Es ist richtig das es technische Probleme gibt, Dias ohne Rahmung zu verarbeiten. Auch wenn die Dias heute gescannt werden, übrigen schon seit fast 16 Jahren, wenn ich es recht erinnere, also lange vor der Digicamzeit, brauchen die Maschinen einen Anhaltspunkt wo das Bild auf dem Film ist. Bei Negativen aus dem Großlabor hat sicher jeder schon mal die kleinen halbmondförmigen Ausstanzungen am Filmrand in der Mitte des Negatives gesehen.
Diese dienen zur Positionierung des Negatives in der Filmbühne. Nach der Entwicklung laufen die Filmrollen durch den Kerbautomaten, der die Negative "scannt" und die Position errechnet wo die Kerbe gestanzt werden muss. Es reichen etwa drei Negative dafür aus, der Rest wird errechnet, also ist es auch kein Problemm wenn im Film Leerbilder vorkommen.
Die Erkennung ist relativ einfach, weil Negative immer eine Dichte oberhalb des unbelichteten Filmträgers haben, ansonsten bei Nachtaufnahmen wird die Berrechnung eingesetzt. Nur bei Filmen mit durchgängig Nachtaufnahmen oder Bühnenaufnahmen von Personen im Scheinwerferlicht vor dunklem Hintergrund, wo auch das Auge keinen Steg zwischen den Negativen erkennen kann, wird von Hand gekerbt.
Bei Dias ist die hohe Maximaldichte der Perforation die Ursache, das hier nicht automatisch gekerbt werden kann. Durch den hohen Kontrast der Dias, ist nicht sicher zu bestimmen, wo das Bild auf dem Film liegt, also ist es der Steg zwischen den Dias oder ein dunkler Baumstamm im Bild der wie ein Steg über dem Motiv liegt. Dies würde laufend zu Fehlkerbungen führen.
Aus diesem Grund werden die Dias gerahmt oder nur gerahmt angenommen zur Verarbeitung. Der Diarahmen ist dann wie im Diaprojektor einfach in die Position zu bringen.
Ich kann verstehen, das es ärgerlich ist, wenn man Filstreifen hingiebt und Schnipsel und gerahmte Dias zurückbekommt.
Übrigens, was die meisten besser nicht wissen sollten, die Rahmungsmaschinen arbeiten rein mechanisch. Der Laborant setzt das erste Dia auf dem Film in die Markierungen und von da ab macht die Maschine immer den gleichen Vorschub. Sollte die Kamera ungleichmäßig transportieren, kann man nur hoffen das der Bediener ein flinkes Auge hat und rasch korrigiert, sonst können schon mal Dias angescnitten werden.
Die Minilabs haben diese Sorgen kaum, hier wird ohnehin bei Nachbestellung das Dia / Negativ von Hand eingelegt zum scannen. Das könnte ein Großlabor wohl auch machen, aber dort ist vor längerer Zeit eben eine große Geldmenge in die Aufrüstung des Maschinenparks auf die vollautomatische Verarbeitung geflossen. So laufen diese Maschinen weiter, bis es sich nicht mehr lohnt. Ich denke Bild vom Dia führt genau wie früher ein Nischendasein, obwohl es heute qualitativ besser ist als die alte CT-Kopie auf Umkehrpapier.
Gruß
Jürgen