Hallo Daniel,
schließe mich den anderen Meinungen voll an.
Canon wirbt:
Zitat
Staub- und Kratzerentfernung, übernimmt diese Aufgabe für Sie und sucht mithilfe von Infrarotlicht nach Fehlern auf der Filmoberfläche.
Das ist schon mal sehr wichtig für einen Scanner heutzutage.
Zitat
Wie sinnvoll sind Silverfast SE, SE plus und AI in Verbindung mit dem CanoScan 9000F
Eine Scansoftware inkl. TWAIN-Treiber vom Originalhersteller hat zwar meist nicht soviele Einstellungen wie Silverfast oder Vuescan, aber dennoch hatten die Programmierer den optimalen Zugriff auf die softwareseitige Ansteuerung der Hardware, das ist nicht zu unterschätzen. Daher heißt es z.B. im Original bei Canon "Fare", bei Silverfast "iSRD". Silverfast hat vermutlich keinen Zugriff auf die Bibliotheken des Herstellers, sondern muss drumrum programmieren, sonst dürften sie es auch Fare nennen, quasi als Lizenznehmer.
Was muss eine Scansoftware können: sie muss die Vorlage technisch optimal einlesen können. Alles darüberhinaus ist Bildbearbeitung innerhalb der Scansoftware. Und das funktioniert in Photoshop und Co. oft besser.
Von Scansoftware erwarte ich:
- 16-bit Farbe je Kanal nach RGB
- Ansteuerung der hardwaremäßigen Kratzerkorrektur (Infrarotkanal)
- Möglichkeit alle weiteren "Optimierungen" abstellen zu können
- Automatische Belichtungskorrektur
- Freie Wahl der Auflösung (Eingabe: was der Scanner liest, Ausgabe: was er in die Datei schreibt)
- TIF als Zielformat
Die dann entstandene Datei hat somit alles, was technisch (hardwareseitig) zu bekommen war.
(Sie muss dann noch nicht ansprechend aussehen!)
Was eine Scansoftware darüber hinaus anbietet, ist Manipulation des Ergebnisses auf Softwareebene. Und das kann Bildbearbeitungssoftware oft besser und vor allem individueller.
Man darf nicht vergessen, dass subjektiv interpretiert wird, was ein gutes Scanergebnis ist.
Der eine sucht die Knackigkeit einer Digiknipse, ein anderer feinste Tonwertabstufungen, der dritte sucht ein Auflösungswunder.
Mir ist ein eher flaues Scanergebnis mit maximalem Tonwertumfang ganz lieb. Nach manueller Tonwertkorrektur z.B. in Photoline oder PS (5 minuten) sowie ggfs. Entfernung eines Farbstichs (5 min) hab ich dann mein Ergebnis. Überlasse ich das der Scansoftware, beschneidet diese die Datei zugunsten ihrer Interpretation. Nach meinen Arbeitschritten folgt dann noch Umwandlung in 8-bit und Konvertierung von RGB nach sRGB.
Wenn es beim Scan-Spezi heisst, dass mit Silverfast mehr Zeichnung in den Schatten zu sehen ist, weist das darauf hin, dass die Software die Tiefen anhebt, und nicht, dass Silverfast mehr aus dem Scanner herausholt.
Moderne Scansoftware ist darauf zugeschnitten, dem Anwender bedienerfreundlich schnell Ergebnisse zu liefern. Je nach deinem Gusto ist dir offen, was du möchtest. Wie ich schon herauslesen konnte, kommst du bei Silverfast kaum drumherum Targets zur Farbkalibrierung zu nutzen. Ist vielleicht auch etwas zu dicke für den Anfang.
Gruß
Jörg