Hi Penta -
Ich fotografiere hauptsächlich im Kleinbildbereich 35-70mm, passend zu meinem Zoom. Gerade vor kurzem habe ich aber mein 135mm wieder aktiviert, nachdem es mir nicht gelang ein interessantes Motiv freizustellen. Das war eine Art Offenbarung - ein 200er Objektiv, mit dem ich fast nie fotografiert habe will ich jetzt auch mehr nutzen.
Selten benutze ich mein 28mm Weitwinkel. Ich denke, das ist ein Fehler: Man muss umdenken und sich das Bild doppelt so groß wie ein mit einem Normalobjektiv aufgenommenen Foto projiziert/vergrößert vorstellen! Dann kommt man auch auf den richtigen horizontalen Betrachtungswinkel von ca. 65° und Berge z.B. erscheinen in der "richtigen" Größe. Leider kann man das im Sucher schlecht visualisieren, da der mir nur einen "Tunnelblick" von horizontal 40° liefert und alles so klein aussieht. Da muss ich noch umdenken.
Standort / Perspektive: Bei einigen, kleinen Motiven ist es einfach. Ich sehe etwas, was mich interessiert (z.B. schöne Fensterladen + Mauerwerk) und zoome ran. Notfalls gehe ich auch dichter heran (oder weiter weg) - oft verschieben sich dann aber die Proportionen und andere Dinge kommen in die Quere und es sieht nicht mehr richtig aus. Ansonsten fühle ich mich als Sammler/Jäger und bin halt auf der Suche nach interessanten Blickwinkeln, Ausschnitten, Farben, Lichtern, Schatten... Man muss sich fokussieren, wie beim Pilzsammeln, sonst verpasst man die Gelegenheiten.
Der richtige Zeitpunkt: Passiert mir in der freien Natur andauernd. Meistens ist das Licht am schönsten, wenn das Wetter etwas instabil ist (die letzte Woche mit dem fetten Spätsommerlicht war grauenhaft fürs Fotografien, fand ich). Dann verändert sich das Licht blitzschnell. Es fällt dann zwar schwer NICHT auszulösen, aber ein paar Minuten warten lohnt sich. Was ich auch öfter mache: Ich sehe ein schönes Motiv aber leider im Schatten. Ich rechne mir den besten Zeitpunkt für die Aufnahme aus (leider schwierig bei Nordlagen...) und komme dann an einem anderen Tag wieder, wenn ich´s nicht vergesse. Hat schon ein paar mal geklappt.
Schwarz/Weiß: Da habe ich z.Z. leider keinen richtigen Plan,obwohl ich´s mir vorgenommen habe. Ich weiß nicht WAS ich fotografieren soll, d.h. ich sehe das Motiv nicht und weiß nicht so recht, wo ich suchen soll (na ja, irgendwo wo viel Licht und Schatten ist - aber ist das alles?). Habe mich halt auf Diafotografie "spezialisiert" und bin auf Farben und leuchtendes Licht fixiert. Früher habe ich in felsigen, teilweise schneebedeckten Gebirgen fotografiert. Da gibt es natürlich von vorn herein viel Licht, Schatten, Weiß und Grauschattierungen. OK - der Weg ist, jetzt einfach ein paar SW-Filme zu fotografieren und aus den Erfahrungen lernen.
Thomas