Zitat von Jorge
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Bei Farbphotos tendiere ich aber grunsdsätzlich eher zu glänzenden Oberflächen, weil das dem Wesen der Farbphotographie mir besser zu entsprechen scheint.
Guter Gedanke. Klingt logisch.
Wieso logisch? Nur weil jemand Farbfotos mit glänzenden Oberflächen assoziiert?
Ich persönlich assoziiere Hochglanz mit älteren S/W-Fotos und Seidenraster mit Farbfotos der 70er.
Ich sehe da eigentlich keine Unterscheidung bezüglich Farbe oder S/W, was die Wahl der Oberfläche betrifft.
Wenn Schärfe das Maß aller Dinge sein sollte, dann sollte es eigentlich glänzend sein, denn jede Struktur geht auf Kosten der Schärfe.
Bei größeren Formaten, also 30x40 oder mehr, bringt der Glanz hinsichtlich Schärfe nicht mehr so viel, weil da die Bildauflösung schon gröber wird als die Oberflächenstruktur des Papiers.
Reflexe können bei Glanzoberfläche arg stören. Das sollte man bei Bildern zum Aufhängen oder Ausstellen berücksichtigen. Bei glänzendem Papier sieht man jede Unebenheit sofort als Reflexion.
Mattes Papier ist zum Aufhängen problemloser.
Glanz erhöht den Kontrast durch tiefere Schatten und sattere Farben.
Mattes Papier reflektiert immer das Umgebungslicht diffus. Das Bild verliert daher an Kontrast und Farbsättigung. Eine Ausnahme sind einige supermatte S/W Papiere, welche eine so feine und stumpfe Struktur haben, dass Weissen wie Kreide und Schwärzen wie Ruß wirken. Da kommt kein störender Reflex zurück. Leider gibts sowas nicht für Farbe.
Glänzende Oberfläche ist empfindlicher gegen Kratzer, Knicke und Fingerabdrücke.
Also neben dem rein persönlichen Geschmack sollte man die Oberfläche anhand praktischer Erwägungen aussuchen.
Glanz ist heute wohl wieder "In", weil es das Edle und Wertvolle betont. Matt war vor 30 Jahren weiter verbreitet. Bei großen Formaten bekam man oft die Glanzoberfläche gar nicht erst angeboten.
Ließ sich früher von meinen Dias Abzüge für die Wand machen, gabs die nur matt.
Glänzend gabs nur als Albumbildchen.
Ich persönlich mag Glanz, nehme aber trotzdem meistens mattes Papier, weil es einfach unempfindlicher ist.
Gruß
Joachim