RE: Diafine Filmentwickler
in Erfahrungsberichte 16.09.2010 06:13von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Zitat von Stephan K.Zitat von Photoamateur
[...]Schlierenbildung im Entwickler würde ich eher darauf zurückführen, daß die mit Netzmittelbad gefüllte Dose nicht sorgfältig nach ihrem Gebrauch ausgespült wurde oder auf unzureichende Bewegung im Entwickler. Auf die fehlende und im Normalfall nicht nötige Vorwässerung nur dann, wenn die Verweildauer weniger als 2 Minuten beträgt. Der Diafine nähert sich schon solchen Bedingungen - ich habe ihn aber noch nicht benutzt.
Hi Walter,
Netzmittel wird mittlerweile nicht mehr benutzt und die Dosen werden nach jedem benutzen auseinandergenommen (auch die Spulen) und mit heißem Wasser ordentlich ausgespült und zu guter letzt mit etwas destilliertem Wasser nachgespült, um zurückbleibende Kalkflecken (insbesondere auf den Spulen) zu vermeiden.
Wegen unzureichender Bewegung: Ich habe Diafine auch schonmal fast geschüttelt (3 Sekunden Kipprhythmus) wobei die Negative danach noch schlimmer aussahen.
Gruß,
Stephan
Möglicherweise sind die Schlieren dann eine Reaktion mit der Luft oder dergleichen. Ich persönlich bewege aus purer Gewohnheit und weil die Kippdosen oft nicht ganz dicht sind meine Filme noch wie früher mit dem Drehknebel (ein wenig ruckartig hin und her), dabei bleiben die Filme immer komplett im Entwickler. Dieses "Agitationsregime" können allerdings nicht mehr alle Dosen und bei manchen Entwicklertypen reicht die Bewegung mit dem Drehknebel nicht aus. Vielleicht probierst Du es ja mal aus, ob die Filme bei drehender Entwicklung (ungleich Rotation) auch noch Probleme machen.
Zitat
Und da bin ich noch viel konsequenter! - Netzmittel hat m. E. in der Dose oder an der Spirale nichts zu suchen. Da kann man noch so oft spülen, die Tenside kriegt man nie wieder ganz raus - und irgendwann, nachdem es hundert Mal gutging, passiert eben etwas. Das ist auch der Grund, weshalb ich meine Colordosen nicht für S/W und umgekehrt benutze.
Heiß Ausspülen der Spiralen und vorzugsweise Verwendung eines eigenen Gefäßes für das Netzmittelbad reicht meines Erachtens. Mit der "Methode durch das Netzmittel ziehen" versaut man sich wahrscheinlich noch eher Filme als durch Netzmittelreste in der Dose. Es kommt aber sicher auch auf die Beschaffenheit der Dosen an - Edelstahldosen ala Kindermann sind bestimmt am sichersten.
Zitat
Entweder den Film durch das Netzbad ziehen oder - so wie ich - demin. Wasser benutzen und den Film in dampfgeschwängerter Luft trocknen; ganz ohne Netzmittel. Das funktioniert nämlich! Eine Zeit lang benutzte ich eine Salatschleuder. Das wurde mir, obwohl es gut funktionierte, aber zu blöd und ist nicht notwendig. Übrigens gibt es auch die Möglichkeit, den Film zum Trochknen schräg aufzuhängen. Beispielsweise zwischen den Türrahmen. DasWasser suppt dann nicht mehr den ganzen Film runter
.
Dampfgeschwängerte Luft klingt für mich nach Idealbedingungen für Schimmelbildung, daher werde ich von solchen Experimenten eher die Finger lassen. Demineralisiertes Wasser läßt sich für unseren Zweck relativ leicht und preiswert durch Abkochen der benötigten Menge Wasser ersetzen (Kalk setzt sich am Topfboden ab). Da man mit Filmen Gelatine und anderes Material in das demineralisierte Wasser einschleppt und es dann nicht so ganz demineralisiert ist, sollte man es auch nicht zu lange aufbewahren, daher halte ich das Abkochen für die in jeder Hinsicht günstigere Alternative.
gut Licht
Walter
RE: Diafine Filmentwickler
in Erfahrungsberichte 16.09.2010 06:35von Stephan K. • Mitglied | 999 Beiträge
Hi Walter,
ich bekomme demnächst ein paar Fomas, mit denen werde ich erstmal den Diafine Prozess ohne Vorwässern machen. Mal schauen, wie die sich schlagen.
Bisher habe ich keinen wirklichen Vorteil von Netzmittel gefunden, eher habe ich mir dadurch schon Negative versaut indem ich komische Schlieren drauf hatte. Deswegen benutze ich als letzte Wässerung immer frisches Destilliertes Wasser. Da der fünf Literkanister sowieso nicht die Welt kostet, ist das auch in einem Studentenbudget noch drin.
Ich weiß nicht wie hart bei euch das Wasser ist, aber bei uns reicht abkochen auf keinen Fall. Wenn, dann müsste man das Wasser richtig destillieren. Für mein Verständnis schlägt sich beim Abkochen nur der Kalk nieder, der durch den Wasserverlust beim Abkochen zurückbleibt und nicht mehr in Lösung gehen kann.
Gruß,
Stephan
RE: Diafine Filmentwickler
in Erfahrungsberichte 16.09.2010 08:10von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Zitat
Ich weiß nicht wie hart bei euch das Wasser ist, aber bei uns reicht abkochen auf keinen Fall. Wenn, dann müsste man das Wasser richtig destillieren. Für mein Verständnis schlägt sich beim Abkochen nur der Kalk nieder, der durch den Wasserverlust beim Abkochen zurückbleibt und nicht mehr in Lösung gehen kann.
Das Wasser wird, soweit mir bekannt ist, beim Kochen von unten her gasförmig, kühlt aber teilweise durch das kühlere Wasser etwas weiter oben im Topf wieder ab, dabei fällt der Kalk zu Boden (weil er sich nicht verflüchtigt) und setzt sich dort fest. Der Kalk läßt sich zwar bestimmt nicht auf Null reduzieren, aber er wird sehr verringert. Gelegentlich etwas Bewegung und ein hoher Topf kommen der Sache zugute. Das Wasser bei mir ist nicht knochenhart aber schon deutlich in der Tendenz nach dem Harten hin.
gut Licht
Walter
Hallo,
Zitat von Photoamateur
Mit der "Methode durch das Netzmittel ziehen" versaut man sich wahrscheinlich noch eher Filme als durch Netzmittelreste in der Dose.
.
Weshalb sollte man sich damit den Film versauen? Wie geschrieben, ich verzichte auch auf das Netzmittelbad, aber ...
Zitat von Photoamateur
Dampfgeschwängerte Luft klingt für mich nach Idealbedingungen für Schimmelbildung, daher werde ich von solchen Experimenten eher die Finger lassen.
Du meinst, ich soll künftig des Morgens nicht mehr das Experiment des Duschens wagen? Wegen der Schimmelbildung? Die dampfgeschwängerte Luft zum Filmetrocknen erhalte ich im Badezimmer, in dem ich die heiße Dusche ein paar wenige Minuten laufen lasse. Das gleiche Verfahren wie beim morgendlichen Duschbad, bloß daß das in aller Regel länger dauert. Und nein, da schimmelt nichts. Was auch? Der Badezimmerspiegel?
Ciao!
CP
RE: Diafine Filmentwickler
in Erfahrungsberichte 16.09.2010 08:56von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Zitat
Weshalb sollte man sich damit den Film versauen? Wie geschrieben, ich verzichte auch auf das Netzmittelbad, aber ...
Wegen der mechanischen Verletzungsgefahr der feuchten Schicht.
Zitat
Du meinst, ich soll künftig des Morgens nicht mehr das Experiment des Duschens wagen? Wegen der Schimmelbildung? Die dampfgeschwängerte Luft zum Filmetrocknen erhalte ich im Badezimmer, in dem ich die heiße Dusche ein paar wenige Minuten laufen lasse. Das gleiche Verfahren wie beim morgendlichen Duschbad, bloß daß das in aller Regel länger dauert. Und nein, da schimmelt nichts. Was auch? Der Badezimmerspiegel?
Ob das dann wirkt ist die andere Frage, ich dachte da an eine gepflegte Einnebelung der Duka oder des Badezimmers nach allen Regeln der Kunst (=Dampfbad) ohne sofortiges Lüften.
gut Licht
Walter
Hallo Walter,
ich denke, das ist eine Frage der Handhabung, ob man die Schicht verletzt oder nicht. Ich selbst wäre einfach zu faul dazu.
Ich machte vor vielen Jahren mal ein Wahlfach im Rahmen des Studiums bei einem Pressephotographen, der bei uns einen Lehrauftrag hatte. Bei dem mußte immer alles recht schnell gehen. Zum Filmetrocknen - wenn die Filme nicht gleich in Drysonal landeten - benutzte er die 'skurile' Beutlermethode mit dem Rehleder im Netzbad.
Eine Photographin tauchte einfach Zeige- und Mittelfinger in die Netzbadlösung und streifte damit den Film ab. So habe ich das auch schon in einem photographischen Lehrbuch gelesen.
Empfehlenswert finde ich beide Verfahren übrigens nicht.
Ich entschuldige mich für die teilweise Schärfe meines gestrigen Beitrages, die mir aber erst eben beim erneuten Lesen auffiel. Das war nicht so heftig gemeint - mir leuchtete bloß nicht so recht ein, was in meinem Badezimmer schimmeln sollte.
Aber - ich benutze an gewissen Tagen, wie ich anderen Orts schon schrieb, in der Duka durchaus den Pflanzensprüher. Natürlich darf man dabei keine Überschwemmung veranstalten, drei bis vier 'Stöße' in die Luft reichen für gewöhnlich. Schimmel oder sonstige Schäden konnte ich bei meinen Geräten noch nicht feststellen und das, obwohl ich dieses Verfahren schon seit langem verwende.
Ciao!
CP
RE: Diafine Filmentwickler
in Erfahrungsberichte 17.09.2010 09:17von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Hallo CP,
ich neige ja auch nicht gerade zu übervorischtigen Formulierungen, also nichts für ungut.
Natürlich hast Du Recht, daß alles eine Frage der Handhabung ist, jedenfalls erscheint mir gerade das Durchziehen des sich beidseitig aufrollenden Films durch eine Netzmittelschale oder dergleichen zumindest für nicht ganz risikolos, weil der Film entweder irgendwo anschlagen oder sich beim Aufrollen an seinen eigenen Kanten verkratzen kann. Die Rehledermethode (alternativ auch Fensterleder oder Viskoseschwamm)dahingegen praktiziere ich selbst ohne nennenswerte Schichtbeschädigungen - man muß aber gewiß etwas vorsichtig sein und alles sauberhalten. Spiritus oder Drysonal als Schnelltrockenmittel funktioniert auch, ist aber angeblich mit gewissen Risiken - Schichttrübung u.ä. - verbunden (daher verzichte ich im Normalfall darauf).
Zitat
Aber - ich benutze an gewissen Tagen, wie ich anderen Orts schon schrieb, in der Duka durchaus den Pflanzensprüher. Natürlich darf man dabei keine Überschwemmung veranstalten, drei bis vier 'Stöße' in die Luft reichen für gewöhnlich. Schimmel oder sonstige Schäden konnte ich bei meinen Geräten noch nicht feststellen und das, obwohl ich dieses Verfahren schon seit langem verwende.
Wie gesagt, meine Vermutung ging dahin, daß man dafür deutlich mehr Dampf einsetzt, in dieser Form ist es natürlich völlig unbedenklich.
gut Licht
Walter
RE: Diafine Filmentwickler
in Erfahrungsberichte 17.09.2010 22:21von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge
Zitat von Photoamateur
..jedenfalls erscheint mir gerade das Durchziehen des sich beidseitig aufrollenden Films durch eine Netzmittelschale oder dergleichen zumindest für nicht ganz risikolos..
Meine Methode:
Spule komplett in eine Dose mit Netzmittel. Muss ja nicht die Entwicklerdose sein, z.B. eine gesäuberte Konservendose.
Dann Spulen leicht auseinanderziehen, der Film rollt sich zwischen den Spulen zusammen, ohne zu beschädigen.
Ein Blatt Zewa 3mal längs gefaltet, so dass die Fusselkanten innen verschwinden.
Das ganze 1mal mittig quer zu einem "V" gefaltet.
Filmende nehmen und an die Trocknungsklammer. Nach etwas herausziehen aus der Dose das Zewa-V gleich hinter der Filmklammer um den Film legen. Dann den gesamten Film unter sanftem Druck komplett durch das Zewa und aus dem Netzmittelbad rausziehen (Achtung bei KB: Geht nur mit langen Armen!).
Da es kein wiederverwendetes Material ist (Rehleder etc..) ist die Verkratzgefahr gegen Null.
So ein Film ist bei mir nach 1 Stunde trocken zum Vergrößern oder Scannen.
Warum man Filmspulen vom Netzmittel nicht sauber bekommen soll kann ich nicht nachvollziehen.
Und warum Entwickler derart empfindlich auf homöopathische Mengen von Rest-Tensiden reagieren soll (wenn überhaupt vorhanden), kann ich auch nicht nachvollziehen und ist meiner Meinung nach Labor-Latein.
Früher haben manche Leute dem Entwickler sogar gezielt Netzmittel zugesetzt.
Beim C-41 Farbprozess dagegen wird Stabilisatorbad benutzt, welches wesentlich kritischer ist als nur Spüli.
Trotzdem bekomme ich meine Dosen oder Spulen durch reines Abspülen so sauber dass nichts schiefgeht und auch nach 20 Filmen mit der gleichen Chemie nichts negatives auffällt.
Gruß
Joachim
"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
Ich hab alles mögliche probiert, richtig optimal war nichts.
Spiritus-A.demin 60/40, -> massenhaft Flecken, unbrauchbar
Agepon Netzmittel in A. demin -> Flecken, Kränze
Jochens Zewa-Absteif-Methode -> Fusseln
nur A.demin als Schlusswässerung -> besser, immer noch winzige Flecken
Abstreifen in Verbindung mit obigen Methoden -> besser, aber noch nicht optimal
Dann hab ich gedacht, sch... drauf, Spüli rein. 1 Tropfen in den Tank, vorsichtig mit Leitungswasser aufgefüllt, damit nichts schäumt. Spule reingleiten lassen, kurz drin lassen, Film klatschnass aufhängen. Ist auch in einer Stunde trocken. Bisher mit Abstand das beste Ergebnis. Keine Flecken, keine Ringe, selbst hochaufgelöste Scans in 100%-Ansicht nahezu völlig homogen ohne diese winzigen weißen Spots, die mich vorher manchmal wahnsinnig gemacht haben. Nach ca. 10 Filmen mit immer gleich gutem Ergebnis werde ich das erst mal so weiter machen.
LG Reinhold
RE: Diafine Filmentwickler
in Erfahrungsberichte 17.09.2010 23:28von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Zitat
Und warum Entwickler derart empfindlich auf homöopathische Mengen von Rest-Tensiden reagieren soll (wenn überhaupt vorhanden), kann ich auch nicht nachvollziehen und ist meiner Meinung nach Labor-Latein.
Früher haben manche Leute dem Entwickler sogar gezielt Netzmittel zugesetzt.
Das Problem heißt Luftblasenbildung. Wenn sich Netzmittel in Spule und Dose absetzt, bekommt man bei Kippentwicklung relativ leicht Luftblasen, die sich am Film festsetzen und damit unterentwickelte Stellen auf dem Film. Meine Erfahrung sagt mir, daß das Problem bei der hergebrachten Drehentwicklung und bei den alten Bakkelitdosen sowie den Metalldosen überhaupt nicht auftritt.
Zitat
Spiritus-A.demin 60/40, -> massenhaft Flecken, unbrauchbar
Ich habe immer Spiritus pur genommen und ohne Probleme. Das Problem bei dieser Methode sind die Vergällungsmittel, manche schaden manche nicht und jeder der lokal noch sehr verschiedenen Hersteller verfährt da etwas anders. Als Alternative kommt Isopropanol aus der Apotheke in Betracht - reiner unvergällter Alkohol wäre ja wegen der Steuer ja viel zu kostspielig.
Zitat
Agepon Netzmittel in A. demin -> Flecken, Kränze
Die angegebene Verdünnung ist für demineralisiertes Wasser wohl zu gering, da auf Leitungswasser ausgelegt, man braucht eigentlich nur soviel, bis das Wasser sich nicht mehr tropfenförmig zusammenzieht.
gut Licht
Walter
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