RE: Die kalte Hochglanztrocknung von Barytpapieren
in Dunkelkammer & Entwicklung 20.04.2010 06:17von sebas • Mitglied | 5 Beiträge
Erfolg!!
Es hat geklappt. Endlich. Ich hab das Glas gewechselt, das vorherige war ziemlich zerkratzt und wahrscheinlci irgendwie verseucht. Das Glas ordentlich lange mit Spiritus gesäubert danach getrocknet. Ordentlich Talkumpuder rauf nochmals abgewischt und blitz-blank poliert. Mirasol-Lösung horizontal auf die Platte und dann das Papier rauf. Ein ganz klein bisschen mit dem Schieber was rausgequetscht. und zum trocknen auf den Balkon gestellt.
Resultat: schöner Glanz ein paar Stippchen aber ist auch kein Ding, zumindest hats endlich mal funktioniert.
danke für eure Hilfe!!
RE: Die kalte Hochglanztrocknung von Barytpapieren
in Dunkelkammer & Entwicklung 21.04.2010 22:33von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Als gute Putzmittel neben Spiritus haben sich in meinen Augen herausgestellt: Zahnpasta/ feine Metallpolitur gegen grobe Verschmutzungen, heißes Sodawasser (ich nehme ein paar Teelöffel auf den Liter) bzw. 5%iger Essigsäure, gegen Fettrückstände (Soda) bzw. Kalk (Essigsäure). Für die Feinpolitur dann Talkum-Puder bzw. Abwienern mit Netzmittel oder Ochsengalle.
gut Licht
Walter
RE: Die kalte Hochglanztrocknung von Barytpapieren
in Dunkelkammer & Entwicklung 23.04.2010 10:52von nemetz • Mitglied | 463 Beiträge
Lieber Walter, abgesehen davon, dass ich auf Deine Barytanleitung warte wie ein Kamel auf´s Wasser glaube ich nach meinen bescheidenen Erfahrungen ,dass der Trick
1.)auf einer sauberen Unterlage und
2.) auf minimalen Anpressdruck beruht.
Meiner bescheidenen Meinung nach ist der Anpressdruck ganz entscheidend, es sollte nämlich garkeiner sein.
So eine Hexerei ist das ja wirklich nicht.
Der arme Berthold hat das viel zu wissentschaftlich betrieben.
Einfach Fotos auflegen und ganz entspannt warten, was passiert, vorausgesetzt, dass die Uterlage wirklich supersauber ist.
Liebe Grüsse, Thomas
RE: Die kalte Hochglanztrocknung von Barytpapieren
in Dunkelkammer & Entwicklung 24.04.2010 00:01von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Hat Berthold doch alles probiert, einmal hat er bloß aufgelegt und da hat es sich auch nicht gelöst. Der Anpreßdruck ist nur ein Faktor, daneben ist das Glas, dessen Sauberkeit, Wetter und Raumklima sowie der Härtungszustand des Photopapiers (fabrikatorische Härtung, Alkalizität des Entwicklers, Wässerungsdauer bzw. Verweildauer im Nassen) nicht unerheblich. Das Agfa-Laborhandbuch empfiehlt zum Beispiel bei Platzproblemen die Bilder mit den Glasplatten vermittelst dazwischenliegenden Saugpappen zu stapeln. Ich habe verschiedene Glasplatten, bei der einen darf man das Papier nicht mal draufliegen lassen, sondern muß die Glasplatte zum Mindesten schräg, besser noch das Papier nach dem Boden gerichtet aufstellen. Leider wist es ein wenig Glückssache, wenn nicht ein ideales Glas und sauber durchgehärtetes Papier verwendet wird. Aber zumindest dann gilt wohl so wenig Anpreßdruck wie möglich, wobei man dann natürlich das Problem hat, daß das Papier zum Ablösen am Rand neigt.
Die Anleitung wird hoffentlich irgendwann mal fertig, aber ich habe es da einfach übertrieben, inzwischen finden sich schon geeignete Rezepturen für den Selbstansatz von Braun- und Olivbraunentwickler, eine Beschreibung über den Aufbau der Barytpapiere, Hinweise zur Zweischalenentwicklung und vieles mehr darin. Diese Anleitung entartet immer mehr zu einem Artikel "Arbeitsweisen die in den letzten Jahrzehnten ausgestorben sind". Ich fürchte, ich werde auch noch alle Barytpapiere auf dem Weltmarkt auflisten und charakterisieren.
gut Licht
Walter
RE: Die kalte Hochglanztrocknung von Barytpapieren
in Dunkelkammer & Entwicklung 24.04.2010 02:47von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge
Mir ost immer noch nicht klar wo der Vorteil der kalten Barthtrocknung (auf Hochglanz) zu der Trocknung mit entsprechendem technischen Gerät liegt.
Nicht das ich jetzt die Leistung schmällern möchte nach Lösungen zu suchen, leider gibt es genug alte Verfahren die inzwischen ausgestorben sind, aber wo ist der sichtbare Vorteil?
Die Argumente das eine entsprechende Maschine Platz braucht würde ich nicht gelten lassen - bei der ;ethode benötige ich auch Paltz.
Die Barthtrockner sind inzwischen auch günstig in der Bucht zu bekommen.
Steve
RE: Die kalte Hochglanztrocknung von Barytpapieren
in Dunkelkammer & Entwicklung 24.04.2010 05:20von sebas • Mitglied | 5 Beiträge
Werd auch nochmal meinen Senf dazugeben. Nach meinem kleinen Erfolg musste ich erstmal feststellen, dass die Bilder die ich danach machte wieder klebten. meine Beobachtung deswegen ist, dass ein ganz entscheidener Faktor das Wetter, bzw. die Raumtemperatur ist. Lass ich die Glasplatte in meinem Labörchen, kleben sie auf jeden Fall fest.(sofern ich die Platte nicht neben die Heizung stelle, was ich bis jetzt nicht versuchen konnte, da der Sommer sich ja nährt). Meine Erfolge mit der Methode konnte ich bis jetzt immer verbuchen, wenn gutes Wetter war und ich die Platte auf den Balkon stellte. Bei schlechtem Wetter (Regen/hoher Luftfeuchtigkeit, Kälte) klebten die Bilder ebenfalls. Bei sonnenschein und wärme fielen die Papiere fast ganz von selbst ab. Ich glaube, dass dieser Punkt bis jetzt in der Diskussion nicht genügend hervorgehoben wurde, dieser aber mit der Sauberkeit der Paltte mir mit der wichtigste scheint.
Hier in barcelona fängt jetzt zum glück das gute wetter an, nach ernorm langer nerviger Regenzeit...
Gut Licht!
RE: Die kalte Hochglanztrocknung von Barytpapieren
in Dunkelkammer & Entwicklung 24.04.2010 05:27von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Ich habe auch eine Trockenpresse, so ist es nicht, und ich war anfangs auch skeptisch, es gibt aber tatsächlich Vorteile:
Prinzipiell sind Glasplatten weniger kratzempfindlich und außerdem wesentlich billiger als Chromfolien, eine verkratzte Chromfolie liefert keinen guten Hochglanz und wie schnell man Kratzer dort drin hat, braucht man eigentlich gar nicht auszuführen. Daneben kann man beim Aufquetschen leichter kontrollieren, ob man Luft, Schmutz, Fussel etc. unter das Bild gebracht hat.
Bei sehr großen Mengen an Bildern raubt die elektrische Trocknung entgegen ihrer Absicht nicht wenig Zeit, während ich mir 20 Glasplatten kaufen kann und die vollmachen und sie dann ein bis zwei Tage unbehelligt stehen lassen, wird sich wohl niemand 20 Trockenpressen mit den dazugehörigen Chromfolien anschaffen.
Ästhetisch betrachtet ist der Glanz ein leicht anderer. Die heiße Methode liefert eher so eine Art glasierten Glanz, während der kalte Hochglanz eher einer Gummierung ähnelt. Der kalte Hochglanz ist auch etwas weniger empfindlich gegen Fingerabdrücke.
Letzten Endes ist es meines Erachtens mit dem Kaltverfahren leichter, wirklich stipchenfreie Abzüge zu bekommen. Auch hat man weniger Sorgen mit Muschelbruch u.ä. Durch die bessere Adhäsion (die natürlich wiederum zum Festpappen verleitet)kann man eigentlich auf Hilfsmittel weitestgehend verzichten und die Bilder mit reinem Wasser aufquetschen, das spart nicht nur Geld, sondern verhindet auch die Verschmutzung, weil man es einfach wechseln kann. Wenn man nicht eine sehr hochwertige Presse besitzt und auf wirklich stramme Tuchspannung achtet oder jedes Bild härtet, dann macht die Presse oft mehr Ärger. Gebrauchte Chromfolien kann man meist sowieso gleich wieder entsorgen, weil die ordnungsgemäße Vorbereitung (Politur mit Essigwasser, Spiritus und heißem Soda kaum bekannt ist, was die Chromfolie ziemlich verübelt).
Daß man sich die Stromkosten spart, ist eine Binsenweisheit.
Für die Trockenpresse spricht eigentlich nur ihr noch etwas stärkerer Glanz und die Möglichkeit seinen Hochglanz in wenigen Minuten zu haben, wobei sich das bei größerem Anfall relativiert.
gut Licht
Walter
RE: Die kalte Hochglanztrocknung von Barytpapieren
in Dunkelkammer & Entwicklung 24.04.2010 05:34von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Zitat von sebas
Werd auch nochmal meinen Senf dazugeben. Nach meinem kleinen Erfolg musste ich erstmal feststellen, dass die Bilder die ich danach machte wieder klebten. meine Beobachtung deswegen ist, dass ein ganz entscheidener Faktor das Wetter, bzw. die Raumtemperatur ist. Lass ich die Glasplatte in meinem Labörchen, kleben sie auf jeden Fall fest.(sofern ich die Platte nicht neben die Heizung stelle, was ich bis jetzt nicht versuchen konnte, da der Sommer sich ja nährt). Meine Erfolge mit der Methode konnte ich bis jetzt immer verbuchen, wenn gutes Wetter war und ich die Platte auf den Balkon stellte. Bei schlechtem Wetter (Regen/hoher Luftfeuchtigkeit, Kälte) klebten die Bilder ebenfalls. Bei sonnenschein und wärme fielen die Papiere fast ganz von selbst ab. Ich glaube, dass dieser Punkt bis jetzt in der Diskussion nicht genügend hervorgehoben wurde, dieser aber mit der Sauberkeit der Paltte mir mit der wichtigste scheint.
Hier in barcelona fängt jetzt zum glück das gute wetter an, nach ernorm langer nerviger Regenzeit...
Gut Licht!
Zuviel Wärme und trockener Wind sind aber auch nicht gut, dann lösen sich die Bilder an den Rändern noch bevor der Hochglanz begonnen hat, Ideal ist wohl "Raumtemperatur" bei normaler Luftfeuchtigkeit, nachhelfen mit dem Heizlüfter ist wohl genauso Gift wie völlig unbeheizte Räume im Winter (in beiden Fällen Festkleben).
Aber prinzipiell läßt sich dem durch ein 5-Minütiges Bad in 5%iger Formaldehydlösung beikommen, Formaldehyd macht die Gelatine wasserunlöslich, bei manchen Papieren geht auch Spiritus, bei anderen führt das zum festkleben, wie hier von Forenten geschildert. Eigentlich müßte auch stärker verdünnter Salmiakgeist gehen.
gut Licht
Walter
RE: Die kalte Hochglanztrocknung von Barytpapieren
in Dunkelkammer & Entwicklung 24.04.2010 07:05von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge
Danke für deine Ausführliche Erklärung. Zur Zeit bin ich ja noch dabei mein Labor einzurichten. Noch muss ich etwas verdunkeln und ide Chemie kaufen (Habe zwar Chemie bei einem Buchtkauf mit gesendet bekommen - aber die ist von der Jahrtausendwende....).
Wenn dann das entwickeln auch locker von der Hand geht, dann werde ich das Verfahren auch mal testen. Bis jetzt habe ich halt eine normale Barthpresse und eine Rollentrockenpresse (Kindermann).
Steve
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