Hallo Hartmut,
nun, ich habe gehamstert und gebunkert und komme noch einige Zeit mit meinen Agfa-Materialien aus. Ansonsten verwende ich als Filme gerne die efkes, welche, wie ich kürzlich feststellte, wieder in Adox umbenannt wurden. Nun, da sie wohl nach den originalen Dr. Schleussner-Rezepturen hergestellt werden ist das wohl kein schlechter Zug, auch wenn ich es sonst nicht so mag, wenn alte Namen reaktiviert werden.
Zur Rollei kam ich über meinen Opa, von dem ich (daher auch die Verbindung zu Agfa) sehr viel über Fotografie, Kameratechnik und speziell Film- und Fotopapiertechnik gelernt habe. Die Theorie hat mich schon immer interessiert und so habe ich mich bereits mit 16 durch Heinz Bergers "Agfacolor" gequält, welches ich jedem hier nur empfehlen kann. Sicherlich ist der praktische Teil hoffnungslos veraltet, aber der theoretische Teil ist exzellent und ich finde, es schadet auch nicht, wenn man weiß, wie es früher war.
Nun habe ich also von meinem Opa weite Teile der Fotografietechnik und -geschichte kennengelernt und wollte mir eine manuelle Kamera kaufen. Das Interesse wuchs und die kleine Olympus mju machte nicht so viel Spaß wie etwas, wo man ganz auf sich gestellt ist, zumal man erst dann anfängt, die Zusammenhänge zu verstehen, denke ich.
Dies führte mich dann über eine Agfa Silette vom Flohmarkt (damit begann das Unheil der Agfa-Sammelei, mittlerweile sind mehrere Serien vorhanden, dazu etliche Originalkartons, Unterlagen, Blitzgeräte, das ganze Spektakel eben) und eine Voitgländer Vitomatic zu eben dieser Rolleicord. Mit dem Gerät sind seither die meisten meiner Aufnahmen entstanden. Sie hat mich nie im Stich gelassen, ist zuverlässig und von einer erstklassigen Qualität. Wenn man dann allerdings ohnehin leichte Sammlertendenzen hat (ich schrieb oben was von Hifi-Geräten und Tonträgern, noch so eine Sache), dann darf das große Schwestermodell nicht fehlen. So kam es zur Rolleiflex. Diese nutze ich aber nicht so häufig wie die Rolleicord, man muss bedenken, dass die -cord spiegelverkehrt aufgebaut ist (Fokussierknopf rechts statt links) und die Kurbel durch einen Drehknopf ersetzt ist. Hat man sich daran gewöhnt, fällt die Umstellung der Kamerahaltung auf die -flex schwer und außerdem fehlt meiner Rolleiflex der Nimbus meines ersten selbst gekauften Langzeitarbeitstieres.
Gruß
Niko