ALLE RA-4 Maschinenchemikalien arbeiten um 25-30 Grad. Ich nehme immer 30 Grad, weil in der Schale die Verdunstung geringer ist und in der Maschine die Kondensation am Deckel geringer ist, als bei 35 Grad.
Die Zeit bei 30 Grad verlängert sich auf 1 Minute, statt die normalen 45 Sekunden.
Bei 25 Grad dauert es schonmal 2 Minuten oder länger.
20 Grad hat (zumindest bei mir) noch nie funktioniert. Der Entwickler ist so gut wie inaktiv. Ich habe aber immer Minilabchemie benutzt (AGFA, Tetenal, Fuji) und nie irgendwelche Amateurkits.
Ich rede immer von einer gleichen Belichtung des Papiers! Natürlich kann ich das Papier 4x überbelichten, in der Hoffnung dass dann auch bei 20 Grad etwas kommt. Es mag funktionieren, aber sowas mache ich nicht.
Die Welt scheint ohne DiluPrint nicht mehr klarzukommen. Ich habe das Zeug nie gekannt und somit auch nie vermisst. In alten Hobbylaborzeitschriften gibt es viele Berichte. Da sind die Farben der Standardprozesse IMMER schöner, leuchtender und besser gewesen als mit Dilu.
Auch hatten die Niedertemperaturprozesse immer wieder mehr oder weniger Farbkipp-Probleme.
Es ging zwar, aber Sieger aller Tests war immer der Standardprozess bei 35 Grad. Die Kommentare lauteten immer "Ganz okay, aber...."
Ich habe mal gelesen, dass man standard RA-4 Chemie durch Erhöhen des pH-Wertes auf Raumtemperatur trimmen kann. Habe ich bisher nicht probiert.
Wahrscheinlich enthält das Dilu auch keinen Zaubertrank sondern es handelt sich nur um eine geringfügige Modifizierung des Standardentwicklers. Es gab ja nicht nur Dilu. Auch Tetenal und viele anderen haben damals RT-Kits angeboten.
Meine Meinung ist die, dass sich damals die Hersteller eine goldene Nase mit dem Zeug verdient haben. Es gab viele teuere Mittelchen, die auf einfachsten und billigen Substanzen basieren. Man muss eben nur wissen wie!
Aber wie auch immer: Auch wenn die chemische Reaktion bei niederer Temperatur erzwungen wird (und etwas anderes ist das nicht!) , dann sind die Farben trotzdem nie gleich wie bei der hohen Temperatur. Vor allem laufen die Farblinien nicht parallel, da kannst Du soviele Zusatzchemikalien reinmischen, wie Du willst.
Das Heizen der Schalen auf 30 Grad ist nun wirklich keine Raketentechnologie, so dass ich nicht verstehe, warum auch in der Vergangenheit die Leute auf das beste machbare Ergebnis verzichtet haben und sich mit den Ergebnissen der RT-Prozesse begnügt haben.
Gruß
Joachim