richtig puristisch wäre ja eine Schreibmaschine... kann man zur Tastatur umrüsten, und theoretisch sogar den Bildschirm ausschalten, und parallel auf Papier schreiben. Habe ernsthaft darüber nachgedacht, das würde disziplinieren, auf Papier ist nichts mehr mit schnell mal einen Satz umbauen, rausnehmen, Tippfehler korrigieren und so.
ooo ist seit einigen Jahren relativ gut kompatibel zu Word, verarbeite damit seit Jahren Dokumente, die vorher mit MS-Word gebaut und nach mir mit MS-Zeugs weiterverarbeitet werden, funktioniert (zumindest bei dieser Sache) problemlos.

Ehrlich gesagt wäre mir das puristische Schreiben mit einem Editor oder der Maschine viel zu umständlich (Stichwort Formatierung) und für normale Briefe viel zu teuer, weil ich dann ja wieder Briefpapier drucken lassen müßte und das auch noch für unterschiedliche Zwecke unterschiedlich.

der Purist tippt auch den Briefkopf. So richtig praktisch wäre das ganze natürlich nicht, aber gerade mir würde es nicht schaden, schaffe es kaum, ein paar Sätze zu schreiben, ohne im Satz diesen noch zu ändern oder zumindest ein paar Tippfehler zu fabrizieren. Mit Schreibmaschine und Papier wäre man gezwungen, gleich ordentlich zu schreiben, würde im Endeffekt auch schneller gehen. Ging es bei den Schreibmaschinenschreibern vergangener Tage ja wahrscheinlich auch, da wurde sicher nicht alles zehnmal getippt.

Also jetzt muß ich auch mal meinen Senf dazugeben:

Meine Frau und ich nutzen ebenfalls OOo und speziell meine Frau für ihre Zwecke intensiv die Formatierungs- und Aufzählfunktionen. Und diese hat ganz schöne Macken. Bei der Serienbrieffunktion, die ich regelmäßig benötige, muß ich mir bei einer Datenbank die einzelnen Indizes genau merken, weil die Empfänger in der Auswahl nicht angezeigt werden. Das ist ziemlicher Bockmist und war in StarOffice besser gelöst. Wenigstens konnten wir OOo alte und neue deutsche Rechtschreibung im Parallelbetrieb beibringen.

Die Dokumentation von OOo ist unter aller Sau. Ich weiß bis heute nicht, wie man damit Datenbanken erstellt und pflegt. Man muß sich durch irgendwelche Web-Foren kämpfen und die Informationen mühsam zusammenkratzen.

Daniel

Ich benutze das zwar auch aber nur für die Standardfunktionen bei Text und Tabelle. Selbst angelegte Datenbanken habe ich noch nie gebraucht.

Die fehlende Dokumentation und erst recht der fehlende Support ist der Haken vieler Freeware. Deshalb liebe ich die nicht.

Die grundsätzlichen Formatierungen kann TextEdit, es speichert standardmäßig in RTF (witzigerweise sind die RTF-Dateien aus Word zehnmal größer als RTF-Dateien aus TextEdit). Pressemitteilungen schreibe ich ausschließlich darin und jeder kann sie prima und problemlos öffnen. Für die Verwendung der Texte im Web ist es praktisch, daß ich mit einer schnellen Tastenkombi alles in unformatierten Reintext wandeln kann. Ist auch prima, um aus Word-Dateien (die es öffnen kann) Formatierungen rauszunehmen. Die Leute formatieren ohnehin viel zu viel. Eine Schreibmaschine habe ich aber auch. Ich mag auch Claris Works von ganz früher, das war auch so richtig schön simpel, ich habe es auf einem 24 Jahre alten Rechner. Gelegentlich benutze ich sowas auch, an Rechnern, die kein Internet haben, kann man sich manchmal besser konzentrieren. Vor allem mag ich Programme, die nichts ungefragt von selbst machen. OpenOffice finde ich persönlich ähnlich nervig wie MS Office, aber das kosten immerhin kein Vermögen.

Viele Grüße
Nils

Aufzählungen und son Zeug hab' ich deaktiviert. Macht nie, was ich will... habe das Gefühl, dass ich da ziemlich oft ein Inhaltsverzeichnis per Hand erstellen kann, bis ich vielleicht herausgekriegt habe, wie es funktioniert, von daher macher ich das einfach parallel. (brauche es auch nicht wirklich täglich). Sonst war's bei mir problemlos. Habe mir schon länger vorgenommen, es mal mit Tex zu probieren, bis ich herausbekommen habe, was ooo/LibreOffice oder Word eigentlich machen, und wie ich es korrekt einsetze, kann ich wahrscheinlich auch schon fast lernen, selber den Quellcode schreiben...
zurück zu Win 10: Meine Gattin hat es soeben installiert, hatte vorher Win 8, im Vergleich dazu gefällt Win 10 auf den ersten Blick besser.

Ich glaube, ich kann da überhaupt nicht mitreden. Ihr steigt viel tiefer ein als ich. Ich benutze nur - ich glaube, wie 'ne Schreibmaschine.

Eigentlich recht einfach: Formuliere ich einen Text, braucht das Programm nicht viele Funktionen. Muß ich den Text dann für einen Flyer gestalten, brauche ich ein Programm, mit dem man Flyer gestalten kann. Soll es ein längerer Bericht mit Inhaltsverzeichnis, Fußnoten und Grafiken sein, benötige ich ein Programm, welches das kann (und gerade Word kann das gar nicht gut). Aber zum Formulieren und Tippen nutze ich erst einmal immer das einfache Programm, da ist weniger echt mehr. Texte zu verfassen und zu formatieren sollten immer zwei getrennte Arbeitsschritte sein, sagt jedenfalls meine Erfahrung.

Viele Grüße
Nils