RE: Farbinfrarotfotografie geplant
in Projekte 25.05.2011 10:56von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Hallo,
Niko - den halte ich ohne jeden Zweifel für kompetent - hat doch geschrieben, daß E-6-Entwicklung mit guten Resultaten möglich ist. Die einfachste Lösung wäre also belichten und den Film in einer Blechdose in ein Fachlabor zu schicken (Photostudio 13 etwa) und das ganze mit E-6 "Vorsicht Infrarotfilm" zu kennzeichnen (sinnigerweise telephoniert man vorher mit dem Betrieb). Vielleicht ist auch bei uns einer, der seine Diafilme selbst entwickelt und Deinen Film mitmacht - ich mache das allerdings nicht, weil es sich angesichts der Kosten und des standardisierten Prozesses eigentlich nicht lohnt.
gut Licht
Walter
RE: Farbinfrarotfotografie geplant
in Projekte 26.05.2011 03:19von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Hallo Walter,
danke für die Antwort. Der Filzuschneider meinte das Labor von Jürgen Freisler in München, mit dem er gute Erfahrungen gemacht hat. Allerdings im E6-Prozess und nicht AR5. Wenn ich Filme bekomme werde ich es mal versuchen. Ein Labor zu finden, daß im AR5-Prozess entwickeln kann wird ein Ding der Unmöglichkeit sein, es sei denn man hätte Kontakte zu wissenschaftlichen Instituten.
Hoffentlich klappt's. Der Film darf natürlich nicht überlagert sein, die Kamera ist hoffentlich richtig Infrarot-Dicht.
Die Aktion wird ein spanndes Abenteuer mit vielen Unbekannten. Das Wetter sollte mitspielen, damit ich die Filme möglicht schnell belichten und ins Labor schicken kann.
Der Prismensucher der Kamera hat eine eingebaute Klappe, damit kein Licht durch den Sucher auf den Film fallen kann. Die werd ich mal vorsichtshalber schließen, wenn ich nicht gerade durchsehe. Viele Kleinigkeiten die ich bedenken muss, um die Filme nicht zu versauen.
Nochmals vielen Damk für Eure Tipps und Antworten !
Gruß Oliver
RE: Farbinfrarotfotografie geplant
in Projekte 27.05.2011 19:37von hambo • Mitglied | 106 Beiträge
Hallo Oliver,
dieser AR 5 Prozess kommt aus der Luftbildaufklärung der Militärs. Ich würde da mal freundlich bei einem Luftwaffengeschwader der Bundeswehr anfragen. Die sind um ein gutes Ansehen bemüht, warum sollten sie da nicht mal einem Zivilisten einen Film durch ihre Maschinen lassen .
Gruß Jürgen
RE: Farbinfrarotfotografie geplant
in Projekte 30.05.2011 10:21von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Guten Tag,
der Film ist erfreulicher Weise gerade vorrätig und ich habe gleich mal Rollen zum Testen und experimentieren bestellt.
Habe mich viel mit dem Film ausseinandergesetzt. In welchem Zustand ich die Filme erhalte ist vermutlich nicht gesichert.
Was mir ein wenig Sorgen bereitet ist die Sache mit der Belichtung. Der Film hat eine knapp bemessene Toleranz von +/- 1/2 Blende und der Belichtungsmesser ist keine große Hilfe, weil es sich um keinen spezierllen Infrarotbelichtungsmesser handelt. Eine Gleich mit vielen Variablen: 1. Die Tageszeit - der Anteil der Infrarotlichtes variiert mit dem Sonnenstand, 2. das Motiv: Jedes Material reflektiert das Infrarotlicht unterschiedlich, 3. Der Aufnahmeort: Überall auf der Erde sollen für die Infrarotfotografie unterschiedliche Bedingungen herrschen, das Infrarotlicht verteilt sich nicht gleichmäßig über den Globus und hinzu kommt, dass die Werte am Meer wieder völlig anders sind, als auf dem Land... Es wird wohl auf Belichtungsreihen hinauslaufen.
Der Film ist mit einer Empfindlichkeit von ISO-400 um 12:00h Mittags in München angegeben.
Na ja, da steht mir ein Abenteuer ins Haus.
Unstrittig hingegen ist die Wahl des Filters: Für allgemeine Aufnahmen / Landschaftsaufnahmen empfiehlt sich das gelbe Filter, für spezielle Bildgestaltung und Portrait-Fotografie empfiehlt sich ein helles Orangefilter. Rotfilter finden selten Verwendung. Dunkelrote / Schwarze Infrarotfilter sind ungeeignet. Für optimale Ergebnisse soll es spezielle Filter für die Farbinfrarotfotografie geben.
Das Fokussieren sollte leichter zu beherrschen sein. Nur, wenn's im Sucher scharf aussieht ist es für den Film eben nicht optimal scharf und bedarf einer Korrektur.
Der Film kann bis zu 4 Wochen im Gerierschrank gelagert werden, soll aber zwei Stunden vor der Verwendung aus den Gefrierschrank genommen werden, weil sonst Kondenswasser zu bösen Überraschungen führen könnte.
Morgen muss ich mal mit dem Labor Kontakt aufnehmen. Der Filme darf nur in absoluter Dunkelheit ohne jegliche Infrarotsensoren etc. verarbeitet werden. Bin noch auf der Suche nach einer Mailadresse: Die Verständigung zwischen Nordlichtern und bayrischen Landsleuten kann schwierig bis unmöglich sein.
Gruß Oliver
RE: Farbinfrarotfotografie geplant
in Projekte 30.05.2011 10:52von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Das [at] nehme ich auf unserer Website auch gern, das erschwert nämlich Spambots und Konsorten das Mailadressensammeln im Netz. Andere stellen die Adresse als Bilddatei ein, das geht auch.
Aber „...“ ist schon eine interessante Adresse.
Viele Grüße
Nils
RE: Farbinfrarotfotografie geplant
in Projekte 30.05.2011 22:59von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
RE: Farbinfrarotfotografie geplant
in Projekte 30.05.2011 23:22von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge
Hi Oliver,
Habe auch mal etwas gegoogelt.
Es könnte sein dass es sich bei dem Film um den Kodak Aerochrome III Infrared Film handelt.
Davon habe ich mal das Datenblatt gesaugt (siehe Anhang).
Kodak empfiehlt neben dem Diaprozess AR-5 auch die Entwicklung als Negativ im An-6 oder im Standard C-41 Prozess.
E-6 dagegen wird nicht im Datenblatt aufgeführt. C-41 sollte also gehen. Die Luftaufklärung bzw. Wissenschaft arbeitet natürlich nie mit Negativprozessen, wegen möglicher Farbveränderungen und Verluste durch den zusätzlichen Umkopierprozess.
Wenn also Deine Bezugsquelle nicht allzu geheim ist, wäre ich auch mal an einem Versuch interessiert.
Darf man fragen, wieviel Du für einen Film zahlst?
Gruß
Joachim
Dateianlage:
"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
RE: Farbinfrarotfotografie geplant
in Projekte 31.05.2011 09:42von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Hallo Joachim,
zunächst einmal vielen lichen Dank für die Mühe, die Du Dir da gemacht hast; für Deine Reserche.
Die Quelle ist keineswegs Geheim: Ich habe sie ja selbst hier aus dem Forum von Grisu:
http://www.tarquinius.de
Das ist Jemand, der auf der Jagd nach jeder Rolle Farbinfrarotfilm ist, die er in die Finger bekommen kann. Entweder handelt es sich um original Kodak-Aerochrome-Film oder um kompatibles Material.
Es handelt sich um die großen Rollen der Wissenschaftler, Landschaftsvermesser... etc. die in völliger Dunkelheit in Rollfilmformat 120 mit Lichthofschutz geschnitten werden, also mit rückseitigem Papier.
Der Preis liegt so knapp unter 20€ pro Rolle, je nach dem wieviele Rollen man nimmt ? Ein stolzer Preis, aber auf der anderen Seite die wahrscheinlich letzte Möglichkeit überhaupt noch an Farbinfrarotfilm zu kommen. Als Kleinbildfilm gibt's den Film nicht mehr.
Uhrsprünglich hatte der Filmzuschneider wohl viel auf Flickr für seine Filme geworben, was ihm irgendwann scheinbar untersagt wurde; jedenfalls gibt's seit dem die eigen Website. Es handelt sich in diesem Zeitraum wohl tatsächlich um die allerletzten Filme, die noch zu bekommen sind. Die Produktion des Filmes wurde gänzlich eingestellt und eine Alternative gibt's leider nicht.
Der Falschfarbeneffekt des Filmes ist schon beeindruckend. Es lohnt sich auf Flickr mal Suchbegriffe wie "Farbinfrarot" u. Ähnliches zu probieren. Außerdem bin ich neugierig, wie welche Flächen/Materialien das Infrarotlicht reflektieren. Für mich ist es irgendwie ein besonderer Reiz, eine Welt zu fotografieren, die unserem Auge normalerweise verborgen bleibt. Man kann den Film mit der heißen Herdplatte belichten, den Infrarotlicht = Wärmestrahlung. Auch das unsichtbare Blitzen mit speziellen Filterfolien vor dem Blitzgerät soll problemlos funktionieren.
Als falsch stellte sich lediglich das Gerücht heraus, Infrarotfilm könne Bekleidung unsichtbar oder durchsichtig machen. Der Effekt ist sehr sehr gering.
Meine Filme werden in den nächsten Tagen eintreffen.
Gruß Oliver
RE: Farbinfrarotfotografie geplant
in Projekte 31.05.2011 13:41von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Zitat
Als falsch stellte sich lediglich das Gerücht heraus, Infrarotfilm könne Bekleidung unsichtbar oder durchsichtig machen. Der Effekt ist sehr sehr gering.
Wenn er sehr gering ist, müßte es theoretisch trotzdem gehen. Man müßte das Bild allerdings zweimal machen, einmal auf Infrarotfilm und nochmal auf normalem Film. Von dem normalen Bild wird dann ein gradationsgleiches Positiv angefertigt und dieses Positiv zusammen mit dem Negativ des Infrarotfilms auf ultrahartarbeitendes Strichmaterial kopiert.
gut Licht
Walter
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