Auch von mir noch mal ein spätes Willkommen hier im Forum.
Die Haltbarkeit analoger Bilder gegenüber digitalen Daten ist auch für mich ein wesentlicher Faktor, obwohl man darüber streiten kann, ob meine Bilder erhaltungswürdig sind. ;)
Auf das Risiko hin, zu wiederholen, was andere schon gesagt haben: Wie weit man bei der Selbstverarbeitung mit kleinem Aufwand geht, hängt davon ab, ob der Schwerpunkt auf Schwarzweiß- oder Farbbildern liegen soll.
In Schwarzweiß ist das alles halb so wild, ich baue inzwischen meine Behelfs-Dunkelkkammer im fensterlosen Bad auf: Der kleine Durst-Vergrößerer (M301, vom Flohmarkt) steht auf der Waschmaschine, für den Naßbereich habe ich einen alten, rechteckigen Garten-Klapptisch (relativ chemikalienbeständig) über die Badewanne gelegt, darauf stehen die Fotoschalen, und die Bilder werden am Ende gleich in der teilgefüllten Wanne darunter gewässert. Rote LED-Lampe kann in die sowieso vorhandene Leuchte eingeschraubt werden. Trocknen muß ich dann im Nebenraum, für Lufttrocknung kann man allerdings durchaus die Barytabzüge mit der Rückseite an die Fliesen klatschen, die fallen ab, wenn sie trocken sind. Übrigens: Einen Geltrockner aus dem Laborbedarf zum Trocknen von Barytpapieren zu benutzen, wie ich mal in einem anderen Forum gelesen habe, funktioniert wirklich.
Das alles geht gut und übersichtlich, wenn man das Bad nicht mit Familienmitgliedern oder Mitbewohnern teilen muß. Geruchlose Chemikalien sind immer von Vorteil, trotz elektrischem Lüfter.
Um nur zu entwickeln, braucht man nicht einmal einen verdunkelbaren Naßbereich. Man muß nur den Film im Dunkeln einspulen können, alles andere ginge dann fast überall, wo man etwas panschen kann. Dies gilt bei der Filmentwicklung eigentlich auch für Farbe, mit den modernen Chemikalien (angeblich gibt es demnächst sogar C-41 Chemie gebrauchsfertig angesetzt in Folienbeuteln zu kaufen) ist es nicht viel schwerer oder aufwendiger als in Schwarzweiß.
Abzüge in Farbe allerdings erfordern dann doch etwas mahr Gerätschaften: Man muß die Bäder temperieren, ggf. in einer Trommel entwickeln, und die Chemie ist oft aggressiver als im monochromen Bereich, und selten völlig geruchsneutral.
Meine persönliche Lösung ist daher zur Zeit:
- Schwarzweiß mache ich komplett selbst, mit Abzügen
- Farbe gebe ich derzeit noch weg zum Entwickeln und Scannen, steige demnächst auf eigene Hybridverarbeitung um
- für "Auftragsarbeiten" (d.h. Freunde und Bekannte) greife ich meist zur Digiknipse. Das muß dann halt auch mal legitim sein.
Die Arbeit in der Dunkelkammer kann durchaus Spaß machen, hat manchmal geradezu etwas Meditatives in unserem doch oft so hektischen Alltag. Aber ich kenne auch genügend Leute, die daran nichts finden würden.