#21

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 04.11.2015 16:00
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

Zitat von RauschenOderKorn im Beitrag #20


Wie soll die Steuerung über 2 Potis denn genau funktionieren? 2 Potis zur Intensitätssteuerung und das ganze dann über eine Zeitschaltuhr geschaltet?


Intensitätssteuerung über PWM hat der Hans ja glaube ich gemacht und irgendwo auch dokumentiert. Scheint mir besonders bei stärkeren LEDs auch recht sinnvoll. Aber bei 10W und bei vorhandenem ND-Filter im Mischkopf, will ich da erstmal mit Vorwiderständen anfangen.
Mit den Potis sollen bei mir ganz einfach die Belichtungszeiten jeweils für grün und blau eingestellt werden, Auslösen dann über Taster.


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#22

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 04.11.2015 23:34
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Zitat von RauschenOderKorn im Beitrag #12

Ich glaube aber, dass die Papierschichten nicht von so engen Spektren belichtet werden, dass zwischen Blau und Blau ein sehr großer Unterschied wäre. Nach Blau kommt ja UV, und das wird ja von dem UV-Filter im Vergrößerer vorsätzlich weggefiltert.


UV spielt ja bei LEDs keine Rolle. Allerdings besteht ein großer Unterschied zwischen Blau und Blau.
Gerade WEIL die Papierschichten NICHT von so engen Spektren belichtet werden, also einen Bereich haben, wo sich ihre Empfindlichkeitslinien überschneiden, ist es wichtig dass die Lichtquellen möglichst weit im Spektrum auseinander liegt (Blau und Grün).
Es kann gut sein, dass die Grünschicht bereits 460er Blau "sieht" und deshalb der Kontrast vermindert wird. LED sind breitbandig.
Selbst LEDs mit Tiefblau 440-450nm geben noch bis zu 10% der Leistung jenseits 470nm ab.
Ich selbst habe ja Multigrade mit Laser belichtet (445nm). Der ist aber viel schmalbandiger als LED, so dass ich damit nicht den Grünanteil des Papiers tangiere.

Man könnte jetzt einfach mal VERMUTEN, dass die Empfindlichkeiten der Schichten ähnlich sind wie die von Farbpapier. Warum sollte Ilford dafür neue neue Sensibilisatoren entwickeln, wenn diese schon lange bei Farbpapieren eingesetzt werden?
Schau man sich die Kurven eines Farbpapiers an, dann sieht man das Problem: Oberhalb von 470nm fällt die Blauempfindlichkeit rapide ab. Man erhöht hier unbewusst die Belichtungssstärke und kommt dann in die Gefahr, die Grünschicht mitzubelichten. 470nm ist immer noch ein "schönes" Blau!
Bei 450nm ist der Empfindlichkeitsunterschied so groß, dass es kein Problem mehr ist.



Bernhard, auf die Kühlung würde ich besonderen Wert legen.
LEDs sind sehr emfindlich gegen Temperaturschwankungen. Die Lichtleistung schwankt und das Spektrum verschiebt sich bei steigender Temperatur. Gerade bei Betrieb über Festwiderstände ändert sich die Vorwärtsspannung Vf bei Temperaturänderung sehr stark und somit auch der Strom. 20-40°C Unterschied Chiptemperatur sind schnell erreicht und die Abweichungen im Lichtstrom kann da schonmal schnell 20% sein.
Ich empfehle eine geregelte Konstantstromquelle.
Es geht nicht um Überhitzen. Die LEDs können so einiges ab. Aber selbst bei nur 10 Sekunden Belichtungszeit und schlechter Temperierung ändert sich die Chiptemperatur so stark, dass Du Probleme mit der Belichtungskonstanz bekommen wirst.
Ich kenne jetzt diese Chinamodule nicht bzw. wie gut die überhaupt die Wärme abführen können.
Ich kenne aber LEDs in Beamern, die werden teilweise auf TE-Kühlern montiert.
Also wichtig ist nicht ob die LED bei 20°C oder bei 40°C betrieben wird, sondern dass diese Temperatur konstant gehalten wird.

Manchmal ist es einfacher, effektiver und günstiger, zu heizen anstatt zu kühlen. Kühlen bringt nur etwas, wenn die Betriebstemperatur der LED nicht über der niedrigst zu erwartenden Raumtemperatur liegt und wenn im Raum keine großen Temperaturschwankungen zu erwarten sind.
Bei mir im Keller aber z.B. ist die Raumtemperatur im Winter niedrig und im Sommer relativ hoch. Ich müsste also mit hohem Aufwand aktiv kühlen um bei Sommer wie Winter einen konstanten Lichtstrom zu erreichen.
Man kann z.B. über einen Heizwiderstand, dessen Heizleistung der der LED entspricht, die Anordnung auf höherer Betriebstemperatur halten, wenn die LED aus ist. Das hat den Vorteil dass die LED keinen "Kaltstart" macht, egal wie kalt es im Zimmer ist.
Wird die LED z.B. konstant auf 35°C gehalten, dann spielt die Raumtemperatur kaum eine Rolle. Ob nun von 15°C hochgeheizt wird oder von 25°C ist egal.
Ein einfacher Lastwiderstand auf dem Kühlkörper neben der LED montiert und mit einem Zweipunktregler betrieben, genügt. Ist die "thermische Masse" des Kühlkörpers groß genug, dann ist die Temperaturänderung während der Belichtung auch akzeptabel.

Gruß

Joachim


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#23

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 05.11.2015 05:04
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Hallo,

meine LED habe ich auf einen CPU-Kühlkörper, der für AMD K6 und Co gedacht war, montiert. Die gibt es billig entweder aus Schlachtgeräten oder als Restposten.

Der Vorteil der Konstant-Strom-Quellen ist, dass sie schön präzise regeln. Beispielsweise kann ich genau die Helligkeit halbieren und muss dann doppelt so lange belichten. Auch schwankt die Helligkeit einer Farbe nicht, wenn andere Farben dazu geschaltet werden (Belichtung aus dem Rotlicht heraus). Die Konstantstromquellen sind Schaltregler. Es wird kein Strom wie an Widerständen zur Regelung verheizt.


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#24

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 05.11.2015 11:55
von RauschenOderKorn • Mitglied | 14 Beiträge

Zitat von JoJo im Beitrag #22

UV spielt ja bei LEDs keine Rolle. Allerdings besteht ein großer Unterschied zwischen Blau und Blau.
Gerade WEIL die Papierschichten NICHT von so engen Spektren belichtet werden, also einen Bereich haben, wo sich ihre Empfindlichkeitslinien überschneiden, ist es wichtig dass die Lichtquellen möglichst weit im Spektrum auseinander liegt (Blau und Grün).
Es kann gut sein, dass die Grünschicht bereits 460er Blau "sieht" und deshalb der Kontrast vermindert wird. LED sind breitbandig.
Selbst LEDs mit Tiefblau 440-450nm geben noch bis zu 10% der Leistung jenseits 470nm ab.
Ich selbst habe ja Multigrade mit Laser belichtet (445nm). Der ist aber viel schmalbandiger als LED, so dass ich damit nicht den Grünanteil des Papiers tangiere.




Da bin ich jetzt verwirrt. In dem Ilford "Fact Sheet Contrast Control" (2001) ( http://www.ilfordphoto.com/Webfiles/2006130201152306.pdf ) steht, dass alle 3 Schichten des Ilford Multigrade-Papiers Blauempfindlich sind und mit blauem Licht (d.h. für Grad. 5) belichtet werden, aber bei grünem Licht eben nur eine Teilbelichtung einzelner auch grünempfindlicher Schichten erfolgt. Insofern sollten beigemengte Grünanteile im Licht von blauen LEDs nicht groß stören. Im Hinblick auf die Frage, ob Grad 5 mit LEDs erreicht werden kann, ist also wichtig, ob das "Blau" auch wirklich "Blau" genug ist, um die nur blauempfindliche Schicht auch zu belichten. Die grünempfindlichen Schichten werden bei Grad 5 ohnehin immer auch mit ausbelichtet.


zuletzt bearbeitet 05.11.2015 12:09 | nach oben springen

#25

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 06.11.2015 05:59
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Also DIESES fact sheet kannte ich noch nicht. Danke dafür!
Hmm - jetzt bin ich total verwirrt.

Zitat
Die grünempfindlichen Schichten werden bei Grad 5 ohnehin immer auch mit ausbelichtet.



Das glaube ich nicht. Das würde ja bedeuten dass es prinzipiell egal ist, wie hoch der Grünanteil ist, wenn nur genügend Blauanteil da ist.
Warum wird dann mit den magentafarbenen Multigradefiltern das Grün reduziert?
Ginge es nur darum, die Intensität von Blau zu einer gegebenen Menge an Grün zu regeln, würden reine Gelbfilter genügen, denn nur diese halten das Blau ab. Mit Weisslicht, also vollem Blauanteil kommt man aber nicht auf Hart.
Z.B. soll bei Durst der Magentafilter mit vollen 170 hereingedreht werden, um Grad 5 zu erreichen. Das bedeutet keinen Grünanteil mehr.

Im APUG bin ich auf einen Artikel mit einem Selbstbau LED-Kopf gestoßen, wo Teststreifen der Gradadtion mit LEDs gezeigt wurde.
Da ist ersichtlich dass mit 470nm LEDs längst keine so harte Gradadtion erreicht wird wie mit 405nm LEDs.
Manche sprechen von Grad 4, andere sogar von weniger.



Dazu wurden auch die Spektren der LEDs gemessen.
Man sieht dass sich die Spektren der blauen 470er LEDs mit dem der grünen überlappen.



Es mag nun sicher für den einen oder anderen Anwender ausreichen und Grad 4 ist ja nun nicht gerade wenig, aber wer unbedingt "extra" oder gar "ultra" will, sollte in der Auswahl der LEDs kritisch sein.

Müsste Hans oder andere, die so etwas schon benutzen mal von Ihren Erfahrungen plaudern.

Gruß

Joachim


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#26

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 06.11.2015 08:52
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

Zitat von JoJo im Beitrag #22

LEDs sind sehr emfindlich gegen Temperaturschwankungen. Die Lichtleistung schwankt und das Spektrum verschiebt sich bei steigender Temperatur. Gerade bei Betrieb über Festwiderstände ändert sich die Vorwärtsspannung Vf bei Temperaturänderung sehr stark und somit auch der Strom. 20-40°C Unterschied Chiptemperatur sind schnell erreicht und die Abweichungen im Lichtstrom kann da schonmal schnell 20% sein.



An sowas habe ich überhaupt nicht gedacht... solche Sachen haben durchaus Potenzial, den Bastler in eine Krise zu stürzen... Danke für den Hinweis!


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#27

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 07.11.2015 11:43
von RauschenOderKorn • Mitglied | 14 Beiträge

Hm, ich habe noch einen Link rausgesucht, wo das ganze auch mit Grafiken erläutert wird:

http://www.plumeltd.com/artzone/paperzone/ilfcont.htm

Grüne Schichten werden immer mit belichtet, auch mit blauem Licht. Aber das Verhalten dieser Schichten ist bei Belichtung mit grünem Licht anders, als mit blauem Licht. Somit entstehen durch das zusätzliche grüne Licht Zwischentönen und Graustufen, und der Kontrastverlauf erweitert sich mit dem Grünanteil.


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#28

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 09.11.2015 06:47
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Zitat von JoJo im Beitrag #25

Es mag nun sicher für den einen oder anderen Anwender ausreichen und Grad 4 ist ja nun nicht gerade wenig, aber wer unbedingt "extra" oder gar "ultra" will, sollte in der Auswahl der LEDs kritisch sein.

Müsste Hans oder andere, die so etwas schon benutzen mal von Ihren Erfahrungen plaudern.



Hallo,

das ist die Spannweite, die ich mit der RGB-Led hinbekomme


Im Endeffekt reicht mir das als Unterschied zwischen hart und weich und ist mehr, als was ich mit meinen ältlichen Multigrade-Filtern hinbekomme. Falls man es mal noch härter braucht, könnte man auch Zusatzfilter benutzen.


1 Mitglied hat sich bedankt!
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#29

RE: Frage zur additiven Farbmischung bei RGB LED

in Do it Yourself für analoges Material 10.11.2015 01:11
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Danke, Hans.
Das ist schon einiges.
Ja, ein starkes Magenta Zusatzfilter könnte gehen und wäre vielleicht die einfachste Lösung für das selten benötigte Extrahart.

Gruß

Joachim


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