#1

Wie ist das mit der Marktwirtschaft?

in analoges Fotozubehör 19.10.2011 06:12
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Hallo zusammen,

ich habe mal als Jugendlicher in der Schule gelernt, daß sich Nachfrage und Angebot von selbst einregeln, heißt: Wo der Markt nach etwas lechzt, finden sich auch Anbieter, die den Markt mit Produkten beliefern.

Nun gehen die typischen Urlaubsknipser zu Digiknipsen und Handy über, was ganz logisch bedeutet, daß weniger Filme hergestellt werden. Wir sind hier aber nicht die einzigen paar Hansel, die noch Film belichten, sondern es gibt davon noch mehr in der Welt. Heißt: Der Markt ist immer noch da und es kann immer noch damit Geld verdient werden. Nicht mehr in dem Maße wie vor 20 Jahren, das ist richtig, aber der Bedarf an sich besteht, es ist nicht Null.

Von der Logik her müßten die Preise langsam anziehen, weil die Stückzahlen natürlich sinken. Dieser Trend ist unvermeidlich und auch wenn die neue, sich vergrößernde Lomo-Fraktion vermehrt nach Emulsionen, Labor und Chemie giert, wird das die wegbrechenden Urlaubsknipser natürlich nicht aufwiegen können.

Die Gretchenfrage ist also: "Nun sag, wie hast du’s mit der Filmproduktion?" (frei nach Goethe) Wird der Markt auch in Zukunft groß genug sein, daß sich (kleinere) Hersteller finden, die uns mit Filmen versorgen - sprich: Wird die steil fallende Kurve benötigter Filme langsam wieder abflachen (oder gar mit den Lomos sogar nochmal geringfügig ansteigen)? Oder müssen wir entgegen den Gesetzen der Marktwirtschaft Blut und Wasser schwitzen, in wenigen Jahren gänzlich ohne Filme dazustehen?

Gruß,
Daniel

PS: Vielleicht bin ich ein Hypochonder, aber berufsbedingt denke ich immer an den Worst Case. Ich bitte um Verzeihung.


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#2

RE: Wie ist das mit der Marktwirtschaft?

in analoges Fotozubehör 19.10.2011 07:15
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Nee, jetzt wird auch dieses Forum noch bzw. wieder mit dieser sinn- und nutzlosen Spekulation gefüttert, die es 1000-fach schon im Netz gibt ... und hier auch schon gab.


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


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#3

RE: Wie ist das mit der Marktwirtschaft?

in analoges Fotozubehör 19.10.2011 07:24
von Gelöschtes Mitglied
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Stimmt, hatten wir schon mehrmals.

Sagen wir es mal so: Beizeiten 'ne Plattenkamera kaufen und aufs nasse Kollodiumverfahren umsteigen ist immer eine Option. Das oder der Kauf einer Staffelei wären meine Ausweichmethoden.

Viele Grüße
Nils


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#4

RE: Wie ist das mit der Marktwirtschaft?

in analoges Fotozubehör 19.10.2011 07:26
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Zitat von bilderknipser
Nee, jetzt wird auch dieses Forum noch bzw. wieder mit dieser sinn- und nutzlosen Spekulation gefüttert, die es 1000-fach schon im Netz gibt ... und hier auch schon gab.


Tja, Du bist älter und wahrschenilich deutlich abgebrühter als ich. Das gebe ich ganz ehrlich zu. Aber mich beschäftigt diese Frage halt und deswegen habe ich sie gestellt.

War nicht böse gemeint und es sollte niemand verärgert werden. Ich bin halt einfach nur ein Angsthase.

Daniel


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#5

RE: Wie ist das mit der Marktwirtschaft?

in analoges Fotozubehör 19.10.2011 07:26
von Esel18_24 • Mitglied | 429 Beiträge

Zur Filmproduktion
- neues Adox Filmwerk in Deutschland ist gebaut,
- neue Produkte sind entwickelt,
- werden verkauft.
Gruß Lutz


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#6

RE: Wie ist das mit der Marktwirtschaft?

in analoges Fotozubehör 19.10.2011 07:28
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Zitat von Esel18_24
- neues Adox Filmwerk in Deutschland ist gebaut,


Das mit ADOX weiß ich, aber die machen ja (erst mal) nur SW.

Daniel


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#7

RE: Wie ist das mit der Marktwirtschaft?

in analoges Fotozubehör 19.10.2011 08:35
von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge

Marktwirtschaftlich sind zur Zeit die Filme aus meiner Sicht zwischen Cash Cow http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/cash-cow.html und dogs http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/dog.html angesiedelt, was wieder abhänig ist vom Größe des Marktsekmentes und auch den Produktionskosten.

Dazu kommt noch, wieviele Kunden sind bereit welchen Preis zu bezahlen http://de.wikipedia.org/wiki/Preispolitik ?
Sicherlich wird mit steigenden Preis die Suche nach surrogaten steigen http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Defi...konkurrenz.html
Das betrifft zuerst natürlich den Wechsel innerhalb des Medium Film, auf der anderen Seite könnte es aber auch die letzten unentschlossenden in die digitale Ecke drücken, auch weil die Kameras immer besser geworden sind und ein Ende noch nicht in Sicht ist.
Bleiden also die wenigen die nicht wechseln wollen und auch über entsprechende monetäre Möglichkeiten verfügen. Für große Firmen ist dann der Absatzmarkt zu klein, die entstehende Lücke kann dann aber duch Nischenanbieter besetzt werden. Auf Grund des dann relativ hohen Preises könnte es sich dann für diese Firmen rechnen.
Soviel in Kürze, ohne jetzt die Absicht eine wissenschaftliche Abhandlung zu entwerfen.


Steve
zuletzt bearbeitet 19.10.2011 08:36 | nach oben springen

#8

RE: Wie ist das mit der Marktwirtschaft?

in analoges Fotozubehör 19.10.2011 09:13
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Zitat von Penta
Marktwirtschaftlich sind zur Zeit die Filme aus meiner Sicht zwischen Cash Cow und dogs angesiedelt, was wieder abhänig ist vom Größe des Marktsekmentes und auch den Produktionskosten.


Das würde dann heißen, daß der (derzeit noch vergleichsweise) große Markt (Kodak, Fuji...) in absehbarer Zeit stürbe, weil selbst im besten Fall von solchen globalen Mitspielern zumindest keine nennenswerten Verbesserungen/Erneuerungen zu erwarten wären. Das hieße auch, daß die "Großen" keine nennenswerten Gewinnspannen mehr sehen, sondern annehmen, daß die Margen zu gering seien.

Zitat von Penta
[...] die entstehende Lücke kann dann aber duch Nischenanbieter besetzt werden


Das wäre dann also ungefähr das, was ich erahne. Hersteller für einen kleinen Markt von "Verrückten", die den Preis bezahlen, bleiben oder entstehen neu. Weg vom Massengut und hin zum (leider teureren) Exklusivgut.

Danke, Steve, das war ungefähr das, was ich bestätigt haben wollte.

Gruß,
Daniel


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#9

RE: Wie ist das mit der Marktwirtschaft?

in analoges Fotozubehör 19.10.2011 09:28
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Zitat von Daniel
Weg vom Massengut und hin zum (leider teureren) Exklusivgut.



Und wenn schon. Ich hatte heute das zweifelhafte Vergnügen, eine Nikon D80 in der Hand halten zu dürfen. Ich sollte Bilder damit machen, es ist mir aber nicht gelungen. Nach fünf Minuten vergeblichen Herumprobierens habe ich mich geweigert, das Teil überhaupt noch mal in die Hand zu nehmen. Das Mistding konnte noch nicht einmal bei Innenraumlicht fokussieren, per Hand ging das schon mal gar nicht, die Belichtung hat sie nicht hingekriegt und die Bedienungselemente und Anzeigen waren ungefähr so zahlreich und verwirrend wie bei einem Airbus. Ohne zweiwöchige Klausur mit der Bedienungsanleitung kann man offenbar nicht ein einziges Foto mit so einem Eumel machen. Und wie häßlich sie sich angefühlt hat, dagegen ist selbst 'ne Holga noch ein haptisches Erlebnis.

Echt jetzt, bevor ich anfange, mich mit so einem komplizierten Sch... herumzuärgern, greife ich lieber zum Pinsel oder beschäftige mich mit historischen Do-it-yourself-Verfahren. Für Schnappschüsse gibt's ja dann immer noch Fotohandys.

Viele Grüße
Nils


zuletzt bearbeitet 19.10.2011 09:33 | nach oben springen

#10

RE: Wie ist das mit der Marktwirtschaft?

in analoges Fotozubehör 19.10.2011 10:12
von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge

Wenn einer geht ist mehr Platz für den verbleibenden da.

Wir hatten das Thema ja auch schon und es gibt da auch http://www.spuer-sinn.net/blog1/?p=2052h Links zu Presseseiten
Wohin entwickelt sich die Fotografie?
oder
http://www.cewecolor.de/index.php?eID=tx...9f0902195753b16

Ist eine Marktbeobachtung von Cewe - auf Seite 56 sieht man den Fimlverkauf in Deustchland und seine Entwicklung von 2000 bis 2010,
Auch dei anderen Seiten finde ich informativ.

Wenn man jetzt mit Graphen arbeitet dann könnte man annehmen - die Talsohle ist erreicht. Allerdings besagt das ja nicht, das der Graph sich bei geänderten Rahmenbedingungen sich auch so verhält - Stichwort Rohstoffpreise, Abnutzung von Maschinen usw.


Steve
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