RE: "LOMO" und"ORWO" Filme....
in analoges Fotozubehör 11.05.2011 09:41von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Zitat von seehas
hab mal vorsicvhthalber bei Ebay für 23 € ein 5er Pack Ilford DELTA gekauft.
Ich hoffe mal incl. Versandkosten, denn bis auf den 3200er kosten die Delta Rollfilme im Laden oder im Internet-Handel z.T. deutlich unter 5 Euro.
Gruß
Jochen
Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/
RE: "LOMO" und"ORWO" Filme....
in analoges Fotozubehör 12.05.2011 01:02von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Zitat von geleemes
Eigentlich schon, aber hier steht, das der Film bis 1998 produziert wurde. Als Produzent die ORWO Media GmbH. Daher die ORWO AG 1997 pleite war, muss der Film also 1998 produziert worden sein. Der Film hält bis 12/05 und dann ist es einer der letzten ORWOs. Darunter steht noch 21201. Logisch wäre, dass ORWO seinem Produkt 7 Jahre Garantie gegeben hätte. Wahrscheinlich der letzte Rest, da die Produktion zur Jahreswende 98/99 stillgelegt wurde. Woher plötzlich nach der Wende die Filme kahmen, die in C-41 entwickelt werden könne ist mir unklar. Schade ist nur, das ORWO nicht seinen neuen Film nach dem Prinzip von Kodachrome herausbringen konnte.
Ich bewundere die Haltbarkeit von ORWO, der Film ist nicht kaum kaputt zu kriegen. Auch die Farbfilme nicht.
Hier: http://www.fotocommunity.de/search?q=orw...isplay=23198148
LOMO vom Feinsten
1993-1998 war Agfa drin (hatte ich vergessen), das sieht man ja an den Zeiten, die eigene Schwarzweißfilmproduktion wurde wohl 1990 oder 1991 eingestellt, die letzten Farbfilme (ORWO UT 18 und Kinefilmexporte nach den ehemaligen Ostblockstaaten)dürften etwa 1992 produziert worden sein, danach wurde meines Wissens eine Weile im Farbbereich Ferrania und Fuji konfektioniert. Beim Nachwende-C-41 von Orwo muß die Frage aufgeworfen werden, ob das tatsächlich ein Wolfener war. 1989 waren im Ostjargon die "materiell-technischen Voraussetzungen" zur Großproduktion von Farbmaterial nach Kodak-Verfahren noch nicht geschaffen (nur eine Versuchsanlage bestand) und es ist höchst unwahrscheinlich, daß man die alten Gießstraßen nach dem Agfacolorverfahren da so mir nichts dir nichts umrüsten konnte, zumal die Produktivität zu niedrig lag und ORWO kaum in der Lage gewesen wäre, die modernen Filme mit X Schichten zu einem akzeptablen Preis zu produzieren. Rein prinzipiell waren die neuen Filme und Papiere aber zur Wende längst fertig und wären - falls es nicht weiter aufgeschoben worden wäre - planmäßig im Laufe des nächsten Fünfjahrplans in Produktion gegangen. Eine moderne Konfektionierungsanlage war durch Konica/Sakura bereits errichtet worden und die Pläne für die "Rekonstruktion" der Produktionsstraßen stand ebenfalls.
PS: Die Haltbarkeit der ORWOS ist nicht besser als die anderer Filme. Beim Vergleich von überlagertem Photopapier mußte ich sogar feststellen, daß sich mein Agfa Brovira weit besser gehalten hat als das Universal B.
gut Licht
Walter
RE: "LOMO" und"ORWO" Filme....
in analoges Fotozubehör 12.05.2011 01:58von geleemes • Mitglied | 195 Beiträge
Zitat von PhotoamateurZitat von geleemes
Eigentlich schon, aber hier steht, das der Film bis 1998 produziert wurde. Als Produzent die ORWO Media GmbH. Daher die ORWO AG 1997 pleite war, muss der Film also 1998 produziert worden sein. Der Film hält bis 12/05 und dann ist es einer der letzten ORWOs. Darunter steht noch 21201. Logisch wäre, dass ORWO seinem Produkt 7 Jahre Garantie gegeben hätte. Wahrscheinlich der letzte Rest, da die Produktion zur Jahreswende 98/99 stillgelegt wurde. Woher plötzlich nach der Wende die Filme kahmen, die in C-41 entwickelt werden könne ist mir unklar. Schade ist nur, das ORWO nicht seinen neuen Film nach dem Prinzip von Kodachrome herausbringen konnte.
Ich bewundere die Haltbarkeit von ORWO, der Film ist nicht kaum kaputt zu kriegen. Auch die Farbfilme nicht.
Hier: http://www.fotocommunity.de/search?q=orw...isplay=23198148
LOMO vom Feinsten
1993-1998 war Agfa drin (hatte ich vergessen), das sieht man ja an den Zeiten, die eigene Schwarzweißfilmproduktion wurde wohl 1990 oder 1991 eingestellt, die letzten Farbfilme (ORWO UT 18 und Kinefilmexporte nach den ehemaligen Ostblockstaaten)dürften etwa 1992 produziert worden sein, danach wurde meines Wissens eine Weile im Farbbereich Ferrania und Fuji konfektioniert. Beim Nachwende-C-41 von Orwo muß die Frage aufgeworfen werden, ob das tatsächlich ein Wolfener war. 1989 waren im Ostjargon die "materiell-technischen Voraussetzungen" zur Großproduktion von Farbmaterial nach Kodak-Verfahren noch nicht geschaffen (nur eine Versuchsanlage bestand) und es ist höchst unwahrscheinlich, daß man die alten Gießstraßen nach dem Agfacolorverfahren da so mir nichts dir nichts umrüsten konnte, zumal die Produktivität zu niedrig lag und ORWO kaum in der Lage gewesen wäre, die modernen Filme mit X Schichten zu einem akzeptablen Preis zu produzieren. Rein prinzipiell waren die neuen Filme und Papiere aber zur Wende längst fertig und wären - falls es nicht weiter aufgeschoben worden wäre - planmäßig im Laufe des nächsten Fünfjahrplans in Produktion gegangen. Eine moderne Konfektionierungsanlage war durch Konica/Sakura bereits errichtet worden und die Pläne für die "Rekonstruktion" der Produktionsstraßen stand ebenfalls.
PS: Die Haltbarkeit der ORWOS ist nicht besser als die anderer Filme. Beim Vergleich von überlagertem Photopapier mußte ich sogar feststellen, daß sich mein Agfa Brovira weit besser gehalten hat als das Universal B.
Bei Fotopapier ist es ja die Lagerung entscheidend, aber ich kann auch die meisten wegwerfen. Wobei man ja sagen muss, dass ORWO Osten war und da hat man ja gerne gespart. C-41 würde ich nie ORWO zutrauen, wenn schon der Schwarzweißfilm von anderen Herstellern bezogen wurde. Für einen guten Film gibt man gerne Geld, wenn er der Beste ist. Er wurde nie produziert und ändern kann es auch keiner. Der Film wurde ja auch von der Führung verhindert. Ich würde aber schon ORWO bewundern. Den Farbfilm von ORWO finde ich ganz nett, die Farbverschiebungen sind interessant. Ich kenne keine Firma, die 7 Jahre die Haltbarkeit des Filmes garantiert. Deswegen kann die Produktion 1998 gar nicht sein. Woher dann?
RE: "LOMO" und"ORWO" Filme....
in analoges Fotozubehör 12.05.2011 03:31von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Orwo hat definitiv einen C-41 Film entwickelt und Musterproben auf einer Versuchsanlage produziert. Soweit ich weiß war die Entwicklungsabteilung da noch im Politbüro bei Stoph oder Mittag vorsprechen, die praktische Umsetzung wurde dann aber auf den nächsten Fünfjahrplan verschoben (Kostengründe).
Produktionstechnisch dürfte ein primitiver C-41 Film nicht wesentlich komplexer sein als ein maskiertes Material nach Agfacolorverfahren. Ich gehe aber davon aus, daß die Zielsetzung bei ORWO schon dahin ging, erstens einen Film auf dem Stand der Technik zu produzieren und nicht einfach die alten Maschinen notdürftig umzurüsten. Da ja in der DDR selbst auch Umstellungen bei Labors usw. fällig geworden wären, mußte die C-41-Einführung sicher mit größerem Aufwand betrieben werden - einfach den "Laden" für ein paar Wochen zusperren ging nicht. Davon abgesehen war Farbfilm in der DDR knapp, eine Umstellung auf C-41 ohne neue Maschinen hätte das Angebot nun auch nicht vergrößert und devisentechnisch daher wenig gebracht, während die Umstellung noch gewaltige Lücken in die Produktion gerissen und zu Verstimmungen bei Partnern geführt hätte, die labormäßig noch ORWO-Prozesse fuhren.
Schwarzweißfilm fremdzubeziehen und die Farbfilme selbst zu produzieren mag unter gewissen Umständen schon Sinn machen, etwa wenn der Fremdlieferant wesentlich günstiger anbieten kann. Letztlich ist ja auch mit dem Ende der DDR der Markt für Schwarzweißmaterial so ziemlich zusammengebrochen als das das für eine Fabrik in der Größe ORWOs noch sonderlich relevant gewesen wäre. Ich habe mal irgendwo gelesen, daß Forte und Azomures schon vor 1989 im Farbbereich chemisch Kodak-Filme produzierten, allerdings abseits aller technischen Standards der Westfabrikate.
Der von Orwo nach der Wende herausgebrachte C-41 QRS 100 ist meines Wissens etwas eigenes, allerdings steht die Frage im Raum, wo der produziert wurde. Möglicherweise Ferrania nach Orwo-Rezeptur.
Zitat
Den Farbfilm von ORWO finde ich ganz nett, die Farbverschiebungen sind interessant. Ich kenne keine Firma, die 7 Jahre die Haltbarkeit des Filmes garantiert.
Im Schmalfilmbereich soll eine Emulsion der Agfa aus den 1980er Jahren noch heute fast einwandfreie Ergebnisse liefern, bestätigen kann ich es aber nicht aus eigener Erfahrung.
gut Licht
Walter
RE: "LOMO" und"ORWO" Filme....
in analoges Fotozubehör 12.05.2011 06:49von geleemes • Mitglied | 195 Beiträge
Die Frage ist, ob es ORWO geschafft hat auf den alten Maschinen einen hochwertigen Film zu produzieren oder es lieber einem anderen Produzent überlassen wollte. Besonders die Sowjets hätten sicher ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Labore in Russland hätten viel gekostet in der Umstellung. Außerdem war der Film ja Klassenfeind, besonders ein Film mit Ähnlichkeit zu Kodachrome. Ich wage es mal zu behaupten, dass ORWO sich auch nicht hätte halten können, sollte ORWO einen wirklich guten Film billig zu produzieren. Die Anlage war Marode, der Film hatte Ostimage und Agfa-Gevaert ging auch ein paar Jahre später auch pleite. Heute kann ich nicht viel vom Film, den Filmotec produziert, abgewinnen. Er ist teuer und lässt sich vom Fomafilm abhängen. Von den Schmalfilmern habe ich nichts gutes gehört. Kann sich aber einer vorstellen, woher der Film Pan400 kommt. Ist der Film vielleicht zu Jubiläum der ORWO Media GmbH gemacht worden? Der Film kann ja unmöglich 7 Jahre Garantie gehabt haben. Wer weiß was?
RE: "LOMO" und"ORWO" Filme....
in analoges Fotozubehör 12.05.2011 07:24von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Es muß doch noch vollzogen worden sein,
Zitat
Nach 1990. Umwandlung des VEB ORWO Fotochemisches Kombinat in Filmfabrik Wolfen GmbH (1990). Der Zusammenbruch der Ostmärkte kann durch kurzfristige Maßnahmen und die beschleunigte Umstellung auf das Kodakverfahren nicht abgefangen werden. Nach dem Scheitern der Übernahme der Schwarzweiß-Film-Produktion durch einen Investor (Ilford) geht die Filmfabrik Wolfen GmbH in Liquidation(1994), die (9.1995) vollzogen wird und die 85jährige Filmproduktion beendet.
Quele: http://www.defa.de/cms/DesktopDefault.aspx?TabID=1069
ich erinnere mich jetzt wieder, dazu gibt es wohl auch einen Spiegel-Artikel.
Die Sowjets hatten das dem obigen Artikel zufolge mit der Umstellung sogar angestoßen. Da es aber die UdSSR im Verlauf der 80er Jahre wirtschaftlich noch härter traf als die DDR, passierte da wohl gar nichts mehr. Die Sovcolors von Svema waren meines Wissens prozeßkompatibel mit Orwocolor und Fomacolor aus der Tschechosslowakei.Inwiefern man sich zu dem Zeitpunkt in der DDR noch um Moskau gekümmert hätte ist eine Frage für sich. Gorbatschows Perestroika hatte zu immer größeren Differenzen zwischen Ostberlin und Moskau geführt. Indien war aber ein wichtiger Exportmarkt.
Zitat
Außerdem war der Film ja Klassenfeind, besonders ein Film mit Ähnlichkeit zu Kodachrome.
Kodachrome ist ein komplett anderes Verfahren, geplant war die Einführung von C-41 und RA4, beim Umkehrfilm sollte wohl alles erstmal Agfacolor bleiben (blieb es dann nach der Wende auch).
Zitat
Ich wage es mal zu behaupten, dass ORWO sich auch nicht hätte halten können, sollte ORWO einen wirklich guten Film billig zu produzieren.
Ich fand den QRS gar nicht so schlecht, bloß ein wenig körnig, aber sonst kein schlechter Film, Längen besser als etwa der NC 21 von Filmen aus der Sowjetunion nicht zu reden. Und schon die letzten NC 21 so ab 1988 hatten den sozialistischen "Look" abgelegt und wirkten wieder pastellig und freundlich, ohne braune Gesichter, dafür aber mit Neigung zur Schattenbläue.
Zitat
Die Anlage war Marode, der Film hatte Ostimage und Agfa-Gevaert ging auch ein paar Jahre später auch pleite.
Deshalb waren ja auch mehrere Milliarden Investitionen vorgesehen, allerdings hatte sich der Zustand der Filmfabrik seit den 70er Jahren schon wieder etwas gebessert. Unproduktiv war das Werk, wie man am Personalstand sieht, aber in jedem Fall. In manchen Bereichen muß zigfach so viel Personal wie etwa bei der Agfa nötig gewesen sein, etwa beim Trägermaterial.
Zitat
Heute kann ich nicht viel vom Film, den Filmotec produziert, abgewinnen. Er ist teuer und lässt sich vom Fomafilm abhängen. Von den Schmalfilmern habe ich nichts gutes gehört.
Ich habe bereits sehr positive Urteile über die Filme gehört, mangels eigener Tests kann ich nichts dazu sagen.
Zitat
Kann sich aber einer vorstellen, woher der Film Pan400 kommt. Ist der Film vielleicht zu Jubiläum der ORWO Media GmbH gemacht worden? Der Film kann ja unmöglich 7 Jahre Garantie gehabt haben. Wer weiß was?
Der, der bis 1998 produziert wurde, kam von der Agfa und hieß Orwopan 400, der PAN 400 kam später auf den Markt und wurde aus Ilford-Material gefertigt - Schätzungsweise so bis 2002/03.
gut Licht
Walter
RE: "LOMO" und"ORWO" Filme....
in analoges Fotozubehör 12.05.2011 07:34von geleemes • Mitglied | 195 Beiträge
Ich mache dann mal weiter
Zitat von Wikipedia.org
Kleine Teile der Filmfabrik stellten sich daraufhin 1998 neu auf. Seither produziert und konfektioniert die FilmoTec technische Filme (wie Überwachungsmaterialien und Holografie) sowie schwarzweiße Cinefilme am Standort Wolfen für den gesamten Weltmarkt unter Nutzung der Marke ORWO.
Zitat von Photoamateur
Der, der bis 1998 produziert wurde, kam von der Agfa und hieß Orwopan 400, der PAN 400 kam später auf den Markt und wurde aus Ilford-Material gefertigt - Schätzungsweise so bis 2002/03.
Danke!
Foma vs. ORWO hier: http://www.vimeo.com/6495465
RE: "LOMO" und"ORWO" Filme....
in analoges Fotozubehör 12.05.2011 08:58von Stefan Schmitt • Mitglied | 109 Beiträge
Hallo,
hab mal vor einige Zeit Bilder mit einem ORWO N74@400in Caffenol-C-L gemacht.
Das erste Bild ist kein Statement zum Film. Gekostet haben mich die 30 Meter, mit Versand als Einschreiben, so um 50 € (weiß nicht mehr genau). Dafür gibt es sicher gleich gute Filme, die sich dann auch noch anständig pushen lassen.
Aber schlecht isser nich.
Wer auf der Photographie einen Telegraphendraht findet darf ihn aufwickeln und behalten.
Grüße Stefan
Ein Leben ohne Film ist möglich, aber sinnlos.
(frei nach Loriot)
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