""Die Schärfentiefe verändert sich übrigens zunächst mal überhaupt nicht bei Benutzung der gleichen Optik auf versch. Aufnahmeformaten"

Nachtrag :
solange Du die Kamera nicht verstellst.

Ein theoretisch und rechnerisch sicher falsches Beispiel:
Auf 9x12 bildest Du einen schrägstehenden Zollstock im Bereich 20-50 cm formatfüllend ab, die Tiefenschärfe liegt bei 35 bis 36 cm-;
jetzt baust Du dein RF-Rückteil an - auf 6x9 siehst Du aber nur 30 bis 40cm, weil das Negativ ja kleiner ist.
Die TS bleibt jedoch unverändert.

Wenn Du aber nun auf 6x9 ebenfalls 20 bis 50 cm Zollstock abbilden willst, wirst Du weiter weggehen müssen vom Motiv, neu fokussieren,und jetzt wird sich auch die Tiefenschärfe vergrössern
.
.
.

"Erräht einer was ich will?" Ja.

Wie Platte schon sagte, es ist ganz einfach, an der Brennweite ändert sich nichts, auch nichts an der Tiefenschärfe. Dem Objektiv ist es nämlich völlig egal, welche Kamera hinten dran ist. Lediglich der abgebildete Ausschnitt ändert sich, wenn du z.B. ein 135er von der 9x12-Kamera an einer 6x9-Kamera verwendest: to crop = abschneiden.

Die Crop-Faktoren sind:

MFT = 2
APS-C = 1,6 - 1,5
KB = 1 (logiisch, denn darauf bezieht sich ja alles im üblichen Sprachgebrauch)
6x9 = 0,4
9x12 = 0,3

Ein 135 mm Objektiv an 6x9 entspricht ca. 54 mm (135 x 0,4) Brennweite an Kleinbild. Geht immer noch als Normalbrennweite durch. Das gilt aber nur für den Bildwinkel. Ein 54 mm Objektiv hat bei gleicher Blende natürlich eine wesentlich größere Tiefenschärfe als ein 135er.

Die Tiefenschärfe verhält sich grob gesagt umgekehrt zur Brennweite.
große Brennweite -> kleine Tiefenschärfe
kleine Brennweite -> große Tiefenschärfe

Also ich habe für mich mal so ein kleines Excel-Sheet zur Gegenüberstellungen von Brennweiten und Bildwinkeln gebastelt.



Angefügt als PDF und als Excel-Sheet zum selber Basteln (haut Euch die Formeln nicht kaputt!)
Bei den Brennweiten für 6x9 und 9x12 habe ich mich zum Vergleich auf die Bildwinkel von KB bezogen. Die tatsächlichen Brennweiten kann man aber auch ins Excel-Sheet eintagen.


@ Franz
Da Du das 6x9 Format nutzen möchtest spielt 9x12 gar keine Rolle, denn Brennweite ist Brennweite, egal bei welchem Format, lediglich der Bildwinkel ändert sich. Ein Objektiv für 9x12 kannst man für 6x9 benutzen, da es den größeren Bildkreis für 9x12 ausleuchtet.

Die Schärfentiefe "verändert" sich natürlich auch an dem kleinen Format, den hier hat die Optik etwas mehr "Telecharakter" als an dem größeren Format. (s. Tabelle)

Gruß Volker

p.s. das MF 4,5x6 in der erst Spalte steht ist klar, nöch

Ich glaub jetzt hab ich s

KB=135mm (1)
6x9=54mm (0,4)
9x12=ca.40mm (0,3)

Ich hab gewust das ich da einen blödsinn rechne nach meiner Rechnung was eher schätzen war 9x12=50, 6x9=67 ein 1/3 mehr.
Danke Volker für die Tabelle und naturlich Reinhold, Platte und joona.

""Schärfentiefe "verändert" sich natürlich auch an dem kleinen Format, den hier hat die Optik etwas mehr "Telecharakter" als an dem größeren Format. (s. Tabelle)""

Nein, eben nicht - erst, wenn Du der Brennweite angemessen und von 9x12 ausgehend einstellst.


""Ich hab gewust das ich da einen blödsinn rechne ""

Ich empfehle, das Ganze mal an z.B. einer 9x12-Kamera zu eruieren, am Besten mit 2 versch. Brennweiten; seit der Benutzung von GF mit versch. Formaten an der gleichen Kamera, bis runter zu 6x9, eröffneten sich mir da eine Menge Zusammenhänge.

Vor einigen Jahren visierte ich mal mit 13x18 den Mond, welcher riesig am Himmel stand.
Auf der Mattscheibe hatte ich, trotz 480 mm Brennweite, nur einen kleinen Punkt.
( ich brauchte nebenbei gesagt 2 Stative, weil der Gesamtauszug der Kamera bei 480mm Brennweite und Scharfstellung auf Unendlich ebenfalls rund 480mm beträgt, beim Abbildungsmasstab 1:1 dann 960 mm usw.)

Ich wechselte zwischendurch das Rückteil ( auf 9x12), der Punkt blieb gleich gross (klein).
Hätt ich ne Digitale hinten drangeknüppert, wäre der Mond vielleicht formatfüllend gekommen ( sicher dann "telemässiger", aber eben ohne Veränderung in der Tiefenschärfe, weil ja nur das Negativ aussen "beschnitten" wurde),der Himmel drumrum wäre entfallen,aber der Mond wäre halt immer gleich gross wie beim grossen Format.

Die TS muss aber damals auch wirklich gering gewesen sein, weil ich die hinter dem Mond liegenden Sterne nicht sehen konnte :-)

"Die TS muss aber damals auch wirklich gering gewesen sein, weil ich die hinter dem Mond liegenden Sterne nicht sehen konnte :-)"

Der Sonntag ist gerettet

Natürlich bleibt der Mond gleich groß da du auf unendlich gestellt hast und sich der Ausschnitt nur verkleinert.
Bei einen unterschied von 40mm zu 50mm KB wird sich nicht viel tun aber:

Ich stelle eine zB. Flasche mit 1m Abstand zum Objektiv auf und nach hinten hab ich 10m mit 9x12 und einem 135mm Objektiv und die Flasche ist Formatfüllend.

Damit ich mit der selben Objektiv Formatfüllend die Flasche ablichten kann muß ich geschätzt 1,2m weg von der Flasche und jetzt wird sich die Schärfentiefe verändern. Also von wo bis wo ist es scharf endert sich.

Wenn ich einen Menschen Formatfüllend ablichte will muß er ca. 3m weg bei 9x12 und 3,5 bei 6x9 und wieder wird sich die Schärfentiefen verendern da sie im Zusammenhang mit Format, Brennweite, Blende und Abstand steht.

In der Tierfotografie mit FX 36x24 Kamera mit Tele 300mm und mit einer DX 23,7x15,6 Kamera wird ein 450mm draus durch den Cropfaktor von 1,5 bei Nikon.

Auf Film umgelegt ist das nicht das selbe nur mit andern Faktor 9x12 (0,3) 6x9 (0,4)?

"Platte"
"Die TS muss aber damals auch wirklich gering gewesen sein, weil ich die hinter dem Mond liegenden Sterne nicht sehen konnte :-)"

Du hast doch eine Fachkamera du mußt Siften nach Scheimpflug damit du hintern Mond die Schärfentiefe der Sterne sehn kannst

Die Schärfentiefe berücksichtigt, soweit ich weiß, auch den Zerstreuungskreis und der ist für die Bildformate nun mal unterschiedlich.

Kann aber auch sein, dass ich mich täusche.

Gruß Volker

Schärfentiefe

Volker du hast sicher recht da spielen noch einige Faktoren wie Zerstreuungskreis noch mit.
Ich hab herum gerechnet und frag mich nicht wie darauf gekommen bin bei 9x12 bin ich von 50mm ausgegangen und bei 6x9 auf ca. 90mm.
Das were viel gewesen und ich wuste da ist wo der Wurm drin aber mit der Tabelle und dem Wissen das der Faktor 0,3/0,4 ist kann ich mit dem Schärfentiefenrechner arbeiten.
Danke das ihr mir auf die Sprünge geholfen habt.

""mit einer DX 23,7x15,6 Kamera wird ein 450mm draus ""

Nein.
Es bleibt ein 300er. Es entspricht umgerechnet aber dann dem 450er - das ist ein gravierender Unterschied.

""Die Schärfentiefe berücksichtigt, soweit ich weiß, auch den Zerstreuungskreis und der ist für die Bildformate nun mal unterschiedlich.
Kann aber auch sein, dass ich mich täusche.""

Sowohl als auch, Volker.
Wenn ich , wie in meinen Beispielen, die Optik und Einstellungen nicht ändere, hinten lediglich das Format wechsle - was soll sich denn am ZS plötzlich ändern?
Es ändert sich nur der Ausschnitt, welcher zunächst keinen Einfluss auf den ZS hat.

Das Objektiv ist ja für das grosse Format gerechnet und dürfte die entsprechende ZS-Grösse haben. Vermute ich wieder mal.;ich mag mich mt ZS aber nicht weiter befassen. Scheint mir momentan für mich nicht wesentlich.

Anders siehts wohl aus, wenn ich die Masstäbe im fertigen Bild anpasse, denke ich...
Aber ZS sind halt nicht meine Profession.

Zum Glück hab ich ne Mattscheibe, auf der ich sehe, ob gut is ( und da bleibt nun mal alles gleich, Format hin, Format her),und ich muss meine Bilder auch nicht "augenrichtig bei vorgegebenen Betrachtungsabstand" ausstellen:-)

VG,
Platte