Hallo Toni,

ich habe vor einigen Wochen ein altes Carl Zeiss 2,8/180mm Sonnar Jena DDR (Olympiasonnar 1972)gekauft, für eine Schlitzverschlusshasselblad (die mir noch fehlt). Im Mittelformat hört soweit ich weiss, die max. Lichtstärke bei 2,8 auf.
Das Ding ist Glas ohne Ende und hat ein dem entsprechendes Gewicht.
Nach meiner Erfahrung blendet man solche Objektive sowieso beim Fotografieren ab.
Im Mittelformatbereich ist eine Anfangsöffnung von 4,5 zwar nicht berauschend aber ausreichend.
Outdoor machst Du eh nur im Sommer bei genügend Licht und bei Indoor ist eh Beleuchtungstechnik dabei.
Ich habe mit dem Sonnar einige Fotos mit der 500er Hassi gemacht (über dem Hilfsverschluss) ohne Stativ geht da gar nichts mehr, somit haben auch hochlichtstarke Objektive ihre Nachteile.
Ausserdem sind heute hochlichtempfindliche Filme ausreichend Scharf mit wenig Körnung auch im Extrembelichtungsbereich, so dass man meinererachtens so lichtstarke Objektive nicht mehr unbedingt braucht, ausser man bevorzugt Low Key. Meine Hassi sieht hinter dem Objektiv aus wie eine Minox .
VG
Frank

Die Lichtstärke hat bei den MF Kameras ein physikalisch techniches Problem. Vie MFs haben den Zentralverschluss, welcher sicher Vorteil hat - z.B. Blitzsynchron über alle Zeiten.
Nachteile sind zum einen das der Zentrallverschluss bei jeder Zeit ganz geöffnet wird - woebi Öffnung und Schliessung schnell und gleichmässig ablaufen müssen - was wieder enorme Kräfte zur Folge hat und auch die Größe des Verschlusses begrenzen.

Nun kommt aber noch ein zweites Problem dazu - die relative Öffnung eines Objektives (Lichtstärke) ist der Quotient von Brennweite dividierr durch den Durchmesser der Eintrittspupille - diese widerum ist im Prinzip die schmlaste/engste Stelle des Objektives und dies ist bei Kameras mit Zentrallverschluss - der Zentrallverschluss.
Bei einer Kamera mit Zentrallverschluss ist die max. Größe des Verschlusses bei ca. 40mm um Zeiten von 1/500 technisch machbar zu erzeugen.

Und nein ich habe nicht Optik studiert - mehr Info findet ihr in der "Mittelformst Fotoschule" von Adrian Bircher ab S81ff.

Ich möchte beim Thema "Lichtstärken im Mittelformat" noch die legendäre Ermanox von Ernemann in den Ring werfen: 1:2 bzw. kurz darauf 1:1,8 bei einem Aufnahmeformat von bis zu 9x12! Und das 1925! Dabei war die Kamera relativ kompakt, das größte Teil war aber auch hier das Objektiv.

http://www.ukcamera.com/classic_cameras/ernem1.htm
http://www.camerapedia.org/wiki/Ermanox

Leider so ganz und gar nicht in Reichweite, diese Kamera...

Viele Grüße,
Nils

Bei der Ernemann hat es sich um einen Schlitzverschluß gehandelt. Auch manche meiner P6 Objektive sind recht lichtstark.

Zitat von clickclackstart

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Ich möchte beim Thema "Lichtstärken im Mittelformat" noch die legendäre Ermanox von Ernemann in den Ring werfen: 1:2 bzw. kurz darauf 1:1,8 bei einem Aufnahmeformat von bis zu 9x12! Und das 1925!

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Naja - Lichtstärke ist das eine und Abbildungsqualität das andere Fremdwort..........

Das müßte mal ein betuchter Sammler ausprobieren, was so eine Ermanox mit modernem Material leistet. Für die Zeit war sie mit Sicherheit sensationell.

Viele Grüße,
Nils

Zitat von uthaburn

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..ein altes Carl Zeiss 2,8/180mm Sonnar Jena DDR (Olympiasonnar 1972)gekauft

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Das 180er Sonnar wurde schon für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin gebaut.
Man hat es so lichtstark konstruiert, um Sportaufnahmen zu ermöglichen.

Zitat von Brom

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Das 180er Sonnar wurde schon für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin gebaut.
Man hat es so lichtstark konstruiert, um Sportaufnahmen zu ermöglichen.

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Für das Kleinbildformat - richtig.........