#1

Fotos im Internet verkaufen? Erfahrungen?

in Erfahrungsberichte 06.11.2015 04:05
von vapawe • Mitglied | 1 Beitrag

Hallo alle!
Ich bin neu hier und mich interessiert vor allem das (etwas leidige) Thema Fotos im Internet verkaufen: Ich hab schon ganz viel gegoogled und rumgelesen, würde aber jetzt gerne auch eigene Erfahrungen/Meinungen/Kritik zu unterschiedlichen Verkaufsplattformen im Internet wissen, falls diese jemand schon mal gemacht hat. Ich weiß von Shutterstock und Fotolia, aber gibts auch etwas, was n bisschen billiger ist^^? Da ich gerade erst damit anfange mehr Fotos zu produzieren (fotografiere aber schon seit ca. 10 Jahren hobbymäßig), steht mir noch die Möglichkeit offen, ob ich mehr Richtung Stockfotos, Kunst oder anderes gehe. Klar fotografiere ich auch gerne Events und so, aber da ist die Auftragsbeschaffung mal hü, mal hott, ihr kennt das ja wahrscheinlich.

Welche Plattformen haben eurer Meinung nach das beste Preis-/Leistungsverhältnis? Bester Service? Was nutzt ihr am liebsten?

Danke jedenfalls schonmal für euer Feedback!
Liebe Grüße,
Valentin


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#2

RE: Fotos im Internet verkaufen? Erfahrungen?

in Erfahrungsberichte 06.11.2015 09:06
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Hallo Valentin,

zuerst einmal willkommen im Forum. Wie Dir vielleicht im Titel und URL des Forums aufgefallen ist, betreiben die Leute hier die Photographie als Steckenpferd. Du scheinst aber eine kommerzielle Nutzung im Sinn zu haben. Ich fürchte, da wird es nicht einfach werden, jemanden zu finden, der Deine Frage beantworten kann.

Was natürlich immer geht, ist die Erstellung einer eigenen Webseite, auf der Du Deine Bilder mit einem Wasserzeichen verhunzt darstellen kannst und sie dann auf Bestellung verkaufst. Ich meine, es gibt da auch steganographische Verfahren, die Bilder digital zu signieren, so daß man im Falle von Raubkopien feststellen kann, wer der Bösewicht war.

Daniel


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#3

RE: Fotos im Internet verkaufen? Erfahrungen?

in Erfahrungsberichte 07.11.2015 00:03
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Hallo Valentin,

viel beisteuern kann ich leider nicht, aber vielleicht ein paar Anregungen geben. Ich mache seit Jahren - mittlerweile hauptsächlich zum Spaß - immer mal wieder Fotografie-VHS-Kurse in Unna mit, und der Dozent Wilfried Wirth ist seit ca. 20 freier Lichtbildner, d.h. ein Fotograf, der nicht auf Auftrag hin fotografiert, sondern durch die Weltgeschichte zieht und anschließend seine Bilder an Verlagshäuser (er hat seit Jahren drei bis vier eigene, feste Kalenderreihen) und über Fotografieplattformen verkauft. Als ich ihn vor ca. 1,5 Jahren zuletzt gesehen habe, hat er schon erzählt, wie hoch heutzutage die Anforderungen professioneller Fotoplattformen seien, u.a. an die Auflösung der zu verkaufenden Bilder. Mit seiner lange Zeit verwendeten Canon EOS 5D II (21 Megapixel) lag er damit schon an der Untergrenze der Anforderungen, weshalb er - soweit ich mich erinnern kann - schon vor 2-3 Jahren auf eine sehr leistungsstarke Kamera von Sony umgestiegen ist.

Ich schätze, dieser Trend ist nicht zurück-, sondern eher noch weitergegangen. Nicht umsonst haben Nikon, Sony und nun auch Canon jetzt Kameras im Angebot, die aktuell um die 50 Megapixel liefern. Und Canon arbeitet derzeit an einer DSLR der 1er-Reihe, die bis zu 120 Megapixel liefern soll. Ich glaube, unter anderem kann das auch mit den heutigen Anforderungen zu tun haben.

Das wäre also eine erste Frage, die du dir stellen musst: entspricht dein Fotoequipment den heutigen Anforderungen an Fotografien, die sich verkaufen lassen?

Eine zweite Frage, die sich jeder Fotograf in dieser Hinsicht aufrichtig stellen sollte: sind die eigenen Bilder gut genug, dass die jemand haben möchte? Als ich vor 11 Jahren mit der "ernsthaften" Fotografie angefangen habe, war ich - wie viele Einsteiger - auch sehr enthusiastisch, was die Vermarktung der eigenen Fotografien (ob nun im Internet oder per Auftragsfotografie) anging, und bin sehr schnell auf den Boden der Tatsachen gekommen. Auch jetzt, 11 Jahre später und unzählige Erfahrungen reicher, zweifel ich immer noch regelmäßig an, dass meine Fotos konkurrenzfähig im Sinne von Bildagenturen sind. Ob mir das passt oder nicht - wenn ich mich selbst reflektiere, muss ich mir das eingestehen.

Mir selbst ist bisher erst einmal gelungen (von Auftragsfotografie an Privatpersonen mal abgesehen!), Nutzungsrechte für eine Fotografie zu verkaufen, und zwar an den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL): hier ging es um ein Bild eines Brautpaares in der Zeche Zollern (Dortmund). Dafür habe ich 80 EUR erhalten. Ob die Aufnahme, wie vom LWL geplant, jemals in einem Flyer veröffentlicht wurde, habe ich bis heute nicht erfahren ...

Miterlebt habe ich den gleichen Enthusiasmus auch bei Dutzenden anderer Fotografen, die ich seitdem kennen gelernt habe, und nirgendwo hat es so richtig gefruchtet. Einer von ihnen ist ein Kollege, der über seiner Homepage Fotografien aus Bochum anbietet - nett und atmosphärisch, aber eben auch nicht konkurrenzfähig im heutigen Sinne. Das versucht er nun seit ein paar Jahren, und er selbst hat bislang noch keine Aufnahme verkaufen können.

Du siehst, gerade für Unerfahrene ist es nicht leicht - du hast schon reichlich Erfahrung in der Fotografie, bist aber in den Bereichen der Vermarktung scheinbar noch unerfahren? Du musst heutzutage schon wirklich hochwertige Bilder mit besonderen, nicht schon tausendfach erfassten Motiven liefern können, um hier einen Fuß in die Tür zu bekommen. Das kostet Geld und Aufwand. Besagter Wilfried Wirth ist nicht umsonst aufs Jahr gesehen monatelang unterwegs.
Vielleicht, aber nicht unbedingt zwingend, ein Grund, warum das heutzutage so schwierig sein kann, ist der Digitalboom, der seit ca. 10 Jahren die Führung übernommen hat. Seitdem sind auch Einsteigerkameras so günstig geworden, dass sich die Anzahl an Hobby- und ernsthaften Fotografen vervielfacht hat. Ins weltweite Internet werden täglich - geschätzt - Millionen von Bildern gespült. Da aufzufallen und herauszustechen ist keine einfache Sache mehr.

Vielleicht konnte ich dir etwas helfen.

LG
Sven




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Meine Homepage: http://www.glamorous-pictures.de - Galerie, Erfahrungsberichte, Tutorials und Fotoliteratur


Meine Handwerkszeuge: EOS 5D, EOS 5D MK II, EF 24-105/4 L IS USM, EF 70-200/2.8 L USM, EF 50/1.8 II, Cosina AF 19-35/3.5-4.5 Digital, Sigma 12-24 F4.5-5.6 II DG HSM; Canon PowerShot SX50 HS; Yongnuo YN-568 EX II, YN-622C; Panasonic Lumix DMC-G6, Lumix Vario 14-42/3.5-5.6 asph./Mega O.I.S., LUMIX G VARIO 45-150mm / F4.0-5.6 ASPH MEGA O.I.S.
zuletzt bearbeitet 07.11.2015 01:19 | nach oben springen

#4

RE: Fotos im Internet verkaufen? Erfahrungen?

in Erfahrungsberichte 07.11.2015 01:00
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von vapawe im Beitrag #1
ob ich mehr Richtung Stockfotos, Kunst oder anderes gehe

Ich gehe mal auf "Kunst" ein, da ich mich sehr viel mit Fotokunst beschäftige und regelmäßig Galerien und Ausstellungen in Museen besuche.
Bei Fotokunst steht die (eventuell auch unbewußte) Absicht, Kunst zu machen. im Vordergrund. Es muß auf jeden Fall hinter den Arbeiten eine gemeinsame Absicht dahinterstecken, die z.B. von einem Galeristen erkannt und anerkannt wird. Damit ist schon das Entscheidende gesagt: Du brauchst einen Galeristen oder sonstigen Protege, der Dich an das Publikum vermittelt. Daß Du selbst Deine Kunst verkaufst, ist aussichtslos. Ausstellungen im privaten Bereich - Kneipen, Geschäfte, öffentliche Einrichtungen usw. - führen zu absolut nichts (habe ich alles gemacht) und im Internet ist es erst recht hoffnungslos - aber zu Recht. Kunst ist eine Lebensaufgabe und kein Hobby.

Vielleicht ist aber auch nur der Begriff von Dir falsch gewählt worden. Von dem, was man üblicherweise auch in hochkarätigen Fotoausstellungen sieht, ist kaum irgendetwas Kunst.

ps
Ein Seitenhieb auf die Galeristen bzw. die Kunstszene:
Es werden leider wie in allen Bereichen der modernen Gesellschaft ständig "Neuheiten" benötigt (werden sie das wirklich?). Deshalb kann ein Galerist auch mal unbekannte - fast hätte ich geschrieben unbegabte - Fotografen mit irgendeiner blödsinnigen Idee brauchen, die er dann lautstark vermarktet. Also lass Dir was einfallen


Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


zuletzt bearbeitet 07.11.2015 01:12 | nach oben springen

#5

RE: Fotos im Internet verkaufen? Erfahrungen?

in Erfahrungsberichte 07.11.2015 07:11
von cansoni • Mitglied | 418 Beiträge

Vor 15-20 Jahren war da noch ein Markt vorhanden. Bei der täglichen Bilderflut - ich sag mal auch aus eigener Erfahrung - kannste das vergessen. Entweder der Foto-Hoster verdient daran oder deine Fotos kommen erst gar nicht in diese Archive.

Galeristen verlangen wirklich nur exquisite Sachen, fertig aufgezogen und gerahmt (und wollen auch noch was dran verdienen).

In den 60iger und 70iger Jahren hatte ich mal mit Malerei so nebenher Geld verdient. Da sind dann die ersten Autos mit finanziert worden.... *lach*
das waren noch wilde Zeiten...


zuletzt bearbeitet 07.11.2015 07:12 | nach oben springen






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