Hallo,
aus lauter Neugier habe ich mir mal einen Kodak T-max 3200 gekauft und damit einige Bilder von einem Live-Auftritt einer Band geschossen.
Beeindruckend war schon, daß ich bei f=90mm und Blende 4 noch mit einer 1/60s fotografieren konnte.
In Erwartung toller Bilder, habe ich den Film nach Anleitung mit dem Kodak D-76 entwickelt.
Mein Urteil:
Der Film ist nichts für mich. Die Bilder sind für meinen Geschmack viel zu körnig.
Wer´s mag ist bestimmt ganz verrückt danach....ich nicht!!!
Zum Beweis im Anhang zwei Bilder.
Vielleicht versuche ich in Zukunft bei solchen Veranstaltungen einen 400er und belichte ihn etwas höher.
Hat jemand evtl. Erfahrung damit?

Oli66

Die Körnigkeit liegt aber nicht am Film. Ok, im Prinzip schon. So körnig ist er an sehr dünnen Stellen, also in den Schatten. Du hast die Schatten aber per EDV gewaltig aufgehellt. Dann knallt das natürlich raus. Am Hemd sieht das bei dem ersten Bild garnicht so schlimm aus. Ich habe das Bild mal so hochgeladen, wie es meiner Meinung sein müßte.

Gruß
Jochen

Edit: das erste Bild ist wirklich stark unterbelichtet in den Schatten. Da kann man so viel nicht mehr rausholen. Beim 2. habe ich es garnicht versucht, weil das insgesamt extrem unterbelichtet ist. Trotz Deiner Freude wäre 2,8 und 1/30 mindestens angebracht gewesen.

ich habe mal eines meiner Bilder mit dem Tmax hochgeladen. Das Korn ist natürlich deutlich. Im Print übrigens weniger auffällig als in der Verkleinerung. Kann sein, daß JPG da auch ein Wörtchen mitredet.
Kunst

Gruß
Jochen

Hi Oli,

ja, ich mag Korn aber nicht sowas wie hier, das ist kein echtes Filmkorn sondern das sind üble Artefakte. Der Tmax3200 ist ein ziemlich körniger Film, ja, aber dass er aussieht wie mit der Nadelbürste perforiert, dafür kann er nichts.


1. der Film ist deutlich unterbelichtet
2. der Schwarzpunkt besonders beim 2. Bild ist völlig daneben, aber auch beim ersten, nur nicht so schlimm
3. beide Bilder sind hoffnungslos überschärft

Gegen 1. kannst du nix mehr machen. Entweder den Film mit max. Belichtungsindex 1600 belichten und die Schatten, wenn sie Zeichnung haben sollen, auf Zone 3 legen, oder die Schatten eben rigoros absaufen lassen. Mehr als "echte" 1600 mit Rückenwind und Heimweh und zugedrückten Hühneraugen sind nicht drin. Dann muss man aber auch schon perfekt belichten und entwickeln.

Man muss den Film keinesfalls mögen, ich finde einen gepushten HP5+ auch besser, aber sowas wie hier hat er nicht verdient. Und so ein Korn kann auch schon mal Spaß machen: kranich

LG Reinhold

Edith: sorry, Doppelpost wegen fehlender Reaktion vom Browser.

Hallo,

bei Jazz Konzerten benutze ich eintweder den HP5+ oder den RPX400 beide auf EI1600 belichtet und bekomme mit Caffenol oder notfalls auch Rodinal schöne Ergebnisse. Hier ein paar Beispiele:
Jazz mit dem RPX400
Jazz...

Gruß
Max

Hallo,

ich habe vor einigen Wochen Bilder von einem Jazz-Konzert gesehen, die Ende der 80er mit dem TMZ entstanden sind. Es waren Abzüge in etwa 20x30, die sehr feinkörnig waren - da habe ich von 400-ASA-Filmen schon Schlimmeres gesehen. Der Film wurde mit 20.000 ASA belichtet und (soweit ich mich erinnere) 20 Minuten in D76 1:3 rotierend entwickelt.
Die Ergebnisse waren wirklich erstaunlich...

Swingende Grüße

Henning

Zitat von HenningH

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........Der Film wurde mit 20.000 ASA belichtet und (soweit ich mich erinnere) 20 Minuten in D76 1:3 rotierend entwickelt. Die Ergebnisse waren wirklich erstaunlich...

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Ich würde nicht alles glauben, was man so liest und hört. Wer den Film schon mal verwendet hat, vor allem wenn man mit Available Light und/oder Densitometrie etwas Erfahrung hat, der weiß dass die "echte" Empfindlichkeit des P3200 bei ca. 800 bis 1000 liegt. Deshalb auch meine Aussage, nicht mehr als 1600 zu verwenden, wenn man noch Schattenzeichnung und ein paar Grauwerte haben will und Reserven gibt es kaum. Ich habe von TriX in Rodinal und EI 12800 gehört. Als ich Bilder sah hab ich nach gefühlten 2 Millisekunden weitergeklickt - absolut grauenhaft. Dieser Author wird aber an allen Ecken und Kanten zitiert. Nur mal so als Beispiel was für ein Haufen Unfug im Netz rumschwirrt und man im Zweifel alles, aber auch wirklich alles selber machen muss.

Letztens habe ich für einen befreundeten Steptänzer ein paar P3200er Negaitve gescannt, die er mit dem was aud der Schachtel steht belichtet hat und zum Fotohändler zum entwickeln gegeben hat. Brauchbar mit wenig Schattenzeichnung und besser als die alten 18x24 Abzüge. Die Scans (Kleinbild) wurden vom Großlabor auf 30x40 ausbelichtet und hängen jetzt zur vollsten Zufriedenheit an der Wand. Ach wie blöd, mit meinem Scanner geht das doch gar nicht, der ist doch bei Kleinbild nur für Webbildchen geeignet. Sorry, der musste sein.

LG Reinhold

Hab mir den Film vor ein paar Tagen auch gekauft, möchte ihn an der Ostseeküste ausprobieren. Scheint ein spannendes Unterfangen zu werden ;-)

Ich finde die Körnung hier auch recht extrem, zudem verschlucken die schwarzen Elemente zu viel Struktur.

@Grommi: Ich kenne den Photographen schon lange und kann einschätzen, ob er dummes Zeug erzählt. Er hat mir auch ausgiebig erzählt, wie lange er gebraucht hat, um die entsprechende Entwicklung zu finden. Nach seiner Aussage hat durch die Rotation die Körnigkeit deutlich abgenommen.
Natürlich waren die Bilder recht steil und die Schatten waren auch komplett leer. Aber sie haben Pianisten und Klavier mit ausreichender Schärfe, genügend Details und vor allem der stimmigen Atmosphäre abgebildet.
Vielleicht sollte man sich in solchen Situation etwas von der "realen Empfindlichkeit" verabschieden und sehen, ob der Film in der bestimmten Situation das leisten kann, was man möchte. Und die Bilder stellen halt dar, dass der Film in der Lage war, bei relativ geringer Festival-Beleuchtung einen Pianisten stimmungsvoll abzbilden. Und die Bilder waren wirklich ordentlich und keine missglückten Versuche, die halbwegs zurechtgebogen wurden.

Ein schönes Wochenende wünscht

Henning