Berthold, ich saß dort auf einer niedrigen Mauer und hatte gerade die XA aus dem Rucksack geholt, da kam die Bande an. Es gab nur draufhalten oder nicht. Und dabei den "richtigen Augenblick" treffen. Oder besser den falschen, also ein veritables Hinterteil mitten vor der Linse zu vermeiden.
Ja, einerseits empfinden wir die gesetzlichen Regelungen als starke Einschränkung unseres Hobbies, andererseits blüht auf Facebook etc die Bilderflut mit Personenerkennung und die Geheimdienste spionieren uns hemmungslos aus. Ich halte es z.B. aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes für dringend erforderlich, die sowohl Personen-Erkennung als auch damit verbundene Personen-Benennung gesetzlich zu verbieten. Stop watching us!
Obwohl er es damals auch schon oft gemacht hat, könnte ein Henri Cartier-Bresson heute wohl nur noch gestellte Aufnahmen machen. Auch die Presse hat es etwas einfacher. Würde ich z.B. folgendes Foto zu einem Artikel "Semesterferien auf dem Campus" in einem Käseblättchen veröffentlichen, müsste ich die junge Dame wahrscheinlich nicht mal fragen. Das nennt sich dann Presseberichterstattung. Ich musste sie fragen und hab es auch getan. Aber in erster Linie, damit sie mir nicht wegrennt, wenn ich die Kamera am Auge habe.
LG Reinhold