#1

Scan vom Farbbild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 25.08.2010 11:40
von Maaz • Mitglied | 19 Beiträge

Hallo,

ich lese hier schon eine ganze Weile mit und bin begeistert von den vielen interessanten Posts in diesem Forum.
Obwohl ich mich noch nichtmal vorgestellt habe (wird in den nächsten Tagen nachgeholt :) ), habe ich schonmal ein paar Frage zu einem Negativ-Scan. Ich hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen...
Im Anhang befinden sich drei Bilder vom gleichen Negativ.
Bild 1: Scan vom Foto
Bild 2: Scan vom Negativ - vuescan - Default-Einstellungen
Bild 3: Scan vom Negativ - vuescan - Filmgrundfarbe halten ausgewählt

Das Foto habe ich in einem recht teuren Fachlabor machen lassen und finde es wirklich gut. Der Scan vom Bild ist nicht ganz so schön (das Gras ist zu grün), gibt das Bild aber recht gut wieder.
Jetzt probiere ich schon seit ein paar Tagen das Negativ einzuscannen und zu einem ähnlichen Bild zu kommen, es gelingt mir aber nicht.
Deswegen sind im Anhang zwei weitere Beispiele. Bild 2 ist mit vuescan gescannt, es wurden aber keine Änderungen an den default-Einstellungen vorgenommen. Bei Bild 3 habe ich die Filmgrundfarbe ermittelt.
Anschließend habe ich probiert, das Bild so lange in Lightroom zu bearbeiten, bis ich ähnliche Farben wie auf dem Scan vom Bild erreiche, das ist mir aber bis jetzt nicht gelungen. Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass ich nicht wirklich viel Erfahrung in der Bildbearbeitung habe. Trotzdem frage ich mich, ob es möglich ist, die Farben wenigstens einigermaßen hinzubekommen. Probleme bereitet mir z.B. der Himmel. Auf dem Abzug ist der Verlauf von fast weiß bis ins bläuliche. Im negativ-scan ist er irgendwie immer grau und ich bekomme Ihn auch mit Lightroom nicht so hin, dass er aussieht wie auf dem Abzug.
Was meint Ihr. Ist das Problem meine fehlende Erfahrung mit der Bildbearbeitung, mein Scanner oder meine Ansprüche?

Der Film ist ein DM Film: Paradies 100 negativ
Der Scanner ist ein Canoscan 8800F.

Danke fürs Lesen :)

Angefügte Bilder:
scan_bild.jpg
vuescan_default.jpg
vuescan_filmgrundfarbe.jpg

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#2

RE: Scan vom Farbbild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 25.08.2010 12:32
von Gelöschtes Mitglied
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Hallo Maaz,

hier ein Screenshot von einer schnellen und dreckigen Bearbeitung in Gimp vom 2. Bild. Ich habe nur den generellen Kontrast mit der gezeigten Kurve verändert, an den Farben hab ich nichts gemacht! Die meisten Sachen kannst schon in Vuescan erledigen. Vielleicht hilft dir das weiter: Farbfilme scannen - z.B. Kodak Ektar

Eins musst du mir aber dringend noch verraten: wie hält man die Filmgrundfarbe mit Vuescan und 8800F? Hab ich noch nicht herausgefunden

LG Reinhold

Angefügte Bilder:
test.jpg

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#3

RE: Scan vom Farbbild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 25.08.2010 20:16
von Maaz • Mitglied | 19 Beiträge

Hallo Reinhold,

oh, das kommt dem Abzug wirklich schon ein ganzes Stückchen näher, also ist das Problem wohl doch eher meine Unfähigkeit...

Das Kästchen "Filmgrundfarbe halten" erscheint auf dem ersten Tab (Input?), nachdem die Checkbox bei "Belichtung halten" gesetzt wurde und man einen weiteren Vorschau-Scan durchgeführt hat.
Also:
1: Vorschau-Scan
2: Checkbox Belichtung halten anwählen
3: unbelichteten Bereich auf dem Filmstreifen auswählen
4: Vorschau-Scan
5: Checkbox Filmgrundfarbe halten anwählen

Allerdings sind meine Scans dann immer sehr hell. Das kann ich direkt in vuescan korrigieren, indem ich die Helligkeit reduziere, bin mir aber nicht sicher, ob ich das so richtig mache...

Schöne Grüße


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#4

RE: Scan vom Farbbild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 25.08.2010 21:00
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

Weissabgleich (automatisch in Gimp, 2 Klicks...) macht das Ergebnis auch schon viel netter.
(ich war so frei, Bild 2, einfach Weissabgleich...)

Angefügte Bilder:
canoscan_weissabgleich.jpg

zuletzt bearbeitet 25.08.2010 21:02 | nach oben springen

#5

RE: Scan vom Farbbild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 25.08.2010 23:07
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Meine Scanns vom Farbnegativfilm sind auch immer zu hell. Da abdunkeln mit entschieden weniger Qualitätsverlust verbunden ist als Aufhellen, lasse ich das einfach so. Im Scannprogramm greife ich nur bei extremen FEhl-"Belichtungen" ein. Ansonsten mache ich das in der Bildbearbeitung. Für Albumbilder habe ich sogar ein Tool, das so ähnlich arbeitet wie die Programme der Großlaborprinter und die Bilder automatisch optimiert mit ziemlich hoher Trefferquote. Bei Deinem bild wollte das Tool aber eine Gewitterstimmung draus machen, weshalb ich die Helligkeit etwas korrigieren mußte (Bild 1). Bild 2 ist mit viel mehr Fummelei entstanden einschließlich Runterregelung der Farbsättigung für Grün.

Jetzt muß ich aber selbst erst mal schauen, wie das Ergebnis hier im Forum ist, nachdem ich die Bilder hochgeladen habe.

Gruß
Jochen

Angefügte Bilder:
Wohnwagen2.jpg
wohnwagen.jpg

Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


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#6

RE: Scan vom Farbbild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 25.08.2010 23:08
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

das zweite ist wohl besser
Ausgangsbild war in beiden Fällen Deine helle Version.


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
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#7

RE: Scan vom Farbbild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 25.08.2010 23:37
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von Maaz
Das Kästchen "Filmgrundfarbe halten" erscheint auf dem ersten Tab (Input?), nachdem die Checkbox bei "Belichtung halten" gesetzt wurde und man einen weiteren Vorschau-Scan durchgeführt hat.


Danke, wieder was gelernt. LG Reinhold


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#8

RE: Scan vom Farbbild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 26.08.2010 01:22
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Ich habe vor ein paar Tagen meinen Canoscan 9000 bekommen und kämpfe auch mit den Farbnegativen.
Die Programme wie Silverfast oder das von Canon gefallen mir alle nicht.
Alle diese Voreinstellungen zum Herausrechnen der Maskierung brachten total verschiedene und nicht nachvollziehbare Ergebnisse.
Zudem gibt es im Silverfast keine Voreinstellung für den Ektar100.
Das Problem mit den Scanprogrammen ist: Wurde erst einmal am Bild herumgerechnet und irgendwelche Farbkurven verbogen, bekommt man das hinterher in einer Bildbearbeitung kaum mehr verlustfrei korrigiert.
Daher habe ich mal den Versuch gemacht, das Negativ "so wie es ist" zu scannen. Also als Dia.
Nur die Helligkeit habe ich angepasst um die maximale Bildinformation zu erhalten. Sonst nichts. Alles andere auf Neutral.
Diesen Scan lade ich dann in Photoshop (oder was auch immer) und ziehe die Farbmaske dort ab. Das geht ganz leicht, indem man ein Layer anlegt, dieses mit der Farbe der Maske (mit Pipette vom unbelichteten Negativrand abgenommen) füllt und diesen Layer dann vom Bild abzieht.
Das ganze dann noch invertiert. Farbstich und Helligkeit muss man natürlich auch noch korrigieren (wie auch im Labor mit Farbpapier). Da der Scanner einen höheren Kontrast erwartet, als das Negativ aufweist, muss man natürlich in erster Linie auch den Gammawert und Kontrast ändern, sonst ist es sehr flau.

Fazit: Ohne Automatik und das ganze Tralalla komme ich fast genau zum gleichen Ergebnis, als wenn ich das Negativ im Labor vergößern wurde. Die Maskierung lässt sich jedenfalls problemlos entfernen, egal von welchem Film.
Der Vorteil ist aber, dass mir der Scanner keine krummen Farben produziert, die ich hinterher stundenlang wieder korrigieren muss, wenn überhaupt möglich.

Anbei mal Screenshot mit dem Originalscan, dem Ergebnis des Maskenabzugs+Invertierung und der korrigierten Endversion.


Gruß

Joachim

Angefügte Bilder:
Clip1.jpg

"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
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#9

RE: Scan vom Farbbild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 26.08.2010 02:21
von Gelöschtes Mitglied
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Hi Joachim,

viele Wege führen nach Rom. Überhaupt keine Verluste hast du, wenn du z.B. in Vuescan das Bild als DNG-RAW abspeicherst. Nur so hast du wirklich Zugriff auf die unbearbeiteten Rohdaten. Mit einem Raw-Konverter kannst du dann die übliche Bearbeitung machen.

Mir ist das alles aber viel zu umständlich. Der einfachste Weg für mich ist, keinerlei Templates (Film Typ immer "generic") oder automatischen Korrekturen zu verwenden, sondern schon in Vuescan alle Einstellungen manuell vorzunehmen, also direkt die Rohdaten zu bearbeiten. Das sind Schwarzpunkt, Weißpunkt, Gamma und RGB. So werden die Scans auch nicht zu hell oder zu dunkel. Das geht mit etwas Erfahrung ruckzuck. Dann sind in der weiteren Nachbearbeitung oft nur noch minimale, meist aber gar keine Korrekturen mehr nötig. Nur das Schärfen, Skalieren und Zuschneiden oder die Feinabstimmung mache ich immer in Gimp.

In letzter Zeit wurde immer wieder mal um die "Zulässigkeit" der Nachbearbeitung diskutiert. Nachbearbeitung fängt mit dem Scannen an, Rohdaten des Scans will keiner sehen, grauenhaft. Original ist nur das Negativ, alles andere ist Nachbearbeitung, egal ob in der echten Dunkelkammer oder am Rechner. Wer also vermeintlich unbearbeitete Scans zeigt, sollte darüber mal nachdenken.

LG Reinhold


zuletzt bearbeitet 26.08.2010 02:28 | nach oben springen

#10

RE: Scan vom Farbbild

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 26.08.2010 03:07
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Reinhold, klar - in welchem Programm man das macht, ist eigentlich wurscht.
Vuescan habe ich leider nicht und im Silverfast war ich von den Einstellungen enttäuscht, daher habe ich die gleich weggelassen.
Ich wollte damit auch nur zeigen, dass grundsätzlich jedes Farbnegativ scannbar ist. Viele Leute packen das nur deshalb nicht, weil sie sich auf die fertig vorgekauten Einstellungen verlassen und dann enttäuscht sind, wenn es nicht geht.
Meine Version sollte also eher für diejenigen gelten, bei denen die "Klick und Fertig"-Versionen nicht klappen.

Ich bin eben grundsätzlich der Meinung dass man Manipulationen des Scanprogramms die man nicht kennt oder nicht nachvollziehen kann, möglichst abschalten sollte. DU bist schon sehr erfahren und weisst was Du tust. Die meisten aber verlassen sich auf irgendwelche Automatikfunktionen und wissen nicht, was da genau passiert. Und bei jeder Manipulation gehen Bilddaten verloren, die man hinterher womöglich nicht mehr zurückbekommt. deshalb kommen auch immer diese Diskussionen von wegen "dieser oder jener Film ist schlecht zu scannen". Das nur, weil Voreinstellungen genommen werden, die eben bei diesem Film nicht passen.
Darum habe ich für mein Beispiel auch den vieldiskutierten Ektar100 genommen.
Mein hier aufgezeigter Weg sollte nur eine manuelle Möglichkeit demonstrieren, wo jeder Schritt genau nachvollziehbar ist, ohne dass irgendeine Software dabei herumpfuscht. Das ganze habe ich übrigens in knapp 10 Minuten quick and dirty gemacht.
Das Farbfiltern ist digital genau gleich wie im Labor. Es ist keineswegs leichter, lediglich mit weniger Materialverschleiss verbunden. Man muss es lernen und Erfahrung sammeln. Auch ich lerne noch.
Und ich denke man lernt so es besser, als wenn man nur irgendwo "Auto Correct" anklickt.

Wegen "Zulässigkeit der Nachbearbeitung" meine Meinung:
Zulässig ist alles, was zur farblich oder kontrastmäßig optimalen Bilddarstellung dient, also Farbfilterung, Helligkeit, Kontrast und Gamma (gesamt). Denn das sind alles Dinge, die auch im Labor mehr oder weniger durch Filterung, Belichtung oder Gradationswahl (bei SW) gesteuert werden. Staub und Kratzer entfernen sind natürlich auch zulässig.
Kritischer sehe ich da schon das Nachschärfen. Wie bitte soll ich im Labor ein Bild nachschärfen? Ich schärfe meine gescannten Bilder überhaupt nicht nach, auch wenn sie vielleicht dadurch nicht ganz so knackig aussehen.
Eine Grauzone könnte noch das Abwedeln oder Nachdunkeln von Bildpartien sein. Wäre ja ohne großes Problem im Labor machbar und solte deshalb auch digital in Grenzen erlaubt sein.
Gammaeinstellung einzelner Farben sind auch kritisch. Das ist eigentlich in der Duka nicht machbar. Wenn man also einen Farbkipp hätte, könnte man den analog nicht mehr korrigieren. Das wäre also schon eine Bildverbesserung, die NUR digital möglich ist.
Als komplett unzulässig sehe ich Veränderungen von Bildobjekten, also das Entfernen oder Zufügen von Objekten.
Ich denke aber dass die Leute hier soviel "Berufsehre" haben, dass sie nicht schummeln.

Zitat
Original ist nur das Negativ, alles andere ist Nachbearbeitung, egal ob in der echten Dunkelkammer oder am Rechner. Wer also vermeintlich unbearbeitete Scans zeigt, sollte darüber mal nachdenken.



Ja, aber man sollte das nicht zusammenwürfeln. Nacharbeitung ist ja prinzipiell nicht verboten, oder?
Ist ja analoge Fotografie und keine puritanische Abbildung der Realität.
Es soll ja erlaubt sein, sein Bild nach eigenem Geschmack darzustellen, so wie es in der Duka auch immer gemacht wird.
Da wird auch nicht nur ein "Normabzug vom Negativ" gemacht. Sonst gibts in der Duka nur noch Festgradation Normal.
Multigrade raus!

So, ich hoffe ich nerve nicht mit meinem Roman

Gruß

Joachim


"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
zuletzt bearbeitet 26.08.2010 03:14 | nach oben springen






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