RE: Diafine Filmentwickler
in Erfahrungsberichte 18.09.2010 00:54von Lupo914 • Mitglied | 93 Beiträge
Hallo,
wenn es jetzt in dem Thread ehen um Netzmittel geht, mein Senf...
Nach der Wässerung in der Dose kommen die Filme in eine kleine Schüssel mit Wasser und Agepon. Dazu öffne ich die Spirale, nehme die obere Hälfte ab und lasse dann den Film mit der oft geübten Drehung des Handgelenkes in die Schüssel plumpsen. Na ja, natürlich nicht aus einem Meter Höhe...
Wenn es nicht gerade Polypan F ist bleibt die Spiralform erhalten, nichts bappt fest oder klebt aneinander. Nach ca. 2 Minuten schnappe ich mit ein Ende und hebe den Film raus. Mache ich jetzt seit 30 Jahren so (bin ich eben erschrocken, als ich das nachgerechnet habe. Ich werde ALT).
Am Anfang hatte ich das Netzmittel in der Entwicklungsdose, habe das aber irgendwie nie ganz rausbekommen.
Viele Grüße
Wolf
Meine Bilder bei flickr:
http://www.flickr.com/photos/24469035@N02/
RE: Diafine Filmentwickler
in Erfahrungsberichte 02.01.2011 10:21von Ike • Mitglied | 11 Beiträge
Hallo Diafine Nutzer,
ich habe nun auch erste Erfahrungen mit diesem Entwickler gemacht.
Allerdings eher nicht so befriedigende.
Was ist passiert? Ich habe einen Rollei Retro 100 ohne Vorwässern entwickelt, und auch die im Eingangsposting beschriebenen Streifen bekommen. Korn, Schärfe und Kontrast sahen für mich gut aus.
Daher machte ich dann noch zwei Filme voll und badete sie gemeinsam im Diafine. Es war ein Rollei Retro 400s und ein Rollei Retro 400RPX. Diesmal mit vorwässern (ich glaube das war auch nötig, erst nach viermaligem Wasserwechsel wurde das Spülwasser einigermaßen klar). Entwickelt wurde 4 + 4 Minuten. Nicht gekippt sondern nur mit dem Drehknebel der Dose ruckartig gedreht.
Das Ergebnis ist ernüchternd. Der Retro 400s wurden mit Iso 640 belichtet und ist unglaublich dünn, kaum Schwärzungen teilweise sind die Motive nur zu erahnen. Die mit Iso 800 Belichteten 400RPX Negative sind besser, jedoch muss ich beim Vergrößern Gradation 4 und 5 wählen um überhaupt einigermaßen brauchbare Bilder zu erhalten. Im vergleich zu meinen alten Negativen, welche in XTOL entwickelt wurden, muß ich etwa 2 Blendenstufen knapper belichten. Macht dann bei 13x18 Abzügen so um die 3 Sekunden bei Blende 8. Mein Vergrößerer ist ein Kaiser SW-Gerät mit Kondensor und Opallampe.
Normalerweise würde ich nun die nächsten Filme einfach etwas länger entwickeln - hilft das bei Diafine auch? Oder soll ich das Zeug lieber gleich weg kippen und bei XTOL bleiben? Im Moment weis ich nicht recht weiter habt ihr einen Rat?
So, das war nun mein erstes Posting hier, werde gleich noch meine Vorstellung nachholen - die Frustbewältigung über die verkorksten Negative war aber erstmal wichtiger
RE: Diafine Filmentwickler
in Erfahrungsberichte 02.01.2011 13:18von Stephan K. • Mitglied | 999 Beiträge
Hallo Ike,
meine Erfahrung mit Diafine ist, dass die Negative grundsätzlich etwas weicher sind, d.h. ich vergrößere mindestens mit Gradationsfilter 3.
Zu deinem Entwicklungsproblem: Eine Verlängerung der Entwicklung bringt eigentlich nichts, es gibt zwar Leute die eine einstündige Standentwicklung machen, allerdings halte ich das für übertrieben. Ganz wichtig ist in jedem Fall, dass Teil B kaum(!) bewegt wird, da es sonst zu Streifen kommen kann. Warum der Retro400 nicht richtig entwickelt wurde weiß ich allerdings nicht.
Diafine ist, wenn man seinen Prozess gefunden hat, eigentlich ein schön unproblematischer Entwickler, weil er ziemlich Temperaturabhängig ist. Ich verwende zurzeit nur Diafine und bin damit mittlerweile ganz zufrieden. Das Entwickeln mache ich wie im Anfangsposting beschrieben und bekomme dadurch auch keine Fehlentwicklungen mehr. Allerdings verwende nur ich FP4+ und HP5+.
Ich weiß allerdings auch nicht, was, wie und mit was du die Bilder aufgenommen hast, vielleicht hat irgendwas an den Einstellungen der Kamera nicht gepasst? Oder hast du zwischen Teil A und Teil B von Diafine zwischengewässert? Das sollte man auf gar keinen Fall machen, weil dann Teil A aus dem Film gewaschen wird!
Vielleicht kannst du noch ein wenig mehr über deinen Prozess sagen?
Grüße,
Stephan
Mein Diafine ist nun schon 2 Jahre alt und ich wollte es eigentlich entsorgen. Gut 1 /3 fehlt in Flasche A, die Brühe ist blau und am Boden hat sich etwas Modder abgesetzt. Aber da das Thema nun nochmal hochgekommen ist hab ich nochmal was entwickelt. Außerdem hab ich heute an der Hi-Matic rumgeschraubt und wollte sehen, ob E-Messer und Fokus noch in Ordnung sind. Yep. Belichtung 1/15 aus der Hand bei Blende 2,3. Könnte einen Tick schärfer sein, aber für 1/15 in Ordnung.
Der APX100 als Meterware hat nun schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, ich hab ihn trotzdem wie 200 ASA belichtet und in Diafine 4+4 Min. bei 18-19 °C entwickelt. Kein Vorwässern, ganz nach Waschzettel. Die Negative sind leicht auf der flauen Seite und der Film scheint etwas verschleiert. Ich bin definitiv kein Freund von den alten APXen, die wohl langsam anfangen zu vergammeln. Und bis frische Ware aus Berlin kommt, dürfte es noch 1 -2 Jahre dauern. Deswegen würde ich ehrlich gesagt auch niemandem raten, jetzt neu mit dem APX100 anzufangen. Besser wird die Agfa-Konkursware garantiert nicht. Hoffentlich ist meine Rolle bald alle. Na gut, mir hat der APX nie zugesagt und ich bin gespannt, was die Berliner draus machen, falls er überhaupt kommt.
Die Entwicklung mit dem alten Diafine ist jedenfalls in Ordnung, keine Streifen, nur ein bisschen dünn. Film und Entwickler haben ihre Lebensdauer fast erreicht und sollten so langsam mal ersetzt werden.
LG Reinhold
RE: Diafine Filmentwickler
in Erfahrungsberichte 02.01.2011 19:32von Ike • Mitglied | 11 Beiträge
Danke für die schnellen Antworten.
Irgendwie merkwürdig, das manche mit Streifen bei der Entwicklung zu kämpfen haben, und mache Leute überhaupt nicht.
Wenn ich nochmal über die Probleme nachdenke, dann lassen wir den Retro 400s mal Außen vor, der war ein Werbegeschenk und weiß der Geier was damit los ist. Das kann ich im Nachhinein nicht mehr 100 Prozentig nachvollziehen.
Der RPX 400 ist ja noch brauchbar für Abzüge, aber halt etwas zu flau.
Ich wollte ja gerne, das die Negative etwas weicher werden. Musste ich doch bis jetzt fasst ausschließlich auf Gradation 2 abziehen. Aber nun ist es etwas zu viel des guten, da jetzt nur Gradation 4 und 5 vernünftig kommt.
Evtl. liegt das ja auch an den Aufnahmen in etwa 1200 Meter Höhe, Schnee, Berge Bäume. Vielleicht hat hier der Belichtungsmesser einfach Mist gemacht, oder der Film reagiert bei der stärkeren UV-Strahlung falsch?
Und nein, zwischengewässert habe ich nicht. Ich werde noch den nächsten Film testen, etwas mehr Bewegung in A, und sicherheitshalber 5 Minuten in der Suppe lassen?
Zitat von Ike
Evtl. liegt das ja auch an den Aufnahmen in etwa 1200 Meter Höhe, Schnee, Berge Bäume. Vielleicht hat hier der Belichtungsmesser einfach Mist gemacht, oder der Film reagiert bei der stärkeren UV-Strahlung falsch?
Kann natürlich sein. Zum einen ist die Belichtungsmessung in sehr heller Umgebung (z.B. Schnee) schwierig, der Beli "sieht" den Schnee als mittleres Grau und heraus kommt dann evtl. eine Unterbelichtung. Zum anderen kennen wir die spektrale Empfindlichkeit des Filmes nicht, falls er im blauen Spektum etwas geringer empfindlich ist, kann es unter den Bedingungen auch zu Unterbelichtungen kommen. Ein entsprechendes Datenblatt wäre hilfreich. Interessant wäre es auch zu wissen, wer den Film herstellt.
Der RPX400 ist ja noch ziemlich neu am Markt und es gibt noch nicht so viele Erfahrungen zu lesen/sehen. Ich würde mit dem Film ein paar "normale" unkritsche Motive mit unterschiedlichen ASA-Einstellungen - z.B. 200, 400, 800, 1600 - machen und in Diafine 5+5 Minuten bei mindestens 20 °C entwickeln. Zunächst mal im normalen Diafine-Verfahren nach Waschzettel ohne Vorwässern ;-) Ein solches Verfahren empfiehlt sich immer bei einem persönlich unbekannten Material oder neuen Film-Entwickler-Kombis.
Bei Flickr gibt es ein paar wenige Bilder zu sehen, von fantastisch gut bis naja.
http://www.flickr.com/search/?ss=1&w=all&q=rpx400&m=text
Dieser Author jedenfalls weiß ganz genau was er tut (kenne ihn aus einem anderen Forum) und das Ergebnis sieht hervorragend aus:
http://www.flickr.com/photos/26896977@N07/5208301615/
LG Reinhold
RE: Diafine Filmentwickler
in Erfahrungsberichte 09.01.2011 07:20von Ike • Mitglied | 11 Beiträge
Diafine geht doch!
Ich bin jetzt dazu gekommen noch einen Rollei Retro 80s darin zu baden. Ohne Vorwässern und 4+4 Minuten Entwickelt. Am Anfang 5 mal langsam gekippt, dann jede Minute zwei mal langsam gekippt.
Die Schatten sind zwar ziemlich dicht, allerdings lässt sich bei den paar Testbildern noch kein Abschließendes Ergebnis feststellen.
RE: Diafine Filmentwickler
in Erfahrungsberichte 09.01.2011 13:30von Stephan K. • Mitglied | 999 Beiträge
Zitat von Ike
Diafine geht doch![...]
Irgendwann funktioniert Diafine bei jedem!
Aber Glückwunsch! Allerdings sind solche extremen Belichtungsbilder auch weniger was zum eintesten, irgendwas homogeneres vom Licht her wäre wahrscheinlich praktischer. Aber du kannst ja noch weiter testen und uns auf dem laufenden halten.
Grüße,
Stephan
Zitat von Stephan K.
Allerdings sind solche extremen Belichtungsbilder auch weniger was zum eintesten, irgendwas homogeneres vom Licht her wäre wahrscheinlich praktischer.
.... und es gibt mit 100-prozentiger Sicherheit wesentlich einfachere Filme, was korrekte Belichtung angeht als den RR 80s - eigentlich fast alle anderen ;-) Und natürlich geht Diafine, das haben schon Heerscharen in den letzten 30 oder 40 Jahren vor uns festgestellt. LG Reinhold
RE: Diafine Filmentwickler
in Erfahrungsberichte 20.01.2011 06:38von Ike • Mitglied | 11 Beiträge
Ich habe wieder zwei Filme entwickelt.
1. Rollei Retro 80s - Belichtet mit ISO 200
2. Rollei RPX 400 - Belichtet mit ISO 800
Jeweils 4+4 Minuten, ohne Vorwässern. Anfangs 5 mal sachte gekippt, dann jede Minute 2 mal.
Von dem Retro 80s bin ich total begeistert. Das Korn ist so fein, daß ich mit dem Kornscharfsteller Probleme hatte zwischen scharf und unscharf zu unterscheiden. Als ich den Film zum Trocknen auf hing, dachte ich "Oh, viel zu dünn, das wird nichts" Das hängt aber mit dem fast glasklaren Trägermaterial zusammen, denke ich. Ich muß auch eine Blendenstufe abblenden um damit die mit dem Belichtungsmesser ermittelten Belichtungszeiten hinkommen. Aber die Negative lassen sich gut vergrößern. Das Bild mit den Leitungen ist von einem Abzug auf Adox MCP eingescannt. Das dieser Film besonders anspruchsvoll von der Belichtung währe, kann ich so jetzt nicht bestätigen.
Der RPX400 ergibt auch feines Korn, und brauchbare Negative. Ich finde die damit erstellten Abzüge aber irgendwie flach und langweilig, ich weis nicht wie ich das besser ausdrücken soll. Evtl ist das ja ein Effekt der ausgleichenden Eigenschaften von Diafine? Das Bild mit der Kapelle ist ein RPX400 Abzug auf 13x18 MCP Papier und dann eingesannt
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