RE: Kodacolor VR 400 Plus
in analoges Fotozubehör 30.09.2009 02:28von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Meine Erfahrungen mit der Farbentwicklung liegen eigentlich zu lange zurück, um mich hier mit praktischen Tips aufdrängen zu wollen. Aber ich meine, daß die Temperatur an sich nicht so entscheidend ist, wichtig ist daß die Kombination von Entwicklertemperatur und Entwicklungszeit stimmen (genau das steht auch im Agfacolor-Handbuch schon in den 50er Jahren)und selbst das dürfte sich relativieren, weil die Agfa schon recht früh Rezepte für Forcierende Entwicklung bei 30° aber Zeit wie bei 20° für den CN17 herausgab. Wenn man allerdings je nach Laune und Wetter mal bei 18 mal bei 25 und dann wieder bei 38 Grad entwickelt bekommt man natürlich keine reproduzierbaren Ergebnisse hin. Tendenziell ist es wohl so, daß heißere Entwicklung intensivere Farben und etwas höhere Empfindlichkeit bei gleichem Kontrast bringt als kühlere. So ab unter 16° sollen bei den meisten Farbprozessen allerdings die Schatten verblauen, Kodaks 37,8° wurden eigentlich nur eingeführt, um die Verarbeitungsdauer für die Großlabors zu verkürzen und die Empfindlichkeit der Filme zu steigern (man braucht ja immerhin 9 DIN mehr Empfindlichkeit als nominal angegeben). Sehr kontrovers werden Temperaturschwankungen während der Entwicklung in den Bädern diskutiert, das soll ziemlich leicht Farbverschiebungen geben. Daher habe ich immer im Wasserbad gearbeitet. Bei Umkehrfilmen ist dieses "solala" allerdings Tabu, wenn man keine Farbverschiebungen will.
gut Licht
Walter
RE: Kodacolor VR 400 Plus
in analoges Fotozubehör 30.09.2009 04:41von hambo • Mitglied | 106 Beiträge
Dann werde ich auch nochmal etwas ausführlicher zu dem Thema Entwicklung schreiben. Die Kodak Vorschrift von 37,8° plus/minus 0,2°klingt im ersten Moment kaum erfüllbar. Wie kommt es zu solchen Angaben? Kodak ist eine amerikanische Firma und 37,8° Celsius entsprechen genau 100° Fahrenheit, für Amerikaner ein einfaches Maß. Und die geringe Toleranz liegt auch hier begründet, den in den USA kann man ja gegen alles klagen was nicht so hundertprozentig funktioniert, wie es der Hersteller versprochen hat. Darum ist Kodak da sehr genau in der Anleitung, auch was die Bewegung der Dose angeht. Nach Kodak soll die mit Film gefüllte Spirale in die bereits mit Entwickler gefüllte Dose gesetzt werden und dann erst die Dose verschlossen. Macht kein Mensch, aufstoßen der Dose gegen Luftblasen auf dem Film reicht völlig nach dem Einfüllen.
Die Hilfsbäder, also Bleich, Fix und Stabi dürfen ebenso wie die Wässerungen zwischen 24° und 41° temperiert sein, also hier ist ein weiter Spielraum. Das betrifft den original C-41 Prozess, der aber nur noch in großen Mengen, also ab 3,8 Liter Lösungen, erhältlich ist.
Die Tetenal Versionen arbeiten alle mit Bleichfixierbad um einen Schritt bei der Entwicklung einzusparen. Das Ergebnis ist gleich,getrennte Bleich und Fixierbäder machen nur im Großlabor Sinn, weil dort das Fixierbad entsilbert und aufgefrischt im Kreislauf in den Maschinen gefahren wird. Ein Bleichfixierbad läßt sich zwar entsilbern aber nicht wiederverwenden danach.
Schade das es den alten Agfacolor Negativprozess schon ewig nicht mehr gibt, der wurde komplett bei 20° gefahren, dauerte aber eine Stunde etwa mit den Wässerungen. Zeit ist Geld und so hat Kodak den Vorgänger von C41, den C22 Prozess, der auch eine Stunde dauerte, abgelöst durch den 20 Minuten Prozess c41.
Viele Labore mussten damals in neue Maschinen investieren um die Hochtemperatur Prozesse entwickeln zu können. Auch im Amateurlabor kamen damit Maschinen wie die Jobo Prozessoren auf.
Übrigens gibt es über die C41 Entwicklung bei Youtube einen Film, wo ein junger Mann es zeigt wie er es in einem Waschbecken mit warmen Wasser durchführt.
Gruß Jürgen
RE: Kodacolor VR 400 Plus
in analoges Fotozubehör 30.09.2009 06:59von u-schon • Mitglied | 19 Beiträge
Hallo Holger67,
klar habe ich schon Filme verhunzt. Aber das war noch mit der Chemie von Dilucolor.
Fand ich zu anstrengend mit diesen 38°C bzw. 37,8°C.
Ich entwickel' jetzt mit Tetenal und 30°C und: einfach und entspannend.
Ist nicht schwerer als s/w. Da gilt es ja, auch mit Temperatur zu arbeiten (meist 20°C).
Wie schon geschrieben ist es nur Temperatur + Zeit. Mit der JOBO CPE ist es eben einfacher
Es gibt Leute, die machen das mit Wärmebäder und auch da klappt es gut.
Nur mal keine Angst. Jeder hat mal klein angefangen.
Ich bin jetzt soweit, das ich mich an Umkehrfilmen (Diafilme) gewagt habe. Da ist die Temperatur
wieder 38°C, aber die Zeit ist länger
Und es hat gleich auf Anhieb funktioniert. Auch hier gilt wieder, schön alles temperieren und schon
klappt das.
Fehler passieren eigentlich nur, wenn man Entwickler ins Bleichbad usw. verschleppt. Aber das kann
nicht passieren, wenn man sich an die idiotensicheren Bedienungsanleitungen hält, die jeder Packung
beiliegen.
Übrigens: Ich habe genau 6 Stk. Rollfilme und 4 Stk. KB-Filme in 250ml Entwickler- und Bleichfixchemie
gebadet. Laut Tetenal sind nur 3-4 mit dieser Menge möglich.
Alle Filme einzeln und im Abstand von Tagen und Wochen.
Allerdings sind die letzten beiden Filme (36er KB-Filme) nicht mehr berauschend in der Farbe gewesen.
Etwas blaß. Aber nicht unter- oder überentwickelt.
Also 8 Stk. Filme sind locker mit der Chemie drin.
War eigentlich mehr ein Experiment, als streng nach Vorschrift. Jetzt weiß ich, das die Chemie länger hält.
Ich habe die angesetzte Chemie in dunklen Glasflaschen bei Zimmertemperatur gelagert.
Meine Empfehlung: Chemie kaufen und entwickeln
RE: Kodacolor VR 400 Plus
in analoges Fotozubehör 30.09.2009 07:12von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Hat sich von den Farblaboranten schon mal jemand an die Entwicklung eines Farbnegativfilms in C-41 bei 20 oder 25 °C herangewagt? Mich würde ja durchaus interessieren, ob es möglich ist. Vielleicht werde ich es sonst selbst mal ausprobieren. Billiges Filmmaterial gibt es ja reichlich und ein älterer Entwicklersatz C-41 in Pulverform dürfte auch noch vorhanden sein.
gut Licht
Walter
RE: Kodacolor VR 400 Plus
in analoges Fotozubehör 30.09.2009 07:27von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
RE: Kodacolor VR 400 Plus
in analoges Fotozubehör 30.09.2009 07:38von u-schon • Mitglied | 19 Beiträge
Kiek ma richtig in die Beschreibung
Da steht auf Seite 12 der Beschreibung von Tetenal Colortec C-41:
"Alternative-Entwicklung bei 30°C
Die Entwicklung bein 30°C ist durchzuführen, wenn die Standard-Entwicklung
bei 38°C zu ungleichmäßigen Ergebnissen führt."
Darunter ist die Tabelle und da drunter ist sogar eine Rapid-Entwicklung bei
45°C (Einmalentwicklung) erwähnt.
Bei 45°C = 2min
Jetzt kannst Du rechnen
RE: Kodacolor VR 400 Plus
in analoges Fotozubehör 30.09.2009 08:10von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Ich hab schon richtig reingesehen, es ist allerdings ein "C-41 PRESS KIT Pulver", nach meiner Notiz auf der Packung zu urteilen, wurde der 1998 gekauft (kommt auch hin: DM-Preis und fünfstellige Postleitzahl). Anscheinend sind die Zeiten beim aktuellen Colortec allerdings gleich geblieben.
Da sich aber bei mir zumindest vorerst nirgends eine Kurve auftreiben läßt, die den Bereich zwischen 25 und 30° abdeckt, wird sich die Zeit so einfach wohl nicht ermitteln lassen.
gut Licht
Walter
RE: Kodacolor VR 400 Plus
in analoges Fotozubehör 30.09.2009 08:32von u-schon • Mitglied | 19 Beiträge
Ich werde mal einen Film verknipsen und mit 25°C entwickeln.
Muß eh eine Kamera testen und da trifft es gut
Film werde ich in 2 Teile schnippeln, falls die Zeiten nicht ganz passen.
Werde es mal mit 13min versuchen und beim Bleichfix mit 10min.
Damit der Thread nicht ganz aus den Rudern läuft, verwende ich einen Kodak VR 400 von ALDI
Mein Kit ist flüssig und frisch aus Berlin
Hier mal was zum Nachlesen: http://www.fotomayr.de/pdf/DO003332.PDF
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