Hallo Hartmut,
die Filme der „Lomographischen Gesellschaft“ sind, soviel ich weiß (man möge mich berichtigen, wenn's anders ist) Produkte anderer Hersteller, die mit der modischen Umverpackung offenbar gleich teurer werden. Mit dem Kamerahersteller aus St. Petersburg haben sie nichts zu tun.
Und neue ORWO-Rollfilme gibt es meines Wissens schon seit den frühen 90ern nicht mehr, die SW-Filme, die es bei ebay gibt, sind entsprechend schon 20 Jahre oder gar mehr abgelaufen. Wenn man experimentierfreudig ist und etwas kräftiger (und damit auch körniger) entwickelt, kann man die aber meistens noch nehmen, wenn sie halbwegs gut gelagert worden sind. Die SW-Filme hießen NP für Negativ Panchromatisch und dan kam die DIN-Empfindlichkeitszahl dahinter. Stark überlagerte SW-Filme niedrigerer Empfindlichkeit (bei ORWO z.B. NP 15 oder 20) behalten im Allgemeinen länger ihre Eigenschaften als höherempfindliche – ich habe aber selbst eine Charge NP 27, also der empfindlichste von allen, als Kleinbild zuhause, Made in GDR, Ablauf 5/91, der bringt bei etwas kräftigerer Entwicklung noch etwa 22-23 DIN und ist natürlich im Kleinbild eine leicht körnige Angelegenheit: Link. Aber unbrauchbar sind die Filme keineswegs, obwohl hochempfindliche Filme schneller dahinschwinden und man im Kleinbild das Korn stärker sieht. Ob meine Filme in der Kühltruhe gelagert waren, weiß ich nicht, jetzt sind sie es jedenfalls. Wenn man mehrere kauft, einen zum Eintesten nimmt und etwas Glück hat, was die Lagerung vorher angeht, kann man es durchaus wagen, mal dieses historische Material auszuprobieren.
In Wolfen produziert und konfektioniert heute die Firma FilmoTec technische Filme (z.B. Überwachungsmaterialien) sowie schwarzweiße Cinefilme unter dem Namen ORWO. Die ORWO Media GmbH hingegen ist in der Fotodienstleistungsbranche und arbeitet z.B. mit Rossmann zusammen.
Viele Grüße
Nils