Überlegung zum Wiedereinstieg in die Analogfotografie
Überlegung zum Wiedereinstieg in die Analogfotografie
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 27.01.2013 23:31von VolkerN • Mitglied | 3 Beiträge
Hallo,
ich bin neu hier im Forum und stelle mich mal kurz vor. Mein Name ist Volker und ich komme aus Gelsenkirchen. Seit 1996 betreibe ich das Hobby der Fotografie, zunächst mit einer Canon EOS 500N und den beiden Kit-Objektiven 28-80 und 75-300 (noch mit Bogenmotor). Später kamen noch ein Superweitwinkel und eine lichtstarke Festbrennweite dazu. Da die Fotolabore mit dem Aufkommen der Digitalfotografie immer schlechter wurden bin ich in 2006 auf eine Canon EOS 30D umgestiegen und musste komplett neue Objektive anschaffen (bis auf die Festbrennweite), denn die ich bereits besaß, lieferten an der Digitalkamera unscharfe Bilder. Auch mein liebgewonnenes Blitzgerät von Metz musste einem von Canon weichen. Eine Dunkelkammer hatte ich zu Analogzeiten nicht betrieben. Ich habe immer alles zur Entwicklung abgegeben.
Mittlerweile bin ich dieser ganzen Digitalfotografie überdrüssig. Das Problem Langzeitarchivierung ist nicht gelöst und dann immer diese vielen Stunden, die man vor dem PC sitzt, um die Fotos zu sichten, zu bearbeiten ... Und wenn ich die Fotos jemanden zeigen will, muss ich eh Abzüge machen lassen, vor dem Computer sitzen und sich Bilder ansehen ist ja auch nix. Außerdem müsste jeder, dem man Bilder auf einem anderen Speichermedium als Papier gibt, einen profilierten und kalibrierten Monitor haben, damit die Farben auch korrekt dargestellt werden.
Ich überlege nun, ob ich den Schritt in die analoge Welt noch einmal gehen sollte. Spaß hätte ich jedenfalls wieder darauf. Meine Ausrüstung ist bis auf die beiden Kit-Objektive in Ordnung. Sie machem im Autofokusbetrieb kreischende Geräusche beim Scharfstellen. In Bochum ist ein kleiner Laden, der sich auf die Reparatur alter Kameras spezialisiert hat, dort werde ich mal vorbeischauen. Vielleicht lohnt sich ja eine Reparatur (sofern eine Reparatur überhaupt möglich ist).
Eure Meinung zu diesem Schritt würde ich gerne erfahren. Und sollte ich mir eine originalverpackte und versiegelte Canon EOS 30 zulegen (ich habe tatsächlich soetwas gefunden), oder doch lieber etwas Gebrauchtes? Die EOS 500N war für mich zwar damals eine gute Kamera, aber sie bietet eben nicht die Funktionen, die ich jetzt von meiner Digitalkamera gewohnt bin und komfortabler wäre die EOS 30 auch. Kann mir noch jemand sagen, ob die L-Linsen von Canon gute Ergebnisse an den analogen Kameras liefern?
Im Moment bin ich noch hin- und hergerissen, was die Anschaffung einer neuen Kamera angeht. Ich tendiere aber stark dazu, für mich selbst wieder auf die Analogfotografie umzusteigen und bei Auftragsarbeiten dann eher digital zu fotografieren.
Liebe Grüße
Volker
RE: Überlegung zum Wiedereinstieg in die Analogfotografie
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 27.01.2013 23:44von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge
Hallo,
für mich bleibt die Frage, wie du die analogen Bilder weiterverarbeiten willst? Die Labore sind ja gegenüber 2006 nicht besser geworden, sondern tendenziell eher noch schlechter. Die Bilder, die man dort bekommt sind der beste Grund auf digital umzusteigen. Fachlabore wie Studio13 bieten zwar heute auch noch Spitzenqualität, aber das geht ins Geld.
Gruß
Hans
RE: Überlegung zum Wiedereinstieg in die Analogfotografie
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 28.01.2013 00:06von Gelöschtes Mitglied
Hallo Volker,
erstmal herzlich willkommen hier!
Grundsätzlich ist Deine Argumentation schlüssig, auch ich mag es, nachher ein echtes Negativ oder Dia in der Hand zu halten, egal, ob die Digitaltechnik inzwischen zumindest in Farbe besser ist. Aber die Digis, die mir gefallen würden, kosten so viel, wie ich für ein Auto ausgeben würde, daher lasse ich das von vornherein.
Eine Eos 500N ist mir auch neulich zugelaufen, läuft prima, die kann mir persönlich aber schon fast zu viel selbst *g*. Meine Kameras sind bevorzugt eine ganze Spur älter. Aber Eos-User gibt es hier auch ein paar, die Dir diesbezügliche Fragen beantworten können.
Ob sich das Analoge für Dich (wieder) lohnt, kommt darauf an, was Du willst und wie Du es weiterverarbeiten willst. Ganz um Selbermachen wirst Du nicht drumrumkommen.
Die Großlaborarbeiten sind leider in der Zwischenzeit nicht besser geworden, alles ist auf Digitalaufträge optimiert - die reine Farbfilmentwicklung hingegen ist nach wie vor ok. Film im Drogeriemarkt abgeben, Entwicklung und billigste Abzüge nehmen (taugen zumindest als Kontaktbildersatz) und dann die guten Bilder selbst hochauflösend scannen ist meine Vorgehensweise bei Farbnegativfilmen. Bei Dias hast Du es gleich ganz fertig - allerdings ist Dia leider auf dem absteigenden Ast und die wenigen Filme werden immer teurer. Man kann Farbe natürlich auch selbst zuhause entwickeln.
Bei SW sollte man entwicklungstechnisch sogar selbst Hand anlegen, da jeder Film einen eigenen Entwicklungsprozeß hat - dafür ist die SW-Entwicklung aber auch wirklich kein Hexenwerk.
Es ist auf jeden Fall sehr sinnvoll, selbst zu scannen, besser als beim Großlabor und billiger als beim Spezialisten. Dafür benötigst Du einen Scanner, für den Hausgebrauch reicht ein Canon 8600/8800/9000F m.E. völlig aus, nach oben hin ist sind die Möglichkeiten (auch finanziell) natürlich offen. Wenn Du die Bilder gut scannst und aufbereitest, kann Dir jedes Großlabor erstklassige Ausbelichtungen für wenig Geld davon machen.
Bei SW ist es auch recht einfach möglich, ins Dunkelkammer-Gepansche einzusteigen, viel Arbeit, aber macht Spaß. Den geeigneten Kellerraum braucht man natürlich dafür. Aber auch hybrid mit Scanner und Ausbelichtung beim Dienstleister macht die Arbeit mit SW-Film Spaß.
Das erst einmal als erste Überlegungen.
Viele Grüße
Nils
RE: Überlegung zum Wiedereinstieg in die Analogfotografie
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 28.01.2013 01:13von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
Willkommen im Forum!
Digital und analog schließen sich nicht aus, von daher spricht nicht viel dagegen, es analog wieder mal zu probieren. ABer wir hatten es erst in einem anderen thread hier: Analog ist normalerweise weniger bequem, und im Prinzip hat sich an den Rahmenbedingungen, die Dich dazu veranlassten, auf digial zu wechseln, nicht viel geändert.
Eos 30 un 500n: Besitze zufällig beide, Eos 30 ist mir wesentlich lieber. Man hat eher das Gefühl, was ordentliches in der Hand zu haben, der Autofokus arbeitet schneller und besser, und der Filmtransport ist schneller und v.a. hört er sich nicht so grauenhaft an.
Objektive: hatte nur das 28-80 Kit obj., das machte auch recht bald eigenartige Geräusche. Reparieren lassen würde ich da nichts, gibt für wenig Geld besseres. Und wenn Festbrennweiten vorhanden sind würde ich erstmal die nehmen.
RE: Überlegung zum Wiedereinstieg in die Analogfotografie
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 28.01.2013 01:47von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Hallo!
Ich bin zwar kein Canon-Mensch mehr, aber ich hatte so einige. Die 30 wäre sicher eine sehr gute Kamerawahl. Es kommt natürlich auf den Preis an. Unter Umständen bist Du mit einer billigeren Kamera + sehr gutes Objektiv besser bedient. Wenn man sich an dem totalen Plastikfeeling nicht stört, dann würde ich mir alternativ zu der 30 mal eine 300V oder 300X ansehen. Etwas älter, etwas größer, mit etwas soliderem Feeling und auch mit älteren Fremdhersteller-Objektiven kompatibel wäre die 50. Oder hast Du die 500 noch? Dann wäre es natürlich keine Frage für mich. Da würde ich erst mal mit fotografieren und Geld für gute Objektive ausgeben.
Die L-Objektive sind auf jeden Fall auch analog sehr gut, wenn sie für das Vollformat gerechnet sind. Umgekehrt - analog an digital - ist häufig schlecht, wie Du ja schon festgestellt hast.
Kitobjektive bekommt man so gut wie nachgeschmissen. Ich glaube kaum, daß irgendjemand die aufmacht für weniger als den doppelten Preis eines neuen gebrauchten Objektivs.
Zitat von clickclackstart im Beitrag #3
Es ist auf jeden Fall sehr sinnvoll, selbst zu scannen, besser als beim Großlabor und billiger als beim Spezialisten. Dafür benötigst Du einen Scanner, für den Hausgebrauch reicht ein Canon 8600/8800/9000F m.E. völlig aus, nach oben hin ist sind die Möglichkeiten (auch finanziell) natürlich offen. Wenn Du die Bilder gut scannst und aufbereitest, kann Dir jedes Großlabor erstklassige Ausbelichtungen für wenig Geld davon machen.
Ja, Du mußt schon sehr gute Dunkelkammerarbeit hinlegen, um mindestens bis 20x30 ähnlich gute Ergebnisse zu erhalten wie das, was du aus dem Großlabor bekommst. Für mich tut es der 8800F auch für deutlich größere Bilder, weil ich kein Pixelzähler bin.
Die machen übrigens auch sehr anständige SW-Prints. Entwickeln würde ich allerdings selbst oder den Kodak BW400CN nehmen.
Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
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RE: Überlegung zum Wiedereinstieg in die Analogfotografie
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 28.01.2013 02:02von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Och, da ist ja gerade eine 300V. Wenn das kein attraktives Angebot ist Cnon EOS 300V Zwar Vollplastik und federleicht aber immerhin mit solidem Metallbajonett im Gegensatz zu anderen Billigmodellen von Canon.
Manche ältere Fremdobjektiven wie auch das angebotene Sigma sind mit der nicht kompatibel. Mit Canon-Objektiven gibt es aber keine Probleme.
Gruß
Jochen
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RE: Überlegung zum Wiedereinstieg in die Analogfotografie
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 28.01.2013 02:51von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge
Herzlich willkommen Volker!
Mit der 30d legst Du ja schon ganz schön vor.
Da Dir die Bearbeitung am Rechner nicht gefällt würde ich von der hybriden Arbeitsweise abraten.
Da hättest Du noch mehr zu tun und die Ergebnisse werden keinesfalls besser als mit der Digitalen.
Bliebe ja nur noch selber entwickeln und vergrößern. Willst Du das?
Dann bist Du hier goldrichtig und kannst von den praktizierenden Mitglieden sicherlich auf Tipps hoffen.
VG
Holger
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RE: Überlegung zum Wiedereinstieg in die Analogfotografie
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 28.01.2013 03:14von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Zitat von DD_Ihagee im Beitrag #7
Da Dir die Bearbeitung am Rechner nicht gefällt würde ich von der hybriden Arbeitsweise abraten.
Da hättest Du noch mehr zu tun und die Ergebnisse werden keinesfalls besser als mit der Digitalen.
Bliebe ja nur noch selber entwickeln und vergrößern.
Das sehe ich nicht ganz so, auch wenn Du mit dem 2. Satz Recht hast.
Das oft Abschreckende bei der digitalen Fotografie ist aber die Bilderflut, die gesichtet, aufbereitet und archiviert werden will. Ganz überwiegend werden digital auch keine fertigen Bilder gemacht, sondern man MUSS immer noch dranrum fummeln (tödlich ist der automatische Weißabgleich).
Analog ist man schon bei der Aufnahme gehalten, mit dem Material etwas sparsamer, sorgfältiger umzugehen und die Einschränkungen - z.B. gerade falscher Film, falsche Empfindlichkeit dabei - zwingen geradezu, es sich nicht leicht zu machen. Entschleunigen ist angesagt. Das schlägt auch auf die Arbeit am PC durch. Es ist schon was anderes, wenn beim Prescann von 36 Bilder schon mal 10 ausgesiebt werden und beim Scann noch mal jedes 2., als sich durch eine Speicherkarte mit 360 Bildern zu wühlen. Es ist etwas anderes, 1 Bild sorgfältig zu bearbeiten als aus 10 fast gleichen Bildern das beste rauszusuchen.
Gruß
Jochen
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RE: Überlegung zum Wiedereinstieg in die Analogfotografie
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 28.01.2013 03:23von Gelöschtes Mitglied
...und wenn Dir die Festplatte abraucht (und Du natürlich kein richtig aktuelles Backup hast), ist das Schlimmste, was Dir passieren kann, daß Du Bilder noch einmal scannen und bearbeiten mußt, sie sind aber nicht weg.
Und: Je weniger Bilder, umso höher die Trefferquote. Mein Rekord ist ein Urlaub, in dem ich ausschließlich mit der Rolleicord geknipst habe. 5 Filme a 12 Bilder, von den insgesamt 60 Bildern habe ich nachher ganze vier aussortiert, aus dem Rest habe ich ein hübsches Album gemacht.
Viele Grüße
Nils
RE: Überlegung zum Wiedereinstieg in die Analogfotografie
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 28.01.2013 05:07von DD_Ihagee • Moderator | 3.013 Beiträge
Ist ja recht - die digitale Bilderflut liegt doch aber an jedem selbst.
Mir ging es bei meiner Betrachtung nur darum: die Ausstattung der Kameras ist vergleichbar, schnell ist die analoge auch - so richtig entschleunigt ist das nicht.
Geht es um Belichtungsreihen oder sonstige Serien ist der Film auch recht schnell voll...
Archivsicherheit - Speicherung auf Platte UND nicht tausendfach überschriebenem Flashspeicher lassen die Daten schon etwas älter werden. Ich bspw. Speichere "das abgelaufene Jahr" auf neuem Flashspeicher und archviere diese Kärtchen. Auf Fesplatte 1 und extern sind die Daten dann auch nochmal vohanden.
Je weniger Bilder...stimmt Nils, das gilt aber auch digital.
Keine Angst, ich wechsle nicht das Lager aber mir will nicht in den Kopf, warum digital gleich immer mieser sein MUSS!
Kurzum - hybrid verarbeitete Bilder auf 20x30 (und größer natürlich) gebracht, erfordern richtig Arbeit und Zeit gerade beim ausflecken; DIE Probleme hat man bei der Digitalen eher so nicht.
Volker hatte ja um unsere Meinungen gebeten; die Entscheidung muß und wird er selber treffen.
VG
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