Durst Vergrößerer. Aber welcher?
in Dunkelkammer & Entwicklung 28.04.2016 19:23von carlitopix • Mitglied | 78 Beiträge
Moin Leute.
Ich werde mich auch auf die dunkle Seite der analogen Macht begeben. Dazu brauchts den geeigneten Vergrößerer.
Es sollen Abzüge etwa in Größe eines DIN A4 Formats sowohl in SW als auch Farbe gemacht werden. Negativ ist 35mm und Mittelformat. 6x7 und 6x9.
Bei meinen Recherchen fällt immer wieder der Name Durst.
Leider ist mein Wissen noch zu gering um entscheiden zu können, welchen man da für mein Vorhaben kaufen sollte.
Wer weiß Rat?
Vielen Dank und ahoi
Carsten
CarlitoPix
RE: Durst Vergrößerer. Aber welcher?
in Dunkelkammer & Entwicklung 28.04.2016 19:57von pongo • Mitglied | 776 Beiträge
Heute sind die Geräte für einen Appel und ein Ei zu erwerben. Vor 20 Jahren war das anders, da war die Duka u v.a. der Vergrößerer eine richtig teure Investition. Also ein ausgenudelter Amateur-Vergrößerer muß es nicht mehr sein. Nach meiner Erfahrung, auch aus dem Fotoclub, schlage ich als Untergrenze einen LPL von Kindermann oder Jobo mit Colorkopf bis 6x7 vor . Ein Durst oder Kaiser in vergleichbarer Kategorie ist auch nicht falsch, besser wäre, gleich in die Profi-Liga zu gehen, z.B. ein Durst 1200. Ebay regelmäßig durchkämmen, auch die Kleinanzeigen, da sind oft die Duka-/Haushaltsauflösungen der Erben drin. Weiter dran denken, daß die Geräte selten verschickt werden, also Selbstabholen. Darauf achten, daß der Vergrößerer nicht nackt daherkommt u zumindest ein funktionierender Trafo dabei ist + Rahmen 30x40
So, jetzt kommen weitere Ratschläge,z.B. mein Opemus aus d Tschechei ist auch sehr gut, Krokus aus Polen usw. Dazu sage ich nix, sonst gibts wieder Glaubenskriege.
Desweiteren viel Glück u Erfolg zu deinem guten Entschluß!
RE: Durst Vergrößerer. Aber welcher?
in Dunkelkammer & Entwicklung 28.04.2016 20:18von carlitopix • Mitglied | 78 Beiträge
Hallo pongo.
Danke für deine ausführlichen Infos.
Wo genau bestehen die Unterschiede zu den Profigeräten? Geht es da um Bildqualität oder Handhabung oder beides?
Lg
CarlitoPix
RE: Durst Vergrößerer. Aber welcher?
in Dunkelkammer & Entwicklung 28.04.2016 21:16von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
In erster Linie geht es um Handhabung, dann noch Ausbaumöglichkeit für größere Formate, größter Vergrößerungsmaßstab und in Verbindung damit Stabilität. Da die gleichen Objektive verwendet werden, ist die Bildqualität identisch.
Ich bin ja auch gerade wieder dabei, mir eine Duka einzurichten, und habe viel gestöbert. Dabei habe ich mich ganz bewußt gegen einen Durst entschieden. Ich brauche z.B. auf jeden Fall eine Bildbühne für gerahmte Dias, die ich mir zusätzlich besorgen müßte. Aber allein für eine Bildbühne werden gebraucht höhere Preise verlangt und bezahlt als für einen kompletter Durstvergrößerer mit Farbmischkopf. Bei anderen Zubehör- oder Zusatzteilen von Durst ist es genauso. Das liegt sicher daran, daß die nicht mehr hergestellt werden.
Ein Splitgrademodul wird für Durst meines Wissens garnicht (mehr) angeboten, falls Du auch mit sowas liebäugelst.
Bei den ausbaufähigen Systemen würde ich deshalb zu Kaiser oder Dunco greifen. Aktuelle Vergrößerer dieser Firmen liegen zwar um und über 1000 Euro, aber man bekommt sie gebraucht für 50 bis 100 Euro, weil sie praktisch seit 30 Jahren unverändert gebaut werden. Im Zweifel bekommt man auch z.B. eine Bildbühne neu immer noch billiger als eine gebrauchte von Durst. Verkehrte Welt.
Bei mir ist es ein Dunco 66 II mit Farbmischkopf geworden, der teilweise sehr deutlich unter 50 Euro über den Tisch geht. Allerdings ist bei Dunco bei 6x6 bzw. 6x7 Schluß. Mehr brauche ich aber auch in Zukunft nicht. Kaiser geht bis 6x9.
Wenn es noch größer sein muß, dann sieht es allerdings schlecht aus. Da gibt es zwar auch einige neben Durst - Fujimoto, De Vere usw. - aber bei denen ist alles Drumherum noch schwieriger zu bekommen, wenn mal was ist.
Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/
RE: Durst Vergrößerer. Aber welcher?
in Dunkelkammer & Entwicklung 28.04.2016 21:55von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge
Zitat von bilderknipser im Beitrag #4
Ich brauche z.B. auf jeden Fall eine Bildbühne für gerahmte Dias, die ich mir zusätzlich besorgen müßte. Aber allein für eine Bildbühne werden gebraucht höhere Preise verlangt und bezahlt als für einen kompletter Durstvergrößerer mit Farbmischkopf. Bei anderen Zubehör- oder Zusatzteilen von Durst ist es genauso. Das liegt sicher daran, daß die nicht mehr hergestellt werden.
Ein Splitgrademodul wird für Durst meines Wissens garnicht (mehr) angeboten, falls Du auch mit sowas liebäugelst.
Extrem wichtig ist darauf zu achten, dass im Angebot alles nötige dabei ist. Nachkaufen ist oft so teuer, dass man bei 3-4 fehlenden Teilen besser ein anderes Gerät, wo die Sachen dabei sind, kauft.
In einem anderen Forum stellt sich sogar heraus, dass bei einem Ebay-Schnäppchen sogar Teile der sehr komfortablen Autofokusmechanik fehlten und mit dem teilgeschlachteten Gerät sehr mühselig zu arbeiten ist. Also Auktionsfotos sehr genau betrachten und mit anderen Geräten vergleichen.
Splitgrademodule für Durst und andere Vergrößerer gibt es in exzellenter Qualität von Heiland und bieten dank Led-Technik einen Komfort, der früher undenkbar war.. Kosten allerdings einiges.
Je nach Prioritäten und Platz könnte sich auch der Kauf von zwei Vergrößerern lohnen. Ein Durst der 300-Serie für KB ist klein und kompakt. Man spart sich die Umrüstung des großen Vergrößerers zwischen KB und MF. Der KB-Vergrößerer ist leichter in der Handhabung.
RE: Durst Vergrößerer. Aber welcher?
in Dunkelkammer & Entwicklung 28.04.2016 22:03von carlitopix • Mitglied | 78 Beiträge
Was ein Splitgrademodul ist, muss ich erst noch herausfinden. :)
Platz ist wenig im kleinen schmalen engen Bad. Mein Plan ist morgens alles aufbauen, lichtdicht machen und im Walter-White-Style arbeiten. 17 Uhr duschen.
Ich würde auch gerne größer als DIN a 4 ausbelichten. Dazu muss ich aber erstmal messen.
Danke!
CarlitoPix
RE: Durst Vergrößerer. Aber welcher?
in Dunkelkammer & Entwicklung 28.04.2016 22:03von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge
Zitat von bilderknipser im Beitrag #4
... Ich brauche z.B. auf jeden Fall eine Bildbühne für gerahmte Dias...
Uiii, neues Großprojekt?
Vergrößerung vom Dia - das klingt spannend.
VG
Holger
___________________________
Res severa est verum gaudium
Seneca
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RE: Durst Vergrößerer. Aber welcher?
in Dunkelkammer & Entwicklung 28.04.2016 22:12von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge
Zitat von carlitopix im Beitrag #3
Wo genau bestehen die Unterschiede zu den Profigeräten? Geht es da um Bildqualität oder Handhabung oder beides?
Es ist Handhabung, Stabilität und eben Genauigkeit in der Verarbeitung.
Das heisst nicht dass ich nicht auch mit einem Opemus oder einem Kaiser gute Bilder machen kann. Habe selbst mit einem angefangen.
Man kann mit allem klarkommen!
Aber die Unterschiede liegen im Detail und sind zahlreich. Aufgeführt seien nur klapprige Negativbühnen, die in der Aufnahme hin- und herrutschen, wackelnde bzw. schwingende Vergrößerersäulen (beim Opemus sage ich nur "Katastrophe"), schiefe Objektivplatinen, mangelnde Ausleuchtung, knarzendes Plastik, klapprige Farbmischregler und zu grobe Einstellskalen (Meopta) etc. etc.
Ich hätte mir in meiner Jugend keinen Durst leisten können, aber ich habe schon damals neidisch die Kataloge angeschaut.
30 Jahre später hatte ich die Chance um 200,- Euro solche "Traumgeräte" wie den M805 zu kaufen. Der kostete zu Neuzeiten über 6000,- DM.
Da wär ich schön blöd gewesen, etwas anderes zu kaufen.
Die Durstgeräte sind zum Großteil aus Metall gefertigt. Der Kopfträger ist aus Druckguss und die Höhenverstellung bei den besseren Modellen mit einem Stahlband als Zugentlastung. Die Führung der Bildbühne ist gefräst und geschliffen. Da bewegt nicht nichts! Ich habe mit diesen Bildbühnen und den intergrierten Passerstiften schon passgenaue Montagen vergrößert.
An der Säule wackelt nichts. Bei meinem Opemus musste man nach Einschieben der Bildbühne immer warten, bis sich die Säule beruhigt hat.
Den Kaisergeräten gegenüber bin ich skeptisch, weil diese viel Plastik verbaut hatten.
Das Plastik der Gehäuse und Säulenzahnstangen war vor 30 Jahren vielleicht nicht das Problem, kann es aber heute sein. Denn meistens sind es die Plastikteile, die spröde werden, ihre Form verändern und kaputt gehen. Nach 30 Jahren ist das eben so. Und ein Ersatz und eine Reparatur an einem Plastikteil ist immer schwierig.
Deshalb würde ich heute Geräte bevorzugen, die möglichst wenig Plastik enthalten.
Der Fairness halben muss ich aber noch sagen:
Gerade die Top-Profigerät können, wie auch Top-Kameras, einen Haken haben:
Durch den professionellen Einsatz wurde sehr viel damit gearbeitet und es entstand selbst an diesen guten Geräten ein Verschleiss.
Man muss also auch den Gebrauchszustand mit berücksichtigen.
Ein wichtiges Teil welches man z.B. bei den besseren Durstgeräten genau anschauen sollte, ist das Stahlband in der Säule. Es soll teilweise einreissen können und wenn das mal ab ist, hat man ein Problem!
Vor dem Kauf würde ich mir also bestätigen lassen, dass das Band in Ordnung und nicht eingerissen ist.
Die besten Schnäppchen sind Profigeräte die nur von Amateuren benutzt wurden oder nur sporadisch zum Einsatz kamen.
Das sieht man aber den Bildern meistens schon an (Abrieb an Bildbühnen, Skalen etc.).
Wenn 6x9 Format vorgesehen ist, wird die Luft gleich ganz schnell dünner.
Dennoch ist ein Laborator 1200 schon gleich eine ganze Klasse "dicker" als z.B. ein M805.
Da sollte man auch mal die Abmessungen vergleichen. Fürs Kleinlabor im Kleiderschrank sind nicht alle Geräte geeignet.
Und was die Vollständigkeit anbelangt: Wenn ich Sätze wie "keine Ahnung" lese, aber sehe dass der Anbieter bereits über viele Monate Zubehör für die Duka gehandelt hat, werde ich skeptisch.
Ebenso wenn "konnte nicht testen" dransteht. Hallo??? Wo ist das Problem, einen Stecker in die Steckdose zu stecken?
Fast alle meiner vernünftigen Sachen habe ich von Fotografen oder Firmen gekauft, die die Funktion auch bestätigen konnten.
Zitat von bilderknipser im Beitrag #4
Da die gleichen Objektive verwendet werden, ist die Bildqualität identisch.
Nur auf den ersten Blick.
Alleine der Punkt "Ausleuchtung" ist so ein Thema. Ich hatte mal in einer alten "Labor" Zeitschrift einen Test gelesen. Da gab es schon massive Unterschiede in der Ausleuchtung und auch bei den Farbköpfen in den Farbschwankungen.
Was die Preisentwicklung anbelangt, finde ich es auch zum Teil übertrieben, was sich die Leute herausnehmen. Vor allem bei den Sofortpreisen denke ich immer, dass die Leute auf einen Idioten warten, der morgens aufsteht.
Auch treffe ich immer wieder auf Leute, die sauer sind, weil ihr vor 30 Jahren teuer gekauftes Gerät nicht mehr viel eingebracht hat. Die behandeln Dich dann beim Abholen wie der letzte Dreck. Ist mir auch schon passiert.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich alles habe, was ich brauche.
Zitat von carlitopix im Beitrag #6
Platz ist wenig im kleinen schmalen engen Bad. Mein Plan ist morgens alles aufbauen, lichtdicht machen und im Walter-White-Style arbeiten. 17 Uhr duschen.
Somit scheiden die Dinosaurier von Durst schonmal aus, es sei denn Du willst Dir 2mal am Tag einen Bruch heben.
Dann such nach einem Krokus, wenn es denn 6x9 sein MUSS!
Gruß
Joachim
"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
RE: Durst Vergrößerer. Aber welcher?
in Dunkelkammer & Entwicklung 28.04.2016 22:18von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge
Zitat von carlitopix im Beitrag #6
Platz ist wenig im kleinen schmalen engen Bad. Mein Plan ist morgens alles aufbauen, lichtdicht machen und im Walter-White-Style arbeiten. 17 Uhr duschen.
Ich empfehle dir dringend die Größen der Vergößerer in deine Betrachtung einzubeziehen. Ein 6x9-Gerät ist ein gewaltiger Brummer. 6x6 ist schon eine Ecke kleiner und ein 300er-KB-Durst wirkt daneben fast wie Kinderspielzeug.
RE: Durst Vergrößerer. Aber welcher?
in Dunkelkammer & Entwicklung 28.04.2016 22:40von carlitopix • Mitglied | 78 Beiträge
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