#1

Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 29.01.2015 06:44
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

mal unter analog DIY. Es geht mal wieder um die Eigenbau-LED Beleuchtung für Vergrößerer. Jetzt kann man sich mit einer RGB-LED ja theoretisch auch gut die Gradation von Multigrade-Papieren steuern. Dabei hört man aber mitunter von Problemen. Das Blau sei nicht blau genug, so dass keine Gradation 5 erreicht würde, Anwender sprechen von einer erreichten Gradation 3,5 bis 4. (vgl. http://www.film-and-darkroom-user.org.uk...read.php?t=2790) Reicht im Normalfall ja eigentlich, aber wenn ich mir das schon antue, hätte ich irgendwie schon auch gerne eine Gradation 5.
Jetzt habe ich hier zum Spielen einen RGB LED-Chip aus China, ohne Angaben über die genaue Wellenlänge... ähnliche Angebote sprechen von 460-470nm für blau. Wenn man sich das Ilford Multigrade factsheet anschaut, befindet sich auf der erste Seite eine Tabelle, aus der man Rückschlüsse auf die Gradation bei verschiedenen Wellenlängen ziehen lassen (wenn ich das richtig interpretiere, bin nicht vom Fach). Ich entnehme dem jedenfalls, dass die Gradation bei etwa 470nm schon anfängt, weich zu werden. Bei ~455 (was royalblaue LEDs wohl so abgeben würden) ist es besser aber noch nicht am Maximum, am härtesten sollte das Papier bei 430, also irgendwo im violett-blauen oder blauvioletten Bereich sein. Daraus schließe ich: auch mit gebastele mit mit Royalblauen LEDs käme ich nicht dahin, wo ich hinwollte. Jetzt kam mir eine Idee, aber ich habe keine Ahnung, ob das auch außerhalb meines Kopfes funktioniert (hätte ich in der Schule nur mal besser aufgepasst) Man kann ja bei RGB-LED (per PWM der einzelnen Kanäle) auch Farben mischen. In Richtung violett müsste es gehen, wenn ich dem blau rot zugeben würde. oder täusche ich mich da? Nur ist das Papier für rot ja blind, und es sollte irgendwie auch keinen Unterschied machen, wenn ich bisschen was davon zugebe... wie ist denn das so ganz grundsätzlich: Ich mische blaues Licht der Wellenlänge 470nm additiv mit etwas rotem Licht der Wellenlänge 600nm, ergibt das dann violett mit, sagen wir, 430nm?


zuletzt bearbeitet 29.01.2015 06:46 | nach oben springen

#2

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 29.01.2015 09:55
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Hallo,

das geht nicht. Das Entstehen des Violetts durch Mischen von Blau und Rot ist nur eine Sache im Auge des Betrachters, hat aber nichts mit einer höheren Wellenlänge zu tun.


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#3

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 29.01.2015 23:33
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Meine Led ist dieses Modul: Werbung: 50W-RGB-High-Power-LED

Die angegebene blaue Wellenlänge dürfte Royal-Blau entsprechen. Wollte man noch mehr erreichen müsste man das Blau der Led noch filtern oder eine UV-Led nehmen.

Ich müsste noch mal experimentieren, aber mein erster Eindruck war, dass ich eine höhere Graduation als mit meinen Ilford-MG-Filterfolien erreiche.


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#4

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 30.01.2015 02:17
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
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Zitat von Hans Wöhl im Beitrag #3

Ich müsste noch mal experimentieren, aber mein erster Eindruck war, dass ich eine höhere Graduation als mit meinen Ilford-MG-Filterfolien erreiche.

Das ist schon mal eine gute Aussage, die Beiträge im fadu-forum sind ja schon ein paar Jährchen alt, kann durchaus sein, dass sich da was geändert hat. Eine Warmlicht LED-Lampe, die ich in etwa zu der Zeit gekauft habe, hatte auch einen deutlichen Grünstich.
Mein emitter sieht Werbung: dem hier ziemlich ähnlich, da gibt dieser Verkäufer auch 455-465nm an. Royalblau ist oft bei 440-450, sollte sich, was das Kontrastverhalten angeht, nicht viel nehmen. Jetzt weiß ich halt nicht, ob in Shenzhen zwei Fabriken stehen, die die gleichen Nicht-Marken-Sachen produzieren, und dann weiß man bei ebay-Verkäufern (wird bei chinesischen nicht besser werden) woher die ihre Informationen hernehmen. Was passiert denn, wenn ich das blaue Licht durch einen Magenta-Filter filtern würde?


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#5

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 30.01.2015 02:41
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Ich gehe davon aus, dass die Dinger bei gleichem Aussehen alle aus der selben Fabrik kommen.

Ein zusätzlicher Filter würde den Teil des Spektrums der blauen Leds, der Richtung Grün geht, wegschneiden. Siehe: Led Spektren

Ich würde jetzt mal testen, ob es einen Unterschied macht, wenn ich zusätzlich durch den 5er MG-Filter filtere.


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#6

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 30.01.2015 05:39
von brainslicer • Mitglied | 99 Beiträge

Das Spektrum, dass LEDs emittieren, ist in der Regel sehr monochrom und wird maßgeblich durch das Halbleitermaterial bestimmt - anders also als Glühlampen, die ein sehr breites und mehr oder weniger kontinuierliches Spektrum von Infarot bis zu Ultraviolett emittieren.
Das bedeutet, dass das farbmischen NUR additiv in Bezug auf die Helligkeit, und nicht in Bezug auf die Wellenlänge passiert.
Es gibt aber nicht nur diese fertige LED-Module, sondern auch einzelne High-Power-LED mit verschiedensten Wellenlängen, die man dann auch im Datenblatt nachlesen kann. Die Ansteruerung ist zwar etwas komplizierter, weil jede LED andere Betriebsspannungen hat, aber man kann sich die Wellenlängen so zusammenstellen, wie man sie braucht. Ein kontinuierliches Spektrum, wie mit Halogenlampen bekommt man aber nicht zusammen.

Das bedeutet für eine LED-Vergrößerungslampe, dass sich durch die Auswahl geeigenter LEDs (und damit der Wellenlängen-Peaks) das Spekrtum genau bestimmen lässt. Die Intensität wird dann eben durch PWM je LED gesteuert.


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#7

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 02.02.2015 01:44
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Zitat von namir im Beitrag #1
Wenn man sich das Ilford Multigrade factsheet anschaut, befindet sich auf der erste Seite eine Tabelle, aus der man Rückschlüsse auf die Gradation bei verschiedenen Wellenlängen ziehen lassen (wenn ich das richtig interpretiere, bin nicht vom Fach). Ich entnehme dem jedenfalls, dass die Gradation bei etwa 470nm schon anfängt, weich zu werden.


Was für ein fact sheet soll das sein?
Ich suche schon seit Ewigkeiten ein Diagramm, welches die spektrale Empfindlichkeit der verschiedenen Schichten zeigt. Denn genau das braucht man um zu wissen, bei welcher Wellenlänge welche Schicht anspricht.
Bisher ohne Erfolg.
Die Datenblätter sind wertlos. Sie geben nur die gesamte Emfindlichkeit an, aber nicht getrennt für die beiden Anteile für Weich und Hart.
Scheint ja ein echtes Firmengeheimnis zu sein.

Gruß

Joachim


"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
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#8

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 02.02.2015 03:03
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

Zitat von JoJo im Beitrag #7
Zitat von namir im Beitrag #1
Wenn man sich das Ilford Multigrade factsheet anschaut, befindet sich auf der erste Seite eine Tabelle, aus der man Rückschlüsse auf die Gradation bei verschiedenen Wellenlängen ziehen lassen (wenn ich das richtig interpretiere, bin nicht vom Fach). Ich entnehme dem jedenfalls, dass die Gradation bei etwa 470nm schon anfängt, weich zu werden.


Was für ein fact sheet soll das sein?
Ich suche schon seit Ewigkeiten ein Diagramm, welches die spektrale Empfindlichkeit der verschiedenen Schichten zeigt. Denn genau das braucht man um zu wissen, bei welcher Wellenlänge welche Schicht anspricht.




Gut, dass jemand drauf einsteigt! Hatte mit solchen Sachen seit der Schule nicht mehr viel zu tun, und habe damals auch nicht besonders gut aufgepasst. Über die Empfindlichkeit der einzelnen Schichten wird jetzt direkt nichts gesagt. Aber zumindest schien mir die Tabelle die Information zu enthalten, die ich suchte, also: Wie hart ist das Papier bei welcher Wellenlänge. Jetzt wäre ich nicht der erste, der Zusammenhänge sieht, wo es keine gibt (und es würde mir persönlich auch nicht zum ersten Mal passieren), also: Um mal zu klären, ob ich mich da verirrt habe, hier mal meine Interpretation in möglichst konkreter und damit falsifizierbarer Form (so gut ich's halt in Worte fassen kann), mit der Bitte um Falsifikation:
Zunächst geht es um folgendes Datenblatt, das ganz einfache Multigrade IV Datenblatt: http://ilfordphoto.com/Webfiles/20131161231142522.pdf
Wie ich das sehe, sind da drei Kurven für drei verschiedene Dichten (0,5 1,0, 1,5, Datenblatt sagt: einfach "density", für mich habe ich das mal als hellgrau, dunkelgrau und schwarz interpretiert), auf der x-Achse die Wellenlänge, auf der y-Achse die "relative logarithmische Empfindlichkeit", was ich für mich einfach mal als "Empfindlichkeit" gesehen habe, um mich mit Dingen wie "relativ" und "logarithmisch" nicht zu belasten. So habe ich das ganze mal gelesen:
Wenn jetzt die Empfindlichkeit, die das Papier für die Dichten hellgrau, dunkelgrau und schwarz hat, sehr nahe beisammenliegen, reichen auch relativ kleine Unterschiede bei der Belichtung, um zwischen hell- mittel und dunkelgrau zu differenzieren. Das Ergebnis wird bei gegebenem Negativ also härter.
Wenn die Empfindlichkeit des Papiers für die verschiedenen Dichten weiter auseinanderliegt, führen relativ kleine Unterschiede bei der Belichtung zu weniger Differenzierung in Richtung hellgrau, dunkelgrau und schwarz, bei gegebenem Negativ hat man bei weiter auseinanderliegenden Kurven dann Variationen von Dunkelgrau, wo bei näher zusammenliegenden Kurven hellgrau, dunkelgrau und schwarz wäre, das Ergebnis wird also weicher.


zuletzt bearbeitet 02.02.2015 03:05 | nach oben springen

#9

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 02.02.2015 03:52
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Das mag schon soweit hinkommen, aber ich mag es nicht, Datenblätter von Firmen zu "interpretieren". Datenblätter sind zum Lesen da und nicht zum schätzen. Die nötige Info, ob und wieviel Empfindlichkeit die grünempfindliche Schicht bei z.B. 470nm Blau hat, kannst Du aus dieser Schätzung nicht entnehmen.

Vielleicht wäre es zunächst einfacher, beim Hersteller die fehlenden Daten anzufragen?

Gruß

Joachim


"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
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#10

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 02.02.2015 04:17
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge
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