RE: Lust auf grössere Negative
in Erfahrungsberichte 12.03.2009 23:56von Patricia • Mitglied | 21 Beiträge
@Bernhard:
In Antwort auf:
Und: Quadratische Bilder können durchaus auch ihren Charme haben.
Ich stimme Dir zu. Ich sehe das so:
Eine Bildwirkung wird stark von geometischen Strukturen bestimmt (die Frau, die Architektur liebt klingt da durch ). Diese liegen nicht nur im Negativ und werden dann geprintet, sondern auch im Rahmen/Rand des Prints. Denn: Klarere Strukturen, als die der Bildbegrenzung, wird man in einem Bild oft kaum haben. Und: Es gibt kein Bild ohne Rand.
Das quadratische Format hat hier die besondere Eigenschaft des Ausgleichs. Rechteckige Bilder bestimmen von sich aus schon stark die Bildwirkung. Die klassische Entscheidung "Hochformat oder Querfomat" ist ein Statement und alles andere als neutral.
Von daher kann das Quadrat wirklich ganz Besonderes für ein Bild tun.
Von mir oft gehörte und auch gelesene Aussage:
"6*6 ist Geldverschwendung, weil man sich letztlich doch für ein Rechteckformat entscheidet! Deswegen hat 6*6 garkeine Vorteile!"
Das ist schlicht falsch: Selbst wenn ich mich für ein Rechteckformat entscheide, entscheide ich mich selten für einen 6*4,5-Ausschnitt im Negativ. Noch nicht einmal immer für das Seitenverhältnis 0,75. Warum sollte ich im Kopf mit dieser Schere denken?
Meine 5 Cent
Patricia
RE: Lust auf grössere Negative
in Erfahrungsberichte 13.03.2009 00:42von HC • Mitglied | 84 Beiträge
Die "Ost-Kameras" - gehasst - geliebt - trotz oder grad wegen - ihrer Fehler.
Ich kann über Kiev nichts sagen, denn ich hatte nie eine. Was ich aber sagen kann, ist dass die Pentacon Six etwas zu Unrecht so verdammt wird. Wenn man sie auf der Fotobörse für 5€ kauft, und sie dann bei Baier, Olbrich oder (falls es die noch gibt?) Pentacon selbst richten läßt, wobei man nicht vergessen sollte, die Rollei-Scheibe mit Gitterlinien einbauen zu lassen, dann hat man für ca. 150€ eine funktionierende Kamera. Stand der Technik sind eben die späten 50er Jahre, und nun überlegt mal, wann die qualitativ und preislich in einer anderen Liga spielenden Mamiyas auf den Markt kamen. Bei der Optik gilt das Gleiche: Für die Six gibt es die Optiken der P6-Familie, die alle das gleiche Bajonett verwenden (sollen), besonders Meyer, Zeiss (Ost) und die Zentitare wären da zu nennen, vereinzelt auch die Schneider-Kreuznach Linsen für die Exakta 66. Teilweise sind diese Optiken noch heute sehr gesucht, aber verhältnismäßig preiswert. Bei Mamiya sieht es auch da anders aus, manche Spitzenoptik ist günstig zu bekommen, andere dafür sehr teuer.
Mein persönliches Fazit wäre: Wer sich für Mittelformat interessiert, aber nur so zum Spaß mal am Wochenende, der kann mit Six und Co. sehr glücklich werden. Nur der bereits genannte Hinweis sei jedem ans Herz gelegt: Die Kosten für eine Überholung/Reparatur in den Kaufpreis einkalkulieren. Die Kamearas können auch mehr als nur das aushalten, sie verlangen aber immer sehr viel Sorgfalt im Umgang. Sollte bei Mittelformatfotgrafie sowieso angewendet werden, zum Knipsen ist Mittelformat nämlich nix.
Eine Bemerkung noch zum Schluß: Fürs Wochenende tut es eine schnucklige Zweiäugige evtl. auch. Bei Faltern kommt es halt auf den Balg sehr an.
Meine Six: Ich liebe sie.
Hans-Christian
Ich will mich nicht zu allen Märchen über die P6 einlassen, das kann Mr. Pentaconsix viel besser als ich: http://pentaconsix.com/myths.htm
Nur soviel: Der Spiegel-"Schlag" ist wirklich sehr weich und der Verschluss sehr leise. Wer eine zuverlässige(!) und hochwertige einäugige Mittelformat-Spiegelreflex sucht, sollte sich mit der P6 mal näher beschäftigen.
PS: Mr. Pentaconsix beantwortet Emails umgehend, ist sehr freundlich für mich DER P6-Kenner schlechthin.
RE: Lust auf grössere Negative
in Erfahrungsberichte 12.04.2009 16:31von Brom • Mitglied | 490 Beiträge
Zitat von grommi
Wer mit der Pentacon Six liebäugelt, sollte sich unbedingt die Website "pentaconsix.com" anschauen. Mr. Pentaconsix hat mich überzeugt.
Ich will mich nicht zu allen Märchen über die P6 einlassen, das kann Mr. Pentaconsix viel besser als ich: http://pentaconsix.com/myths.htm
Wobei man da natürlich den Bock zum Gärtner macht.
Der Mann ist Sammler im fortgeschrittenen Stadium und der größte Fan, den diese Kamera hat.
Eine objektive Einschätzung kann man da nicht erwarten, von Problemen will der nichts wissen.
Grommi, mag sein, dass Deine Six problemlos funktioniert, dann freu Dich, denn der Normalfall ist das nicht.
Zitat von Brom
Wobei man da natürlich den Bock zum Gärtner macht.
Der Mann ist Sammler im fortgeschrittenen Stadium und der größte Fan, den diese Kamera hat.
Eine objektive Einschätzung kann man da nicht erwarten, von Problemen will der nichts wissen.
Hallo Brom,
das ist natürlich richtig. Aber wo bekommt man schon objektive Informationen? Dass der gute Mann eine rosa Brille aufhat, ist nicht zu überlesen. Und wer eine solche Seite auf die Beine stellt, muss einfach ein Fan sein. Was ist schlimm dran? Abgesehen davon gibt es einen Haufen P6'e, die in heftigem Dauereinsatz waren und entsprechend abgewirtschaftet sind . Meine kommt für 100 EUR aus 2. Hand inkl. Biometar/80mm von einem Hobby-Fotografen und sieht fast aus wie neu, obwohl wahrscheinlich zwischen 1968 und 1972 hergestellt. Wer das ultimative Schnäppchen für 3o EUR sucht (kenne mich nicht aus, hab keinen Film zum testen......ist meist gelogen), muss sich nicht wundern, wenn das Teil kaputt ist. Aber das gilt ja nun auch wieder markenunabhängig.
Nun will ich hier keinen Glaubenskrieg anzetteln, das passt so gar nicht hier zum Forum, und auch meine Meinung ist natürlich höchst subjektiv. Aber auf o.g. Seite bekommt man imho die besten Infos zur P6 im Netz.
RE: Lust auf grössere Negative
in Erfahrungsberichte 13.04.2009 02:21von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Hallo Leute,
die Lust auf grössere Negative hatte mich schon vor langer Zeit gepackt: Ausschnittsvergrößerungen und Abzüge in Postergröße sind sehr viel detailreicher - hochwertige Scans auf dem PC sind ein wahrer Genuss; Zoomen (fast) ohne Ende.
Früher lagen hier viele ältere Hasselblads, Mamiyas, Rolleis... etc. in den Schaufentstern an denen ich mir die Nase platt drückte. Das ging einige Jahre so, bis mir ein Händler für einige Tage eine Pentax 67, nebst Wechselobjektiven auslieh. Als ich die ersten Abzüge in meinen Händen hielt hatte mich das Mittelformat-Fieber vollends gepackt, aber leider waren die Kameras bis auf weiteres unerschwinglich für mich.
Dann kam der Tag, an dem mein derzeitiger Arbeitgeber die Dunkelkammer auflöste und sich von der gesamten Fotoausrüstung trennen wollte; sofort bekundete ich Interesse. Es fand sich eine sehr scköne Kamera: ich glaube eine Rollei; mit Pola-Back, Passbildrückteil für 4 Passbilder und und und. Leider hatte Jemand lange Finger und das Teil war plötzlich weg - eine schmerzhafte, ärgerliche Erfahrung.
Wieder strichen die Jahre ins Land, bis sich ein halbwegs erschwingliches Pro-S-Gehäuse fand; für 400€ inkl. 2 Drehrahmen und einem Prissmensucher. Der Hänler versprach: "Ach machen sie sich mal keine Gedanken: Objektive und Filmkassetten bekommen sie heute an jeder Ecke für weniger als 50€...". Von wegen ! Für meine ersten 2 Objektive musste ich jeweils 399€ pro Stück hinblättern und die Filmkassette kostete mich 199€. Als ich dann endlich nach Monaten alles zusammen hatte, stellte sich heraus das alles Schrott war: Die Bilder waren unscharf, Lichteinfall machte die ersten Bilder unbrauchbar. Über 500€ Kostenvoranschlag für die Repararur vom Mamiya-Service.
Das Kameragehäuse gab ich dem Händler zurück, was bis heute vergeblich für mich zu verkaufen versucht. Ich kaufte mir von Mamiya Deutschland direkt ein neues, originalverpacktes Pro SD-Gehäuse inkl. Drehrahmen und Faltlichtschacht. Die Filmkassette liess ich teuer abdichten, ist aber wieder wie neu.
Ingesamt musste ich viel Lehrgeld bezahlen. Das die Bilder nichts würden lege an der Bedienung, nicht an der Kamera. Den Likchteinfall schob der Verkäufer der Filmkassette aufs Gehäuse und der Verkäufer des Gehäuses auf die Filmkassette.
Ich schreib das hier mal so ausführlich, um Euch ähnliche Erfahrungen zu ersparen. Wenn's was gebrauchtes werden soll versucht möglicht ein komplettes System von einem Händler mit Rückgabemöglichkeit zu bekommen. Möglichst noch vor dem Kauf einen Testfilm abknipsen oder ansonsten sofort nach dem Kauf um zu kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Mittelformatkameras stammen vielfach aus Studios, wo etliche Male pro Tag der Auslöser betätigt wurde - also prüft Eure zukünftige Kamera vor dem Kauf auf Herz und Nieren ! Zieht vorher eBay und Co. für Preisvergleiche
heran ! Lest gründlich die Forumsbeiträge für einen Überblick welche Systeme empfehlenswert sind und welche weniger. Welches Format soll's werden und welches Zubehör braucht Ihr ? Nicht jedes Zubehör gibt's für jede Kamera ! Passbildrückteil für Mamiya RB ? Berücksichtigt die Folgekosten ! Welche Objektive, von welchen Herstellern passen auf Eure zukünftige Kamera ?
Gruß Oliver
RE: Lust auf grössere Negative
in Erfahrungsberichte 16.04.2009 07:54von uthaburn • Mitglied | 1.631 Beiträge
In Antwort auf:
Die Filmkassette liess ich teuer abdichten, ist aber wieder wie neu.
Grüß dich Oliver,
genau aus diesem Grund bin ich damals auf Hasselblad eingestiegen, die Hassis sind eigentlich die Praktikas unter den Mittelformatkameras. Die meisten Reparaturen wie Magazindichtungswechsel ect. kann man selber beheben und das für kleines Geld. Fehler wie "Klemmer" behebt man, wenn er denn mal vorkommt mit einem Uhrmacherschraubenzieher, den Hilfsverschluss kann man auch nachspannen, wenn er den mal leiert, irgendwo ein total simples Teil, Mechanik pur und trotzdem eine Systemkamera die keine Wünsche offen lässt. Mamiya, Bronika alles geniale Teile, die der Hasselblad in nichts nachstehen, aber viel zu kompliziert aufgebaut, teilweise genialer als Hasselblad, wie Wendemagazine usw.aber auch störanfälliger und es fehlt teilweise an Spezialequikment.
Genial finde ich an den alten Mittelformatkameras , dass man noch halbwegs up to date ist, bis hin zur digitalen Fotografie, oder man stellt mal eben um, auf SW oder Farbe,Pola, Dia oder Negativ, bis zum Digiback und das binnen Sekunden und wann man möchte.
Das ist dass, was mich an Profikameras im Mittelformatsektor begeistert. Wer sich damit auseinandersetzt wird feststellen , das dass Mittelformat dem Kleinbild einiges voraus hat und sei es nur das Negativ, dass man mir blossem Auge beurteilen kann, dass hat im Alter seine Vorteile
Grüße
Frank
alles was Klack macht !!
http://home.fotocommunity.de/rolleiflex/index.php?id=1353326
RE: Lust auf grössere Negative
in Erfahrungsberichte 16.04.2009 08:46von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Hallo Frank,
da sprichst Du mir so richtig aus der Seele ! wer im Mittelformat oder Großformat fotografiert wird's lieben, wenn da doch nur nicht die Folgekosten wären. Sind die Anschaffungskosten für die Ausrüstung est einmal überwunden stellt man plötzlich fest, dass auf seine Filme nicht mehr 36 sondern plötzlich nur noch 10 Bilder passen.
Für alle die sich eine Mittelformatkamera anschaffen möchten:
120er Rollfim - 6x7-Format: 10 Bilder; 220er Rollfilm - 6x7-Format: 20 Bilder; höhere Entwicklungskosten
Im 6x18 oder 6x24-Format reduziert sich das ganze auf 2,3 Bilder pro Film, 6x4,5-Format ist ein guter Kompromiss mit ich glaube 16 Bilder pro 120er Rollfim. Die Mamiya RB67 ist eine richtige Multiformatkamera: 6x4,5 - 6x6 - 6x7 - 6x8; je nach Kassette, wobei 6x6-Kassetten relativ rar sind. Das Zubehörsortiment ist riesig: Zwischenringe, Telekonverter, Kompendien + Balgenverlängerungen, 17 aktuelle verschiedene Hochleistungsobjektive + ältere Serien, unzählige verschiedene Sucher und Mattscheiben... Als Film kann man so ziemlich alles belichten, was der Markt so her gibt: 120er Rollfilme, 220er Rollfilme, 70mm-Filme, Planfilme, Sofortbildfilme,... selbst für Kleinbildfilme findet sich hier im Forum eine Umbauanleitung. Ob es noch 70mm-Rollfilme gibt entzieht sich gegenwärtig meiner Kenntnis.
Ne Hassi hätte ich auch gerne genommen, aber nun bin ich aus beschriebenen Gründen bei Mamiya gelandet. Für die Objektive und deren Zentalverschlüsse finden sich im Internet diverse Reparaturanleitungen. Abgedichtet bekommt man das Teil bestimmt auch irgendwie selber.
Die Mamiya-Filmkassetten sitzen auf einem Drehrahmen (Revolving-Adapter) mit dem sie sich schnell zwischen Hochformat und Querformat hin und her schwenken lassen, ohne die Kamera neigen zu müssen. Das würde im 6x6-Format natürlich keinen Sinn machen.
Kontaktabzüge vom MF-Negativ lassen sich natürlich wesentlich besser beurteilen, als von Kleinbild- oder gar APS-Negativen. Da bekommt man schon mit minimalem Aufwand ein z.B. 6x8cm großes Foto; ohne Vergrößerer.
Gruß Oliver
Hallo Oliver
höhere Entwicklungskosten konnte ich bei Rollfilm 120 bisher nicht feststellen. Egal ob im Fotoladen um die Ecke oder beim Discounter. Jeder Farbfilm kostet entsprechend dem KB. Die Fläche des KB Films entspricht ja ziemlich genau der eines 120er Rollfilms.
Und SW macht man ja selbst.
Gruß
Andreas
RE: Lust auf grössere Negative
in Erfahrungsberichte 17.04.2009 02:46von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Hallo Andreas,
sorry da hab ich mich wohl ungünstig ausgedrückt, ich meinte, daß die Entwicklungskosten von 220er-Rollfilmen in der Regel höher liegen, als die von 120er-Rollfilmen. So nimmt z.B. Farbglanz derzeit 8,30€ gegenüber 4,80€ - die Entwicklung eines Kleinbildfilms liegt bei 3,25€.
Aufs Bild umgerechnet liegen die Entwicklungskosten pro Bild im Mittelformat natürlich deutlich höher, als bei der Entwicklung eines Kleinbildfilms, aber auf die Fläche gerechnet liegen die Filme, abhängig vom Labor, etwa gleich auf.
Vorgestern war ich in unserer Leihbücherei und stöberte in diversen Foto-Büchern, Anleitungen, Katalogen... etc.. Ich war erstaunlich wie viele Digi-Backs es inzwischen für Mitellformatkameras gibt. Dutzende Modelle von ca. 20 bis ca. 50 Megapixel und von 7.000€ bis über 40.000.€. Niemand wird seine schöne Kamera auf dem Müll werfen müssen, wenn es irgendwann einmal keine Filme mehr geben sollte. O.K. für uns Hobby-Fotografen oder auch semiprofessionelle Fotografen sind die Preise noch unerschwinglich und zudem gibt es auch einge qualitative Unterschiede zum Fotografieren mit Film, aber die Preise für Digi-Backs werden sicherlich sinken, während die Teile immer besser werden: Größere Sensoren, geringers Bildrauschen, höherer Dynamikumfang, schnellere Bildfolgen, bessere Farbtreue, bessere Firmware - wir müssen uns nur noch etwas in Geduld üben, aber die Zukunftsvisionen dürfen durchaus bei den Überlegungen sich eine Mittelformat- oder Großformatkamera anzuschaffen mit eingehen.
Überrascht war ich, dass die meisten Digi-Backs auf mehrere Systeme passen; Z.B. Hasselblad, Mamiya, Bronica u.A.. Habe im Katalog Hasselblad-Digi-Backs gesehen, die problemlos auf eine Mamiya passen, aber im Moment wäre das nichts für mich.
Gruß Oliver
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