#11

RE: Staub- und Kratzerentfernung bei S/W-Filmen

in Scanner und EBV für analoges Material 02.08.2011 09:59
von konicafan • Mitglied | 1.915 Beiträge

Zitat von Something To Say


Was kann ich unter sauber arbeiten verstehen? Also arbeiten mit Antistatik-Tuch, Luftpinsel oder Bürste, mit destilliertem Wasser über den Filmstreifen, Baumwollhandschuhe, Pinzette?



Na das was man gemeinhin darunter versteht. Sauber = Staubfrei. Der Raum, in dem du die Filme entwickelst vorallem aber trocknest, der sollte möglichst sauber sein. Nicht nur besenrein, sondern sauber! Möglichst sollte er gekachelt sein. Das wäre das wichtigste überhaupt. Es heißt nicht umsonst FotoLABOR, also peinliche Sauberkeit! Staubvermeidung!
Dann sollte man nicht trocken staubwischen, dann ist alles in der Luft und setzt sich später uberall ab, also naß wischen. Das erste wäre also möglichst die Negative staubfrei zu bekommen, Schlußbad Mirasol hilft. So das wäre das wichtigste. Alles was nicht aufs Negativ draufkommt muß man nicht hinterher mühsam entfernen. Beim Vergrößern gilt dasselbe, Baumwollhandschuhe können sein, müßen aber nicht, Antistatik-Tuch sollte man haben, vor allen Dingen Negative nur an den Rändern halten, Aufbewahrung in Filmtüten. Die Antistatiktücher helfen aber nur, wenn man sie fettfrei hält. Bildbühnen, Optiken, abwischen(Brillentücher,Glasrein, etc) , nie Druckluft verwenden, da dadurch der Staub nur aufgewirbelt wird, der sich später wieder leise und verträumt absetzt.

Gruß
Michael


everybody's darling is everybody's Depp (FJS)
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#12

RE: Staub- und Kratzerentfernung bei S/W-Filmen

in Scanner und EBV für analoges Material 02.08.2011 18:35
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

In einer kleinen 2-Zimmer-Wohnung kann man sich seinen Arbeitsplatz nicht wirklich frei aussuchen. Also befindet sicher meiner in einem Raum, in dem ich mit dem Kleiderschrank eine Schlafnische abgetrennt habe. Mit Teppichboden, Kleiderhaken usw. ist der mit Sicherheit nicht staubfrei. Dort habe ich auch die einzige Möglichkeit, die Filme zum Trocknen aufzuhängen. Vielleicht spielt es noch eine Rolle, daß bei mir vermutlich nie supertrockene Luft ist, weil ich viele zum Teil sehr große Pflanzen und auch welche in Hydrokultur habe.

Mit Staub auf den Negativen vom Trocknen habe ich kein Problem. Die werden mit so einer Zange mit Gummilippen gut abgestreift und sind fast schon berührtrocken, wenn ich sie aufhänge. Alle Mittelchen zur Nachbehandlung des gewässerten Films hinterlassen meiner Meinung einen Film auf den Negativen, auf denen später Staub wunderbar haftet. Sowas kommt mir also nicht mehr ins Haus.

Mit meinen Negativen gehe ich nicht so supervorsichtig um. Die hängen auch schon mal einen Tag bevor ich sie schneide und in die Ablageblätter stecke oder liegen auch schon mal offen eine Weile rum. Ebenso wie ich nach dem Trockenen keine Mittel verwende, nehme ich auch keine Antistatic-Tücher, Brillentücher oder sonst was. Die fühlen sich schon so an, daß man da nur wieder einen "Staubkleber" auf die Negative aufträgt.

Vor dem Scannen (oder Vergrößern) wird zunächst der Scanner von Staub befreit. Diese Plastikdinger sind ja tolle Staubmagnete. Dazu pinsel ich den Scanner außen und vor jedem Scannvorgang natürlich auch Auflageglas und Deckel von innen mit so einem 1-Euro-Staubpinsel vom Kodi ab, der mit seinen langen, gelben Plastikhaaren den Staub angeblich "magnetisch" anzieht. Auch die Filmhalter werden rundum sorgfältig abgepinselt. Zwischendurch den Staubpinsel abschütteln - natürlich nicht über dem Scanner. Auch die Negative werden damit vor dem Einlegen in den Halter abgepinselt und nach dem Einlegen noch mal Halter und Negative. Dann schnell den Deckel auf, eingelegt und ab die Post. Jede Nachlässigkeit rächt sich.

Bei Scanns für das WEB brauche ich meist garnichts mehr retuschieren. Kleinste Staubpünktchen gehen beim Verkleinern sowieso unter. Bei größeren Scanns, die ich nur von einzelnen Negativen mache, ist immer eine geringfügige Nachbearbeitung nötig. Je nachdem wie sorgfältig ich gearbeitet habe sind das dann von 1/2 Dutzend Flecken bis zu 10 Minuten Arbeit. Bei Negativen in der Tüte aus dem Großlabor oder gerahmten Dias ist auch schon mal etwas mehr Arbeit nötig. Beim Vergrößern bekommen die Negative manchmal noch eine Sonderbehandlung, wenn ich Staub sehe (schräg gegen das Licht). Ich habe noch so ein altes Duka-Teil von Hama, das wie ein Elektroschocker funktioniert. Man hält das an das Negativ und beim Druck auf den Knopf wird eine sehr hohe Spannung erzeugt, die jede statische Aufladung vernichtet.

Ich habe bei meiner uralten Software, die ich (immer wieder upgedatet) schon seit 15 Jahren benutze auch mal nachgeschaut, weil ich mich finster erinnerte: Da gibt es eine Funktion "Staub und Kratzer entfernen", die zumindest für punktförmige Stellen sogar gut funktioniert, ohne daß andere Bildbereiche in Mitleidenschaft gezogen werden. Negative mit Kratzern habe ich nicht, und bei Haaren oder Fuseln hat das Programm dann doch ein Problem. Die sind offenbar zu groß. Da muß ich die Parameter so weit hochfahren, daß man dann auch die Flickstellen erkennt. Bei neueren Programmen sollte es sowas doch auch geben.

Gruß
Jochen


Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
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zuletzt bearbeitet 02.08.2011 18:41 | nach oben springen

#13

RE: Staub- und Kratzerentfernung bei S/W-Filmen

in Scanner und EBV für analoges Material 02.08.2011 20:20
von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge

Nach dem Entwickeln nie wieder abledern sondern:
100mL destil. Wasser mit etwas Mirasol in eine flache Käseschachtel.
Den Film 2 x durchziehen und dann SCHRÄG aufhängen, damit alles schräg zum Film-Rand abläuft/tropft.
Diesen Ansatz benutze ich 5 mal, dann wird er entsorgt.
Keine Verletzungen, keine Rückstände in der Dose durch den Mirasol-Schaumerzeuger, keine Ablauffahnen beim Trocknen und fast gleizeitig über die ganze Länge trocken.
Was schnell trocknet und dann klebefrei ist, hat auch wenig Zeit, den Staub aus der Luft anzukleben.
Gruss Berthold.

PS. Und sollten dann doch noch Riefen im Film sein, sind die Gründe bestimmt nicht beim Entwickeln zu suchen.
Bei den alten Faltern ist es oft die Filmführung. Mit etwas Watte sind diese Ecken dann gut mit der Lupe zu finden.
Noch besser ist ein Mikroskop mit ca 40facher Vergrösserung. Man staunt, was da in den Kameras alles an Abrieb zu finden ist.
An den "bösen" Ecken finden sich dann der Abrieb der wie Wollreste aus sieht.


Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
zuletzt bearbeitet 02.08.2011 20:24 | nach oben springen

#14

RE: Staub- und Kratzerentfernung bei S/W-Filmen

in Scanner und EBV für analoges Material 02.08.2011 21:27
von Albrecht • Mitglied | 37 Beiträge

Hallo,

ich benutze den Ilford XP2, wenn ich vorhabe, die Negative zu scannen. Die Qualität eines echten sw-Filmes wird durch das Scannen nicht ausgenutzt. Bei XP2 funktioniert auch die Infrarot-Staub- und Kratzerentfernung.


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#15

RE: Staub- und Kratzerentfernung bei S/W-Filmen

in Scanner und EBV für analoges Material 02.08.2011 21:57
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von Albrecht
ich benutze den Ilford XP2 ... Bei XP2 funktioniert auch die Infrarot-Staub- und Kratzerentfernung.


DAS ist allerdings in der Tat die beste Methode. Das ist auch mein meistbenutzter Film seit nunmehr 30 Jahren auch in der Duka. Wenn man nicht vor hat, die Negative später selbst zu vergrößern, dann ist der Kodak BW400CN sogar die bessere Wahl. Leider habe ich den als Rollfilm noch nirgends gesehen, obwohl es den auch gibt (gab?). Also wenn da jemand eine Quelle hat, wäre ich dankbar ...

Ich finde den übrigens auch besser als andere Filme in der Empfindlichkeitsklasse. Andere Filme nehme ich nur mit niedrigerer oder höherer Empfindlichkeit, oder wenn ich sie geschenkt bekomme. Mit Probestreifen und Gradation nach Augenschein kommt man dem Film in der Duka allerdings nicht bei. Da ist Messen angesagt, sonst kratzt man noch nicht mal an seinen Qualitäten. Vermutlich wird er deshalb oft abgelehnt.

Gruß
Jochen


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