#1

Wieder mal eine verpasste Chance

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 06.12.2012 09:56
von Blende 11 • Mitglied | 1.426 Beiträge

auf ein großartiges Foto. Heute kam ich durch einen Ort, wo ein leer stehendes großes Gebäude, ein ehemaliges Hotel gerade in Flammen aufging. Wir parkten genau gegenüber, beim Waschsalon, dem eigentlichen Ziel unserer Fahrt und hatten von dort sozusagen einen Zuschauerplatz in der ersten Reihe, ohne die vergeblichen Löschversuche der Feuerwehr zu behindern.

Dazwischen lag die Hauptstraße des Dorfes und auf der anderen Seite, keine hundert Meter und durch eine Hanglage gut sichtbar über andere Gebäude erhoben das brennende, etwa fünfzig Meter lange, zweistöckige Haus. Menschen kamen nicht zu Schaden – soweit ich weiß – und auch keine Tiere.

Es war spektakulär. Wirklich beeindruckend, wie gewaltige Flammenzungen über das Dach hinausschossen und auf der anderen Seite des Holzhauses sich dicke grauschwarze Wolken - wie gigantische Würmer aus dichtem Qualm - herauswanden. Daneben ratlose Feuerwehrmänner, die nur noch für ein kontrolliertes Niederbrennen sorgen konnten.

Holzhäuser verbrennen schnell. Mein letzter Blick bei der Heimfahrt wanderte über eine fünfzig Meter breite Flammenwand, die hoch hinauf in den Himmel loderte!

Diese Szenerie war sehr ungewöhnlich, ja sogar unwirklich und sie war fotogen. Und wie fotogen sie war! Und ich hatte keine Kamera dabei. Wenn ich gelenkiger wäre, hätte ich mir wahrscheinlich kräftig in Hintern gebissen. Lust dazu hatte ich jedenfalls. Hatte ich mir vor einem Jahr doch extra für ständig dabei eine kleine XA zugelegt und hatte sie sogar vor dem Losfahren noch in der Hand. Hab sie dann nicht mitgenommen, da die Außentemperatur unter -20° C lag. Ist zu kalt, da funktionieren doch sicher die Batterien nicht richtig, dachte ich mir.

Typisch. Das wären dann vermutlich die besten Bilder meines Lebens geworden.

Leute, ich rate Euch: Seht zu, dass Ihr immer (mindestens)eine Kamera dabei habt. Man weiß nie, was einem begegnet. Und lasst es nicht schluffen, so wie ich. Früher oder später ärgert ihr euch schwarz. Oder übt euch in Gymnastik oder Yoga, damit wenigstens das mit dem “Hintern beißen“ klappt.

Grüße von einem grummelnden Peter


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zuletzt bearbeitet 06.12.2012 09:57 | nach oben springen

#2

RE: Wieder mal eine verpasste Chance

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 06.12.2012 10:25
von Gelöschtes Mitglied
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Ohje. Mein Beileid.

Du hättest es bestimmt auch spektakulär abgelichtet.

Viele Grüße
Nils

(Brauchst Du vielleicht noch eine Immerdabei-Kamera ohne Batterien?)


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#3

RE: Wieder mal eine verpasste Chance

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 06.12.2012 10:36
von Blende 11 • Mitglied | 1.426 Beiträge

Zitat von clickclackstart im Beitrag #2
Ohje. Mein Beileid.

Du hättest es bestimmt auch spektakulär abgelichtet.


Danke, Nils, für Dein Mitgefühl!

Zitat von clickclackstart im Beitrag #2
(Brauchst Du vielleicht noch eine Immerdabei-Kamera ohne Batterien?)


Hmmm, an was hattest Du da so gedacht?

Grüße

Peter


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#4

RE: Wieder mal eine verpasste Chance

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 06.12.2012 10:57
von Rainer Zalewsky • Mitglied | 531 Beiträge

Zitat Peter

"Leute, ich rate Euch: Seht zu, dass Ihr immer (mindestens)eine Kamera dabei habt. Man weiß nie, was einem begegnet."

Wie recht Du hast!

Viele Grüße,
Rainer Zalewsky


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#5

RE: Wieder mal eine verpasste Chance

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 06.12.2012 11:06
von Gelöschtes Mitglied
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Himmel, Sack, Zement!!! Ja, das kenn ich doch irgendwoher? Ich war in Heidelberg am Neckar unterwegs, später Nachmittag, früher Abend. Was macht denn der Heißluftballon da so tief überm Neckar? Spinnt der? Aus dem Odenwald treibt besagter Ballon in unfassbar geringer Höhe über dem Fluss und mitten in der Stadt Richtung Rheinebene. Die Theodor-Heuss-Brücke hat er wohl so gerade eben geschafft, nun kommt die Ernst-Walz-Brücke und dafür ist er schon viel zu niedrig, vielleicht 5 Meter mit dem Korb über dem Wasserspiegel. Die Geschwindigkeit beträgt grob geschätzt 10 km/h. Ach herrje. Auf der Brücke schon Blaulicht der Einsatzfahrzeuge. Wenige Meter vor der Brücke geht der Brenner an und der Ballon gewinnt sehr schnell an Höhe, überquert das Hindernis nur mit geringem Abstand. Hinter der Brücke geht die Reise über dem Neckar weiter. Ich verfolge den wieder sinkenden Ballon mit meinem Fahrrad, Martinshorn und Blaulicht begleiten uns. Alle paar Meter geht wieder der Brenner für wenige Sekunden an und der Ballon gewinnt wieder etwas an Höhe. Ich kann dem Ballon nicht mehr folgen. Nach dem nächsten Hindernis, dem Wehstieg, landet der Ballon präzise auf einem winzig kleinen Wiesenabschnitt am Ufer. Es ist nochmal glimpflich ausgegangen, niemand wurde verletzt. Der Anblick des riesigen Ballons, der so niedrig über dem Wasser durch das Neckartal schwebt, war beeindruckend, vor allem, wenn der Gasbrenner in der Dämmerung losfauchte. Der Ballonfahrer hatte wohl den Gasvorrat über und die Fallwinde unterschätzt, die bei einsetzender Dämmerung urplötzlich auftreten können. Natürlich hatte ich keine Kamera dabei. Am nächsten Tag gab es eine Meldung im Lokalteil der Zeitung - ohne Bild!

LG Reinhold


zuletzt bearbeitet 06.12.2012 11:18 | nach oben springen

#6

RE: Wieder mal eine verpasste Chance

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 06.12.2012 19:01
von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge

Ihr beide seit aber auch ein paar " arme Tröpfe"!
Könnte mir nicht passieren!
Ich hatte Stativ und Kamera dabei, jawohl!
Ok, ich hatte die Objektive vergessen.
Aber so wichtig sind die nun auch wieder nicht.
Ich sage nur Lochbildkamera. Sollte gehen, habs mal gelesen. Einfach nur en Loch vors Negativ halten.
Damals wusste ich es aber noch nicht besser.
Gruss Berthold


Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
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#7

RE: Wieder mal eine verpasste Chance

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 06.12.2012 21:53
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von Blende 11 im Beitrag #3


Hmmm, an was hattest Du da so gedacht?




Was Einfaches, Robustes mit wenig zum Einstellen. Man hat bei so einer Kälte ja klamme Finger und ist auch sonst eher grobmotorisch, ich jedenfalls. Vollautomatisch ohne Batterie gibt es zwar einige alte kleine Japanerinnen (Olympus Trip und Konsorten), da weiß ich aber nicht, ob die Selenzellen nicht vielleicht hin sind und wie sie sich bei arktischer Kälte verhalten. Ein Schneegestöber sollte die Kamera auch abkönnen.

Also am besten eine ganz ohne alles. Bei Temperaturen unter -10°C habe ich durchaus schon mit alten vollmechanischen Kameras fotografiert, wenn sie's im Warmen getan hatten, funktionierten sie auch bei solchen Temperaturen.

Falter und Tubuskameras wie die Rollei 35 sind zwar schön klein, aber bei Kälte zu fummelig (und bei Nässe auch zu empfindlich). Spottbillig und brauchbar ist z.B. die Beirette, vielleicht am besten das frühe Modell mit Metallbody, auf jeden Fall aber ein funktionstüchtiges Exemplar, an dem noch nicht gebastelt wurde. Sie ist leicht, hat eine Bereitschaftstasche zum Umhängen dabei und paßt ansonsten auch noch gerade in die großen Seitentaschen meines Winterparkas und ist trotzdem gut bedienbar. Ach ja: Zum Prüfen der Gängigkeit des Verschlusses die Kamera öffnen, Rädchen für Filmtransport (das den Verschluß spannt) nach rechts drehen bis es klickt und auslösen – falls man das nicht macht könnte man vermuten der Verschluß sei kaputt.

Keine Angst vorm Schätzen: Ich stelle die 1/125s ein und bediene zur Belichtungseinstellung nur die Blende. Die längeren Zeiten nutze ich nur, wenn's nicht anders geht (man ist bei Kälte ja auch leicht zittrig). Damit die Wahl der Blende schnell geht, habe ich an Kamera oder Bereitschaftstasche gern einen selbstgefertigten kleinen Spickzettel mit Blendenwerten zu typischen Belichtungssituationen (zu Feuern steht da auch was) angebracht, passend zum eingelegten Film (ich nehme meistens für einfache Gelegenheitskameras einen 400er, im Sommer einen 200er). Die nötigen Daten dafür habe ich mir bei Fred Parker zusammengesucht. Langzeitbelichtungen gehen zur Not mit B und irgendwo hingestellter und gut festgehaltener Kamera.

Und bei allem, was mehr als drei Meter entfernt liegt, braucht die geschätzte Einstellung der Entfernung auch nicht 100% präzise zu sein. Bei Nahaufnahmen: Lang ausgestreckter Arm ist ein Meter.

Viele Grüße
Nils


zuletzt bearbeitet 06.12.2012 22:02 | nach oben springen

#8

RE: Wieder mal eine verpasste Chance

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 06.12.2012 22:35
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Bei Kälte kann einem aber schnell altes Schmiermittel einen Strich durch die Rechnung machen. Selbst meine FED, die ja eigentlich Kälte kennen sollte, brauchte immer wieder ihr kuschelig warmes Plätzchen unter meiner Jacke. Dann kann ich auch was mit Batterie nehmen und AF und kann mit den dicksten Handschuhen fotografieren. Und mit einer ganz billigen 4-stelligen EOS mußte ich das Fotografieren bei stundenlangem Dauerregen in den Ardennen erst einstellen, als die so voll Wasser war, daß ich im Sucher nichts mehr sehen konnte. Kamera und Film haben nach dem Trocknen so gatan, als wäre nichts gewesen. Mit anderen Worten: ich stimme keinesfalls in den Gesang ein "bei wiedrigen Umständen kommt nur ein altes Hündchen in Frage". Zoomobjektive sind wegen des Pumpeffekts allerdings wirklich suboptimal.


Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


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#9

RE: Wieder mal eine verpasste Chance

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 06.12.2012 23:13
von Blende 11 • Mitglied | 1.426 Beiträge

Zitat von clickclackstart im Beitrag #7


.... z.B. die Beirette


Stimmt. Wenn diese Geräte so billig zu haben sind, sollte man sie zumindest mal ausprobieren. Die Bildqualität scheint ja gar nicht schlecht zu sein. Mal sehen, vielleicht im neuen Jahr. Jetzt warte ich erstmal auf einen anderen sog. Geheimtipp zum Testen. Eine Pentax PC 35 AF-M, die ich in einem neuwertigen Zustand ebenfalls für sehr wenig Geld erworben habe.

Danke für die Info und die Links!

Dann mal einen schönen Tag noch

Peter


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#10

RE: Wieder mal eine verpasste Chance

in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 06.12.2012 23:31
von konicafan • Mitglied | 1.915 Beiträge

Hmm, ich dachte du hast ne Olympus XA. Das ist doch die ideale Kamera für immer dabei. Kleiner gehts nimmer.
Kann im Auto wohnen, oder, weils im Winter da wärmer ist, in der Hosen- oder Hemdentasche.
Die beste Kamera ist die, die man dabei hat.!!!
Ne Beirette die zuhause liegt ist auch nicht besser, als eine XA die auch dort liegt.

Gruß
Michael


everybody's darling is everybody's Depp (FJS)
zuletzt bearbeitet 06.12.2012 23:39 | nach oben springen






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