Am Rande: Ein Farbnegativfilm besteht aus mindestens fünf Schichten und ein Diafilm aus mindestens 6. Das sind jeweils Blaugrün, Purpur- und Gelbschicht, daneben Gelbfilterschicht und und Schutzschicht sowie Lichthofschutzschicht beim Umkehrfilm. Bei modernem Material kommt noch eine UV-Sperrschicht, hinter der Gelbfilterschicht eine Trennschicht und zwischen der Purpur und Blaugrünschicht eine Rotfilterschicht hinzu. Gelb, Blaugrün- und Purpurschicht selbst bestehen jeweils aus 2-3 Schichten unterschiedlicher Empfindlichkeit, das gestattet den gewaltigen Belichtungsspielraum moderner Farbnegativfilme.
Die verbreitete Meinung, "da braucht man ganz aufwendige Maschinen" ist allerdings sehr wahrscheinlich unzutreffend. Die ersten Agfacolorfilme scheinen damals in Wolfen wohl einfach 5-6 mal durch die gleiche Maschine im Tauchgußverfahren gejagt worden sein, um die Schichten nacheinander aufzubringen. Karlsch/Wagner schreiben in ihrer Geschichte der Filmfabrik Wolfen nämlich von Fünftel- bis Zehntelung der Produktionskapazitäten im Colorguß. Sogesehen könnte selbst Efke Farbfilme produzieren. Allerdings braucht man über Außschußwahrscheinlichkeit und Effizienz dieses Verfahrens vom kaufmännischen Standpunkt wohl keine großen Worte verlieren.
Das Kaskadengußverfahren mit mehrfachem Schichtauftrag ist jedenfalls nach meinen Informationen erst 1956 patentiert worden (in dem Jahr erschien übrigens auch der neue CN 17 der Agfa).