RE: Filmfrage; Farbumkehrfilme
in analoges Fotozubehör 02.06.2011 21:47von Dnaturfoto • Mitglied | 1.430 Beiträge
vielleicht steht ja das F für noch mehr an (F)arbtreue und (F)arbsättigung mit der bei Fuji geworben wird.
Gruß,
Detlef
'Wir sehen nicht nur mit unseren Augen, sondern auch mit unserem Gefühl'
Natur-Impressionen
RE: Filmfrage; Farbumkehrfilme
in analoges Fotozubehör 02.06.2011 22:37von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
RE: Filmfrage; Farbumkehrfilme
in analoges Fotozubehör 03.06.2011 01:32von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Zitat von Dnaturfoto
die haben dem 50er das Korn vom 100er gegeben!!
Tatsächlich, im Datenblatt hat der 50er einen um 1 Punkt höheren RMS-Wert als die beiden 100er. Jetzt habe ich mir mal die Mühe gemacht, alle Datenblätter zu durchforsten:
Der feinkörnigste ist der Astia mit RMS 7, die anderen 100er (Velvia, Provia, Sensia) haben RMS 8, der 50er Velvia RMS 9 und der 400er Provia RMS 11. Mit dem Auflösungsvermögen hat das nicht unmittelbar was zu tuen, denn da sieht die "Rangfolge" anders aus. Alle Velvias haben bei Kontrast 1000:1 ein Auflösungsvermögen von 160 Linien/mm, die anderen 100er 140 Linien/mm und der 400er 135 Linien/mm. Bei geringem Kontrast fällt das Auflösungsvermögen der Velvias weniger ab, als das der anderen Filme - um 50% statt 57-59%. Ob sich daraus wirklich irgendwelche praxisrelevanten Unterschiede ergeben, ist die Frage. Insbesonders wird das Auflösungsvermögen der Filme nur mit sehr guten Objektiven und bei bester Planlage erreicht. Besonders für Rollfilme verwischen sich die Unterschiede im Auflösungsvermögen vermutlich vollkommen.
Interessant auch der Vergleich zu den Farbnegativfilmen. Der Reale (ISO 100) ist mit RMS 4 noch erheblich feinkörniger als der Astia, kommt aber nur auf ein Auflösungsvermögen von 125 Linien/mm, das bei niedrigem Kontrast um 50% abfällt. Der Amateurfilm Superia 200 ist ebenso feinkörnig wie der Reala bei gleichem Auflösungsvermögen, das aber bei niedrigem Kontrast um 60% abfällt.
Jetzt kann sich jeder ausrechnen, welcher Film der beste ist, oder es einfach ausprobieren.
Gruß
Jochen
Gruß
Jochen
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RE: Filmfrage; Farbumkehrfilme
in analoges Fotozubehör 03.06.2011 08:32von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Soweit ich weiß hängt der Umstand, daß Farbumkehrfilme grobkörniger sind als ihre negativen Pendants mit der Flachkristalltechnologie zusammen, früher war es nämlich anders rum. Da man mehr Dichte und Kontrast braucht, werden die Kristalle im Umkehrfilm (Flachkristaller)gröber und dicker, während beim kubischen Umkehrfilm die im Vergleich zum Negativfilm forcierte und die Empfindlichkeit besser ausnutzende Entwicklung feinere Körnung bedingt (ein nominal gleichempfindlicher Negativfilm muß ja empfindlicher sein als ein Umkehrfilm.)
gut Licht
Walter
RE: Filmfrage; Farbumkehrfilme
in analoges Fotozubehör 04.06.2011 06:36von HallertauBW • Mitglied | 50 Beiträge
RE: Filmfrage; Farbumkehrfilme
in analoges Fotozubehör 04.06.2011 07:57von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Hallo,
man das ist mal ein richtig erfolgreicher Thread; sehr viele gute konstruktive Beiträge, in denen ich wieder viel dazu gelern habe. Besten Dank.
Der Velvia ist einer der bevorzugten Filme der Landschaftfotografen. Die Fuji-Filme sind allgemein farbneutraler, als die von Kodak. Kodak ist erste Wahl für die Portraitfotografie, da die Filme die Hauttöne stärker betonen, als die Fuji-Filme.
Warum es den Velvia nicht als 400er gibt, hab ich auch nicht richtig verstanden, aber dafür gibt's ja den Provia X400. Der Velvia ist bekannt, als sehr feinkörnig, vielleicht würde da ein ISO-400-Film zu sehr aus der Reihe fallen. Die Farben sind beim Velvia generell schon recht kräftig, aber meine Crossfilm-Experimente trieben die Farbsättigung ganz schön auf die Spitze.
Das Farbumkehrfilme generell grobkörniger sein sollen, ist mir überhaupt noch nicht aufgefallen; liegt wohl am Velvia. Farbumkehrfilme sind ideal für die Digitalisierung. Ein extremer Vorteil ist der farblose Träger, der bei der Digitalisierung keine Probleme bereitet.
Interessieren würde mich noch, ob es zwischen Farbumkehrfilmen und Negativfilmen tatsächlich einen Unterschied in der Dynamik, bzw. Helligkeits-/Kontrast-Umfanges gibt. Die Belichtungstolleranz scheint generell niedriger zu sein, als bei Negativfilmen: Eine Blende daneben und schon geht die Zeichnung in den dunklen oder hellen Bildbereichen verloren.
Gruß Oliver
RE: Filmfrage; Farbumkehrfilme
in analoges Fotozubehör 04.06.2011 08:06von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Zitat
Interessieren würde mich noch, ob es zwischen Farbumkehrfilmen und Negativfilmen tatsächlich einen Unterschied in der Dynamik, bzw. Helligkeits-/Kontrast-Umfanges gibt. Die Belichtungstolleranz scheint generell niedriger zu sein, als bei Negativfilmen: Eine Blende daneben und schon geht die Zeichnung in den dunklen oder hellen Bildbereichen verloren.
Ja, den gibt es ein Umkehrfilm ist auf einen bei Projektion naturgetreuen Kontrast ausgelegt, die Farbnegativfilme sind dahingegen flacher. Durch diesen Umstand passen schon mal prinzipbedingt beim Umkehrfilm weniger Blendenstufen auf die Kurve (als Blendentreppe vorzustellen).Da im übrigen die Lichter eines Umkehrfilms transparent und die Schatten fast schwarz sein müssen, ergibt Überbelichtung unwillkürlich ausgefressene Lichter und Unterbelichtung abgesoffene Schatten. Ein Umkehrfilm verfügt daher tatsächlich nur etwa über einen Kontrast von 5-6 Blenden. Heute sind sie dabei etwas flacher als vor 40 Jahren, weil das Halogenlicht moderner Projektoren etwas kontraststeigernd gegenüber den sogenannten Schmalfilmlampen wirkt. Ein Farbnegativfilm kann dahingegen ohne weiteres 10 und mehr Blendenstufen aufnehmen, wenn es gelingt, einen Film herzustellen, dessen Farbdichtekurven über weite Stellen parallel verlaufen.
gut Licht
Walter
RE: Filmfrage; Farbumkehrfilme
in analoges Fotozubehör 04.06.2011 08:10von ThomasN • Mitglied | 983 Beiträge
Zitat von Oliver-Jorst_Jürgen
Die Fuji-Filme sind allgemein farbneutraler, als die von Kodak. Kodak ist erste Wahl für die Portraitfotografie, da die Filme die Hauttöne stärker betonen, als die Fuji-Filme.
Ich weiß nicht - das hört sich arg pauschal an. Sehr theoretisch. Ich würde an deiner Stelle einfach ein paar Diafilme ausprobieren und den nehmen, der dir am besten gefällt. Die warmen Töne (Braun, Rot) kommen beim Kodak besser rüber finde ich - und die Scans vom Velvia die ich gesehen habe hatten alle einen Rosa/Purpurstich in den Schattenpartien - sieht irgendwie unnatürlich aus. Ich will den Film nicht schlecht reden - aber besser ist Testen allemal bevor man sich auf einen Film "einschießt".
Thomas
RE: Filmfrage; Farbumkehrfilme
in analoges Fotozubehör 04.06.2011 08:22von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Hallo Walter,
lichen Dank für die Antwort. Nun wird mir das Kernproblemen bei meinen Aufnahmen erst richtig bewusst. Ich dachte schon der Belichtungsmesser hätte 'ne Macke, aber integral betrachtet sind die Aufnahmen korrekt belichtet. Ich sollte in Zukunft mehr die Spotmessung nutzen und vor allem mehr Rücksicht auf die speziellen Eigenschaften des Aufnahmematerials legen. Der Umstand, dass dunkle Bildteile zeichnungslos absaufen und nur noch als schwarze Flächen zu erkennen sind wertet viele meiner Bilder deutlich ab.
Es gibt seltene Situationen in denen sich dieser Umstand gestalterisch gezielt nutzen lässt, aber im allgemeinen stört es. Also liegts auch nicht am Scanner, wie Bekannte vermuteten, obleich ein HDR-Trommelscan da oft noch viel Zeichnung rausholen könnte.
Kein Vorteil ohne Nachteil. Zum digitalisieren und projezieren eignen sich die Filme bestens, aber den Belichtungsumfang muss ich in Zukunft stärker berücksichtigen.
Gruß Oliver
RE: Filmfrage; Farbumkehrfilme
in analoges Fotozubehör 04.06.2011 08:37von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Hallo Oliver,
es wird ja seit alters her empfohlen, Diafilme auf die Lichter, Negativfilme aber auf die Schatten zu belichten, gemeint ist damit, daß man beim Negativfilm darauf achten muß, daß die Schatten Zeichnung haben, also belichtet man im Zweifel etwas reichlicher, Reserve ist ja nach Oben fast immer vorhanden. Beim Umkehrfilm belichtet man im Zweifel etwas knapper, um eine Zeichnung der Lichter zu erhalten, ein klein wenig belegte Lichter schadet im Zweifelsfall weniger als ausgefressene Lichter durch Überbelichtung. Solf empfiehlt zum Beispiel, bei wichtigen Motiven, den Kontrast zwischen hellster und dunkelster Stelle in Blendenstufen zu ermitteln und dann die Belichtung auf 1/3 unter der hellsten Stelle vorzunehmen, insbesondere, wenn der Kontrast größer als 5-6 Blenden ist. (Ich gehöre aber eher zu denen, die nach Gefühl belichten.)
Quasi als Anekdote: Ich habe keine Ahnung, ob es so etwas noch gibt, aber früher gab es besonderen Umkehrfilm für die Telecine des Fernsehens, der hatte dann einen flacheren Kontrast und erlaubte somit den Fernsehleuten eine etwas ungenauere Belichtung. Projiziert wirkte das dann alles sehr flau und matschig, abgetastet aber gradationsrichtig.
gut Licht
Walter
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