#1

fotografisches sehen

in Umfragen 26.09.2010 23:50
von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge

Ein Motiv kann je nach Fotgrafen unterschiedlich wirken. Neben dem - machen wir mal schnell ein Bild..., gibt es die Fotgrafen die bereits im Kopf die Bildwirkung kennen.

Zum einen gehört dazu - das Erkennen des Motives und wie es am besten nachher wirkt - fotografiere ich das ganze Objekt oder nur ein Detial, Farbe oder SW usw.
- Wahl der Brennweite
- Wahl des Standortes/Perspektive
- Entscheidung fotografiere ich jetzt oder warte auf anderes Licht
- Schwarz-weises sehen?


Wie habt ihr euer fotgrafisches sehen euch angeeignet?


Steve
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#2

RE: fotografisches sehen

in Umfragen 27.09.2010 03:45
von Gelöschtes Mitglied
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Hi SM,

da spricht du ein wichtiges Thema an, für mich viel wichtiger als der ganze Technik-Kram.

- Wahl der Brennweite: meist normal oder leichtes Tele, bin kein WW-Typ.

- Wahl des Standortes/Perspektive: immer wieder mal eine andere, aus dem Bauch raus, um das Motiv herumstreunen und gucken, gucken, gucken. Ist ziemlich voyeuristisch. Na du kleiner Baumstamm, zeig mir was du hast!

- Entscheidung fotografiere ich jetzt oder warte auf anderes Licht - Schwarz-weises sehen?: Jetzt wird es richtig spannend. Zu Beginn meiner Rückkehr zur Fotografie hatte ich immer eine Kamera dabei, was dazu geführt hat, dass ich meine Umgebung mittlerweile unbewusst nach interessanten Motiven "abscanne". Dann bin ich dazu übergegangen, Locations mehrfach zu besuchen und mich vorher und vor Ort gedanklich damit auseinanderzusetzen. Menschenbilder sind hinzugekommen, auch dabei spielt die Umgebung meist eine große Rolle, ebenso wie unterschiedliche Lichtstimmungen oder Jahreszeiten. Die wichtigste Anregung dazu kam von Anselm Adams und seiner Methode der Prävisualisierung aus seinem Buch "Das Negativ", auch wenn ich mit dem Zonensystem wenig am Hut habe. Ich versuche mir einfach vorzustellen, wie das Bild in schwarzweiß aussehen wird. Vieles, was in Farbe gut aussieht, wird schwarzweiß langweilig, aber mit der Zeit entwickelt sich der schwarzweiße Blick. Das ging nicht von heute auf morgen, braucht seine Zeit. Quietschbunt wird grau-in-grau. Licht und Schatten sind die schwarzweißen "Farben". Und man lernt nie aus, im Gegensatz zur Technik, die man irgendwann mal beherrscht und die kaum noch Überraschungen bietet.

LG Reinhold

PS: ach ja, die Bildbände in unserer Stadtbücherei hab ich fast alle durch.


zuletzt bearbeitet 27.09.2010 03:54 | nach oben springen

#3

RE: fotografisches sehen

in Umfragen 27.09.2010 04:08
von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge

"ach ja, die Bildbände in unserer Stadtbücherei hab ich fast alle durch."

Ich versuche auch Bilder zu analysieren - was gefällt mir, was gefällt mir nicht, was macht das Bild für mich zu etwas besonderen.
Nicht um abzukupfern sondern um aus der Vielzahl der Eindrücke mein eingenes Bild entstehen zu lassen.

Eine andere Sache ist - Beobachten und sich überlegen - was kann passieren?
Meine MF hat ja gerade mal 12 Bilder zum anderen ist da halt kaum Technik dabei, so dass die Zeit pro Bild nicht mal einfach so geht.
Deswegen versuche ich bei nicht statischen Motiven mich schon im Vorfeld auf die Situation einzustellen.


Steve
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#4

RE: fotografisches sehen

in Umfragen 27.09.2010 05:39
von ThomasN • Mitglied | 983 Beiträge

Hi Penta -
Ich fotografiere hauptsächlich im Kleinbildbereich 35-70mm, passend zu meinem Zoom. Gerade vor kurzem habe ich aber mein 135mm wieder aktiviert, nachdem es mir nicht gelang ein interessantes Motiv freizustellen. Das war eine Art Offenbarung - ein 200er Objektiv, mit dem ich fast nie fotografiert habe will ich jetzt auch mehr nutzen.

Selten benutze ich mein 28mm Weitwinkel. Ich denke, das ist ein Fehler: Man muss umdenken und sich das Bild doppelt so groß wie ein mit einem Normalobjektiv aufgenommenen Foto projiziert/vergrößert vorstellen! Dann kommt man auch auf den richtigen horizontalen Betrachtungswinkel von ca. 65° und Berge z.B. erscheinen in der "richtigen" Größe. Leider kann man das im Sucher schlecht visualisieren, da der mir nur einen "Tunnelblick" von horizontal 40° liefert und alles so klein aussieht. Da muss ich noch umdenken.

Standort / Perspektive: Bei einigen, kleinen Motiven ist es einfach. Ich sehe etwas, was mich interessiert (z.B. schöne Fensterladen + Mauerwerk) und zoome ran. Notfalls gehe ich auch dichter heran (oder weiter weg) - oft verschieben sich dann aber die Proportionen und andere Dinge kommen in die Quere und es sieht nicht mehr richtig aus. Ansonsten fühle ich mich als Sammler/Jäger und bin halt auf der Suche nach interessanten Blickwinkeln, Ausschnitten, Farben, Lichtern, Schatten... Man muss sich fokussieren, wie beim Pilzsammeln, sonst verpasst man die Gelegenheiten.

Der richtige Zeitpunkt: Passiert mir in der freien Natur andauernd. Meistens ist das Licht am schönsten, wenn das Wetter etwas instabil ist (die letzte Woche mit dem fetten Spätsommerlicht war grauenhaft fürs Fotografien, fand ich). Dann verändert sich das Licht blitzschnell. Es fällt dann zwar schwer NICHT auszulösen, aber ein paar Minuten warten lohnt sich. Was ich auch öfter mache: Ich sehe ein schönes Motiv aber leider im Schatten. Ich rechne mir den besten Zeitpunkt für die Aufnahme aus (leider schwierig bei Nordlagen...) und komme dann an einem anderen Tag wieder, wenn ich´s nicht vergesse. Hat schon ein paar mal geklappt.

Schwarz/Weiß: Da habe ich z.Z. leider keinen richtigen Plan,obwohl ich´s mir vorgenommen habe. Ich weiß nicht WAS ich fotografieren soll, d.h. ich sehe das Motiv nicht und weiß nicht so recht, wo ich suchen soll (na ja, irgendwo wo viel Licht und Schatten ist - aber ist das alles?). Habe mich halt auf Diafotografie "spezialisiert" und bin auf Farben und leuchtendes Licht fixiert. Früher habe ich in felsigen, teilweise schneebedeckten Gebirgen fotografiert. Da gibt es natürlich von vorn herein viel Licht, Schatten, Weiß und Grauschattierungen. OK - der Weg ist, jetzt einfach ein paar SW-Filme zu fotografieren und aus den Erfahrungen lernen.

Thomas


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#5

RE: fotografisches sehen

in Umfragen 27.09.2010 06:01
von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge

Danke für die Antwort,
"Der richtige Zeitpunkt: Passiert mir in der freien Natur andauernd.."

ich komme selber durch meinen Beruf immer mal wieder durch die Gegend und wenn es die Zeit zu lässt, dann schaue ich mal ob es nicht den einen oder anderen interessanten Punkt gibt. Habe jetzt damit angefrangen mir die Punkte und die Lage aufzuschreiben - wobei es gibt im Internet wohl Programme welche einem den Sonnenstand mitteilen.
Wenn ich dann mich mit Freunden (Models) treffe, dann kann ich mir an Hand des Zeitfensters und der Aufnahmeart besser überlegen, wohin wir zum fotografieren gehen.
Nichts ist ärgerlicher als Models zu haben - eine Idee - aber man findet keinen geeigneten Fotopunkt um diese Idee umzusetzen.
Aber da muss ich auch noch dran arbeiten und vor allem auch so Sachen wie - kurz vor den Ferien, da machen viele ihren Wandertag - mit einzubeziehen. Sonst will man mit einem Model freizügige Aufnahmen machen, geht extra unter der Woche und stellt dann fest das das wohl der Wandertagzielort von x Schulen ist....
Allerdings bin ich auch erst dabei diese datei mir aufzubauen. Als ich noch Eisenbahnen fotografiert habe, da gab es ganze Listen...


Steve
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