RE: Fuji stellt Kinofilmproduktion ein
in News & Fakten 20.09.2012 08:12von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Zitat von bilderknipser im Beitrag #9
Hatten wir nicht schon mal die Film-wird-teurer Diskussion. Ein paar Kameras weniger kaufen - jedenfalls einige von Euch, dann merkt man die höheren Preise im Geldbeutel doch garnicht. Und wenn es anständige Kameras sind und nicht unbedingt alte Schätzchen, die damals schon Billigkameras waren, dann spart man sich auch die allermeisten Reparaturkosten. Und noch ein Spartipp: nur Zubehör kaufen, von dem man weiß, daß man es gebraucht hätte, wenn man es dabeigehabt hätte.
sorry, war etwas off topic, aber ich kann das Gejammer bald nicht mehr hören
Das Problem sind meines Erachtens gar nicht die paar EUR mehr, sondern, daß Filmfabrikanten und Photohandel in einer endlosen Absatzspirale einfach nur noch die Preise anheben, um wieder auf ihre Marge zu kommen, anstatt Wege zu suchen, den Absatz anzukurbeln. Man hat das Gefühl (und so ist es wohl auch), daß da ein totkranker Patient am Tropf hängt. Außerdem wird das Photographieren mit Film durch das sich zunehmend verschlechternde Preis-Leistungs-Verhältnis immer unaktraktiver. Digital wird immer besser, Filme dahingegen immer teurer. Und (zumindest mein persönliches Problem): Ein Großteil meiner Lieblingsmaterialien wurde inzwischen eingestellt: Agfa-Colormaterial, Kodak Plus-X, Efke-Filme etc.
Außerdem - jetzt mal ganz offen - ist es doch wohl ein sehr befriedigendes Gefühl über Dinge schimpfen zu können, für die man nicht selbst, sondern andere verantwortlich sind.
gut Licht
Walter
RE: Fuji stellt Kinofilmproduktion ein
in News & Fakten 20.09.2012 08:56von Gelöschtes Mitglied
Zitat von bilderknipser im Beitrag #9
aber ich kann das Gejammer bald nicht mehr hören
Ich für meinen Teil habe nicht gejammert, sondern lediglich nüchtern festgestellt.
Ich bin schon froh, wenn ich in ein paar Jahren überhaupt noch Filme bekomme - aber ich bin da noch immer recht zuversichtlich.
Zitat von konicafan im Beitrag #10
Hab ich da nicht was von Arbeitsteilung zwischen Fuji und Kodak im Hinterkopf. Würde ja dann hinhauen.
Ja, würde passen.
Viele Grüße
Nils
RE: Fuji stellt Kinofilmproduktion ein
in News & Fakten 21.09.2012 06:50von Thomas 55 • Mitglied | 778 Beiträge
wenn "teurer" kein problem darstellt - für mich in gewisser Weise schon - erstens direkt und zweitens forciert das den Absatzschwund nochmals.
Neuer Brenner Katalog kam heute:
Velvia 100 knapp 12,- , Velvia 50 fast 13,- , Provia 100 10,- (alles KB 135/36) - macht man dann noch Bel-reihen und läßt im Fachlabor entwickeln ???
zum Glück gibt es noch den AFGA Verschnitt für laues geld - warum eigentlich, irgendwie unverständlich diese Preise, aber wetten der läuft auch aus.
Ich bin kein Schwarzmaler, sehe es wie es ist, kostet bei obiger Rechnung mit Velvia pro Bild 1,50 -Außerdem glaube ich nicht an die Gründe, von wegen Umwelt, gestiegene Energiekosten etc. hier wird gut verdient - kann man verstehen, bei den Digitalos gibt es mangels Folgekosten nicht mehr viel zum holen.
beste Grüße
Thomas
gruss
Thomas
RE: Fuji stellt Kinofilmproduktion ein
in News & Fakten 21.09.2012 07:05von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
RE: Fuji stellt Kinofilmproduktion ein
in News & Fakten 21.09.2012 07:26von Thomas 55 • Mitglied | 778 Beiträge
was mir bei der Preisgestaltung für Film sehr seltsam vorkommt - rein subjektiv, ohne den Enstehungsprozess von Filmen detailliert zu kennen.
Wenn Fuji für Teuerungen u.A. gestiegene Energiekosten erwähnt, warum gibt es dann den Doppelpack 36er KB des 200er für 2,50 (wie eben gesehen) - Original Fuji, von den Rossman etc. Filmen will ich nicht reden.
Weswegen ist der Velvia dann 10x teurer? Ok, ist ein Diafilm, ein Profifilm usw. aber rechtfertigt das diesen Preisunterschied?
Nein, sie wissen wohl auch das der "engagierte" Hobbyfotograf auch gerne einmal tiefer in die tasche greift, auch zähneknirschend, wie eben hier noch gelesen "man ist froh das es überhaupt noch Film gibt". Das können sie natürlich mit den Drogeriemarktkunden nicht machen. Die Filme liegen auch dort logischerweise wie Blei im Regal, aber mit Preisschild "12,- pro Film" wären sie schlicht unverkäuflich.
Klar doch, ich bezahle es auch
So schließt sich der persönliche "fotografische" Kreislauf, finanziell gesehen. Als ich in den frühen 70er anfing zu fotografieren, kostete der quitschbunte Abzug in 9 x 13 über 1,- DM - heute sind die alle hinüber, da die Farbstoffe ausbleichen (Blau am meisten) - dann kam die goldene Zeit von immer mehr und immer günstiger und jetzt sind wir preislich wieder in den 70er - zum Glück ist das Qualitätslevel ungleich höher als damals.
grüsse
Thomas
gruss
Thomas
RE: Fuji stellt Kinofilmproduktion ein
in News & Fakten 21.09.2012 07:44von Gelöschtes Mitglied
Der Rossmann-Fuji 400 kostet 2,95 - im Dreierpack. Und das ist ein prima Film, ich benutze den in Farbe fast ausschließlich und sorge in meiner Filiale für rege Nachfrage nach diesem Produkt. Von daher ist der Preisunterschied (schon der Superia 200 kostet das Vierfache) schon seltsam. Seltsam ist auch, daß Rollfilme vor 50 Jahren billiger waren als Kleinbildfilme (wo ja dieselbe Menge Film drin ist), gut, das mag auch mit den damals und heute produzierten Mengen der jeweiligen Konfektionierungen zusammenmhängen.
5 oder 6 Euro, meinetwegen. Aber 12 oder 13? Damit würde man dem Markt tatsächlich den Todesstoß versetzen.
Viele Grüße
Nils
RE: Fuji stellt Kinofilmproduktion ein
in News & Fakten 21.09.2012 08:53von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Zitat
Seltsam ist auch, daß Rollfilme vor 50 Jahren billiger waren als Kleinbildfilme (wo ja dieselbe Menge Film drin ist), gut, das mag auch mit den damals und heute produzierten Mengen der jeweiligen Konfektionierungen zusammenmhängen.
Rollfilme waren (zumindest Schwarzweiß und Profivarianten) vor noch gar nicht allzulanger Zeit billiger als Kleinbildfilme.
Daß seinerzeit der Rollfilm 1,70 und der Kleinbildfilm 3,40 kostete, hatte lediglich den Grund, daß die Photowirtschaft den Kunden quasi zur Verwendung von Rollfilm erziehen wollte bzw. den Umstieg verhindern. Selbst der Meter Meterware Kleinbildfilm kostete noch DM 1,30 und damit auf einen Film mit 36 Aufnahmen mehr als ein Rollfilm. Irgendwann brachte dann Neckermann einen Kleinbildfilm zu DM 1,85 heraus - vermutlich aus der DDR oder der Tschechoslowakei bezogen, eventuell auch Agfa oder ein anderer Westhersteller - so genau wußte man es damals ja nicht.
Ansonsten regierte der Einheitspreis: Praktisch jedes Produkt kostete das gleiche, egal welcher Hersteller, lediglich Argenta in München war eine Idee billiger und die Auslandshersteller und einzelne Produkte etwa von Adox meist etwas teurer. Ostblock- oder Japanware wurde bis in die 60er vom Photohandel geradezu boykottiert (teilweise auch in Befürchtung von Liefersperren durch Agfa und Genossen) und war im Grunde nicht zu kaufen.
Die hohen Preise der 50er und 60er Jahre (unter der Hand verkauften die Händler es einem manchmal billiger) waren neben der Preisbindung dem Umstand verschuldet, daß in der Nachkriegszeit die Nachfrage hoch und der Investitionsbedarf groß war, so daß sich solche Preise amMarkt durchsetzen ließen. Man vergleiche bloß mal den Agfa-Diafilm vor und nach dem Krieg. Vor dem Krieg RM 3,00, nach dem Krieg DM 13,50 (1 RM der späten 30er sind allerhöchstens 2 DM der Nachkriegszeit).
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Ich denke, niemand verlangt die Drogeriemarkt-Preise für Rollfilme, aber die derzeitigen Preise tendieren stark in Richtung überteuert. Farbrollfilme müssen eine regelrechte Goldgrube sein.
Was ich übrigens interessant finde, ist, daß es von China-Lucky keinen Farbrollfilm gibt. Ist es abwegig zu fragen, ob da jemand dafür bezahlt, daß die das nicht anbieten? Ansonsten würde ich, wenn ich in dem Geschäft wäre, mir bei den Chinesen Rohfilm einkaufen und den als Rollfilm abpacken lassen und dann für einen attraktiven Preis den Markt werfen, könnte ein ganz gutes Geschäft werden.
gut Licht
Walter
RE: Fuji stellt Kinofilmproduktion ein
in News & Fakten 21.09.2012 09:34von Thomas 55 • Mitglied | 778 Beiträge
Gibt es viele Kunden, welche ein Produkt günstig kaufem wollen, so gibt es auch Konkurrenz unter den Produzenten, das Produkt wird billiger.
In der Filmbranche gibt es wenige Kunden und wenige Anbieter. Der Anbieter kann preislich an die Schmerzgrenze gehen, der Kunde muß ja froh sein, daß er überhaupt beliefert wird.
Daran wird sich in der filmbasierten Fotografie nicht mehr viel ändern.
Ob die Firma "Lucky" qualitätsmäßig an Kodak/Fuji/Ilford herankommt, wage ich zu bezweifeln. Nischenanbieter werden mich nicht bedienen, dann höre ich auf oder steige auf Digital um
<off topic an (müßte dafür allerdings meine geliebte Ausrüstung verkaufen um adäquaten Hardwareersatz zu bekommen - Digital ist doch nur im Vollformat interessant und hier gibt auch richtige Festbrennweiten etc., nicht dieses lichtschache zoomgedöns für die aps-c Sensoren) >/
Nischenanbieter werden zwar den nostalgisch Interessierten zufriedenstellen können, den fotografisch Interessierten sicherlich nicht. Oder denkt hier jemand, eine "Klitsche" die den uralten "Fuhrpark" der grossen aufkauft, wäre in der Lage so etwas wie den Velvia oder den Portra zu produzieren? Glaube ich nicht, in den Schachteln wären Filme. die denen der 70 oder 80 er Jahre ähneln.
gute Licht
Thomas
gruss
Thomas
RE: Fuji stellt Kinofilmproduktion ein
in News & Fakten 21.09.2012 10:39von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Es hat sich sowieso erledigt, China Daily meldete, wie ich gerade sehe, am 5.9.2012 daß Lucky die Herstellung von Farbfilm einzustellen beabsichtigt:
http://www.chinadaily.com.cn/business/20...nt_15736165.htm
Ansonsten verwendet man ja mitunter durchaus - ich zumindest - Filme von unterschiedlicher Qualität und Machart. Für wichtige Aufnahmen das teure Spitzenprodukt, für Alltagsaufnahmen auch mal einen günstigeren Film. Gerade im Schwarzweißbereich sind die Vorlieben recht subjektiv aber auch bei Farbfilmen beurteilen wir nicht ganz objektiv (etwa der CT 18, der trotz oder wegen seiner etwas eigenwilligen Pastellfarben sehr beliebtwar ) und vor allem für Einsteiger und Menschen mit beschränktem Budget sind günstige Materialien vielleicht ein Argument, sich auf die analoge Photographie einzulassen.
Ich brauche jedenfalls nicht unbedingt Portra und Velvia, auch wenn ich die Qualität solcher Materialien zu schätzen weiß. Mit den Filmen von früher habe ich auch gerne photographiert und zumindest im Schwarzweißbereich hat es auch ganz andere Gründe, daß ich analog und nicht digital photographiere. Welche Qualität ggf. Nischenanbieter liefern können, vermag ich nicht zu beurteilen (die Spitzenfilme werden ja zu Testzwecken auch im Labormaßstab auf kleinen Probemaschinen gefertigt bevor man sie in die Produktion überführt), allerdings würde ich prognostizieren, daß damit dann weitgehend das Ende von Weiterentwicklungen eintreten wird und wohl Qualitätsschwankungen nicht zu vermeiden sein werden.
gut Licht
Walter
RE: Fuji stellt Kinofilmproduktion ein
in News & Fakten 21.09.2012 19:16von Thomas 55 • Mitglied | 778 Beiträge
Zitat von Photoamateur im Beitrag #19
...allerdings würde ich prognostizieren, daß damit dann weitgehend das Ende von Weiterentwicklungen eintreten wird und wohl Qualitätsschwankungen nicht zu vermeiden sein werden.
Hallo,
diese Gründe sind es, welche mich von der Verwendung eher abhalten würden.
Ich verwende natürlich auch eher günstiges Material, z.B. im Diabereich den Precisa, gekauft und entwickelt bei DM sind das gerade mal 6-7 EUR. Damit ist gut leben, man kann eher aus den Vollen schöpfen, ich mag es nicht, wenn man beim fortgrafieren ständig an die Kosten denken muß. Leider ist dieser Film für meinen Geschmack nicht erste Wahl im Landschaftsbereich und das Fehlen der günstigen Alternative Elite extra color ist eine deutliche Einschränkung.
Ein Beweis dafür, daß man Preiserhöhungen zwar oft versucht rationell zu begründen, in der Pravxis aber doch jedes Glied der Kette den Vorgänger verantwortlich macht, aber selbst doch nur seinen Zusatzeuro im Sinn hat, ist doch wohl die zur Zeit zu beobachtende totale Verteuerung von Material, welches ausläuft, aber schon vor längerer Zeit produziert wurde. Da verlangt der Händler (oder Großhändler) für den Film der schon Monate im Regal liegt plötzlich 30% mehr. (gut zu sehen bei den auslaufenden Diafilmen von Kodak).
beste Grüsse
Thomas
gruss
Thomas
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