#1

Wo bleibt die Schwingungsenergie vom Stativ?

in analoges Fotozubehör 24.07.2013 20:47
von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge

Wo bleibt die Schwingungsenergie vom Stativ?
Die Frage stelle ich als „Dünnbrettbohrer“ in Stativfragen.
Die Bewegungsenergie wird aus der Kamera ins Stativ abgeleitet.
Was aber geschieht mit ihr.
Schweres Stativ ist gutes Stativ!
Etwas durcheinander hat mich folgendes gebracht.
Das ist zu lesen bei Spikes, ja oder nein?
Das Stativ steht auf einem Granitblock und es wird aufgelöst.
Dann kommt, wenn man bei Stahlfüssen Pech hat, die Schwingungswelle wieder zurück zur Kamera, weil sie nicht in den Boden kann!
Das ist mir neu, das dieses Probleme geben könnte.
Wie ist das nun mit dieser Schwingungsenergie? Wo bleibt sie?
Wie kann ich sie optimal auf hartem oder weichem Untergrund abbauen lassen?
Im Nahbereich habe ich manchmal ne unergründliche leichte Unschärfe, obwohl der Spiegel hochgeklappt ist und mein Gitzo Karbon-Stativ gut, kurz und sicher steht und ein Zusatzgewicht die Masse der Kamera erhöht hat. Das Gitzo hat feste Gummifüsse.
Gruss Berthold


Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
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#2

RE: Wo bleibt die Schwingungsenergie vom Stativ?

in analoges Fotozubehör 24.07.2013 21:16
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Zitat von BertholdSW im Beitrag #1

Das Stativ steht auf einem Granitblock und es wird aufgelöst.
Dann kommt, wenn man bei Stahlfüssen Pech hat, die Schwingungswelle wieder zurück zur Kamera, weil sie nicht in den Boden kann!
Das ist mir neu, das dieses Probleme geben könnte.
Wie ist das nun mit dieser Schwingungsenergie? Wo bleibt sie?


Der Großteil der Energie wird wohl in Wärme umgesetzt. Die geschieht durch Reibung am oder im Untergrund, an der Luft oder materialintern durch Biegung und Torsion des Materials (Bewegung der Moleküle). Das Stativ wird also wohl um ein paar millionstel Grad wärmer.
Steht das Stativ mit Metallspitzen auf einer Granitplatte, ist dort die Reibung gering. Die Füße rutschen auf dem Untergrund und nur wenig Energie wird in den Granit übertragen. Die Kopplung für den Energiefluss ist zu gering.
Die Schwingung kann also nur durch das Stativmaterial oder Luftreibung in Wärme umgewandelt werden. Ist der Untergrund dagegen weich, besteht hier eine hohe Reibung. Wäre es z.B. Sandboden, würde die Energiewelle in den Sand übertragen und dort durch Reibung der Sandkörner gegeneinander abgebaut.
Gummifüße verbessern die Energieübertragung in harten Untergrund wie Granit.
Was hilft, sind Dämpfer, also Gummiteile, die an den Stativrohren befestigt sind. Die Gummimoleküle können sich leicht zueinander bewegen und setzen die Energie durch deren Reibung untereinander in Wärme um.

Bin kein Physiker, Fachleute mögen mir bitte widersprechen.

Gruß

Joachim


"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
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#3

RE: Wo bleibt die Schwingungsenergie vom Stativ?

in analoges Fotozubehör 24.07.2013 21:53
von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge

Bin auch kein Physiker aber Deine Ausführungen sind schlüssig.

VG
Holger


___________________________
Res severa est verum gaudium

Seneca
___________________________


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#4

RE: Wo bleibt die Schwingungsenergie vom Stativ?

in analoges Fotozubehör 24.07.2013 22:55
von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge

Erstmal schon Danke.

Alles sehr einleuchtend!

Optimal am Fahrrad ist ein kurzes Packmass und wenig Gewicht. Das zeigt zum teuren Carbon.
Ich würde gerne in manchen schrägen Situationen längere Stativbeine unter meiner Mamiya 645 im Nahbereich haben.
Deshalb meine derzeitige Infosuche.
Mein Gitzo Mk2 G1228 ist mit dem für Nahaufnamen genialen "Super"-Kopf G2750M 140cm ohne Mittelsäule, und 170cm
mit Mittelsäule hoch und wiegt nur total 2,2Kg. Das ist auch mein derzeitiger Fahrrad- und Rucksackbegleiter.
Mein Berlebach (ex am Rad) hat bei einem Packmass von 84cm 149cm / 190 cm Länge bei 3,4Kg.
Es hat aber bei einigen meiner Testreihen bei identischer Höhe gegen das Gitzo deutlich schlecht abgeschnitten.
Ich habe mal beide Stative auf 3 kleinen gelbschwarzen Küchen-Scheuerschwämme bei
eingeschobenem Mittelrohr gestellt und bei 149cm verglichen.
Diese weiche Unterlage Kombi mag das Berlebach aber überhaupt nicht. Dem Gitzo hat das nichts ausgemacht.
Die Endlänge vom Berlebach aber ist mein Ideal.
Aber an das Gitzo kommt das Berlebach es in vielen, etwas höheren Situationen nicht mehr heran. Da ist es deutlich schlechter, auch bei allen sehr fest angezogene Gelenken und gleichem Gitzo-Kopf. Die "Sprikel"Holz-Füsse werden wohl bei diesem Modell zu dünn sein.
Und ein gut gebrauchtes langes Gitzo G1549 oder CT3472LV liegen immer um 500€ und höher.
Für die paar cm mehr an Höhe, sträubt sich dann auch bei mir das Taschengeld-Nackenfell.
Gruss Berthold
Im nächsten Leben heirate ich sofort nur noch reich!


Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
zuletzt bearbeitet 24.07.2013 22:57 | nach oben springen

#5

RE: Wo bleibt die Schwingungsenergie vom Stativ?

in analoges Fotozubehör 24.07.2013 23:20
von Gelöschtes Mitglied
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Aus dem Lausprecher-Bau weiß ich, man kann Schwingungen ableiten oder bedämpfen. Resonanzen - also stehende Wellen - bedämpft man am besten un der Mitte der Laufstrecke, da dort die Amplitude am größten ist. Um Energie in den Boden abzuleiten braucht man eine möglichst gute Ankopplung, also eine starre Verbindung. Das funktioniert mit Metallspikes aber nur gut bei senkrechter Auflage. Das ist bei Stativen nicht gegeben, und gerade auf glattem Boden sollte das keine optimale Lösung sein. Da wäre eine kleine Gummifläche zur Ankoppling wohl besser. Bei Lautsprechern ist man aus diesem Grund von der wabbeligen Aufstellung auf Tennisbällen in den 80ern völlig abgekommen.

Wenn das Gitzo besser abschneidet als das Berlebach, dürfte es an besserer innerer Dämpfung des Carbons liegen, welches Bewegungsenergie besser in Wärme umsetzt.

Gut Licht - Reinhold


zuletzt bearbeitet 24.07.2013 23:21 | nach oben springen

#6

RE: Wo bleibt die Schwingungsenergie vom Stativ?

in analoges Fotozubehör 25.07.2013 20:22
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Du lieber Himmel Na ja, wer keine Probleme hat, macht sich welche

Aber so kennen wir unseren Berthold "Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!" Also warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


zuletzt bearbeitet 25.07.2013 20:25 | nach oben springen

#7

RE: Wo bleibt die Schwingungsenergie vom Stativ?

in analoges Fotozubehör 26.07.2013 16:38
von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge

Hallo
> Du lieber Himmel Na ja, wer keine Probleme hat, macht sich welche

Jochen hat ja so recht.

Wer aber mit den feinauflösenden Filmen jenseits von ISO 400 arbeitet und sich immer mit 1/30tel bis 3 Sekunden rumschlägt,
im Nahbereich um 20 bis 40cm ackert, den quälen auf einmal ganz andere Probleme.
Ohne Stativ geht da gar nichts. Der Untergrund ist immer schräg mit dicken alten Grasbüscheln bewachsen,
die von Brennesseln und riesigen Zecken auch noch bewacht werden.
Und so einen Stativfuss musste erstmals im Untergrund platzieren.
Und wenn dann alles irgendwann steht, gehste fast immer noch weiter 10cm nach rechts.
So ein Makro-Objektiv ist ähnlich einem Tele. Es zieht sich lang nach vorne und macht den Lichtsammler kopflastig.
Und dann fängt alles gerade bei der jetzigen Temperatur an zu atmen.
Das Gras bäumt sich auf und die Kamera verdreht sich an der Stativschraube und der Wind wackelt und zwackelt an allem.
Gesund ist das für Schärfe bestimmt nicht.
Gutes Arbeiten aber fängt mit gutem Werkzeug an!
Und das ist noch die einfachste Problemschraube, an der ich etwas drehen könnte.
Und wenn ich das Falsche Hilfsmittel habe oder es nicht richtig einsetze, dann muss mir das mein Meister halt sagen oder schreiben,
wie es richtig geht. Ich bin ja schon froh, dass ich die Fehler erkenne.
Der Rest ist dann nur noch wollen und machen.

>Aber so kennen wir unseren Berthold "Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!" Also warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

In meinem Leben gab es schon immer mindestens ne Kreuzung mit 3 Wegen.
Den einfachen Abwärts, den waagrechten Mittleren und den 3. Ansteigenden.
Der letzte war für mich, ins Nachhinnein gesehen, immer der Beste.
Er hat sich aber fast immer erst sehr spät rentiert. Mehr geben als nehmen kann man lernen!

OK, wenn die Leiter zu kurz ist, kommste eben nicht an ganz leckeren roten die Kirschen heran.
ISO 400 in 4x5“ ist mit 4,5x6cm und ISO25 erreichbar. Daran glaube ich ganz ganz fest.
Und wehe dem, der jetzt etwas anderes sagt!!!!
Gruss Bethold


Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
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#8

RE: Wo bleibt die Schwingungsenergie vom Stativ?

in analoges Fotozubehör 26.07.2013 18:37
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

für 4x5" ist natürlich ein völlig anderes Stativ erforderlich als für 4,5x6. Das glaube ich schon, daß man sich dann gewaltig strecken muß, wenn man das nicht investieren will. Aber 4x5" und Makro? Das ist doch nicht wirklich Dein Ernst, oder?


Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


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#9

RE: Wo bleibt die Schwingungsenergie vom Stativ?

in analoges Fotozubehör 26.07.2013 20:25
von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge

Icu glaube, Berthold meinte mehr die Vergleichbarkeit senes kleineren Formates mit.dem Großen in höherer Empfindlichkeit und will deshalb seine Kamera einbetonieren .

VG
Holger


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Res severa est verum gaudium

Seneca
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#10

RE: Wo bleibt die Schwingungsenergie vom Stativ?

in analoges Fotozubehör 26.07.2013 20:26
von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge

Geht mal zu:

http://www.traumflieger.de/desktop/ballhead/ballheads.php

Rollt dann mal etwas tiefer.
Klickt dort mal auf das rechte untere halbseitige Farbbild mit dem Titel "verwackelungsdämpfung".
Dann seht Ihr 3 x einen 5€ Schein belichtet.
Der untere, der UNschärfste 5er wurde ohne Kopf, also Kamera direkt auf das Stativ montiert und belichtet.

Wenn das stimmt? Das hätte ich nie und nimmer geglaubt. Ihr?

Gruss Berthold


Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
zuletzt bearbeitet 26.07.2013 20:26 | nach oben springen






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