Dein Einwand ist sicherlich berechtigt, allerdings sehe ich die "Gefahr" ohne Beschränkung sinnlos Bilder zu verballern.
Je aufwendiger oder teurer eine Aufnahme ist, umso mehr Aufnahmen möchte man sicherlich daraus erzielen. Miete ich mir z.B. einen Oldtimer und ein Modell, dann ist der Preis für nur eine Aufnahme vermutlich zu hoch, also werden mehre Bilder gemacht.
Mache ich eine größere Sache, ich plane im Sommer was mit mehreren Darstellern und Motorräder usw. für eine Fotostory, wird man vermutlich auch mehr als eine Aufnahme machen.
Habe ich allerdings ein falsches Lichtsetting gewählt, dann ist dies auf allen Aufnahmen falsch. Abhilfe kann hier eigentlich nur ein Pola oder evtl. eine digitale Testaufnahme bieten. Da ich bei meiner Digi aber dann den eingebauten Blitz zur Auslösung verwenden muss, wird die Einstellung leicht verfälscht und eine Betrachtung ist wohl auch nur über einen größeren Monitor sinnvoll (selber bei meinen Schlachthausaufnahmen erleben müssen).
Eine Erkenntnis die ich auch nicht gleich verstanden hatte - ein Winder ist nicht dafür da, möglichst viel Schrott zu produzieren. Er erlaubt es sich auf das Motiv zu konzentrieren ohne die Kamera spannen zu müssen.
Meine Erfahrung hat mir inzwischen gezeigt - mehr gute Aufnahmen bekomme ich nicht über viele Aufnahmen sondern nur durch überlegtes auslösen. Dazu gehört für mich inzwischen: den Aufnahmeort sich nach Möglichkeit vorher anzusehen. Sowohl die Licht als auch die sonstigen Gegebenheiten sich zu notieren - Fenster und Himmelsrichtung usw. - dann am besten ein Skript machen, was will ich wie fotografieren. Teilweise habe ich Ideen aufgeschrieben und suche noch die Lokation dazu und teilweise finde ich Lokation wo ich mir die Daten sammel und auf einen geeigneten Moment warte.
Neben dem Skript gibt es zwar auch noch Platz für plötzliche Ideen. Ideen werden auch mal an anderen Orten getestet um dann eine Lokation dafür zu suchen - wenn die Idee umsetzbar ist. So hatte ich eine Idee für eine Aufnahme die eher in den Bereich Shocking geht. Der Test in den eigenen 4 Wänden war nicht so toll, da ich keine weise Badewanne habe, also wird das ganze mal in einem Hotel gemacht, zum anderen muss ich besseres Kunstblut auftreiben.
Seit ich versuche überlegt an die Sache heran zu gehen, hat sich der Filmverbrauch deutlich gesenkt und die verwendbare Menge Bilder pro Film steigt. natürlich bleiben noch genug Möglichkeiten für andere Fehler, dies sind aber dann welche die sich meist durch den ganzen Film dann durchziehen - falsche Lichtmessung als Beispiel.
Bevor ich eine Aufnahme mache, mit der ich nicht zufrieden bin, lasse ich es inzwischen sein. Auch hier habe ich gerade ein Beispiel: durch Zufall habe ich eine Stelle gefunden wo sich eine Aufnahme unseres Frühlingsfestes machen lässt mit all den Lichtern, allerdings möchte ich dazu eine bestimmte Himmelstimmung haben, solange die nicht da ist, werde ich auf die Aufnahme verzichten und notfalls halt auf das nächste Fest warten.