#1

Qualität von Fotozeitschriften

in Umfragen 10.08.2009 04:09
von Frank • Mitglied | 208 Beiträge

Hallo Fotofreunde!

Da ich ab und zu gerne mal in einer (Foto-)Zeitschrift lese, habe ich mir kürzlich zwei Fotozeitschriften gekauft. Rein analoge gibt es ja meines Wissens nicht mehr, aber ich dachte mir, das fotgrafieren an sich ist ja bei analog und digital zumindest sehr ähnlich - dachte ich!

Ich kaufte mir die Zeitschrift "Foto Praxis", der Name klang vielversprechend.
Die bittere Enttäuschung kam aber prompt:
geschätzte
40% des Inhalts galt Tests zu Kameras, Objektiven, etc.
40% Bildbearbeitungsprogramme, Sensorreinigung und ähnliche Artikel
20% (!) Aufnahmepraxis

Als ich endlich die "Aufnahmepraxis"-Artikel gefunden habe, kam der nächste Rückschlag. Die Ausführungen waren ausschließlich für blutige Anfänger geschrieben. Es ging darum, die Kamera doch auch mal in anderen Einstellungen als "P" auszuprobieren und was eine offene und eine geschlossene Blende bewirken.
"Der große Studioguide - so entstehen perfekte Studiofotos" hieß der Artikel, der mich bei einer Zeitschrift ansprang.
Quintessenz aus ganzen drei Seiten Text: eine Kamera hat außer der "P" - Stellung auch noch eine "TV" und eine "AV"-Stellung. Man solle mit diesen Einstellungen üben und fotografieren, und wenn man das beherrscht, solle man sich an die Königsdisziplin, nämlich die "M"-Stellung wagen. Da diese, vor allem im Zusammenhang mit einem Blitzbeli äußerst schwierig handzuhaben sei, würde dies den Rahmen sprengen. Alles in allem sei die Studiofotografie etwas für Fortgeschrittene und man solle doch unbeding einen Workshop besuchen.
Bin ich im falschen Film? Falsche Überschrift? Oder sind meine Erwartungen zu hoch?
Wenn ich mir meine alten "ColorFoto" Zeitschriften aus den 90ern anschaue, ist das Niveau viel höher und die Verhältnismäßigkeit von Tests und Praxis eher umgekehrt.
Was meint Ihr dazu?

Viele Grüße,
Frank


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#2

RE: Qualität von Fotozeitschriften

in Umfragen 10.08.2009 07:28
von Stephan K. • Mitglied | 999 Beiträge

Mein Meinung zu solchen Artikeln: oder auch .

Was soll das denn bitte? Ein Artikel in einer wahrscheinlich nicht gerade billigen Fotozeitschrift bei der auf drei Seiten erklärt wird, wie man das Rädchen mit den Kameraeinstelllungen drehen kann? Ich bin verwundert. Aber andere Frage: Brauchen die Leser wirklich so eine Anleitung? Da kommt man sich doch verarscht vor, oder?
Und der Titel... Hat ja schon fast was von der Blöd Zeitung. Hauptsache das Interesse des potentiellen Lesers geweckt.

So, ich wende mich wieder dem Feininger zu! (Danke an HenningH!)

Gruß,
Stephan


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#3

RE: Qualität von Fotozeitschriften

in Umfragen 10.08.2009 08:44
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Hatten wir das Thema nicht schon einmal?


gut Licht
Walter
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#4

RE: Qualität von Fotozeitschriften

in Umfragen 10.08.2009 15:02
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von Frank

Quintessenz aus ganzen drei Seiten Text: eine Kamera hat außer der "P" - Stellung auch noch eine "TV" und eine "AV"-Stellung. Man solle mit diesen Einstellungen üben und fotografieren, und wenn man das beherrscht, solle man sich an die Königsdisziplin, nämlich die "M"-Stellung wagen. Da diese, vor allem im Zusammenhang mit einem Blitzbeli äußerst schwierig handzuhaben sei, würde dies den Rahmen sprengen. Alles in allem sei die Studiofotografie etwas für Fortgeschrittene und man solle doch unbeding einen Workshop besuchen.


Das erinnert mich fatal an Leute, die die ganze Nacht das Licht am Auto anlassen, weil der Warnpieper den Geist aufgegeben hat und es ohne diese Erinnerung schlichtweg unmöglich ist, das Licht auszuschalten. Darüber könnte man auch mal einen Fachartikel schreiben: "Warnpieper für das Licht kaputt, was tun?" 1. Einen Werkstatt-Termin vereinbaren, damit der erhebliche Mangel schnell repariert wird. 2. Versuchen, in der Zwischenzeit selbst nach dem Licht zu schauen und es, wenn erforderlich, manuell auszuschalten (muß u.U. geübt werden). 3. Wenn morgens doch die Batterie leer sein sollte, den Automobilclub rufen, denn Überbrücken ist eine Königsdisziplin, die nur von erfahrenen Experten durchgeführt werden sollte!

Viele Grüße,
Nils


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#5

RE: Qualität von Fotozeitschriften

in Umfragen 12.08.2009 00:04
von F._Kilian • Mitglied | 654 Beiträge

das kann man wohl damit vergleichen nils


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"Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (L. Wittgenstein)
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#6

RE: Qualität von Fotozeitschriften

in Umfragen 16.08.2009 01:48
von anTon • Mitglied | 6.858 Beiträge

Zeitschriften kaufe ich mir nicht regelmässig, ab und zu die Profifoto aber auch nur wenn was Interessantes drin ist.

Das "Zitat" aus der Zeitung ist aber nachzuvollziehen, schaut doch mal was die DSLRs für Massenteile geworden sind. Fast "jeder" rennt damit rum. Bis vor ein paar Monaten hab ich selbst Auftragsarbeiten mit einer Olympus E-410 , gebraucht so gut wie neu billig erstanden, gemacht. Habs niemand erzählt, niemand hat gefragt, alle haben gedacht ich arbeite noch mit der Canon 5D.
Was ich damit sagen will ? Die Teile sind alle besser als der durchschnittliche Benutzer und somit ist die Sache mit AV / TV und M gar nicht so sehr an den Haaren herbeigezogen. Die Blätter wollen auch gekauft werden, viele Zeitschriften sind in Würde gestorben und das nutzt auch niemand was.

anTon


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#7

RE: Qualität von Fotozeitschriften

in Umfragen 17.08.2009 01:56
von F._Kilian • Mitglied | 654 Beiträge

Zitat von anTon
Die Blätter wollen auch gekauft werden, viele Zeitschriften sind in Würde gestorben und das nutzt auch niemand was.

anTon


Stimmt. Leider...

Flemming.


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"Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (L. Wittgenstein)
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#8

RE: Qualität von Fotozeitschriften

in Umfragen 17.08.2009 03:25
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Die Frage scheint mir: Wozu brauche ich Photozeitschriften, brauche ich sie überhaupt? Zunächst einmal ist es nicht zu bestreiten, daß es genügend gute Photoliteratur in Buchform gibt, die man gebraucht teilweise um einen Apfel und ein Ei erwerben kann. Dann fragt sich also wozu trotzdem Photozeitschrift: Aktuelle Testberichte? (Inzwischen zumindest für die analoge Photographie wie die Stecknadel im Heuhaufen zu suchen); Teilhaben an irgendwelchen en-vogue-Phänomenen in der internationalen Photographie? (Ich brauche das nicht, aber das wäre für mich vielleicht ein Grund.); Periodisches Ersheinen, Leserbriefe, der "Überraschungsefekt" bei der thematischen Auswahl. (Das wäre auch ein Argument, aber dann kann man sich auch alte Exemplare aus Zeiten besorgen, in denen noch hauptsächlich analog gearbeitet wurde.)

Im Letztgenannten Fall würde ich mir einen Stapel alter Photozeitschriften besorgen und die von meiner Frau oder einem Arbeitskollegen deponieren lassen. Einmal im Monat oder wann die Zeitschrift erschienen ist, wird ein Exemplar ausgehändigt. Wenn Du 1949 anfängst hast Du lange Lesefutter.Noch ältere Blätter gehen dann aber gerne ins Geld.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 17.08.2009 03:25 | nach oben springen

#9

RE: Qualität von Fotozeitschriften

in Umfragen 17.08.2009 03:43
von Frank • Mitglied | 208 Beiträge

Hallo Walter!

Mit den meisten Aussagen hast Du wohl Recht. Ich besitze eben einen ganzen Stapel alter "ColorFoto"-Hefte aus den 90ern.
Hier werden komplexe Themen wirklich gut ausgearbeitet dargestellt und von der Pike auf erklärt. Der letzten Artikel, den ich da gelesen habe handelt zum Beispiel über s/w Lichtdrucke. Ein wirklich sehr komplexes Thema, aber ausführlich dargestellt und beschrieben. Das ist ein Artikel, der ausführlichst ins Detail geht - und da wird nicht einfach auf einen Workshop verwiesen.
Eben dies hätte ich auch von dem Artikel über Studiofotografie erwartet.
Aber nun weiß ich meine "alten" Zeitschriften wieder zu schätzen und werde mir wohl noch ein paar zulegen.

Viele Grüße,
Frank


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#10

RE: Qualität von Fotozeitschriften

in Umfragen 19.08.2009 09:38
von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge

Hi, Stephan,
ich wende mich jetzt auch dem Feininger zu. Heute kam sein "Buch der Fotografie" bei mir an (8,-€)und ich muß
sagen,das ist mal ein gelungenes Werk. Da braucht man keine Fotozeitschriften mehr (und eigentlich auch kein Forum, wenn´s denn hier nicht so nett wäre) Die Ausgabe ist zwar von 1959 und es geht nur um SW-Film, dafür aber richtig zur Sache. Ein richtig gutes Sachbuch in dem man auch das nachschlagen kann was einen gerade interessiert und nicht alles von vorne durchackern muß. Nach meiner bescheidenen Meinung sollte das jedermanfrau
lesen, die Sich mit SW befassen. Vor allem den foto-philosophischen Teil am Ende. Interessanterweise ist es auch den Digitalbilderschaffenden dringend zu empfehlen.
Somit habe ich mir auch das andere Buch "Die hohe Schule der Fotografie" bestellt. Da wird er sich streckenweise wiederholen, aber sei´s drum.
Gruß
phosphor


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Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
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