Hier also ein Scan vom Abzug auf Forte Polywarmtone RC, 20 x 26 cm. Gescannt als Farbbild mit 300 DPI und web-tauglich verkleinert, minimal geschärft. Da der Scan deutlich "bunter" ist als der Abzug habe ich die Farbsättigung entsprechend zurückgenommen. Wieder einmal zeigen sich m.E. die Vorteile des Scannens direkt vom Negativ, auch was die Schärfe angeht ist der Negativscan mit Canoscan 8800F selbst bei Kleinbild mindestens gleichwertig. Das gilt auch für höhere Auflösungen. Bei den Tonwerten kann der Scan vom Abzug nicht mithalten. Die Scans lassen sich hervorragend und sehr preisgünstig vom Großlabor ausbelichten und nach meinen Erfahrungen ist es extrem schwierig, die damit erreichbare Qualität im Heimlabor aufs Papier zu bringen. Ja, ich bin ein Fan der hybriden Arbeitsweise. Aber natürlich macht es auch Spaß, die Bilder selber zu vergrößern und schlecht sind sie ja auch nicht.
LG Reinhold
RE: Eleganz
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 11.04.2011 21:00von ThomasN • Mitglied | 983 Beiträge
Hi Reinhold!
Du sagst der Scan vom Abzug kann was die Tonwerte angeht nicht mit dem Scan vom Negativ mithalten. Heißt das, das auf dem Abzug selbst weniger Tonwerte zu sehen sind als auf dem Monitorbild der Photodatei des Negativscans oder gehen beim Scan vom Abzug Tonwerte (die aber auf dem Abzug zu sehen sind) verloren?
Was deine Aussage bzgl. Ausbelichtung angeht: Das gibt einem natürlich schwer zu denken. Allerdings würde ich gerne mal ein BertholdSW-Barytabzug mit einem Großlaborabzug vergleichen. Wieviel kostet eigentlich eine 18x24 bzw. 24x30 Ausbelichtung mit Heimlaborqualität so im Durchschnitt?
Thomas
Zitat von JoJo
Wieviele Anläufe hast Du denn nun gebraucht, nachdem es soch anfangs so schwierig war?
Der erste Anlauf war dann doch der beste. Nach ein paar Probeschnipseln ganz ohne Filter am Farbkopf, also Grad 2 oder 3 (je nach Zählweise). Die Schattenzeichnung wie im Scan war einfach nicht zu erreichen und eine gute Lichterzeichnung war mir wichtiger. Eine kürzere Entwicklung und damit geringewre Dichte in den Lichtern wäre sicherlich hilfreich gewesen.
Natürlich kann ein Monitor einen größeren Kontrastumfang wiedergeben als Papier. Ich bin mir aber sicher, dass ich eine Qualität der Ausbelichtung des Scans so nicht in der Duka hinkriege. Ich habe etliche Prints von eigenen Scans, die sind astrein. Was Rossmann und CeWe auf Farbpapier machen ist schon extrem gut. So satte Schwärzen und helle Lichter krieg ich zuhause einfach nicht hin. Die schaffen es echt, den vollen Kontrastumfang der Scans aufs Papier zu bringen. Beim Scannen wird ja so eine Art Standardisierung durchgeführt, 100 % Schwarz und Weiß ist immer gleich, egal welche Dichte das Negativ vorher hatte.
Das Problem ist sehr vielschichtig. Ich habe mir wohl auch angewöhnt, die Entwicklung intuitiv auf den Scanprozess zu optimieren.
Zitat von ThomasN
Du sagst der Scan vom Abzug kann was die Tonwerte angeht nicht mit dem Scan vom Negativ mithalten. Heißt das, das auf dem Abzug selbst weniger Tonwerte zu sehen sind als auf dem Monitorbild der Photodatei des Negativscans oder gehen beim Scan vom Abzug Tonwerte (die aber auf dem Abzug zu sehen sind) verloren?
Ja, das Monitorbild des Negativscans zeigt einen viel größeren Tonwertreichtum als das Papierbild. Beim Scan des Abzugs gehen keine Tonwerte verloren. Die meisten Scanner können alle Tonwerte eines Papierbildes problemlos erfassen. Das ist die einfachste Übung für einen Scanner.
Zitat von ThomasN
Was deine Aussage bzgl. Ausbelichtung angeht: Das gibt einem natürlich schwer zu denken. Allerdings würde ich gerne mal ein BertholdSW-Barytabzug mit einem Großlaborabzug vergleichen. Wieviel kostet eigentlich eine 18x24 bzw. 24x30 Ausbelichtung mit Heimlaborqualität so im Durchschnitt?
Ja, ich bin mit Sicherheit keine "große Leuchte" in der Duka und Berthold hätte wohl den Film schon anders (kürzer) entwickelt. Die Amschaffung des Scanners hat meine fotografische Entwicklung entscheidend beeinflusst. Die hybride Verarbeitung hat einige bedeutende Vorteile. Dabei geht es überhaupt nicht darum, von einem mangelhaften Negativ mit viel Nachbearbeitung noch ein brauchbares Bild zu bekommen, wie oft gesagt wird, nach dem Motto: PS wird es schon richten. Ich mag diese Pixelmalerei gar nicht. Beim Entflecken aber ist sie ein wahrer Segen. Auch auf die anderen Retusche-Möglichkeiten (Pickel etc.) möchte ich nicht mehr verzichten. Und was ein Scanner aus einem guten Negativ an Tonwerten herausholen kann ist phantastisch.
Ein Blatt Ilford Multigrade 20x25 kostet ca. 70 Cent, ein Abzug vom Großlabor auf 20x30 ca. 50 Cent. Die Preise liegen also in einer ähnlichen Größenordnung. Die Chemie ist beim Preis vernächlässigbar.
LG Reinhold
RE: Eleganz
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 12.04.2011 03:31von ThomasN • Mitglied | 983 Beiträge
Hi Reinhold,
Zitat von grommi
Ja, das Monitorbild des Negativscans zeigt einen viel größeren Tonwertreichtum als das Papierbild.LG Reinhold
Seufz , dann müssten SW-Dias ja das Mittel der Wahl sein (und ich bin ja an sich schon ein (Color)-Dia-Fan) und einem eigentlich "alle" Tonwerte liefern. Schade dass das nicht mehr so einfach ist. Oder man schaut sich Negative als Dias an (und lernt die mentale Tonwertumkehrung ).
Trotzdem! Den Anblick meiner (wenigen) bisherigen SW-Abzüge finde ich doch schöner als den Anblick von Bildern auf dem PC-Monitor, da kommt doch noch eine extra "Dimension" hinzu. Ich werde mir mal ein paar Negative, die ich bereits selbst vergrößert habe, scannen lassen und dann im Großlabor vergrößern lassen um zu sehen, was da Sache ist.
Thomas
Zitat von ThomasN
...dann müssten SW-Dias ja das Mittel der Wahl sein (und ich bin ja an sich schon ein (Color)-Dia-Fan) und einem eigentlich "alle" Tonwerte liefern.
Es ist wichtig, zwischen Motivkontrast, Filmkontrast und Kontrast des letzlich betrachteten Mediums (Monitor, Projektion, Papier) zu unterscheiden. Kein Diafilm kann auch nur annähernd einen so großen Motivkontrast abbilden wie ein richtig belichteter und entwickelter Negativfilm. Das ist auch nach wie vor die große Stärke der filmbasierten Fotografie. Eingebautes HDR mit einem einzigen Druck auf den Auslöser sozusagen. Die große Kunst ist es, den in aller Regel sehr hohen Motivkontrast so einzudampfen, dass beim endgültigen Betrachten keine wesentlichen Informationen verloren gehen. Das kann ich persönlich mit der hybriden Verarbeitung einfach besser.
Das Zonensystem wurde ja genau aus diesem Grund entwickelt, wie bringe ich die Motivkontraste am besten aufs Papier. Hybride Verarbeitung ist aber m.E. viel effizienter, einfacher und bietet systembedingt Vorteile, die sich analog nicht oder nur mit immensem Aufwand realisieren lassen.
LG Reinhold
PS: dass das sogar mit einem preiswerten Scanner und Open-Source-Software (vom Scanprogramm abgesehen) machbar ist fasziniert mich immer wieder neu. Aber auch da ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
RE: Eleganz
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 12.04.2011 04:35von ThomasN • Mitglied | 983 Beiträge
Hast Recht: Da hab ich Äpfel mit Birnen verglichen. Dias liefern mir mehr Dynamik zwischen Hell und Dunkel (d.h. Helligkeitsunterschiede) - daher finde ich sie zur Wiedergabe von Lichtstimmungen genial - aber nicht die feine Abstimmung der Tonwerte.
Thomas, der trotzdem zu gerne mal SW-Dias machen würde.
SW-Filme mit klarem Träger müßte man doch eigentlich auch umkehrentwickeln können, oder?
Viele Grüße
Nils, der von seinen Fotos mal wieder ein paar größere Ausbelichtungen machen lassen sollte...
RE: Eleganz
in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 13.04.2011 16:32von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge
Hallo Reinhold.
Deine Birken gefallen mir ausgenommen gut.
Birken sind ja auch geschaffen für SW-Fotografen.
Ich suche immer noch so ne richtig krumme dicke Birke als seitlichen Vordergund mit Durchblick zu tieferem Mittelgrund mit igend etwas bildlichem wie Weg Wasser Haus usw.
Zur Zeit ist meine Hobby-Fotozeit extrem stark geschrumpft. Aber ab Ostern sieht diese Welt wieder besser aus.
Das Entwickeln der Film ist bei mir auch so ein eewiger Kampf. Den Kopromiss zu finden zu gut scannbar oder gut zu vergrössern.
Manchmal verliere ich auch den Qualtätsüberblick, wo es bei mir lang gehen sollt. Mit 2 Film-Magaziene für Normal und Kontrastarme Motive war der Unterschied auch nicht gerade berauschend besser.
Gruss Berthold.
Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
Danke Berthold für deine solidarischen Worte. Obwohl ich Scannen einfacher und "sobjektiv" gesehen besser finde bin ich z.Zt. wieder mehr in der Duka, da das Vergrößern einfach Spaß macht.
LG Reinhold
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