RE: Densitometrie
in Dunkelkammer & Entwicklung 04.09.2013 08:43von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Zitat von Platte im Beitrag #30
""Meine Bilder geraten auch oft zu hart.""
Und woran liegt das?
Der Monitor kann Medium sein oder Werkzeug. Für mich ist er letzteres, weshalb ich mir für die Monitordarstellung vielleicht manchmal zu wenig Mühe mache. Daß der Print nachher wieder anders aussieht, ist normal. Deshalb bin ich auch nicht immer mit dem Print zufrieden, wenn es auf dem Monitor gut aussieht. Aber das lerne ich noch. Arbeite ja erst seit etwas weniger als 20 Jahren hybrid. Im Gegensatz zu einem ordentlichen Vergrößerungsgerät, das einen ein Leben lang begleiten kann, sind PC, Monitor und Programme dagegen kurzlebig und man muß sich immer wieder neu einarbeiten. Mein ebenso altes Programm, das leider seit über 5 Jahren nicht mehr upgedatet wird, mag inzwichen einige Scanns garnicht mehr.
Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
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RE: Densitometrie
in Dunkelkammer & Entwicklung 13.09.2013 11:43von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge
#19
RE: Densitometrie
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Nachdem hier keiner Kienzle A100 kennt will ich auch mal eine Kurve zeigen die ich jetzt mit einem 10.-€ Phillips PTB 022 gemacht habe
Film:Acros 100 im Sandwich mit Stouffer Graukeil belichtet, bei 100 ASA
(wenn´s klappt)
Jetzt weiß ich, daß der Film bei 100ASA in Adox 49/ 1+1/ entwickelt über 14 Minuten, rot., einen Gamma-Wert von 0,68 ergibt und sich somit gut auf Papiergradation 2 unterbringen läßt. Mehr will ich mit der Densitometrie nicht erreichen. Wie ich dann im einzelnen auf Motivkontraste mit der Belichtung reagiere ist etwas anderes, ich habe aber erstmal einen Richtwert erreicht.
phosphor
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Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
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RE: Densitometrie
in Dunkelkammer & Entwicklung 15.09.2013 09:00von Annalog • Mitglied | 182 Beiträge
Da dieser Densitometrie-Thread ja ohnehin kürzlich wieder hochgeholt wurde,
stört es hoffentlich nicht, wenn ich mich nach längerer Urlaubsabwesenheit auch noch
hierzu äußere.
Erstmal kann ich Platte und phosphor beruhigen: Ich betreibe auch Densitometrie und jetzt sind wir hier schon zu dritt :-) und ich gebe meine Erfahrungen gerne weiter in der Hoffnung möglichst viele andere zum SW-Hobbylabor zu animieren. Daher habe ich hier mal zusammengeschrieben, wie ich das gemacht habe ->Densitometrischen Eintesten von SW-Filmen
Meine letzten Filmtests liegen schon etliche Zeit zurück. Man macht das einmal an einem verregneten Sonntagnachmittag und dann kennt man seinen Film und hat verstanden, wie Fotografie auf Film funktioniert. Solange man sein Material nicht wechselt, ist eine ständige Wiederholung des Densitometrie-Gefummels nicht nötig.
Ich behaupte sogar, dass mindestens die Hälfte aller hier mitlesenden erfahrenen alten Hasen ebenfalls Densitometrie betreiben. Vielleicht nicht so systematisch wie Platte, phosphor oder ich, dafür mit weniger Geräteaufwand und Messerei (zum Ausgleich dauert das dann etwas länger).
Wenn man ...
1. eine bestimmte Film-Entwickler-Kombination mit genau definierten Parametern (eingestellte Filmempfindlichkeit, Entwickler-Verdünnung, Temperatur, Kipprhythmus, Zeit) entwickelt,
2. diese Parameter irgendwo aufschreibt und seinen Schmierzettel später auch wieder findet,
3. überprüft, ob man genau diese Negative zufriedenstellend auf eine mittlere Gradation vergrößern kann,
4. (falls 3. nicht zutrifft) die Entwicklungsparameter gezielt abändert und das wieder dokumentiert, solange bis alles passt,
... dann nennt man das vieleicht nicht Densitometrie, aber im Grunde genommen ist es nichts anderes. So betrachtet sind wir drei hier sicher nicht alleine.
Gruß, Manfred
Für Anfänger und Wiedereinsteiger hier meine Antworten auf die häufigsten Fragen zum SW-Fotolabor:
Schwarzweiß-FAQ
Hallo, Manfred,
""stört es hoffentlich nicht, wenn ich mich nach längerer Urlaubsabwesenheit auch noch
hierzu äußere.""
Nö, wieso?
Hier ist noch längst nicht alles gesagt :-)
Vielleicht ists nicht richtig rübergekommen, aber gar so akribisch-systematisch gehe ich nicht an die technische Seite der Fotografie heran.
Wenn noch ein, zwei Quäntchen an Perfektion fehlt, kann ich prima damit leben, denn auch ich bin geneigt, lieber zu fotografieren als zu testen.
Daher genügt mir auch ein simpler Laborbeli und ein dreiEuroTaschenrechner.
Genaugenommen habe ich mich sogar sehr lange vorm Systematischen Testen gedrückt - mit dem Ergebnis, dass ich sehr viel unsystematisch testen musste :-)
Das empfand ich frustrierend, und zeitaufwändiger dazu.
Ich halte es aber für eine Mindestanforderung an meine Art der Fotografie, mein Material zu kennen, wozu ich aber nicht ewig rumexperimentieren will, biss es so aussieht, als ob alles passt.
Das ist mir etwas zu dünne, und wüste Experimente mit unmöglich vorhersehbarem Ergebnis gönne ich mir lieber in der Duka.
Leider scheint es mir i.d.R.meist so, dass man, sobald man von Densitometrie, Zonensystem, Spotmessern redet, dass gleich geblockt wird - Technik, pfui Spinne! und man nur schwer vermitteln kann, dass mit recht minimalem Aufwand ein Maximum an Nutzen gewonnen werden kann.
Auf Deinen Seiten, mit denen ich ja nicht immer konform gehe, ist Dir dies aus meiner Sicht jedoch gut gelungen, und so, wie ich immer gern behaupte, alles ist Zonensystem und jeder wendet es an ( was sind denn die uralten Fotografenregel auch anderes, die sind halt nur nicht ganz so präzise formuliert), siehst Du es auch mit der Densitometrie :
""... dann nennt man das vieleicht nicht Densitometrie, aber im Grunde genommen ist es nichts anderes. ""
Gut gesprochen.
VG,
Platte
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Hallo, Phosphor,
""Wie ich dann im einzelnen auf Motivkontraste mit der Belichtung reagiere ist etwas anderes""
Wir hatten ja schon en detail besprochen, wie man diese Kurve nutzen kann und praktisch wie ein Seiltänzer auf der Kurve vorundzurückwandern könnte.
Würdest Du mir zustimmen, dass es hier recht sinnvoll ist, ein wenig des guten alten Zonendenkens zu beherrschen, oder hieltest Du dies für unwesentlich?
VG,
Platte
RE: Densitometrie
in Dunkelkammer & Entwicklung 15.09.2013 10:16von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge
Zitat
#35
RE: Densitometrie
in Dunkelkammer & Entwicklung Allgemein vor 11 Minuten
von Platte • Mitglied | 521 Beiträge • messageNachricht senden
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Inzwischen denke ich flüssig in Zonen, und habe auch mein Formblatt dahingehend ergänzt, das hier ist aber noch die alte Darstellung. Bei der neuen Beschriftung gilt:
-4 entspricht Zone I
0 entspr. Zone V
+4 entspr.Zone IX
dann kann sich jeder seinTeil denken
lG
phosphor
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RE: Densitometrie
in Dunkelkammer & Entwicklung 15.09.2013 10:40von Annalog • Mitglied | 182 Beiträge
Zitat von Platte im Beitrag #34
Wenn noch ein, zwei Quäntchen an Perfektion fehlt, kann ich prima damit leben
Damit wird man wohl leben MÜSSEN. Im Heimlabor kann ich bei bestmöglicher Präzision keine wissenschaftilich zufriedenstellende Reproduzierbarkeit erzeugen. Dazu gibt es zu viele Einflussgrößen. Wenn ich für die Gradation ein Ziel-gamma von 0,65 anstrebe, dann kann da im Einzelfall alles mögliche zwischen 0,6 und 0,7 herauskommen (und ja: ich habe Erfahrung in wissenschschaftlicher Versuchsdurchführung). So etwas darf einen eben nicht stören.
Für die praktische Fotografie ist höchste Präzision gar nicht so wichtig. Ich glaube, es war eine alte Kodak-Veröffentlichung, in der ich mal sinngemäß gelesen habe: "Die Verschlusszeit darf bis zu 50% Abweichung haben, die Blende ebenso; vom Thermometer in der Dunkelkammer ganz zu schweigen. Wenn alle Toleranzen in eine Richtung ausschlagen, ist das Ergebnis ein weißes oder schwarzes Negativ. Da sie es aber selten tun, fotografieren wir mit Leidenschaft."
Trotzdem halte ich unabhängig von der persönlichen Methode ein bewusstes Eintesten seines Materials für sinnvoll und wichtig, weil der Lerneffekt nicht zu unterschätzen ist. Und erst, wenn man die Technik sicher beherrscht, kann man sie kreativ einsetzen.
Gruß, Manfred
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Schwarzweiß-FAQ
""Für die praktische Fotografie ist höchste Präzision gar nicht so wichtig.
Trotzdem halte ich unabhängig von der persönlichen Methode einbewusstes Eintesten seines Materials für sinnvoll und wichtig""
Ich reduziere Deine Aussage mal auf diese für mich ausschlaggebenden Argumente, denn so ungefähr verstehe ich die S/W Fotografie für mich.
Dem Bild, wenn auch schon mal etwas unzulänglich, den Vorrang geben, die Technik und Tests aber so einsetzen, dass sich Unzulängliches möglichst vermeiden lässt :-)
Und ansonsten, nach hinten raus, einen Arsch voll Kreativität; bei der Ausreizung der Tonwertkurven, bei gezielter Tonung oder von mir inzwischen gern angewandten Lithbädern möchte ich nicht stehenbleiben.
Für mich ist , nicht zuletzt aus Kostengründen, die "Einschussmethode" interessant, daher möchte ich schon wissen, was mir im Bild blühen wird.
Einen Zweitschuss mache ich nur bei seltenen und nicht wiederholbaren Aufnahmen, hier aber eher, weil ein missglücktes Entwicklungsergebnis für mich wahrscheinlicher ist als eine verrissene Belichtung.
Oder, wie vor einigen Tagen, wenn ich die Belichtung nicht zu fassen kriege, was mir trotz Spotmessung glaube ich zuvor noch nie passierte.
Ansonsten kann ich ja die Schattenbereiche auf meinen etwas grösseren Negativen gut differenzieren ( Partialkontraste), womit meine Anforderung an erhöhte Präzision zur Umsetzung dieser Differenzierung wächst.
Da reicht mir die "Gutmütigkeit" heutiger Filme einfach nicht aus.
Aber: trotz ( oder wegen ?) angewandter Technik habe ich Mordsspass am Umgang mit simplem und altem Gerät, und meine zukünftigen Bilder werden vorraussichtlich sowas von unzulänglich werden, weil ich ein paar mich sehr ansprechende Alternativen ausprobieren möchte.
VG,
Platte
RE: Densitometrie
in Dunkelkammer & Entwicklung 15.09.2013 23:49von albedo • Mitglied | 81 Beiträge
Bei Selbstansatz ist ein Densidometer ein Muss. Irgendwann sagte ich mir, das mein Chemiestudium für irgendwas gut sein muss, und ich fing an eigene Entwickler zu basteln. Wenn du absolut keine Anhaltspunkte bezüglich Empfindlichkeit und Entwicklungszeit hast, vergeudest du ohne Densi so viele Testfilme, das der Preisvorteil gegenüber den kommerziellen Entwicklern weg ist.
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