Och, da findet sich so manches, wovon wahrscheinlich nicht nur Du, sondern auch die restliche Fotowelt noch nichts gehört hat.
Ich nenne mal nur EIN Beispiel aus einem Artikel über den Tri-X und die sogenannte Vintage-Fotografie:
Zitat: "Üblicherweise verbessert man den Bildausdruck durch verhältnismäßig lange Verschlusszeiten. Schneller als 1/125 sollte der Verschluß nicht schließen."
RE: Neues Magazin für aktive Analogies
in News & Fakten 15.09.2012 07:46von F._Kilian • Mitglied | 654 Beiträge
Zitat von Sputnik im Beitrag #21
Ich nenne mal nur EIN Beispiel aus einem Artikel über den Tri-X und die sogenannte Vintage-Fotografie:
Zitat: "Üblicherweise verbessert man den Bildausdruck durch verhältnismäßig lange Verschlusszeiten. Schneller als 1/125 sollte der Verschluß nicht schließen."
Das habe ich wirklich noch nicht gehört! Und wie wird das begründet? Dann kann ichs ja vergessen mit nem 300er aus der Hand zu schiessen Vielleicht ließe sich dann die grobe Verwacklungsunschärfe als Vintage bezeichnen
LG Flemming!
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"Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (L. Wittgenstein)
RE: Neues Magazin für aktive Analogies
in News & Fakten 15.09.2012 08:04von Gelöschtes Mitglied
So, jetzt bin ich immerhin ein wenig dazu gekommen, darin zu lesen, ich habe mich noch nicht allem widmen können, für einen ersten Eindruck reicht's dennoch – in Jubelarien werde ich aber leider, ähnlich wie meine Vorschreiber, auch nicht ausbrechen.
Aber von Anfang an: Aufmachung und Layout finde ich sehr ansprechend, die Grundidee, über die analoge Fotografie heute zu berichten, klingt auch erst einmal vielversprechend. Aber dann fängt es schon an: Wer soll die Zielgruppe sein? Sammler nicht, für die gibt's die Photo Deal und das Photographica Cabinett. Fortgeschrittene? Sind wahrscheinlich schon so belesen, daß das Heft zu speziell für eine lohnende Auflage würde. Also doch eher Einsteiger oder auch Leute, die sich des Abends unterhalten lassen wollen. Es muß ja nicht immer alles komplett neu und anspruchsvoll sein – wenn's launig geschrieben und hübsch anzusehen ist, kann ich trotzdem meinen Spaß daran haben.
Die Themenbandbreite ist an sich nett gemeint, nach dem Motto „für jeden ist was dabei“. Kamera-Stars im Kleinbild (Nikon F6) und Mittelformat (Plaubel makina 67) werden vorgestellt (dumm nur, daß sich die niemand leisten kann – gute Linsen für wenig Geld hätte ich interessanter gefunden), es gibt einen Artikel zum Einstieg ins Großformat, dazu kommt noch eine Marktübersicht aller heute noch lieferbaren Klein- und Kleinstbildkameras. Auch Bilder gibt es zu sehen (könnten mehr sein), schön fand ich die Bilder aus der Ausstellung „Geburtsstunde der Fotografie“ und auch die vier Fotoreportage-Künstler haben mich durchaus interessiert. Fotografisch geht es von der Lomografie über das nasse Kollodiumverfahren bis hin zum Großformat-Polaroid, selbst die Box-Tengor bekommt eine Liebeserklärung. Fotopraktisch wird der Einstieg in die Filmentwicklung für Anfänger beschrieben, für näher Interessierte gibt es einen Nachdruck aus dem Photokollegium 1 über lichtempfindliche Halogensilberschichten. Den Band habe ich aber schon, nun gut. Außerdem habe ich endlich mal gesehen, wie es in einem Großlabor ausschaut.
Der Text zu den beeindruckenden Bildern aus dem Großlabor ist nun aber leider von der Marketingabteilung der Firma CEWE dort platziert worden, ganz klein steht oben „Promotion“, das sieht man aber erst auf den dritten Blick. Das finde ich schon mal häßlich. Über den Lomo-Artikeln steht nicht „Promotion“, obwohl sie doch sehr stark in die Richtung gehen und die Bebilderung praktischerweise gleich von der Lomographischen Gesellschaft zugeliefert worden ist. Der Lomo-Einstiegstext „Eine Harmonie parallel zur Fotografie“ ist mir dann echt zu viel an pseudophilsophischem Geschwafel – es geht dabei um Spaß, Spontaneität, bunte Farben und Ausprobieren und ich finde das auch grundsätzlich sehr sympathisch (wenngleich ich persönlich eher zur Agfa Click I greifen würde) – aber muß man es so symbolaufladen und überhöhen? Puh!! Die Besinnungsaufsätze zum heutigen Status der analogen Fotografie zählen sattsam Bekanntes auf und neigen dabei etwas zum Pathos. Der Box-Tengor-Bericht ist irgendwie niedlich Fanzine-haft, bringt aber einen Boxenfan wie mich auch mehr auf Gedanken, wie dieser noch zu ergänzen sei. Den „Tri-X modern oder vintage“-Bericht, aus dem Siegfried die obige Stilblüte zitiert hat, hat sich mir in seiner Sinnhaftigkeit auch nicht erschlossen.
Ein Problem ist, daß man viele der Inhalte ganz einfach auch genauso oder ähnlich irgendwo im Internet finden kann (bzw. schon vor Jahren dort gefunden hat). Dann kommt noch dazu, daß für alte Hasen (der ich ja noch nicht einmal bin) sich natürlich auch nicht groß etwas geändert hat und man es ausführlicher in älteren Publikationen finden kann, so man welche hat oder findet. Stärken kann so ein Heft dort haben, wo es visuell und inhaltlich über das Internet oder das Archiv hinausweist, auch habe ich gern eine schön aufgemachte Publikation in den Händen. Nur ist das ein ganz schön schwieriges Unterfangen, wenn man gleichzeitig auch möglichst viele Leser ansprechen möchte. Ein zu „niederschwelliges“ Heft wird aber schnell beliebig, oberflächlich und langweilig.
Die Heftmacher wollen vielleicht zu viel unter einen Hut bringen, auch geht es in der ersten Ausgabe natürlich viel darum, warum es dieses Heft gibt. Fürs nächste Heft sind u.a. die Themen Fotogramme, Kollodium-Nassplatten: Historische Aufnahmen und Arbeitsanleitungen, Großformat-Grundlagen angekündigt. Wenn das nicht an der Oberfläche bleiben würde, würde es mich interessieren.
Wir hatten hier vor Jahren mal das Thema, was eine aktuelle Zeitschrift zum Thema analoge Fotografie leisten können sollte, überhaupt kann – und ob man eine solche heute noch braucht. Hier Der Link: Zeitschriften für rein analoge Fotografie?
Ich hatte mir an der Stelle damals (auf der zweiten Seite) ein paar Gedanken gemacht und war mir als Fazit über das Marktpotential einer Zeitschrift für Analogfotografen ganz und gar nicht sicher. Und ich bin es jetzt immer noch nicht.
Viele Grüße
Nils
RE: Neues Magazin für aktive Analogies
in News & Fakten 15.09.2012 08:35von Gelöschtes Mitglied
Noch ein Nachtrag: Ich habe an vielen Stellen das Gefühl, daß mir etwas verkauft werden soll. Dann kann ich auch Produktinformationen lesen, der Nikon F6-Text z.B. bietet auch nicht mehr als der Blick in den entsprechenden Prospekt.
Viele Grüße
Nils
RE: Neues Magazin für aktive Analogies
in News & Fakten 16.09.2012 06:07von Thomas 55 • Mitglied | 778 Beiträge
Ohne das heft gelesen zu haben, die Erwartungshaltung ist wohl zu hoch. Die F6 ist doch die einzige SLR KB, welche noch auf Bestellung gebaut wird. Leisten kann man die sich schon, wenn man Geld genug hat ;) Aber was ist z.B. in einer Rubrik "Kameras" die Alternative? Die ebay Versteigerungen doch nicht, da genügt dann ein altes ColorFoto Heft von 199x - "die Contax AX in der Praxis" o.Ä.
Diese Niesche zu bedienen ist verdammt schwierig.
gruss
Thomas
gruss
Thomas
RE: Neues Magazin für aktive Analogies
in News & Fakten 16.09.2012 06:10von Thomas 55 • Mitglied | 778 Beiträge
Zitat von clickclackstart im Beitrag #25
Noch ein Nachtrag: Ich habe an vielen Stellen das Gefühl, daß mir etwas verkauft werden soll...
Nils
das ist aber kein Alleinstellungsmerkmal der neuen Fotozeitschrift. Ich habe fast überall das Gefühl, das mir was verkauft werden soll.
gruss
Thomas
RE: Neues Magazin für aktive Analogies
in News & Fakten 16.09.2012 07:13von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Zitat von Thomas 55 im Beitrag #26
Aber was ist z.B. in einer Rubrik "Kameras" die Alternative? Die ebay Versteigerungen doch nicht,
Wieso denn nicht? Eine andere Einkaufsquelle als den Gebrauchtmarkt hat man doch nicht. Da könnte ich mir schon vorstellen, daß man über altersbedingte Vor- und Nachteile diverser Kameras beraten kann.
Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/
RE: Neues Magazin für aktive Analogies
in News & Fakten 16.09.2012 07:36von Thomas 55 • Mitglied | 778 Beiträge
Zitat von bilderknipser im Beitrag #28
Wieso denn nicht? ......Da könnte ich mir schon vorstellen, daß man über altersbedingte Vor- und Nachteile diverser Kameras beraten kann.
Dann müssten aber mehr Leute, auch als freie Mitarbeiter mit oder ohne mickrige Bezahlung, dabei sein. Ähnlich wie die Autorenschaft der Photo Deal. Das in der "Neuen" z.B. Promotionartikel stehen, ist billiger und weniger zeitaufwendig.
Probleme gebe es schon. Wie will man mit einem einzigen ebay Probekauf einer Kamera auf die allgemeine Zuverlässigkeit und Robustheit schliessen? Das wären doch interessante Aspekte für den Praktiker. Den Rest gibt es ja z.B. bei PhotoDeal detailliert mit Fotos und allem anderen - das wäre ja dann wieder ein Sammlerheft.
gruss
Thomas
RE: Neues Magazin für aktive Analogies
in News & Fakten 16.09.2012 07:45von konicafan • Mitglied | 1.915 Beiträge
Hallo Nils,
na schon wieder 10 Euro gespart. Was soll es auch auf dem Analog Markt neues geben?
Rezessionen von 40 Jahre alten Kameras? Sterbende Filmmarken? Kollodium-Nassplatten?
Hmm, ein schwieriges Gebiet. Gute Schwarzweißfotografie auf hohem Niveau, darüber ließe sich schreiben,
ist aber letztendlich zu persönlich. Da gibts aber auch schon was.
Sammlertum, ist auch belegt. Schwarzweiß selber entwickeln?
Also ich glaube kaum das in den Printmedien ein außreichender Markt dafür vorhanden ist.
Und wie du schon sagtest Promotion neu aufbereitet ist nicht marktfüllend.
Gruß
Michael
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