Nicht nur ich, auch andere beklagten schon den fehlerhaften Filmtransport der Flexaret Automat.
Normalerweise wird der Film eingelegt, bei offener Rückwand bis zur Startmarkierung gespult, die Rückwand geschlossen und dann bis zum ersten Stop weitergedreht. Dann ist der Verschluss auch gespannt und die Kamera schußbereit.
Soweit die Theorie.
In der Praxis zeigte sich aber, daß gerade der Stop beim ersten Bild gerne auf sich warten lässt und auch zwischendrin gern mal ein Bild übersprungen wird.
Dies ist natürlich höchst ärgerlich!
Versuche, diese Kamera an einen Reparateur zu übergeben scheiterten; u.a. auch Olbrich in Görlitz mochte nicht ran.
Im Laufe der Zeit hatte ich mir mal einen Ersatzteilspender zugelegt; von vornherein defekt und hatte somit ein Versuchskaninchen.
Die Mechanik der Flexaret ist eigentlich sehr solide - ich konnte mir nicht vorstellen, daß sich dort gehäuft die Defekte einstellen.
Nach dem Öffnen des Seitendeckels zeigte sich auch ein kaum verschmutztes und funktionierendes Schalt- und Hebelwerk.
Hier kann man nochmal ins Innere der Flexaret schauen und sieht am Ende auch einige Bewegungsabläufe.
Eines zeigte der Autor des Beitrags allerdings nicht - den Bewegungsablauf der Abtastrolle und die folgende Freigabe an den weiteren Mechanismus.
Aber genau dort liegt das Problem der Flexaret.
Die Gummirollen, über die der Film geführt werden verlieren im Laufe der Jahre ihren Grip.
Sei es durch Aushärtung, sei es durch Verschmutzung.
Der Film rutscht einfach über die Rollen drüber und wenn sich diese Walze nicht bewegt gibt es keinen Stop.
Ich habe mich nun durch verschiedenste Foren und Serviceseiten zu Druckern gekämpft, welche ja auch im Laufe der Jahre mit schlechter funktionierenden Transportrollen zu kämpfen haben.
Von Reinigungs- und sonstigen Auffrischungsmittelchen wurde allgemein abgeraten.
Es besteht die Gefahr, daß der Gummi angelöst wird.
Letzlich habe ich das Problem mit Schmirgelleinen aus der Welt geschafft.
So kann man die Gummirollen wieder leicht anrauhen (ganz leicht nur natürlich!).
Und siehe da - sie funktioniert wieder ohne Mucken!
Um den Bewegungsablauf nachvollziehen zu können mußte ich einen Film opfern.
Ich bekam ihn im Wechselsack nicht mehr auf die Leerspule zurück um ihn immer wieder von vorn durchlaufen zu lassen.
Er kringelte sich zu sehr , also spulte ich bei Tageslicht um.
Da war es nun eh egal und ich konnte die Abstimmung Filmzählwerk zum Rückpapier überprüfen.
Und wie man sieht - es passt!
Zwischen den Bildern liegen einige Transportspulungen - immer wieder mit dem Ergebnis, daß jeder Stop sitzt und vor allem auch an der richtigen Stelle!
Kleine Ursache - große Wirkung !
VG
Holger