlicht unterschiedlich reflektieren; in den Blumenbildern scheint sich ein richtiger Infrarotstrahler zu verbergen; bzw. zeigt sich eine starke Infrarotreflektion.
Interessant finde ich auch die Bilder von der Lübecker Untertrave: Auf normalen Dia-Film aufgenommen würden die Äste am rechten Bildrand vermutlich schwarz ohne Zeichnung absaufen, auf dem Infrarotfilm werden die Äste; bzw. Blätter vom Infrarotlicht aufgehellt.
Anbei lade ich an dieser Stelle noch einmal zwei Bilder von der wismarer Bucht (Ostsee / Mecklenburg-Vorpommern) hoch, die ich mit einem Orangefilter aufgenommen habe. Leider scheinen in dem Labor irgendwelche Haare und Staubpartikel auf dem Scanner zu liegen oder sie haften am Film. Jedenfalls zeigen sich da Konturen, dia da nicht hingehören. Hat Jeman von Euch Tipps, wie ich Filmstreifen vor dem scannen staubfrei bekomme ?
Gruß Oliver
RE: FARBINFRAROT; Abschied vom Kodak EIR
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 21.06.2011 09:55von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Hallo,
hier noch einmal Bilder von der Rosenhecke vor der Haustüre: "Na nu ? Haben wir nicht rote Rosen vor der Tür ?".
Hoppla, da überraschte mich der Film nun doch ein wenig. Interessant finde ich die Lichtreflexe in den Blättern. "Widernatürlich" nennt mein Vater die Farben.
Ich finde, dass ist einfach mal was Anderes; eine gelungene Abwechslung. Mir gefällt's und wie gefällt's Euch ?
Gruß Oliver
RE: FARBINFRAROT; Abschied vom Kodak EIR
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 21.06.2011 17:01von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge
Oliver, ich kenne die Filme eher aus dem technischen Bereich. So hatten wir mal jemand da, der uns zeigen wollte, wo das Haus Wärme verliert.
Die Bilder am Wasser "Untertrave" sind wirklich interessant, so auf den ersten Blick könnte man auch sagen - Herbst und etwas mit dem Farbregler gespielt.....
Interessant dürfte bei sowas ja auch eine Gegenüberstellung sein . Tagsüber Sonne, wodurch z.B. die Stahlplatte strahlt (linkes Bild im Vordergrund), und dann nachts, wo die Wärme vom "Speicher" Wasser kommt
Steve
RE: FARBINFRAROT; Abschied vom Kodak EIR
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 21.06.2011 22:25von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge
Hallo Oliver,
Deine Bilder sind teilweise beeidruckend und auch lehrreich zugleich.
Zeigen sie doch dass der Effekt wirklich nur dann was bringt, wenn man Pflanzen auf dem Bild hat und möglichst direkte Sonneneinstrahlung. Und wenig gemischte Sonnen- und Schattenbereiche, denn sonst saufen die Schatten schnell ab oder die Sonnenteile werden überstrahlt.
Objekte im Gegenlicht bzw. Bäume im Schatten gehen unter (auch wenn der Vorplatz beim Holstentor das natürlich wieder wettmacht).
Motive wie der Steg Bild 1 kann man sich gänzlich sparen, glaube ich. Außer einem allgemeinen Blau/Magenta Stich, der einer Filterung ähnelt, kommt kein IR-Effekt zustande, weil sowohl Himmel als auch Wasser und tote Materie keinerlei "Woodeffekt" hervorrufen.
Super kommt alles mit sonnenbeschienenen Bäumen oder Blumen, vor allem wenn möglichst verschiedenfarbige Blumen dabei sind, die dann unterschiedlich ihre Farbe ändern. Die Rosen kommen schon geil.
Schade dass der Film nicht oder nur noch schwer zu bekommen ist. Deine Erfahrungen hier könnten einen motivieren, dass mal zu probieren.
Zitat
So hatten wir mal jemand da, der uns zeigen wollte, wo das Haus Wärme verliert.
Kann man vergessen. Hat mit dieser Art Filme nichts zu tun. Wärmestrahlung bei Häusern etc. geht nur im sogenannten "fernen oder thermalen Infrarotbereich bei Wellenlängen ca. 6-15 Mikrometer, FIR bzw. TIR). Die Filme gehen aber nur bis in den "nahen Infrarotbereich NIR" bei ca. 900 Nanometer bis maximal 1 Mikrometer. Damit kann man keine Heizverluste am Haus sehen und auch keine Person, die sich nachts im Wald versteckt.
Die Filme wurden in erster Linie für die militärische Aufklärung entwickelt und später auch für die Wissenschaft eingesetzt.
Da Chlorophyll extrem das Infrarot reflektiert, kann man damit gut getarnte Panzer und Raketen zwischen Vegetation erkennen. Und natürlich auch gesunde von kranker Vegetation unterscheiden oder z.B. Algen im Ozean erkennen.
Gruß
Joachim
"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
RE: FARBINFRAROT; Abschied vom Kodak EIR
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 22.06.2011 04:24von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Hallo Steve, Hallo Joachim,
danke für Eure Antworten !
Wärmebildfotografie ist mit diesem Film nicht möglich: Er ist nur bis etwa 900nm Wellenlänge sensibel. Uhrsprünglich kommt der Film aus der Luftbildfotografie. Auf den Bildern lässt sich der Gesundheitszustand von Bäumen/Pflanzen sehr gut beurteilen, Wasserverschmutzung, Vermessung von Gewässern / Landschaftszügen; Insektenbefall von Feldern,... Tarnzelte und Tarnkleidung kontrastierten besonders gut mit der umliegenden natürlichen Umgebung. Heute geht das aber alles digital und noch viel besser: Die Empfindlichkeit der Sensoren reicht weit über die 900 Nanometer hinaus; wobei spezielle Wärmebildkameras sogar so ziemlich den kompletten Infrarotbereich abdecken.
Das nächste Bild viel meinem Vater mit Schrecken aus der Hand, weil er meinte, der heilige Geist hätte hier Modell gestanden. Nein, es handelt sich um keinen Geist, der mit hochgestreckten Armen wütend auf die Kamera zuläuft, sondern um einen kahlen, blassen Baumstamm. Das Motiv kommt richtig toll auf dem Infrarotfilm, leider konnte ich mich noch nicht so richtig auf einen Ausschnitt festlegen.
Schon die Aufnahme viel mir nicht leicht: Näher ran und das Hauptmotiv flächendeckend darstellen oder links und rechts noch jeweils einen gesunden Baum mit auf's Bild ?. Zu letzterem habe ich mich bei der Aufnahme entschieden, aber seht selbst: Welchen Ausschnitt würdet Ihr in diesem Falle wählen ?
Gruß Oliver
______________________________________________________________________________
das hobbyphoto-forum ist seit dem 14.01.2006 online
flickr online | Forenuser - Die Foren Suchmaschine | Bilder verkleinern | Bilder hochladen
Besucher
0 Mitglieder und 101 Gäste sind Online |
Forum Statistiken
Das Forum hat 13099
Themen
und
131153
Beiträge.
|
Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |